Mobiltaugliche Galerien bei TRIXUM.DE

 

  

 

Gegenstand der Auktion:


Früher, seltenster Kreis Berlin LePhare Cal. 114 VCC 19"" Schaltrad Chronograph Borduhr / Fliegeruhr der Kaiserlichen Fliegertruppen des 1. Weltkrieges um die legendären Jasta Fliegerasse Baron von Richthofen und Ernst Udet, einer der ersten Chronographen überhaupt



Es handelt sich um ein ganz besonderes Exemplar dieser ohnehin sehr, sehr seltenen ersten echten Standard Fliegeruhr des 1. Weltkrieges mit 30 Minuten Skala unter der "12", unsigniertes Exemplar der kleinen Manufaktur F. W. Kreis Berin, Hauptlieferant der kaiserlichen Fliegertruppen des 1. Weltkrieges


Mit Auslösen der Chronographenfunktion über den Drücker in der Krone läuft die 30 Minuten Skala oben und der Pilot weiss` immer, wie lange er sich schon in der Luft befindet und damit verbunden, wieviel Treibstoff er noch hat


Einmaliges, super seltenes Artefakt (Militär)Uhrengeschichte mit einem herrlich seltenen Werk einer  d e r  Präzissionsuhrenhersteller der Jahrhundertwende schlechthin: LePhare


Die Präzissionsuhrenmanufaktur LePhare schrieb mit absoluten Innovationen Uhrengeschichte und wurde 1915 an Zenith verkauft, ebenfalls eine weltbekannte Präzissions/Luxusuhrenmanufaktur bis heute

 

Es handelt sich um eine Gunmetall Dreideckeluhr mit innerem, gedrückten Werkschutzdeckel. Das herrlich authentische Stück mit 50mm Gehäusedurchmesser (ohne Krone!!) ist auf der Rückseite unsigniert  


Kunststoffglas ist wohl nicht mehr original, Zifferblatt hat einen deutlich erkennbare Ausbesserungen im Zifferbereich zwischen der "5" und der "6", welcher unfachmännisch - wohl noch im Krieg auf dem Felde - repariert wurde sowie einen Harriss daneben, ansonsten sehr gute unrestaurierte Erhaltung des Zifferblattes


Läuft und funktioniert (Ganggenauigkeit nicht geprüft), alle Deckel schließen bündig und präzise, auch der innere Werkschutzdeckel, mit dabei das auf den Fotos gezeigte orig. WK 1 Schutzetui, welches vermutlich seit fast 100 jahren genau zu dieser Uhr gehört


Ein extrem seltenes Exponat früher Militäruhrengeschichte, quasi der erste Militärchronograph überhaupt mit herrlich präziesem Werk, blitzsauber, fast wie neu und mit einmaliger Authenzität 


EZ: 2 guter Sammlerzustand, wenig erkennbare Alters- oder Gebrauchsspuren bis auf den Haarriss und Zifferausbesserungen am Zifferblatt




Geschichte der Uhrenmanufaktur F. W. Kreis Berlin(Quelle: Docplayer.org):


In der Literatur findet man kaum nähere Angaben zum Tätigkeits Zeitraum von dem Ingenieur Friedrich Wilhelm Kreis und seiner Firma.

Die Recherche in den Berliner Adressbüchern, in den Unterlagen vom Amtsgericht Berlin und vom Landesarchiv Berlin führte schließlich zu der Erkenntnis, dass der Unternehmer F.W.Kreis trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeit des 1.Weltkrieges und der folgenden Inflation über einen schicksalsbedingt kurzen Zeitraum sehr erfolgreich war.

Im Berliner Adressbuch 1916 taucht im Einwohnerverzeichnis erstmals der Name auf: Kreis,F.W.,Prokurist,Schöneberg, Bozener Str. 22.

Die Einträge im Adressbuch stellen ja immer den Zustand des Vorjahres dar, also muss Kreis sich bereits im Laufe des Jahres 1915 in Berlin gemeldet haben. Der Eintrag 1917 lautete dann:Kreis, F.W., Taschenuhren en gros,Schöneberg, Bozener Straße 22 III.

Schöneberg war damals noch ein Vorort von Berlin und plötzlich gab es hier in der 3.Etage des noch existenten Hauses einen Uhren Großhändler.

Wieder ein Jahr später, also 1918 mit dem Zustand von 1917, findet man die Firma F. W. Kreis auch im Uhren Branchenteil und zwar gleich in mehreren Rubriken:

Astronomische Verschiedene Uhren, Kontrolluhren

F. W. Kreis, der in den Einträgen auch als Kaufmann, Techniker und Ingenieur auftauchte, war Inhaber der bekannten Firma Strasser & Rohde geworden und verlegte sinnvoller Weise den Firmensitz an den Ort seiner schon bestehenden Firma. Im Branchenteil des BerlinerAdressbuches tauchen zwei Jahre später dann beide Firmen unter derselben Adresse an einem neuen Ort auf:

F. W. Kreis muss also sehr erfolgreich gewesen sein, denn er kaufte um 1920/21 für sich und seine Frau Pauline ein hübsches, heute noch existierendes Landhaus im vornehmen Westend: Eichenallee 14.

Aber es kommt noch besser: Ein Jahr später erwarb F.W. Kreis auch den Geschäftsbau Hardenbergstr. 20 am Bahnhof Zoologischer Garten, dem Geschäftszentrum des Goldenen Westens, nahe Kurfürsten Damm von der Schlösser’schen Erbengemeinschaft

Das Haus blieb mindestens bis zum Ende des Krieges im Besitz der Familie. Die Adressbücher klären aber noch nicht, woher F.W. Kreis so plötzlich in Berlin auftauchte, auch nicht, wann und wie es zur Firmen Gründung kam. Im Amtsgericht Charlottenburg findet man nur noch die HRA Karteikarte mit dem Hinweis des letzten Inhaber Wechsels.

Große Teile des Handelsregister Aktenbestandes wurden im 2.Weltkrieg zerstört. Andere, längst gelöschte HR Akten sind aber an das Landesarchiv Berlin gegeben worden.

Die nicht mehrvollständige Akte Abt. 90 HRA Nr. 46238gibt Auskunft über den Werdegang der Firma:

Danach erschien F.W. Kreis am 26.Mai 1917 im Königlichen Amtsgericht Mitte und füllte eine Fragebogen für den Eintrag in das Handelsregister aus.

Aus seinen Eintragungen geht hervor, dass er nach zweiJahren Heeresdienst nun entlassen sei, dies könnte zu diesem Zeitpunkt auf eine schwere Kriegsverletzung hindeuten.

In dem Fragebogen geht es darum, „ob Ihr Gewerbebetrieb firmenpflichtig ist.“

Als Geschäftsbeginngibt F.W. Kreis den 1.Mai 1917an, das Geschäftslokal ist Berlin Schöneberg, Bozenerstr. 22, Größe der Räumlichkeiten vier Zimmer, Mietswert der Betriebsräume MK 1900 pro Jahr

Ganz offensichtlich muss F.W. Kreis durch seinen Kriegseinsatz in den Kontakt mit der damals entstehenden Fliegertruppe des Deutschen Reiches gekommen sein. Nur so lässt sich erklären, dass heute etliche Dienst Taschenuhren und Dienst Armbanduhren von dieser Firma auftauchen (siehe KNIRIM). Ebenso gibt es Borduhren und Taschen Chronographen.

Wie wurde aber F.W. Kreis Inhaber der Firma Strasser & Rohde ? Hierzu wurden die diesbezüglichen Beiträge von de Herren HERKNER, KUMMER und DITTRICH zu Rate gezogen.

Wenn die Fachautoren auch teils widersprüchlich Aussagen machen, so scheint doch eins richtig: Friedrich Wilhelm Kreis war im Zeitraum von 1918 bis zu seinem Tode der Inhaber von Strasser & Rohde in Glashütte und hatte den Sitz der Firma nach Berlin verlegt.

HERKNER schreibt hierzu: 1918 pachtete der Ing. Paul Weiß das Unternehmen und erwarb es nach dem Tod von Wilhelm Kreis.

KUMMER schreibt: 1918 hatte Rohde - Strasser war schon einige Jahre zuvor ausgeschieden - die Firma an einen Uhrengroßhändler aus Berlin namens Kreis verkauft. Dieser verlegte den Firmenhauptsitz nach Berlin, auch alle Verkäufe liefen über ihn. Ob zu dieser Zeit Weiß bereits an der Firma beteiligt, oder lediglich dertechnische Leiter war, ist mir unklar.

DITTRICH schreibt:

Der neue Inhaber, Uhrmachermeister Paul Weiß, der, nach Strassers Tod, von Gustav Rohde für 24.000 Goldmark das Inventar und die Lagerbestände der Firma übernahm.

Anmerkung hierzu : Ludwig Strasser starb am 12.08.1917. Es ist anzunehmen, dass nach dem Verkauf Anfang 1918 durch Gustav Rohde (1849-1930) –er war also bereits 69 Jahre alt - bei Strasser & Rohde keine Marine Chronometer mehr hergestellt wurden.

Nach KUMMER wurden in dem Zeitraum von 1918 bis 1925 ca.300 Sekunden-Pendel-uhren hergestellt. Nach 1925 wurden nur noch wenigePräzisions-Pendeluhren hergestellt !

Ansonsten wurden bereits in den letzten Kriegsjahren Dienst-Taschenuhren, Stoppuhren und Chronographen unter der Firma F.W. Kreis angeboten. Besonders die Fliegertruppen des deutschen Heeres wurden mit Uhren aller Art ausgestattet. Die Chronographen waren mit

Le Phare-(siehe KNIRIM) bzw. Moeris-Werken ausgestattet. Im zivilen Bereich wurden die Taschenuhren mit der Marke RONDAbeschriftet



 

Geschichte der Uhrenmanufaktur LePhare (Quelle: Uhren Paul):


Charles-Ami Barbezat-Baillot (06.03.1847-24.01.1938, Geburtsname Barbezat - nach Eheschließung der Doppelname) und Henry Victor Jean Guye (05.05.1838-15.12.1877) gründeten 1867 eine Uhrenmanufaktur in Le Locle unter dem Namen "Guye & Barbezat". Eigentlich bestand die Uhrmacherwerkstatt unter der Leitung von Henry Guye bereits vorher. Dieser war nämlich der Lehrherr von Charles Barbezat-Baillot und nahm ihn nach Abschluß der Lehre in seiner Werkstatt auf und erkor ihn zum Teilhaber.


Man spezialisierte sich von Anfang an auf komplizierte Uhren. Im Jahr 1877 verstarb Henry Guye und Charles Barbezat-Baillot wurde alleiniger Besitzer der Manufaktur und behielt in Anerkennung seines Lehrmeisters den alten Namen "Guye & Barbezat" bis 1883 bei. Es folgte ein erstes Patent im Jahr 1879 (US212882 - Kalenderfunktion). Auf der Ausstellung in Gröningen im Jahr 1880 gewann die Firma die Goldmedaille. Im gleichen Jahr errang sie auf der "Neuchatel Oservatory Contest" den 3. Preis in der Category "C" mit einem Taschenuhrchronometer. Im Jahr 1881 errang die Firma dann die Erste-Klasse-Medaille auf der "International Exhibition of Horology" in La Chaux de Fonds. Auf der Kolonial- und Exportausstellung in Amsterdam im Jahr 1883 schließlich stellte sie hochgradige Kalender-Taschenuhren und Chronographen aus. Dafür erhielt sie einen von nur zwei ausgegebene Ehrendiplome für Schweizerische Qualitätsprodukte. Das andere Diplom erhielt übrigens "Patek Philippe" um anzuzeigen in welcher Liga bereits die Manufaktur in ihren Anfangsjahren spielte.


1896 errang die Firma die Goldmedaille auf der "National Exhibition" in Genf. Im gleichen Jahr sicherte sich Barbezat-Baillot die Marke "Mignonette" für Damen-Repeater. Insgesamt spezialisierte sich die Firma auf Repeater mit und ohne Chronographen mit leiser Repetitionsfunktion und austauschbaren genormten Werksteilen. Es gab Viertelstunden-, 5-Minuten und Minutenrepeater. Im Jahr 1897 ließ sich die Firma folgende Markennamen registrieren: "Le Phare", "Rouage Silencieux", "Système Silencieux" und "Regulateur Silencieux". Bezüglich der Marke "Le Phare" gab es im selben Jahr eine gerichtliche Auseinandersetzung mit der Firma "Meyer Fils & Cie", die Barbezat-Baillot gewann.
Im Jahr 1900 folgten die Marken "l`Esperanto" und "la Volapük". Eines der Neuentwicklungen war im selben Jahr eine 8-Tage-Repetitions-Tischuhr. Ausserdem gewann die Firma auf der Pariser Weltausstellung zusammen mit anderen Teilnehmern den "Grand Prize". Den gleichen Preis errang sie 1906 auf der Internationalen Ausstellung in Mailand.


Im Jahr 1905 firmierte Barbezat-Baillot die Firma in "Le Phare" (= der Leuchtturm) um. In dieser Zeit beschäftigte sie bereits 200 Mitarbeiter. Im Jahr 1910 entwickelte der firmeneigene Mechaniker Perrenoud-Jacot eine Methode zur Herstellung präzisere Automatikmaschinen zur Produktion von Uhrenwerksteilen. Diese wurden in einer eigenen Firma unter dem Namen "Dixi" gebaut. Durch die eigene unabhängige Fertigungsmaschinenproduktion wurde der Produktionsprozess von Uhren billiger und auch weniger privilegierte Kundschaft konnte sich Repetitionsuhren leisten. Das führte dazu das "Le Phare" auch komplizierte Werke an andere Manufakturen lieferte. Als Kunden sind "Bulova", "Audemars & Frères" und "Invicta" bekannt geworden.


Societe Le Phare, Successors of C.Barbezat-Baillot


Während des 1.Weltkrieges wurde die Firma von der Eidgenössischen Militärverwaltung requiriert und zur Militärhosenfabrik umgewandelt. Dieses verärgerte Barbezat-Baillot so sehr, dass er im Jahr 1915 seine Uhrenfabrikation an Zenith verkaufte. Die Produktionsausrichtung wurde vom neuen Besitzer nicht geändert. Die Firma hieß nun "Societe Le Phare, Successors of C.Barbezat-Baillot".
Barbezat-Baillot zog sich damit aus dem Uhrengeschäft zurück. Barbezat-Baillot war übrigens auch Jurymitglied auf der "Universal Exhibition" in Brüssel im Jahr 1897 und in Lüttich im Jahr 1905 gewesen.
Unter der Regide von Zenith produzierte die Firma Chronographen mit und ohne Flyback-Funktion, Pulsmesser, Geschwindigkeitsmesser, Produktionsmesser, und natürlich Repetitionsuhren in normaler aber auch in Chronometerqualität sowie mit 8-Tagewerken. Ausserdem wurden auch weiterhin Kalenderuhren hergestellt. Auch die eigene Firma "DIXI" war sehr erfolgreich am Markt für Werkstattausstattung vertreten



Kurze Beschreibung und Authenzitätsnachweis aus der "Bibel der Militäruhren" von Konrad Knirim und www.deutscheluftwaffe.de

  

:
  
Beschreibung: 


Preußische Fliegertruppen im 1. Weltkrieg:  


- Spezial-Taschenuhren zum Einhängen ins Armaturenbrett, Krone unten, Beschriftung Zifferblatt: ‘Eigentum der Fliegertruppen, F. W. KREIS BERLIN. W.  
- Nickelgehäuse Gravierung Rückdeckel: ‘P.u.W.’ und ein Propeller mit Flügeln. 


Einsatz: 


Im Ersten Weltkrieg begann das Militär, die neu entstandene Flugzeugtechnik für sich zu nutzen. Erst im Oktober 1916 werden die Fliegereinheiten unter der Bezeichnung ‘Deutsche Luftstreitkräfte’ unter Generalleutnant von Höppner zu einer selbständigen Waffengattung zusammengefasst.  Bei den ersten königlich preussischen und bayrischen Militär-Fliegern hatte man Taschenuhren mit der Aufzugskrone nach unten zum Einhängen in ein Flugzeugcockpit. Sie waren signiert ‘Eigentum der Fliegertruppen’ und auf der Rückseite ‘P.u.W’ mit einem Propeller mit Flügeln, oft mit Eisengehäuse, aber auch mit Nickelgehäuse. Diese Uhren wurden von dem Uhrenhändler F. W. Kreis in Berlin geliefert, hatten aber wohl Schweizer Ursprung (Signatur ‘F. W. Kreis W. Berlin W.’).  Bilder von Fliegern des 1. Weltkrieges zeigen sehr häufig, wie in dem gezeigten Bild von Flugzeughersteller Fokker und Fliegerleutnant Wintgens, die Armbanduhr unter dem Ärmel.  


Description: 


Prussian Air Troops in WWI.:  
- Special pocket watches to hang in a case into the dashboard, winding knob at ‘6’, marking on dial: ‘Eigentum der Fliegertruppen, F. W. KREIS BERLIN. W.’ (property of ...) - left:  


- Nickel case engraving on back: ‘P.u.W.’ and a propeller with wings.
 


Application: 


World War One saw the first real use of aviation technology by the military. In October 1916, a new military outfit, the ‘Deutsche Luftstreitkräfte’ (Aerial Combat Force), was formed under the command of Lieutenant General von Hoppner.  Pocket watches with the crown at the base, hung in the cockpits of the first Prussian military aviators. The watch casings were mostly made out of iron but sometimes out of nickel. They were engraved with ‘Eigentum der Fliegertruppen’ (‘Property of the Flying Corps’) and on the reverse side with ‘P.u.W.’ and a winged propeller. These watches were provided by supplier F. W. Kreis in Berlin, but the movements were of Swiss origin. (Signature ‘F. W. Kreis W. Berlin W.).  Like many photographs from the First World War, this photograph of aircraft manufacturer Fokker and Lieutenant Wintgens shows them wearing wristwatches under their uniforms.   


Borduhr / Taschenchronometer - der Fliegertruppen, Baujahr: ca. 1917 


Messbereich: 24-Stundenanzeige auf dem Ziffernblatt Hersteller des Uhrwerkes: unbekannt, schweizer Fabrikat 
Lieferer: F.W.Kreis, Berlin W. avur auf Deckel:


F.L.Z. (Fliegertruppenzeugamt) mit Fliegertruppensymbol, Besonderheiten:
Ring für Uhrenkette, 

Borduhr / Taschenchronometer -der Fliegertruppen, Baujahr: ca. 1918

Messbereich: 24-Stundenanzeige auf dem Ziffernblatt Hersteller des Uhrwerkes: unbekannt, schweizer Fabrikat, Lieferer:
F.W.Kreis, Berlin 


Gravur auf Deckel: F.L.Z.
(Fliegertruppenzeugamt) mit Fliegertruppensymbol
Borduhr / Taschenchronometer -der Fliegertruppen, Baujahr: ca. 1918

Messbereich: 24-Stundenanzeige auf dem Ziffernblatt Hersteller des Uhrwerkes: unbekannt, schweizer Fabrikat, Lieferer:
F.W.Kreis, Berlin W.  


Gravvur auf Deckel: F.L.Z.
(Fliegertruppenzeugamt) mit Fliegertruppensymbol
Stoppuhr Baujahr: ca. 1917






Geschichte militärischer Armbanduhren:


Die Geschichte der militärischen Armbanduhr nahm ihren Anfang im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Noch im amerikanischen Bürgerkrieg (1861 – 1865) wurden ausschließlich Taschenuhren verwendet und auch das nur von Offizieren welche sich solche technischen Errungenschaften überhaupt leisten konnten

Zu diesem Zeitpunkt gab es zwar schon erste „richtige" Armbanduhren verschiedener Hersteller für Damen, welche jedoch weder in der Ganggenauigkeit noch in der Robustheit geeignet waren für militärische Zwecke und zu dem Zeitpunkt lediglich als modischer gag und Trend wahrgenommen wurden

Die Nachteile einer Taschenuhr im Felde oder Gefecht liegen klar auf der Hand:es dauerte 10 Sekunden oder länger sie aus der Tasche der engen und im Stoff dicken Uniformjacken zu ziehen. Dieser – im Gefecht extrem lange – Zeitraum konnte im schlimmsten Fall einen Geschosstreffer und Verwundung nach sich ziehen, weil man in den entscheidenden Sekunden vom Schlachtgeschehen abgelenkt und mit der Taschenuhr beschäftigt war

Soldaten verschiedener Armeen begannen daher zunehmend, Taschenuhren in selbst gebastelte Lederriemen mit aufgenähter Hohllasche einzustecken um diese am Handgelenk tragen zu können und jederzeit einsetzen zu können

Es gilt als gesichert, dass eine bekannte schweizer Manufaktur um 1880 als erster Hersteller eine Ausschreibung unter den Schweizer Kleinuhrenfabrikanten gewann und die deutsche kaiserliche Marine mit Taschenuhren verbunden mit solchen Armbändern belieferte, die zunächst bei Marine Angriffen und Seeschlachten mit mehreren Schiffen zum Synchronisieren der Geschütze und Salven dienten

Im 2. südafrikanischen Burenkrieg (1899 – 1902) lieferten eben diese „Ledermanschetten Armband/Taschenuhren" neben anderen militärischen Innovationen wie dem rauchlosen Schießpulver, dem mehrschüssigen Magazin für Sturmgewehre und ersten Prototypen von Maschinengewähren einen entscheidenden Beitrag zum Sieg der damit technisch überlegenen Briten

Aus diesem Zeitraum ist der erste in der Literatur bekannte sozusagen „Testbericht" dieser Armbanduhrenmodelle überliefert: am 7. Juni 1900 berichtete ein Captain des „Nord Staffs. Rgt" im Burenkrieg an seine Vorgesetzten: „ich trug diese „Armbanduhr" während meiner Dienstzeit an der Front in Südafrika für 3 ½ Monate direkt auf meinem Handgelenk. Sie hielt die Zeit ausgezeichnet und hat mich niemals im Stich gelassen"

Es ist dokumentiert, dass die frühe kaiserliche Luftwaffe noch im ersten Weltkrieg (1914 – 1918) ihre legendären Jagststaffeln mit eben solchen Modellen standardmäßig ausrüstete. Die nunmehr industriell gefertigen Hohlledermanschetten waren auf der Rückseite mit den Initialen der Piloten oder besitzenden Offizieren und der Kennziffer der jeweiligen Jagtstaffel gestempelt. Auch von Kaiser Wilhelm II sind aus dem Zeitraum vor 1918 mehrere Fotos überliefert, auf denen er zur Uniform stolz dieses früheste aller militärischen Armbanduhrenmodelle trägt

Ein weiterer entscheidenden Schritt war 1906 die Erfindung eines austauschbaren und in der Länge varibalen (für Piloten zum Tragen am Oberschenkel über der Fliegermontur) Lederbandes an gelöteten Stegen oder Drahtschlaufen, welche das Durchziehen dünner Lederschlaufen ermöglichte. Dies war das erste sog. „Unterzugarmband" wie sie z.T. Heute noch militärisch oder für Taucher verwendet werden

Ein großes Problem waren die damals ausschließlich verwendeten Kristallgläser, welche – vor allem im direkten Kampfeinsatz – sehr zerbrechlich und anfällig für Stösse und Splitter waren. Dem wurde ab ca. 1910 zunächst durch einfache, mit großen Löchern versehene Deckbleche (später eher Metallgitter , genannt „Schrapnell Schutz). um das Zifferblatt besser erkennen zu können) abgeholfen

Es herrscht die irrige Meinung vor, diese Gitter der sog. "Schützengrabenuhren" wären ein Schutz gegen Granatsplitter gewesen. Das ist natürlich Unsinn! Einem Granatsplitter könnten weder irgendeine Armband- oder Taschenuhr noch egal welches vorgesetzte Gitter Wiederstand leisten. Die Schutzgitter dienten zum Schutz vor mechanischen Krafteinwirkungen und Stössen bei den Arbeiten an der Front wie Graben, Tragen schwerer Balken beim Schanzen oder Bedienung, Be- und Entladung von Artilleriegeschützen mit schweren Geschossen

Diese frühen Schutzbleche und Gitter waren zunächst Eigenbau oder wurden von völlig branchenfremden Handwerkern wie Schmieden oder Denglern angefertigt und einzeln zur bereits vorhandenen Uhr verkauft und auch falls nötig in der Größe angepasst: Die legendäre „Schützengrabenuhr" war geboren

Die Schützengrabenuhr mauserte sich durch ihr eigenwilliges und auffälliges Design schnell zum Statussymbol des Kriegshelden und Frontkämpfers und wurde noch lange nach dem Krieg mit Stolz getragen und präsentiert

Diese Aufwertung zum ordenähnlichen Statussymbol, vom einfachen Soldaten bis hin zum höchsten Offizier, erklärt auch, warum diese Schützengrabenuhren noch lange nach dem 1. Weltkrieg produziert, aufwändig und kunstvoll gestaltet und die Deckel zumeist aus Silber gearbeitet wurden obwohl dieses Metall viel zu weich für den Fronteinsatz war

Als Fachbegriff dieser Schützengrabenuhren etablierte sich international „Half Hunter" (weil nur ein Teil des Zifferblattes zu erkennen war) oder schlicht „Trench Watch"

Bei aller militärischer Tauglichkeit und Bewährung im Fronteinsatz, waren diese frühen Militäruhren noch keine „echten" Militärarmbanduhren, sondern basierten sämtlichst auf Damentaschenuhren bzw. deren Werken. Diese frühen Modelle schafften den Sprung auf den zivilen, den „1. Markt" noch nicht und blieben fast 2 Jahrzehnte dem Militär vorbehalten

Hauptlieferant dieser Fliegertaschenuhren vor und bis zum Ende des ersten Weltkrieges war eine Berliner Manufaktur. Diese Standard Fliegeruhr der frühen Reichsluftwaffe war auf dem Zifferblatt immer mit „Eigentum der Fliegertruppen" signiert und auf dem Gehäuseboden mit dem „Logo" der Fliegertruppe: dem Propeller mit zwei seitlichen Flügeln

Der zweite große Lieferant dieses Uhrentypes war die Manufaktur des George Ducommun. Auffälligstes Merkmal beider Modelle war das gedrehte Zifferblatt bei dem sich die Krone unten und die indirekte Sekunde oben auf der eigentlichen „12" befand

Mit Beginn des ersten Weltkrieges änderten sich Bedeutung und Nachfrage nach robusten und präzisen Armbanduhren rapide! Während die kaiserliche Armee immer noch mit einfachen Taschenuhren in Ledermanschetten ausgerüstet war, welche an Langriemenarmbändern über der Fliegermontur getragen wurden oder in den Ledermanschetten deutlich sichtbar im Cockpit eingehängt waren, wurden die alliierten Armeen – bestärkt durch die guten Erfahrungen aus dem britisch/holländischen Burenkrieg in Südafrika – mit eine breiten Palette militärischer Kleintaschenuhren mit auswechselbaren, fixen Armbändern auf feststehenden, gelöteten Stegen

Diese kleinen Taschenuhren wurden bereits vom Hersteller für den militärischen Einsatz aufgerüstet, hatten teilweise schon radiumgefüllte, selbstleuchtende Zeiger und die „Schrapnell Schutz Gitter" werkseitig angebracht, oft sogar mit bequemen Klappscharnier oder zum Abnehmen

Dieser Typ erster echten Militärarmbanduhren wurde von den Herstellern mit „kriegerischen" Phantasienamen versehen wie „Mars" (vom griechischen Kriegsgott Mars), Bellum, in weiterer Abwandlung auch Rellum, „Hindenburg" oder in Anspielung auf die neu entwickelte U-Boot Waffe „U 29", „U21" etc., Zudem wurden weitere Features für den militärischen Gebrauch, wie ein kleiner im Gehäuse fest eingelassener Kompass, entwickelt und verbaut

In Deutschland wurden diese Modelle um 1950 zu einem Preis von 17,- Reichsmark (einfache Ausführungen) bis 37,- Reichsmark (für Modelle mit Sekundenzeiger) angeboten

Professionell und auch auf dem zivilen Markt vertrieben und beworben wurden sie z.B. von den Unternehmen „Siemann Armee und Marine Uhren", Berlin, „Oswald Staerker" Pforzheim, der „Deutschland Uhren Manufaktur Leo Frank", aber auch bereits den später sehr bedeutungsvoll werdenden kleinen Manufakturen aus München, Pforzheim und Glashütte

1914 befand sich die weltweite Nachfrage nach militärischen Armbanduhren auf ihrem ersten Höhepunkt. Armbanduhren waren nun keine Neuigkeit oder „Spielerei" mehr, sondern ein kriegswichtiger Ausrüstungsgegenstand. Die Hersteller kamen ab ca. 1912 kaum nach mit der Produktion echter Militäruhren

Am meisten profitierte davon die 1915 in London gegründete Wilsdorf&Davis Ltd , welche später, unter dem heute bekanntesten Namen für Luxusuhren, zu d e r international renomierten Luxusuhrenmanufaktur aufstieg. W&D baute in den ersten Jahren zunächst nur eingekaufte Werke (z.B. von der später übernommenen Firma Rehberg) in ebenfalls eingekaufte Gehäuse, z.B. der Firma Dennisson

Hans Wilsdorf, der Gründer und Direktor von W&D, war der erste starker Befürworter von Armbanduhren seit der Jahrhundertwende. Während andere noch über diesen neuen Trend spotteten, experimmentierte Wilsdorf bereits seit Jahren an deren Präzission, Zuverlässigkeit und Ganggenauigkeit. Man sagt, dass der Deutsche Hans Wilsdorf mehr für Entwicklung der heute bekannten Armbanduhr geleistet hat als irgend ein anderer Mensch seiner Branche

Wilsdorf unterzog seine Armbanduhrwerke strengsten Prüfungen und Belastungstests. Er war es auch, der auf die Idee kam, seine Neuentwicklungen regelmäßig an die Sternwarte Neuchatel (Schweiz) zur nochmaligen Prüfung zu schicken und kann daher durchaus als Erfinder des Chronometers bzw. der Chronometerprüfung bezeichnet werden, der sich noch heute die besten und hochwertigsten Uhrenmanukakturen und Modelle der Welt freiwillig unterziehen

W&D erhielt die erste Armbanduhren Chronometer Auszeichnungen von der Schule der Uhrmacherei in Biel (1910), und die Klasse "A" Certificate of Precision aus dem Kew Observatorium in England (1914). Bis zum heutigen Tag hat W&D mehr Zertifikate aus dem Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC)als alle anderen Uhrenmanufakturen der Welt zusammen

Noch während des 1. Weltkrieges erkannten oder ahnten andere Hersteller wie Franz Baumgartner, Borgel oder Dennison den bevorstehenden Siegeszug der jungen Armbanduhr und trugen ihren Teil an der Entwicklung immer besserer Gehäuse, welche wiederstandsfähiger gegen Splitter, Stösse, Staub oder Wasser waren

Weitere Entwicklungen der Nachkriegszeit war die Erfindung von massiven, feststehenden Stegen aus Metall, die der massiven Lünette um Gehäuse, Glas und Werk besser zu schützen sowie die indirekte Sekunde mit Hilfszifferblatt als Vorläufer der späteren und bis heute gebräuchlichen „zentralen Sekunde"

Die Entwicklung und Vorstellung der ersten wirklich absolut wasserdichten Armbanduhr blieb 1926 jedoch W&D mit seiner bis heute erfolgreichen übersetzt „Oyster" bezeichneten Armbanduhr vorbehalten

Als nächster Meilenstein der militärischen Armbanduhr gelten um 1928 – 1930 die frühen Schweizer Militäruhren mit Pfeilindex

Als Vorläufer des ab 1932 bekannten Chronographen mit Sekundenzeiger und Nullstellung – vor allem für Piloten der Luftwaffe zur Berechnung von Flugzeit, Benzinverbrauch- bzw. Vorrat etc. - hat ein nicht bekannter Erfinder und Uhrmacher um 1926 eine drehbare Lünette mit aufgesetztem Pfeilindex erfunden und entwickelt

Diese Urlösung für Piloten und fliegendes Personal ist nicht mit den vielfältigen Möglichkeiten eines Schaltradchronographen vergleichbar, aber, indem man den Indexpfeil mit der drehbaren Lünette entweder auf die Uhrzeit des Abfluges oder aber auf die Uhrzeit bis zu welcher der Treibstoff maximal reicht, einstellt, hat man eine mehr oder weniger präzise und jederzeit problemlos abrufbare Information und das eben ohne weitere Instrumente in die Hand nehmen und benutzen oder sich separate Notizen machen zu müssen

Weitere typische Merkmale dieser Modelle waren extrem breite, gebogene Bandanstösse und die Tatsache das sie so gut wie niemals mit Hoheitszeichen signiert waren, weil eine Fliegertrupp in den 20er Jahren in Deutschland laut Versailer Vertrag nicht erlaubt war und aus diesem Grund nicht als solche auftreten und signierte Ausrüstungsgegenstände ausgeben durfte

Tatsächlich haben innerhalb von 2 Jahren wirklich absolut alle bekannten Manufakturen in Dewutschland und der Schweiz diese frühen Fliegeruhren mit drehbarer Rändellünette und Pfeilindexierung zur ausschließlich militärischen Verwendung produziert

Zuständig für die Entwicklung und Beschaffung dieser Ausrüstungsgegenstände war das legendäre Flieger Ass der jungen (und schon Jahre vor ihrer offiziellen Gründung entgegen des Versailer Vertrages existente und operierende) Reichsluftwaffe, Ernst Udet, welcher von seinem alten Fligerkamerad aus den Jasta (Jagtstaffeln der kaiserlichen Fliegertruppen) Zeiten des ersten Weltkrieges und späterem Reichsminister für Luftfahrt, Herman Göring, mit dieser wichtigen Aufgabe betraut wurde

Es ist nicht bekannt, wer diesen Uhrentyp erfunden und welche Manufaktur sie als erstes hergestellt hat. Mitte der 30er Jahre wurde diese frühe Fliegeruhr der Reichsluftwaffe dann Zug um Zug ersetzt von mittlerweile erfundenen echten Chronographen und den legendären B-Uhren mit bis zu 60mm Durchmesser, welche über den Fliegermonturen getragen wurden.

Infanterie und Bodenpersonal erhielt ab 1935 sog. "Dienstuhren der Wehrmacht", welche von allen Herstellern prodiziert und geliefert wurden. Diese quasi "Standardmilitäruhren" waren zumeist 35cm im Durchmesser, verfügten über eine indirekte Sekunde, radiumgefüllte Zeiger und Indices, oftmals auch einen antimagnetischen Weicheisenschutz für das Werk. Diese Dienstuhren der Wehrmacht waren oftmals mit einem Kürzel für die zugehörige Waffengattung oder Wehrmachtsteilsigniert, z.B. die Buchstaben "D" und "H" für "Deutsches Heer", "RLM" für Reichsluftfahrtministerium, "DAK" für "Deutsches Afrika Korps" oder auch nur einem "D" für Deutschland

Copyright 2010: Reiner Haas

Geschichte der Fliegeruhren der Reichsluftwaffe:

Am 30. Januar 1933 wurde Hermann Göring zum Reichskommissar für die Luftfahrt ernannt, am 10. Mai 1933 das "Reichsluftfahrtministerium" gegründet. Am 1. Mai 1933 wurden etwa 550 Fliegeroffiziere aus Heer und Marine übernommen und bildeten den Kern für eine dritte Teilstreitkraft. Das erste Rüstungsprogramm von 1933 sah eine Luftflotte von ca. 600 Flugzeugen vor, dessen Schwerpunkt auf Bomberstaffeln lag.

Im März 1935 ordnete Reichsverteidigungsminister Blomberg die schrittweise Enttarnung der Luftwaffe an, die bis dahin wegen des Verbotes des Versailler Vertrages unter Geheimhaltung aufgebaut worden war.

Robuste und hochpräzise Fliegeruhren spielten von Anfang an eine große Rolle in der Ausrüstung der jungen Kampfiloten. Zu Beginn der 30er Jahre spielten in Auswahl und Beschaffenheit von Fliegeruhren 2 Faktoren eine wesentliche Rolle: Zum einen war der im späteren Weltkrieg gebräuchliche Armbandchronograph gerade erst erfunden und zum anderen durfte eine Reichsluftwaffe nach dem Versailler Vertrag gar nicht existieren.

Aus diesem Grund waren die frühen und tatsächlich allerersten Fliegeruhren nicht signiert oder mit irgendwelchen Zeichen der Reichsluftwaffe versehen.

Diese erste Generation von Fliegeruhren der Reichsluftwaffe waren in Maßen, Aufbau und Funktion nahezu identisch:

Mit 40mm Gehäudedurchmesser - der späteren Größe der legendären Wehrmachtschronographen - etwas größer als "normale" Dienstuhren, waren sie in Ermangelung von Chronographenfunktionen - zur exakten Messung und Anzeige der Flugdauer - grundsätzlich mit einer drehbaren Lünette, rändelverschraubt, und Indexmarkierung versehen. Breite, weit nach hinten ausladende, geschwungene Stege und Anstösse, welche zum Erkennungsmerkmal dieser frühen Fliegeruhren wurden, ließen ein Tragen am Langriemen über der Fliegerkombination zu.

Alle Modelle dieser Zeit besaßen bereits die typischen Merkmale welche später zur Vorgabe aller Wehrmachtsdienstuhren wurden: indirekte Sekunde auf der "6", schwarzes Zifferblatt, radiumgefüllte Zeiger und arabische Ziffern. Frühe Fliegeruhren mit Pfeilindex, sämtlichst unmarkiert ausgegeben, wurden von praktisch allen renommierten Marken hergestellt und an die Reichsluftwaffe geliefert.

Angesichts des zunächst nur wenige hundert Piloten zählenden Fliegerkorps und Jaftstaffeln der kaiserlichen Fliegertruppen (wobei mit diese Modellen natürlich auch die mehrtausendköpfigen Mannschaften der Reichsluftwaffe ausgestattet waren) wurden diese seltenen frühen Fliegeruhren in nur ganz geringen Stückzahlen gefertigt und erzielen deswegen heute auf Fachauktionen ähnliche Preise wie die technisch deutlich aufwändigeren legendären B-Uhren und Wehrmachtschronographen welche später in deutlich höherer Stückzahl produziert wurden.

Mitte der 30er Jahre entwickelten und ab 1938 produzierten die wichtigen Uhrenmanufakturen echte Fliegerchronographen sowie sog. B-Uhren (Beobachtungsuhren) welche damals den absoluten Stand der Uhrmacherkunst- und Technik darstellten. Beide Versionen hochpräziser und militärischer Uhrmacherkunst hatten - gegenüber den sog. "Dienstuhren Heer und Wehrmacht" - den deutlich größeren Durchmesser von ca. 40mm bis zu 60mm (B-Uhr)gemein.

Die legendären, seltenen und von Sammlern begehrten Fliegeruhren wurden bis kurz vor Kriegsende von der mittlerweile offiziell existierenden Reichsluftwaffe mit "RLM", "Reichsluftfahrtministerium", signiert, oft auch zusätzlich mit der Gravur "NAV B Uhr". Ab 1944 kamen in der Hektik und dem Chaos des verloren zu gehen drohenden Weltkrieges jedoch auch unsignierte Exemplare zur Ausgabe an die Fliegertruppe.

Die Produktion der B-Uhren erfolgte an verschiedenen Standorten, so wurden z.B. die Zifferblätter zentral angefertigt und von der Wehrmacht angeliefert. Teilweise wurden auch nur verhandene Werke (z.B. von Durowe) eingebaut. Es gab 2 Varianten des legendären B-Uhren Zifferblattes: zunächst ab 1939 die Variante ohne inneren Stundenkreis und mit einem Dreick und 2 Punkten statt der "12" und ab 1943 die Version mit innerem Stundenkreis ohne Dreieck (für diese Version wurde der Stundenzeiger verkleinert)

Der Grund hierfür lag darin, dass festgestellt wurde, dass die Luftwaffe hauptsächlich Kurzeinsätze flog und aus diesem Grund die Angabe bzw. Lesbarkeit der Minuten deutlich wichtiger war als die der Stunden. Ab 1943 wurden nur noch die neuen Zifferblätter mit großem Minutenkreis verwendet und jedesmal, wenn ein älteres Modell zur Wartung oder Reparatur gegeben wurde, tauschte man gleichzeitig das Zifferblatt aus, wobei man i. d. Regel den früheren, größeren Stundenzeiger auf der Uhr ließ weil noch nicht genügend neue, kleine Stubndenzeiger vorrätig waren

Aus diesem Grund gibt es heute noch eine Vielzahl von B-Uhren mit innerem Stundenkreis und großen Stundenzeigern. Diese Exemplare sind nicht etwa "zusammengebastelt", sondern stellen im Gegenteil ein absolut authentisches Stück Militäruhrengeschichte dar: ursprünglich mit großem Stundenkreis und Dreieck gebaut, wurden sie im Kampfeinsatz (z.B. Absturz eines Piloten oder Einschlag eines Granatsplitters) beschädigt, dann reparierte man sie wieder, setzte das neue Zifferblatt ein und beließ mangels Ersatzteile den alten Stundenzeiger

Der legendäre Bekanntheitsgrad und - im Vergleich zur Anzahl aktiver Kampfpiloten - die hohen Stückzahlen welche von diesen herrlichen Stücken produziert wurden läßt sich damit erklären, das die B-Uhren und Fliegerchronographen selbstverständlich als neuester Stand der Technik und auch als Statussymbol vom Offizierskorps über den Generalstab bis hin zur obersten Heeresleitung, den Köpfen und Granden des 3. Reiches begehrt, gekauft, getragen und vorgezeigt wurden.

Mit Einführung der o.g. Fliegeruhren, wurde vom Oberkommando der Luftwaffe, welche für den bevorstehenden Weltkrieg mit aller Kraft aufrüstete, - die Ausgabe von Fliegeruhren betreffend - eine Trennung nach Pilot und Bordmannschaft vorgenommen.

Während Anfang der 30er Jahre noch Pilot, Bord- und auch Bodenmannschaften dieselben Uhren erhielten und trugen, wurden die B-Uhren und Chronographen ausschließlich an Piloten und Bomben Richtschützen ausgegeben, die Mannschaften und Bordbesatzungen erhielten kleinere, wesentlich weniger aufwändigere Dienstuhren ähnlich dem Herr und anderer Kampfverbände.

Nachdem die allgemein bekannte Wehrmachtssignatur "DH" den "Dienstuhren Heer" eindeutig zuzuordnen ist, geht man heute davon aus, das die Signatur "D" allen Dienstuhren der Luftwaffe zugedacht war. Dienst Armbanduhren der Luftwaffe waren somit von ca. 1936 - 1944 entweder mit "D", "RLM" oder Beidem gekennzeichnet, vor 1936 und ab 1944 wurden sie aus bereits erwähnten Gründen auch unsigniert ausgegeben.

Verbaut wurden die im Rahmen der Hochrüstung der Luftwaffe Mitte/Ende der 30er Jahre eigens für die Massenproduktion entwickelten Kaliber "Raumnutzwunder" UROFA 85, 58 und 581, das sog. "Wehrmachtskaliber" AS 1130 von Anton Schild, sowie das PUW (Pforzheimer Uhrenwerke) Kaliber 300 und 500, die den Manufakturen zentral angeliefert wurden, aber auch eigene Werke der jeweiligen Hersteller

Für den Sammler und Liebhaber von Wehrmachtsuhren stellen Fliegeruhren der Luftwaffe einen besonderen Leckerbissen dar, weil sie in deutlich geringeren Stückzahlen als das Heer hatte produziert wurden und z.T. wesentlich robuster und aufwändiger verarbeitet waren sowie spezielle Zusatzfunktionen besaßen wie z.B. die Drehlünette mit Indexierung, verschraubter Edelstahlboden, Stossicherung oder einen zusätzlichen antimagnetischen Weicheisenschutz.

Gerade die sehr frühen und seltenen Fliegeruhren mit Pfeilindex erzielen auf Fachauktionen oftmals Preise auf dem Niveau der legendären B-Uhren und Wehrmachtschronographen.

Copyright 2007: Reiner Haas

Diese Auktion wird durchgeführt von der Einzelfirma Reiner Haas, Geschäftsführer ist Reiner Haas


UnserUnternehmen wird nach dem Differenzsteuerverfahren besteuert, indem Endpreis ist  k e i n e  Umsatzsteuer ausgewiesen


Widerrufsbelehrung

Widerrufsrecht

Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.

Die Widerrufsfrist beträgt vierzehn Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die

Waren in Besitz genommen haben bzw. hat.Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns mittels einer eindeutigen Erklärung

(z. B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren. Sie

können dafür das untenstehende Muster-Widerrufsformular verwenden, das jedoch nicht vorgeschrieben ist.



Der Widerruf ist zu richten an:

Reiner Haas Einzelfirma

Rennmühle 3A, 91126 Schwabach

 

 



Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung desWiderrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden.



Folgen des Widerrufs


Wenn Sie diesen Vertrag widerrufen, haben wir Ihnen alle Zahlungen, die wir von Ihnen erhalten haben, einschließlich der Lieferkosten

(mit Ausnahme der zusätzlichenKosten, die sich daraus ergeben, dass Sie eine andere Art der Lieferung als die von uns angebotene,

günstigste Standardlieferung gewählt haben), unverzüglich und spätestens binnen vierzehn Tagen ab dem Tag zurückzuzahlen, an dem

die Mitteilung über Ihren Widerruf dieses Vertrags bei uns eingegangen ist. Für diese Rückzahlung verwenden wir dasselbe Zahlungsmittel,

das Sie bei der ursprünglichen Transaktion eingesetzt haben, es sei denn, mit Ihnen wurde ausdrücklich etwas anderes vereinbart;

in keinem Fall werden Ihnen wegen dieser Rückzahlung Entgelte berechnet.



Wir können die Rückzahlung verweigern, bis wir die Waren wiede rzurückerhalten haben

oder bis Sie den Nachweis erbracht haben, dass Sie die Waren zurückgesandt haben, je

nachdem,welches der frühere Zeitpunkt ist.


Sie haben die Waren unverzüglich und in jedem Fall spätestens binnen vierzehn Tagen ab

dem Tag, an dem Sie uns über den Widerruf dieses Vertrages unterrichten,an uns

zurückzusenden oder zu übergeben. Die Frist ist gewahrt, wenn Sie die Waren vorAblauf

der Frist von vierzehn Tagen absenden, Sie tragen die unmittelbaren Kosten der Rücksendung

der Waren.


Sie müssen für einen etwaigen Wertverlust der Waren nur aufkommen, wenn dieser

Wertverlust auf einen zur Prüfung der Beschaffenheit, Eigenschaften und Funktionsweise

der Waren nicht notwendigen Umgang mit ihnen zurückzuführen ist.


Wenn Sie den Vertrag widerrufen wollen, dann füllen Sie bitte diese Textvorlage aus und senden Sie es zurück an:


Reiner Haas Einzelfirma
Rennmühle 3A, 91126 Schwabach
 


Hiermit widerrufe(n) ich/wir ….................................... den von mir/uns
abgeschlossenen Vertrag über den Kauf der folgenden Waren:
............................................................................................................
.............................................................................................................



Bestellt am …......................................................
Erhalten am …....................................................

Name des/der Verbraucher(s)
.........................................................................................


Anschrift des/der Verbraucher(s)
.........................................................................................
.........................................................................................
..........................................................................................




.......................................................................................................
Datum Unterschrift des/der Verbraucher(s) (nur bei Mitteilung auf Papier)