Flachs- oder Leinenfasern ( Lateinisch „Linum“) werden aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen, gehören zu der Gattung der Bast- oder Stängelfasern und zählen zu den wichtigsten Naturfasern. Ende des 19. Jahrhunderts verdrängt durch die Baumwolle gewinnt Leinen als ökologische Naturfaser wieder sehr stark an Bedeutung. Die Fasern bestehen zum größten Teil aus Zellulose. Anbaugebiete sind u.a. Frankreich, Belgien, Holland und Russland. Leinen ist wenig anfällig gegen Schmutz und Bakterien, die Fasern sind von Natur aus bakterizid, flusenfrei, schmutzabweisend, antistatisch und sehr reißfest. Die Dehnbarkeit und Elastizität ist wie bei fast allen Bastfasern gering, ein Vorteil für die Herstellung z.B. von Gurten und Tauen. Leinen- oder Flachsfasern sind weit geschmeidiger und weicher als Hanf- oder Jutefasern.

Beim Anbau von Leinen kann auf die Verwendung von Pestiziden verzichtet werden, da die Fasern aus den Flachsstängeln sehr resistent gegen Schädlinge sind. Gegenüber Hanf- oder Jutefasern haben Leinenfasern einen angenehmen und natürlichen Geruch.