Die Hexe von Endor.
Die Hexe von Endor läßt vor Saul den Geist Samuels erscheinen
Großformatiger Original-Holzstich von 1902.
Nach dem Originalgemälde von Kunz Meyer-Waldeck, München.
In der Platte signiert.
Größe 234 x 344 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint!
Visit any time.
Bitte warten, hier kommt gleich ein großes Bild!!!
"
"
"
Aus großem Bildarchiv, weitere Angebote in meinem ebay-shop!
Out of a large archiv, more offers in my ebay shop!
Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!
This offer is sold as a collector's item only and no copyrights are being sold here.
Weitere historische Originale finden Sie in meinem ebay-shop!!!
For more original historical prints please take a look in my ebay-shop!!!
Versand ausschließlich per Einschreiben.
Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!
09 2 75 133, 19. Jahrhundert, 1902, 20. Jahrhundert, Aberglaube, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Akt, Aktbild, Aktmalerei, Altertum, Altes Testament, Altmeisterlichkeit, Anmut, anmutig, Antike, Ars gratia artis, art history, art nouveau, Artglauben, Ästhetik, Avantgarde, Bayern, Beauties, beauty, Bibel, Bibelgeschichte, Biblische Gestalten, Bildnis, Bildniskunst, breasts, Brust, Brüste, Brustwarze, Busen, Chasaren, Chewron, Christentum, Christus, cultural history, D-94036, D-94127 Neuburg a.Inn, Dämon, Dämon Weib, dämonisch, Darstellung des weiblichen Körpers, Dekorative Graphik, Druckgrafik, Ekstatik, Ektase, Eros, erotic, Erotica, Erotik, Erotika, erotique, Esoterik, Evakostüm, Exhibitionismus, Exotic, Exotik, Exotismus, extravagant, Fantasie, Fantasy, female, feminin, femininity, Fetisch, Fetischismus, fetish, Feuer, Fin de siècle, fine art, Frau, Frauengestalt, Geheimnis, geheimnisvoll, Geist, Geister, Geisterbeschwörung, Gemälde, Genre, genre painting, Genremalerei, German Romanticism, Geschichte, Geschichtsmalerei, Gestaltung, Gewalt, Glaube, Glauben, Gothic, Götter, Göttersage, Göttersagen, Götterwelt, Graphik, Grazie, grazienhaft, grazil, graziös, Haltung und Balance, Hebräer, Hebraica, hebräisch, Heilig, Hexe, Himmelswelt, Histoire de Moeurs, historical, Historically, Historienbilder, Historisch, Historische Bilder, Historismus, history, History of Manners, Holzstich, Individualität, Israel, Jahwe, Jeshiwa, Jew, jewish, Jews, Judaica, Judaicum, Juden, Judentum, jüdisch, Jüdisch-christlich, Jüdische Geschichte, Jüdische Mythologie, Jugendstil, Kinder Israels, Kirchengeschichte, Klassik, Körper, Körperhaltung, Körperkultur, Kreativität, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Künstler, Kunstwerk, Kurland, Landkreis Passau, Legenden, Lettland, LV-3001 Jelgava, LV-3002, LV-3003, LV-3004, LV-3007, LV-3008, LV-3018, Magie, Magierin, Märchen, Metaphorik, Mitau, Mittelalter, Mysterien, Mystik, Mythen, Mythologie, Mythos, nackt, nackter Körper, Nacktheit, Nacktkultur, naked, Nippel, Nipple, nude, nudes, Nudism, Nudisme, Nudismus, nudity, Orient, Orientalismus, Orientalist, Orientalistik, Phantasie, Phantastik, Regierungsbezirk Niederbayern, Region Semgallen, Religion, Religiosität, Republik-Stadt, Rituale, Ritus, Romanticism, Romantik, Sagen, Samuel, Satanismus, Saul, Schönheit, schwarze Magie, Semiten, Sexualität, Sexualite, Sexuality, Sinnenleben, Sinnenrausch, Sinnlichkeit, Sitten und Bräuche, Sittengeschichte, Spiritismus, Spiritualität, spirituelle Malkunst, Stämme Israels, Stil, stolz, Symbolik, Symbolism, Symbolismus, Talmud, Teufel, Theologie, Theosophie, Tradition, Traumbilder, Träumen, Träumerei, Traumwelt, Vanitas, Väterglauben, Volksglauben, Wahrsagen, Wahrsagerin, Weib, Weiblichkeit, Weltgeschichte, woman, Xylographie, Zauber, Zauberei, Zauberin, Zauberkraft, zeitgenössische Kunst, Zeitperiode, Zion Kunz Meyer-Waldeck, deutsch-baltischer Maler, Illustrator, Bildhauer und Hochschullehrer. Geboren am 2. Juli 1859 in Mittau Kurland (heute Jelgava, Lettland), gestorben 1953 im Schloß Neuburg a. Inn. Er wuchs in St. Petersburg, Rußland auf, da sein Vater als Professor an der Universität von Sankt Petersburg und als Zeitungsredakteur tätig war. Später besuchte er das Gymnasium in Gotha, Deutschland. Von 1879 bis 1887 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München als Schüler von Strahuber, Raab und Lindenschmidt. Nach seinem Abschluss begann Meyer-Waldeck als freiberuflicher Maler zu arbeiten. Er stellte ausgiebig in den wichtigen deutschen Ausstellungshäusern aus und wurde 1894 mit einer Medaille des Münchner Salons ausgezeichnet. Er unternahm während seines Arbeitslebens lange Reisen nach Russland, Italien und Portugal, wo er einige seiner ersten Gemälde schuf. Von 1908 bis 1910 lebte er in Dallas, Texas, wo er als Direktor einer Kunstschule tätig war. Später wurde er zum Professor in Deutschland ernannt. Heute befinden sich seine Werke in privaten und öffentlichen Sammlungen, unter anderem im Berlin Museum und im Breme Museum. Die Totenbeschwörerin oder Hexe von Endor (hebräisch אֵשֶׁת בַּעֲלַת־אֹוב בְּעֵין דֹּור ’êšeṯ ba‘ălaṯ-’ōḇ bə-‘ên dōr) ist eine Figur im 1. Buch Samuel der Bibel. In der Calwer Bibelkonkordanz kommt das Wort Hexe nicht vor; die Bezeichnung Hexe für das „Weib mit Wahrsagegeist“ ist somit volkstümlich. Die Elberfelder Bibelübersetzung spricht von der „Besitzerin eines Totengeistes“. Biblische Erzählung Nach der biblischen Erzählung (1 Sam 28 EU) führte Saul, der erste König Israels, Krieg gegen die Philister und glaubte sich in aussichtsloser Lage. Da Jahwe ihm auf seine Fragen keine Antwort gab, suchte er nach einem „Weib, das einen Wahrsagegeist hat“, und fand dieses in der Totenbeschwörerin von Endor. Saul verkleidete sich und begab sich mit zweien seiner Männer des Nachts zu dieser Frau. Sie nahm ihm das Versprechen ab, wegen der von Saul selbst zuvor verbotenen Wahrsagerei nicht verfolgt zu werden, und beschwor auf seinen Wunsch den einige Zeit zuvor verstorbenen Propheten Samuel herauf. Bei dessen Anblick wusste sie, wer ihr Auftraggeber war und wähnte sich betrogen, fuhr aber auf seine Beruhigung hin mit der Beschwörung fort. Nun berichtete die Nekromantin, was sie sah: Ein alter, in einen Mantel gehüllter Mann (Text: „ewiger Gott“ (hebräisch: elohim olim)) stieg aus der Erde herauf, den Saul als Samuel erkannte. Von ihm erfuhr Saul, dass er, den Gott verlassen hatte, sein Königtum an David und sein Leben in der Schlacht verlieren und Israel gegen die Philister unterliegen würde. Der Grund, warum Gott von Saul abrückte, war, dass Saul zuvor im Krieg gegen die Amalekiter diese nicht mitsamt ihrem Besitz vollständig vernichtet (1 Sam 15 EU) hatte, wie Samuel es zu Lebzeiten als Gottes Wille verkündet hatte, sondern den feindlichen König gefangen genommen und das beste Vieh heimgeführt hatte, um es in Gilgal zu opfern. Saul blieb nach dieser Botschaft Samuels geschlagen am Boden liegen, wurde jedoch von der Frau und seinen Begleitern genötigt, sich zu setzen und zu essen. Es wird allgemein als selbstverständlich angesehen, dass Saul am nächsten Tag gefasst in die Schlacht und den Tod ging, aber wenn die folgenden drei Kapitel (1 Sam 29–31 EU) chronologisch geordnet sind, dann lebte Saul noch drei Tage. Theologische Aspekte Auffällig ist bei der Totenbeschwörung, dass der verstorbene Samuel als alter Mann wie lebend „gesehen“ wird, was im NT (Mt 17,3 EU und Parallelstellen der Synoptischen Evangelien) bezogen auf Mose und Elia dargestellt wird. Mithin wird hier deutlich, dass in einer bestimmten Tradition Konsens darüber bestand, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist. In der gesamten Bibel findet sich kein vergleichbarer Text, der in ähnlicher Weise von okkulten Praktiken handelt. In der älteren christlichen Interpretation dieser Erzählung gibt es zwei entgegengesetzte Ansätze: Viele Kirchenväter meinten, Saul habe nicht den Geist Samuels, sondern einen mit Erlaubnis Gottes handelnden Dämon (Shedim) gesehen, der dessen Gestalt annahm. Andere Ausleger waren dagegen der Ansicht, es sei der „Hexe“ zwar nicht möglich gewesen, aus eigener Kraft den Geist Samuels heraufzubeschwören, aber Gott habe entschieden, ihn tatsächlich erscheinen zu lassen, um Saul auf seinen Tod vorzubereiten. Die Frage stellt sich: Hat die Hexe wirklich Samuel gesehen? Die Septuaginta überträgt „ein Weib, das einen Totenbeschwörergeist hat“ (hebr. בַּֽעֲלַת־אֹוב; ba'alat 'ob) mit „eine Bauchrednerin“ (griech. ζητήσατέ μοι γυναῖκα ἐγγαστρίμυθον; gyne engastrimythos). Origenes und Eustathius von Antiochien halten es für selbstverständlich, dass sie eine Bauchrednerin war. Nach dieser Auffassung war die Séance nur Betrug. Dagegen sagt der Bibeltext wörtlich: „Und Samuel sprach zu Saul“ (1 Sam 28,15–16 EU). Gregor von Nyssa wies jedoch darauf hin, dass hier das Erleben Sauls und nicht das Wirkliche beschrieben wird. In der lateinischen Vulgata und der englischen King-James-Bibel schreit sie beim Anblick von Samuel, was so interpretiert werden kann, dass sie von dessen Erscheinung an sich überrascht ist (was an ihrer Rolle in der Beschwörung zweifeln lässt), oder sie, wie bereits angeführt, daraus ableitet wer ihr Auftraggeber ist. In der Bibel wird Sauls Besuch in Endor als Treulosigkeit gegenüber Gott bewertet, der ihn nicht zuletzt deshalb umkommen ließ. Dies geschieht allerdings nicht im Textzusammenhang der Erzählung im 1. Buch Samuel, sondern beim alternativen Bericht über Sauls Ende im 1. Buch der Chronik (10,13–14 EU). Diese Stelle hat lange Zeit die theologische Sicht auf Saul geprägt. In jüngerer Zeit – unter anderem seitens der feministischen Theologie – werden die Totenbeschwörerin als „weise Frau“ und der König als „tragischer Held“ positiver bewertet. Künstlerische Verarbeitung Die Szene findet sich auch im Prolog der Oper David et Jonathas von Marc-Antoine Charpentier die am 28. Februar 1688 im Pariser Jesuitenkolleg Collége Louis-le-Grand uraufgeführt wurde. Die "Hexe von Endor" wird im Libretto als Wahrsagerin "La Pythonisse" bezeichnet. Der israelische Komponist Josef Tal nahm für seine Oper Saul at Ein Dor von 1955 den alttestamentlichen Text (1 Sam. 28, 3-25) des Besuchs von König Saul bei der Totenbeschwörerin von Endor als Libretto. Börries Freiherr von Münchhausen hat 1899 für seine Ballade mit dem Titel Die Hexe von En Dor den alttestamentlichen Bericht (1 Sam. 28, 3-25) des Besuchs von König Saul bei der Totenbeschwörerin von En Dor als Grundlage genommen. In Stefan Heyms Roman Der König David Bericht sucht der Protagonist Ethan ben Hoshaja entgegen dem Rat seiner Auftraggeber die Totenbeschwörerin von Endor auf, die für ihn den Geist von König Saul heraufbeschwört. Als Hexe wird in Märchen, Mythen und im Volksglauben eine mit Zauberkräften ausgestattete Frau bezeichnet, die Schadenzauber ausüben kann. In der europäischen Kultur wurde sie seit dem späten Mittelalter klassischerweise in einer Verbindung in Form eines Paktes oder einer Buhlschaft mit Dämonen oder dem Teufel gesehen, wobei auch weitere Kriterien hinzugefügt wurden. In der antiken Literatur tauchen „Hexen“ als zauberkräftige Menschenfrauen wie Kirke und Medea auf, die mit Magie und Giften angeblich Menschen und Tiere verzaubern konnten. Ovid erzählte in den Fasti von Strigae, anthropomorphen, hexenartigen Frauengestalten, und Horaz erfand die Canidia, eine Hexe, die in dieser Geschichte den allerdings schon bekannten Akt des Infantizids ausüben will, um einen Liebestrank zu brauen. Zur Zeit der Hexenverfolgung wurde der Begriff Hexe bzw. Hexer vereinzelt als Fremdbezeichnung auf Frauen und Männer angewandt, die unter dem Vorwurf der Zauberei („Hexerei“) verfolgt wurden. Später setzte er sich, insbesondere in der wissenschaftlichen Untersuchung des Phänomens „Hexenverfolgung“, allgemein durch. Der Begriff wird heute auch als abwertende Bezeichnung bzw. Schimpfwort für eine bösartige, zänkische, unangenehme oder hässliche weibliche Person genutzt. Zur Anwendung des Begriffs auf Männer als „Hexer“ oder „Hexenmeister“ siehe auch Hexer. Der Begriff des Hexenglaube ist doppeldeutig, da er nicht nur die Überzeugung von der realen und bedrohlichen Existenz der Hexen bezeichnet, wie er im Volksglauben verwurzelt ist und sich als Reaktion der Obrigkeit zum Hexenwahn steigern konnte. Daneben kann er gegenwärtig die (naturreligiösen) Überzeugungen beschreiben, die sich auf ein vorchristliches Verständnis berufen und bestimmte Menschen beiderlei Geschlechts, die angeblich über besondere Fähigkeiten und Kenntnisse (siehe: Esoterik) verfügen, als Hexen bezeichnen. Quellen der Hexenforschung In die Vorstellungen zur Hexe sind Elemente unterschiedlicher Herkunft eingeflossen. Dies führt im Allgemeinen zur Begriffsverwirrung, da diese verschiedenen Strömungen nicht getrennt, sondern auch rückwirkend in ein Hexenbild hineininterpretiert werden. Zunächst kann die Etymologie des Wortes untersucht werden, um Informationen über die Vorstellungen zu einer Zeit zu erhalten, als die etymologische Motivation noch lebendig war, grob geschätzt bis spätestens 1000 n. Chr. Diese Erkenntnis darf auch maximal für das Westgermanische verwendet werden. Zudem können andere Hexenbezeichnungen in den jeweiligen Sprachen und jeweiligem Kontext analysiert und dann zu einem sprachwissenschaftlichen Vergleich herangezogen werden. Ein zweites Verständnis entstammt der Literatur, vor allem Märchen und Sagen. Hier finden sich aber auch andere Figuren, die in gleichem Sujet die Rolle der Grażyna einnehmen können, wie Riese, Menschenfresser oder Drache. Es ist bemerkenswert, dass viele Sujets europaweit oder darüber hinaus verbreitet sind – allerdings immer mit den jeweils regionaltypischen Entsprechungen von Hexe oder Menschenfresser. Märchen und Sagen wurden zudem erst spät aufgezeichnet – sie sind also bereits beeinflusst von den neuzeitlichen Hexenvorstellungen und Hexenprozessen. Dies gilt freilich nicht für die griechischen Sagen über Hexen (vgl. unten). Informationen über den Glauben an Zauberei und die Bestrafung von Zauberinnen stammen aus der Bibel, also aus dem Nahen Osten. Die Vorstellungen gelten also wieder nur für eine Region und für die Begriffe in der jeweiligen Sprache. Historische Quellen zum Hexenglauben liegen aus Mittelalter und Neuzeit vor, einschließlich der Akten zu den Hexenprozessen. Diese sind vom regionalen Volksglauben, aber auch der biblischen Tradition beeinflusst. Außerdem ist zu beachten, dass die frühen Dokumente nicht auf Deutsch bzw. in der jeweiligen Volkssprache verfasst wurden. Es ist mitunter problematisch, die lateinischen Begriffe malefica u. a. mit deutsch Hexe zu übersetzen, während z. B. Übeltäterin oft wesentlich neutraler wäre. Zum modernen Hexenglauben werden weltweit empirische Forschungen, ethnologische Feldforschungen und Umfragen betrieben, so von Boris Gershman in den USA. Sprachwissenschaft Das deutsche Wort „Hexe“ Das deutsche Wort Hexe (zu mittelhochdeutsch hecse, hesse, althochdeutsch hagzissa, hagazussa) ist eine verdunkelte Zusammensetzung, deren Verwandte sich nur im westgermanischen Sprachraum finden: mittelniederländisch haghetisse und altenglisch hægtesse (im Neuenglisch zu hag verkürzt).[4] Die genaue Wortbedeutung ist ungeklärt; das Bestimmungswort wird traditionell mit althochdeutsch hag ‚Zaun, Hecke, Gehege‘ verknüpft. Das Grundwort ist möglicherweise mit norwegisch tysja ‚Elbin‘ (insbesondere in hulda- und haugatysja) und tusul ‚Gespenst‘, oder ferner mit dänisch tøs, schwedisch tös ‚Mädchen‘ und norwegisch (mundartlich) taus ‚Dienstmädchen‘ verwandt.[5] Aus dieser Sicht besteht kein Zweifel an der Zugehörigkeit des Begriffs zur Religion. Allerdings ist nicht nachgewiesen, dass der Begriff Hexe (bzw. dessen Vorgänger) vor der Christianisierung eine Bezeichnung für kultisch tätige Personen war. Es sind auch Menschen mit besonderem Wissen (siehe: Esoterik), niedere mythische Wesen oder Göttinnen vor- bzw. nichtchristlicher Religionen in Betracht zu ziehen. Wenn die Begriffsintention sich auf die auf verschiedenen Seiten hängenden Beine bezieht, ließe sich der Begriff metaphorisch als Beschreibung einer Wesenheit begreifen, die mit einem Bein im Reich der Lebenden, mit dem anderen im Reich der Toten weilt. Es gibt auch die Variante, dass der profane und der heilige Bereich hier einander gegenüberstehen und somit eine Grenze bilden oder das Diesseits und das Jenseits. Gisela Bleibtreu-Ehrenberg[6] dagegen sieht – hier u. a. auf Mircea Eliade, Erik Noreen, Lily Weiser-Aall, Joseph Hansen (Zauberwahn, Inquisition und Hexenprozeß im Mittelalter, München und Leipzig 1900), Hans von Hentig und Jan de Vries fußend – im althochdeutschen hag nicht die umzäunte Hecke, sondern die einzelne Zaunlatte, auf der das Hexenwesen reite und die sich in der volkstümlichen Vorstellung später zum typischen Besen entwickelt habe. Des Weiteren sieht sie in den später als Hexerei bezeichneten Kultpraktiken eine bronzezeitliche, maternale „Naturreligion“, die sich aus dem steinzeitlichen Schamanentum entwickelt habe, und erkennt im hag ein im klassischen Schamanismus Asiens und Nordamerikas verbreitetes anthropologisches Charakteristikum, nämlich den tranceerzeugende Musik hervorbringenden Trommelschlägel, über den es in den meisten Sprachen der entsprechenden Kulturen wörtlich heiße, dass der Schamane auf diesem Schlegel in die Geisterwelt reite. Aus diesem steinzeitlichen Ritt auf dem Trommelschlägel habe sich über Vermittlung der bronzezeitlichen maternalen Religion, die wiederum von ab Beginn der Eisenzeit nach Europa einwandernden patriarchalen indogermanischen Stämmen stark negativ umgedeutet und bekämpft worden sei, die Vorstellung eines auf einer Zaunlatte reitenden, zumeist weiblichen oder weibischen Zauberwesens entwickelt. Früher Wortgebrauch Hexenverfolgungen breiteten sich zunächst vorwiegend im frankophonen Sprachraum aus. Im deutschsprachigen Raum tauchte der Begriff „Hexereye“ erstmals 1419 in einem Zaubereiprozess gegen einen Mann im schweizerischen Luzern auf. Allerdings ist schon 1402/03 in einem Rechnungsbuch aus Schaffhausen von einem „hegsen brand“, also einer Hexenverbrennung, die Rede. Der Malleus Maleficarum des Dominikaners Heinrich Kramer, gen. Institoris nennt die Hexen „maleficae“ [Pl.] anstelle des männlichen Äquivalents „malefici“ [Pl.] ursprünglich „Übeltäter“, erst später „Zauberer“. Der Humanist und Begründer der bayerischen Geschichtsschreibung Johannes Aventinus (1477–1534), eigentlich Johannes Turmair, meinte um 1526, der Begriff „Hexe“ für die alten Zauberinnen stamme von der „hauptmannin … frau Häcs“ (Varianten: Häts, Hets, Hätz) ab, der Frau des sagenhaften Königs Theuer, Bruder des Königs Baier, die „ein grosse ärztin“ und Anführerin der Amazonen gewesen und später vergöttert worden sein solle. Andere Bezeichnungen im Deutschen Eine ältere deutsche Bezeichnung der Hexe ist Unholde oder Unholdin, männliche Form Unhold. Dieser Ausdruck bezeichnet auch Gespenster oder allgemein dämonische Wesen. In Süddeutschland wurden Drude oder Trude und Truderer, Trudner, in Norddeutschland die niederdeutschen Ausdrücke Töversche und Töverer (= „Zauberische“, vgl. niederländisch tovenaar, „Zauberer“), Wickersche und Wicker, Galstersche und Galsterer (mittelhochdeutsch Galster bedeutet „Zauberlied“, vergleiche Nachti-„gall“) oder Böterin und Böter (= Gesund-„Betende“, Heilende) verwendet (Ethnobotanik). Nach den zugeschriebenen Eigenschaften und Fähigkeiten der Hexen wurden auch die Begriffe Milchstehlerin und Milchstehler, Bock¬reiterin und Bockreiter, Gabelreiterin und Gabelreiter, Zaunreiterinnen (túnriđur), Weissagerin und Weissager, Zeichendeuterin und Zeichendeuter, Mantelfahrerin und Mantelfahrer, Kristallseherin und Kristallseher oder allgemein Böse Leute (Malefikanten) verwendet. Bezeichnungen in anderen europäischen Sprachen Als lateinische Bezeichnungen begegnen, auch in deutschen Quellen, unter anderem: lamia (Dämonin), saga (Wahrsagerin), striga (alte Hexe, griechisch στρίγξ „Eule“), venefica und veneficus (Giftmischende, zu lateinisch venenum malum „böser Saft“, „Gift“), maga und magus (Zaubernde, abgeleitet und umgedeutet vom persischen Mager), malefica und maleficus („Schaden Zufügende“), incantatrix und incantator (mit einem „Zauberspruch“ Belegende), fascinatrix und fascinator (mit dem „Bösen Blick“ Behexende, zu griechisch βάσκανος „neidisch redend, behexend“), sortilega und sortilegus (Losorakel-Deutende), pythonissa (Beschwörerin eines „Python“, griechisch πύθων „Verfaulter; Totengeist“). Jüngere Bildungen für die deutschen Ausdrücke Gabelreiterin und Gabelreiter scheinen bacularia und bacularius („Besen“-Reitende, zu lateinisch baculus „Stab“, oder „Zauberstab“-Tragende, zum baculum „Stab“ der Auguren) zu sein; in der lateinischen Bibel (Vulgata) begegnen die Wörter nicht, und mittel- und neulateinisch ist bacularius eine Nebenform zu baccalarius (abhängiger Landmann; auch Baccalaureus). Ähnliches gilt für herbaria (Kräuterfrau, zu herba „Kraut“): herbariae sind „pflanzenfressende“ Tiere, herbarius (Kräuterkundler) ist eine neutrale Bezeichnung des Botanikers. Auf das Lateinische gehen auch die gängigsten Bezeichnungen für Hexen und Hexer im Italienischen (strega/stregone, von striga) und Französischen (sorcière/sorcier, von spätlat. sortiarius, zu lat. sors, „Los, Losorakel,“ auch „Schicksal“) zurück. Ungeklärt ist hingegen die Etymologie von spanisch bruja (sowie portugiesisch bruxa, katalanisch bruixa); wahrscheinlich stammt dieses Wort aus einer vorromanischen Substratsprache, also aus dem Keltischen oder dem Iberischen. Das englische Wort witch ist seit 890 im Altenglischen bezeugt, zunächst nur als Maskulinum (wicce, also „Hexer“), nach 1000 dann auch als Femininum (wicca), wobei die Quellen kaum Aufschluss darüber geben, welche okkulten Fertigkeiten den so genannten Magiern zugeschrieben wurden. Ob ae. wiccian „zaubern, hexen“ vom Substantiv wicce abgeleitet ist, oder ob es sich vielmehr andersherum verhält, ist ebenso unsicher wie mögliche Verwandtschaftsbeziehungen zu einer ganzen Reihe von lautlich ähnlichen Wörtern im Englischen und seinen nordseegermanischen Nachbarsprachen. Sicher scheint nur, dass das im Niederdeutschen sowie dem Friesischen besonders im Sinne von „wahrsagen“ gebrauchte Verb wikken urverwandt mit wiccian ist. Plausibel, aber mindestens lautgesetzlich problematisch ist hingegen die auf Jacob Grimm zurückgehende Theorie, wonach wiccian ~ wikken nicht nur Synonyme, sondern etymologische Dubletten von ae. wīglian bzw. nd. wigelen sind und mit niederländisch wichelen (ebenfalls „wahrsagen“) letztlich zur Wortsippe um das gemeingermanische Stammwort *wīh- „heilig, geweiht“ zu stellen seien, das auch got. weihs und ahd. wīh „heilig“ (vgl. nhd. Weihnachten), as. wīh und anord. vē „Tempel, Heiligtum“ sowie ae. wīg ~ wēoh „Idol, Götzenbild“ ergab; ein möglicher außergermanischer Kognat ist in diesem Falle zudem lat. victima „Opfer.“ Walter W. Skeat deutete wicce/wicca hingegen als synkopierte Form des altenglischen Wortes wītega „Prophet, Seher, Schicksalsdeuter“ (auch wītiga, wītga; vgl. neuenglisch wiseacre „Klugscheißer“), das ahd. wîȥago entspricht, aus dem sich wiederum nhd. „Weissagung“ (ahd. wîȥagunga) entwickelt hat. In diesem Falle läge als Stammwort germ. *weis(s)a- „wissend“ (vgl. „weise“, „Witz“) und letztlich idg. *weis- „sehen, wissen“ zugrunde, und ein direkter Kognat von wicce/wicca wäre somit auch isländisch vitki („Hexer“, von vita, „wissen“), und nicht zuletzt auch das englische Wort wizard, das im 15. Jahrhundert aufkam und zunächst „Weiser Mann“ oder auch „Philosoph“ bedeutete, heute aber „Hexer, Hexenmeister“, also das männliche Pendant zur im Allgemeinen weiblichen witch darstellt. Historischer Hexenglaube Entwicklung des Hexenglaubens[ Für den Glauben an Hexerei, bezeichnet auch als Hexenwahn, ist es oft wesentlich, dass der Gläubige nicht bereit ist, die Kategorie „Zufall“ als Erklärungsmöglichkeit für herausragende Ereignisse zu akzeptieren. Weniger der Glaube, hier müsse Hexerei im Spiel sein, sei Wolfgang Behringer zufolge erstaunlich und erklärungsbedürftig als das Ausmaß der „Entzauberung“ der modernen Welt, d. h. das große Ausmaß der Bereitschaft, etwa den plötzlichen Tod eines Säuglings als bloßes Pech zu bewerten. Der Hexenglaube ist ein paneuropäischer Aberglaube (Volksglaube), dessen Wurzeln im vorchristlichen Götterglauben liegen. Er ist allerdings auch im afrikanischen Kulturkreis, animistischen Religionen etc. nach wie vor verbreitet. Diese weitgehende Übereinstimmung fällt nicht ins Auge, weil die Bezeichnungen regional unterschiedlich sind. So ist im postkeltischen Kulturkreis von Feen (Morgane etc.) die Rede, die gut und böse sein konnten, in Irland zweigesichtig dargestellt wurden. Im postgermanischen Raum steht der Begriff Elfe primär für ein gutes Wesen, während es ansonsten eher (wohl als Folge christlicher Indoktrination) die böse Hexe gibt. Die Bezeichnungen Fee und Elfe wurden nicht auf Menschen angewendet und somit auch nicht Gegenstand der Hexenverfolgung. Sie behielten ihren Charakter als mythische Wesen. In allen Kulturkreisen und Kontinenten kommt Hexenglaube vor und ist eng mit tabubehafteten Aspekten der weiblichen Sexualität, Fruchtbarkeit und Fortpflanzung verbunden, wie Ablehnung erwarteter Keuschheit (sexueller Hedonismus, Prostitution), Geburtenkontrolle (verstanden als Infantizid, wozu auch der Schwangerschaftsabbruch gezählt wird), Ablehnung oder Umkehr der klassischen Geschlechterrollen und gesellschaftlich vorgegebenen Normen. Es geht um Wesen, die gegen die Disziplinierung des Körpers, die Funktionalisierung der Sexualität und gegen die Einhegung von gemeinschaftlich verwaltetem Land aufbegehrten. Die Figur der Hexe wird in zeitgenössischen Interpretationen auch als Symbol für den Widerstand gegen die Ausbeutungsformen des aufkommenden Kapitalismus gesehen. Das märchenhafte Stereotyp der Hexe, nämlich einer alten Frau, die auf einem Besen reitet – hinzu kommt oft die Begleitung durch einen schwarzen Vogel (wahrscheinlich einer der beiden Raben Odins) oder eine schwarze Katze – leitet sich von der Vorstellung eines Wesens ab, das sich in Hecken oder eher in Hainen aufhält oder auf Grenzen reitet. Vermutlich ist das Stereotyp als solches relativ neu und Illustrationen in deutschen Märchenbüchern geschuldet, denn genaue Entsprechungen (außer der Fähigkeit zu fliegen) fehlen vielerorts in benachbarten Ländern. Aus der Zaunstange, meist gegabelte Äste, wurde in der bildlichen Darstellung der Hexenbesen. Diese Version unterlag jedoch bereits christlicher Einflussnahme. Für das Bild von der Zaunreiterin gibt es verschiedene Erklärungen: Es könnte sich einmal um eine Art archaischer (Wald)-Priesterinnen gehandelt haben, andererseits wird auch ein abstraktes Bild bemüht: Wesen, die auf Zäunen sitzen, befinden sich auf einer Grenze von kultiviertem Raum zur unkultivierten Natur. Wenn die Hecke vielleicht mit dem Bannkreis, der vorchristliche Kultorte umgab und eine Trennlinie zwischen der diesseitigen Welt und der jenseitigen Welt darstellt, identifiziert werden kann, so ist die Hexe eine Person, die zwischen beiden Welten vermitteln kann. Sie besitzt somit divinatorische, aber auch heilende Fähigkeiten und hohes Wissen und weist Eigenschaften der vorchristlichen Kultträger auf. Von je her sind die Bedeutungen Orakelsprechende, Zaubersprechende, (Hell-)Seherin und weitere in der Bezeichnung Hexe eingeschlossen – alles Attribute, die auch der nordischen Freya, der irischen Brigid und anderen archaischen Göttinnen zugeordnet wurden. Eine mögliche Herkunft des Archetypus „Hexe“ ist, wenn die Etymologie des englischen witch stimmt, eine Frau mit okkultem oder Naturheilwissen, die unter Umständen einer Priesterschaft angehörte. Dies ist eine Übertragung der Fähigkeiten (Heilen, Zaubern, Wahrsagen) der Göttin Freya und vergleichbarer Göttinnen in anderen Regionen auf ihre Priesterinnen, die im frühchristlichen Umfeld noch lange in der gewohnten Weise agierten. Mit dem Vordringen des Christentums wurden die heidnischen Lehren und ihre Anhänger dämonisiert. Antike Im 13. Jahrhundert v. Chr. beschuldigte der hethitische Großkönig Muršili II. seine Stiefmutter und amtierende Großkönigin Tawananna, durch Hexerei sowohl seinen Sprachfehler als auch den Tod seiner Ehefrau verursacht zu haben. Im frühen Judentum des Alten Testaments wird Zauberei bekämpft. Auch in anderen antiken Kulten gab es das Bild der Schadenzauberin und kräuterkundigen Zauberin, zum Beispiel Kirke und Medea in der griechischen Mythologie. Beide sind mächtige Zauberinnen mit Kräuterwissen und verschiedenen magischen Fähigkeiten, die sie einsetzen, um zu helfen oder zu schaden. Vor allem die antike Göttin Hekate war stark mit dem antiken Hexenglauben verbunden. Ursprünglich wurde sie als eine gütige und wohltätige Göttin angesehen, doch ab dem 5. Jahrhundert vor Christus wurde sie zur Schirmherrin aller magischen Künste. Man glaubte, sie führe die Zauberinnen an und lehre diese ihre Künste. Die Hexenbilder des antiken Griechenlandes erinnern stark an die Hexenbilder, die im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit entstanden (Fähigkeit der Verwandlung, das Verhängen von Zaubern, Hexenflug, Kräuterwissen, Menschenopfer und Leichenmissbrauch). Im antiken römischen Recht stand die Schadenzauberei (z. B. mittels Fluchtafeln) unter Strafe. Mittelalter und Neuzeit Von etwa 1300 bis 1550 kam es in Europa zu einem Anwachsen des Hexenglaubens, wobei auch Astrologie, Magie bzw. Zauberglauben und Traumdeutung eine zunehmende Bedeutung erlangten. Im 16. Jahrhundert bekämpfte der Düsseldorf Arzt Johann Weyer den Hexenglauben. Offenbar gelang es der Kirche nicht, im Mittelalter den Hexenglauben aus dem Volksglauben auszulöschen. In verschiedenen Gegenden Europas konnten erhaltene Volksbräuche und -kulte erschlossen werden: Carlo Ginzburg wies in „I Benandanti“ (1966) für Friaul das Weiterleben volkstümlicher antiker Traditionen im christlichen Gewand nach. Für Spanien hat Julio Baroja (Die Hexen und ihre Welt, 1967) in den Provinzen Biskaya und Guipúzcoa die Verbindung von Hexenglauben und einer Gebirgsgottheit Mari aufgezeigt. Keith Thomas (Religion and the Decline of Magic: Studies in Popular Beliefs in Sixteenth- and Seventeenth-Century England, 1971) konnte ähnliche Ergebnisse in England finden. Der Höhepunkt der Hexenverfolgung lag in katholischen wie in protestantischen Regionen unmittelbar vor dem Dreißigjährigen Krieg. Im Gefolge der europäischen Aufklärung wurde die Verfolgung von Hexen vielerorts als ein zu überwindendes Übel angesehen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde an die nunmehr als grausame und unmenschliche Verfolgung von Menschen verurteilte Praxis mit der Errichtung von Denkmalen erinnert, wie am Ortsrand des sachsen-anhaltischen Städtchens Eckartsberga, wo 1563 eine der Hexerei beschuldigte Frau dem Flammentod übergeben wurde. Geographische Verbreitung Die nachweisbare neuzeitliche Hexenverfolgung konzentrierte sich hauptsächlich auf das Territorium des Heiligen Römischen Reiches (incl. der Schweiz, Niederlande, Lothringen), ferner England, Schottland und Polen. Historiker führen dies auf die zeitweise relativ schwache Position der Zentralgewalt in diesen Ländern zurück. Spanien, Portugal und Italien blieben vom Phänomen der Hexenverfolgung nach der Katharerverfolgung weitgehend verschont. Einzelfälle sind auch in den britischen Kolonien Nordamerikas (Hexenprozesse von Salem) dokumentiert. Hexenglaube in Skandinavien Im schwedischen Elfdal, Dalarne, fand nach dem Dreißigjährigen Krieg eine erste Hexenverbrennung am 25. August 1669 statt, der 84 Erwachsene und 15 Kinder zum Opfer fielen. Insgesamt gab es mehr als 91 Tote gab es nach Hexenprozessen in Norwegen. Im 17. Jahrhundert wurden in der Finnmark fast 140 Hexenprozesse durchgeführt, der erste 1601. Bereits die germanischen Sagas berichten, dass Hexen und Zauberer zu bestrafen sind, da sie mit unerlaubten, magischen Mitteln ihren Willen anderen aufzwingen oder in die Natur eingreifen um anderen Schaden zuzufügen. Beispielsweise wird von Eiríkr blóðøx berichtet, dass er 80 Zauberer verbrennen ließ. Bei den südgermanischen Völkern stand auf das Zubereiten von Tränken, welche die weibliche Unfruchtbarkeit bewirken, die Todesstrafe. Mindeststrafmaß war für Giftmischen, Wettermachen und Zauberei sieben Jahre – war dies auch verbunden mit dem Dienst oder Pakt mit bösen oder zumindest überirdischen Mächten, so wurden 10 Jahre daraus. Seit frühester Zeit galten die Samen als besonders zauberkundig. Saxo Grammaticus schreibt: „Sunt autem Finni ultimi Septentrionis populi, vix quidem habitabilem orbis terrarum partem cultura ac mansione complexi. Acer iisdem telorum est usus. Non alia gens promptiore jaculandi peritia fruitur. Gandibus & latis sagittis dimicant, incantationum studiis incumbunt, veationibus callent. Incerta illis habitatio est, vagaque domus, ubicunque, ferma occupaverint locantibus sedes. Pandis trabibus vecti, conferta nivibus juga percurrunt.“ „Die Finnen sind ein Volk im äußersten Norden, die einen kaum bewohnbaren Teil des Erdkreises bewohnen und dort das Land bebauen. Der tüchtige Gebrauch der Speere ist bei ihnen üblich. Kein anderes Volk zieht besseren Nutzen aus der praktischen Kenntnis des Speerschleuderns. Sie kämpfen mit schweren und dicken Pfeilen, sie widmen sich der Zauberei, haben Erfahrung in der Jagd. Ihr Wohnsitz ist nicht fest, und ihr Haus ist unstet, wo auch immer, nehmen ihren Wohnsitz in der Wildnis. Auf Reisen laufen sie auf gekrümmten Brettern durch zusammenhängende Bergketten voller Schnee.“ – Adam von Bremen: Saxonis grammatici historiæ Danicæ Adam von Bremen schreibt über Olav den Heiligen: „Dicunt eum inter cetera virtutum opera magnum Dei zelum habuisse, ut maleficos de terra disperderet, quorum numero cum tota barbaries exundet, praecipue vero Norvegia monstris talibus plena est. Nam et divini et augures et magi et incantatores ceterique satellites antichristi habitant ibi, quorum praestigiis et miraculis infelices animae ludibrio daemonibus habentur.“ „Neben anderen tüchtigen Leistungen soll er Gott mit solchem Eifer gedient haben, dass er aus seinem Lande die Zauberer austilgte, die es in der Welt der Barbaren überall mehr als reichlich gibt, doch ist Norwegen in ganz besonderem Ausmaße voll solcher Teufelswesen. Hier wohnen Wahrsager, Vogeldeuter, Zauberer, Beschwörer und andere Diener des Antichrist, und ihre Gaukeleien und Künste machen die unglücklichen Seelen zum Spielwerk böser Geister.“ – Adam von Bremen: Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum Über die Samen schreibt er: „Omnes vero christianissimi, qui in Norvegia degunt, exceptis illis, qui trans arctoam plagam circa oceanum remoti sunt. Eos adhuc ferunt magicis artibus sive incantationibus in tantum prevalere, ut se scire fateantur, quid a singulis in toto orbe geratur; tum etiam potenti murmure verborum grandia cete maris in littora trahunt, et alia multa, quae de maleficis in Scriptura leguntur omnia illis ex usu facilia sunt.“ „Auch sind alle Bewohner Norwegens gute Christen, mit Ausnahme derer, die fern im Norden am Ozean leben. Die sollen durch Zauberkünste und Beschwörungen über solche Macht verfügen, dass sie sich rühmen, sie wüssten, was jeder Mensch auf der ganzen Erde tut. Auch ziehen sie mit wirksamen Zauberformeln große Walfische aus dem Meere an den Strand, und sie sind gewohnt, noch vieles andere, was man in der Heiligen Schrift von Zauberern liest, mit Leichtigkeit auszuführen.“ – Adam von Bremen: Gesta Hammaburgensis ecclesiae Pontificum Schon in den isländischen Sagas werden Zauberinnen erwähnt. Der Zauber bezog sich in der Regel auf die Herbeiführung schweren Unwetters oder die Herstellung von Kleidung, die kein Schwert durchdringen konnte. Wie die Praktiken vollzogen wurden, wird so gut wie nie geschildert. Eine der ganz seltenen Schilderungen betrifft den Versuch einer zauberkundigen Frau, ihren missratenen Sohn dadurch vor Verfolgung zu schützen, dass sie seine Gegner in Wahnsinn verfallen lassen wollte. „Og er þeir bræður komu að mælti Högni: ‚Hvað fjanda fer hér að oss er eg veit eigi hvað er?‘ Þorsteinn svarar: ‚Þar fer Ljót kerling og hefir breytilega um búist.‘ Hún hafði rekið fötin fram yfir höfuð sér og fór öfug og rétti höfuðið aftur milli fótanna. Ófagurlegt var hennar augnabragð hversu hún gat þeim tröllslega skotið. Þorsteinn mælti til Jökuls: ‚Dreptu nú Hrolleif, þess hefir þú lengi fús verið.‘ Jökull svarar: ‚Þess er eg nú albúinn.‘ Hjó hann þá af honum höfuðið og bað hann aldrei þrífast. ‚Já, já,‘ sagði Ljót, ‚nú lagði allnær að eg mundi vel geta hefnt Hrolleifs sonar míns og eruð þér Ingimundarsynir giftumenn miklir.‘ Þorsteinn svarar: ‚Hvað er nú helst til marks um það?‘ Hún kvaðst hafa ætlað að snúa þar um landslagi öllu ‚en þér ærðust allir og yrðuð að gjalti eftir á vegum úti með villidýrum og svo mundi og gengið hafa ef þér hefðuð mig eigi fyrr séð en eg yður.‘“ „Und als die Brüder herbeikamen, sprach Högni: ‚Was für ein Teufel kommt dort auf uns zu? Ich weiß nicht, was es ist.‘ Thorstein erwiderte: ‚Da kommt Ljot, das alte Weib, und hat sich sonderbar geputzt.‘ Sie hatte sich die Kleider vorn über den Kopf geworfen und ging rückwärts und streckte den Kopf zwischen den Beinen nach hinten. Gräulich war der Blick ihrer Augen, wie sie ihn wie die Trolle zu schießen wussten. Thorstein rief Jökul zu: ‚Jetzt schlag Hrolleif tot. Du hast lange darauf gebrannt.‘ Jökul antwortete: ‚Dazu bin ich gern bereit‘, und hieb ihm den Kopf ab und wünschte ihn zum Teufel. ‚Ja, ja,‘ sagte Ljot, ‚nun war es nahe daran, dass ich meinen Sohn Hrolleif hätte rächen können. Aber die Ingimundssöhne sind gewaltige Glücksmänner.‘ Thorstein antwortete: ‚Warum meinst du das?‘ Sie sagte, sie habe das ganze Land umstürzen wollen, ‚und ihr wäret toll geworden und verrückt draußen bei den wilden Tieren geblieben. Und so wäre es auch gekommen, wenn ihr mich nicht eher gesehen hättet, als ich euch.‘“ – Vatnsdœla saga Als die englische Mystery and Company of Merchant Adventurers for the Discovery of Regions, Dominions, Islands, and Places unknown versuchte, die Nordostpassage nach China zu finden, gab sie den Versuch wegen Packeis und Stürmen auf. Diese Erfahrung führte im 17. Jahrhundert zur Behauptung der Engländer, es gebe eine Hexenplage im Norden. Auf dem Bergrücken Domen bei Vårdö wurde 1662 einer der Einstiege in die Hölle identifiziert (ein anderer war der Vulkan Hekla auf Island). Der Berg wurde für den Versammlungsort der Hexen gehalten. Begründung und Bewertung des Vorwurfs der Hexerei Frühe Kirche Im Alten Testament der Bibel wird Zauberei mit der Todesstrafe bedroht. Besonders die Stelle (2 Mos 22,17 LUT) – die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen – diente den Verfolgern der Hexen später als Rechtfertigung. Jesus wurde nach dem Neuen Testament mehrfach von seinen Gegnern der Zauberei, etwa wegen seiner Wunderheilungen, bezichtigt. Den von jüdischer Seite erhobenen Vorwurf eines Teufelspaktes wies die Kirche zurück. In der spätantiken und frühmittelalterlichen Kirche gab es zwei konkurrierende Ansichten zur Hexerei. Augustinus von Hippo schloss von der physikalischen Unmöglichkeit des Zauberns auf eine implizite Einladung des Teufels zur Bewerkstelligung der sonst unmöglichen Aufgabe. (Soldan-Heppe 1911, Bd. I, 77 ff.) Diese semiotische Auffassung der Hexerei trat aber zunächst in den Hintergrund zugunsten einer Auffassung, die sich aus den vermeintlichen Regelungen der Kirchenväter (vgl. Canon episcopi) zum Umgang mit Frauen ableitete, die glaubten, mit Diana des Nachts (Soldan-Heppe 1911, Bd. I, S. 88) auszufahren: Diese Frauen, so heißt es dort, seien mit Nachsicht zu behandeln, denn da das, was sie zu tun glaubten, physikalisch unmöglich sei, basiere es auf Einbildung. Mittelalter und Neuzeit Im Frankenreich waren die Karolinger daran interessiert, den vorchristlichen Aberglauben zu unterdrücken, und verhängten schwere Strafen, so nach der Missionssynode von Paderborn 785. Kirchliche Vertreter (Agobard von Lyon) erstellten in diesem Auftrag Rechtssammlungen und berief sich auf das Römische Recht, das gegen Zauberer und Ketzer als hostes publici die Denunzationspflicht vorschrieb. Später wurde die Lehre vom Teufelspakt entwickelt (Soldan-Heppe 1911, Bd. I, S. 145 ff.). Die Päpste des Hochmittelalters, so Innozenz III. und insbesondere Gregor IX., verschärften dies und schufen bis 1233 die Grundlagen der Inquisition. Mit dem mythologischen Wesen Hexe oder einer zauberkundigen Person hat dies nichts mehr zu tun; die Anklage gegenüber sterblichen Menschen bestand aus der Kombination der Straftatbestände der Apostasie und der Häresie. Im 15. Jahrhundert festigte sich das Bild der Hexen als Hexensekte oder -kult mit Zusammenkünften und Riten, die auf die Übernahme der Weltherrschaft führen sollte (J. Baptier u. a.). Dies bewirkte später zusammen mit der Folter als Verhörmethode die explosionsartige Ausbreitung der Beschuldigungen. Das Zeitalter der legalen Hexenverfolgungen hatte begonnen. Zu den Merkmalen einer Hexe gehörten laut der Hexenlehre der frühneuzeitlichen Hexentheoretiker: der Hexenflug auf Stöcken, Tieren, Dämonen oder mit Hilfe von Flugsalben Treffen mit dem Teufel und anderen Hexen auf dem sogenannten Hexensabbat der Pakt mit dem Teufel der Geschlechtsverkehr mit dem Teufel (in Gestalt von incubus und succubus, der sogenannten Teufelsbuhlschaft) und der Schadenzauber (vgl. den Begriff Hexenschuss). Diese fünf Merkmale bildeten ab etwa 1400 den ausgearbeiteten Hexenkodex. Vor allem Frauen wurden der Hexerei beschuldigt, weil die kirchliche Erbsündenlehre auf Eva fokussierte und nahelegte, Frauen seien besonders empfänglich für die Einflüsterungen des Teufels. Der Hexenhammer behauptet, Frauen seien von Natur aus schlecht, die wenigen guten Frauen seien schwach und den Verführungen des Teufels leichter ausgeliefert; gerade in ihrer Funktion als Hebamme kämen sie mit schlechten Säften in Verbindung, die sie für die Verführung des Teufels anfällig machten. Frauen, die sich veterinärmedizinisch betätigt hatten, kamen ebenfalls schnell in das Visier der Verfolger, da man davon ausging, sie hätten das Vieh behext und so ihre heilerischen Erfolge erzielt (bzw. im Falle von Misserfolgen vermutete man sofort, dass die Behandlung lediglich dem Versiegen der Milch etc. dienen sollte). Für den Schadenzauber spielte die Vorstellung der begrenzten Güter eine Rolle: Wenn Ernte, Milchertrag oder sonstiges Gut eines Bauern sinkt, so liegt die Ursache darin, dass jemand durch zauberische Mittel dieses fortgenommen hat. Von großer Bedeutung war die Idee einer allgemeinen Hexenverschwörung. Aus der Übertragung von Stereotypen, die man jahrhundertelang den Juden zugeschrieben hatte, bildete sich die Vorstellung einer „Synagoga Satanae“ (Synagoge des Satans), später „Hexensabbat“ genannt. Man glaubte hier einer orgiastischen Versammlung auf der Spur zu sein, bei der Gott und seine Kirche verhöhnt würden. Man glaubte, dass die gesamte Existenz des Christentums durch diese „Hexensekte“ bedroht sei. Somit entstand ein neues vermischtes Verständnis der Hexen. Nicht mehr der Schaden, den die Hexen anrichten, war ihr entscheidendes Merkmal, sondern der Abfall vom Glauben und die damit verbundene Zuwendung zum Teufel. Nunmehr bildeten sie eine geistliche Gefahr; die Kirche ging gegen ihre abtrünnigen Gläubigen, nach den Grundsätzen des Augustinus von Hippo, mit Zwang und Feuer für ihre vermeintliche Seelenrettung vor. Die Römisch-katholische Kirche steht Hexerei wie auch anderen Formen der Magie und Zauberei nach wie vor ablehnend gegenüber. Dem Katechismus der Katholischen Kirche zufolge verstoßen derartige Praktiken „schwer gegen die Tugend der Gottesverehrung“, auch wenn sie dazu dienen sollten, „Gesundheit zu verschaffen“ (KKK 2117). Die Evangelische Kirche bewertet Magie als Versuch, „sich […] Göttliches technisch verfügbar [zu] machen“, und als Verstoß gegen das erste Gebot. „Magie wird dann zu einem illegitimen Eingriff in die absolute Freiheit Gottes.“[30] Das päpstliche Missionswerk missio hat den Internationalen Tag gegen Hexenwahn ins Leben gerufen, der erstmals am 10. August 2020 begangen wurde. Fiktionale Figuren in Literatur, Film und Folklore[ Urbilder der Hexenvorstellung in Erzählungen und Inszenierungen sind die Figuren der Medea und der Kirke aus der griechisch-römischen Mythologie (siehe: Antike Wurzeln). Literatur Märchen von Hexen finden sich zahlreich in der Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Das bekannteste ist wohl das Märchen von Hänsel und Gretel, in dem die Hexe mit allen Merkmalen dargestellt wird, die ihr der Volksglaube angedichtet hat. Dazu gehört insbesondere auch die Bedrohung von Kindern. Unterstützt wurden die beiden von ihrem Bruder Ludwig Grimm, der als Illustrator der ersten Auflage der Hexe ihr typisches Aussehen gab. Die literarischen und filmischen Verarbeitungen des Hexenmotivs sind zahllos und reichen von Shakespeares Macbeth über Goethes Faust und Fontanes Die Brück’ am Tay bis etwa zum Blair Witch Project. Das traditionelle (Schreckens-)Bild der Hexe lebt in modernen Märchen wie Hexen von Eastwick fort. Daneben zeigt sich jedoch eine neue Tradition positiver Hexenbilder in der Literatur. Während Die kleine Hexe bei Otfried Preußler (1957) wegen ihrer guten Taten noch zur Außenseiterin wird, kennen heutige Kinderbücher überwiegend „gute“ Hexen (Bibi Blocksberg, Lisbeth, Zilly, Charmed) oder lassen gute und böse Hexen gleichermaßen zu (Harry Potter). Der Begriff der Hexe hat hier seine frühere negative Bedeutung weitgehend eingebüßt. Ein Beleg dafür, dass die Bedrohung auch von männlichen Akteuren ausgehen konnte, ist das Märchen vom Rumpelstilzchen. Hier wird der mythische Tenor der Märchen besonders deutlich: Es geht im Kern um die Menschenopfer im Glauben der Ackerbauern. Eine durch die Ernte reich gewordene Frau soll ihr Kind als Opfer hergeben. Dies wird im letzten Moment dadurch verhindert, dass das Männchen bei seinem Namen genannt, also erkannt wird. Die Hexe lebt oft in einem besonderen Hexenhaus. Im Märchen von Hänsel und Gretel ist es zum Beispiel ein Pfefferkuchenhaus. Die Hexe Baba Jaga lebt dagegen in einem Häuschen auf einem Hühnerbein, das sich drehen kann. Folklore Im Harz, wo für die Walpurgisnacht das Treffen der Hexen auf dem Blocksberg (Brocken) vermutet wurde, wird der Hexenglaube als folkloristisches Brauchtum weiter gepflegt.[74] Im Bereich der schwäbisch-alemannischen Fastnacht wie auch in der tirolischen Fastnacht treten Fastnachtshexen auf, die sich im 20. Jahrhundert vor allem im schwäbisch-alemannischen Raum explosionsartig vermehrt haben. Inwieweit sie sich auf die Hexenverfolgung oder die Märchenhexe zurückführen lassen, ist in der volkskundlichen Forschung nicht ausreichend geklärt. Als Fastnachtsfeuer werden oftmals am Fastnachtsdienstag oder Funkensonntag Hexenpuppen in effigie der zu Ende gehenden Fastnacht verbrannt. Ein so genanntes Funkenfeuer ist aufgeschichteter Holzhaufen mit einem Baumstamm, auf dessen Spitze eine Hexenpuppe (Funkenhexe) hängt, zum Teil mit Schießpulver gefüllt. Erreichen die Flammen des Funkens die Hexenpuppe, explodiert sie laut schallend, was besonderes Glück verheißt. In Spanien, Portugal, Mittel- und Südamerika sind solche Puppenverbrennungen, auch explosionsartig, als Judasverbrennen (sp. Quema do Judas) um die Neujahrszeit, aber besonders vor Ostern bekannt und folkloristisch beliebt. Gerade in jüngerer Zeit führte dies immer wieder zu Diskussionen, da die Kombination Hexe und Scheiterhaufen an die mittelalterlichen Hexenverbrennungen erinnert, auch wenn die Fastnachtsfeuer grundsätzlich damit nichts zu tun haben. Siehe beispielsweise Rottenburger Stadthexen – Narrenzunft Rottenburg In-effigie-Verbrennung der „Grand Rababou“-Puppe im Karneval in Freiburg Üe.