Militair-Turnanstalt Berlin. Winter-Cursus 1890/91.
Porträt-Fotografie Leutnant Billig.
Premier-Lieutnant im Infanterie-Regiment Goeben (2. Rheinisches) No. 28.
100% Originale CDV-Fotografie von 1890.
Nach einer Aufnahme von L. Haase & Comp. Königliche Hof-Photographen und Hof-Photographen Ihrer K.u.K. Hoheit der Frau Kronprinzessin des Deutschen Reiches und von Preussen, Berlin, Unter den Linden No. 62/63 (Aquarium-Seite).
Auf der Rückseite handschriftlich bezeichnet und datiert.
Der Winter-Cursus 1890/91 begann am 1. Oktober 1890 mit 110 Offizieren und endete am 23. Februar 1891 mit einer Schlußvorstellung von Kaiser Wilhelm II.
Die Militär-Turnanstalt war eine militärische Ausbildungsstätte der Preußischen Armee in Berlin, Scharnhorststraße 4 (nördlich der Invalidenstraße), die von 1850 bis 1919 bestand. Die Militärturnanstalt hatte den Zweck, durch Ausbildung von Offizieren zu Turn- bzw. Fechtlehrern einen sachgemäßen Betrieb im Turnen und Fechten in der Armee zu gewährleisten, ferner Lust und Liebe für das Turnen wie besonders auch für das Bajonett-, Hieb- und Stoßfechten zu fördern. Nebenbei erfolgte auch eine Ausbildung im Radfahren.
An der Spitze stand ein Stabsoffizier als Direktor; 1 Hauptmann, 2 Oberleutnants und eine Anzahl von Hilfslehrern erteilten den Unterricht.
Größe 65 x 103 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bild-Qualität – extrem selten!!!
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April 1901 in Berlin-Steglitz). Bernhard Otto Frick (später nannte er sich Fricke), deutscher Fotograf. Geboren am 3. April 1857 in Chemnitz als Sohn des Ratsexpedient August Leberecht Frick. Am 2. April 1883 trat er als Fotografenmeister in das Fotoatelier L. Haase & Co. als fotografischer Mitarbeiter ein. 1886 übernahm er das Atelier von Leopold Haase. Verheiratet mit der Fotografin Emilie Petersen, geboren 1859 in Schleswig. Gemeinsam eröffneten sie im Mai 1890 ein Fotoatelier in Frankfurt an der Oder. Bis 1897 führten sie beide Ateliers weiter. Danach gaben sie ihre Tätigkeit in Berlin auf. Die Militär-Turnanstalt war eine militärische Ausbildungsstätte der Preußischen Armee in Berlin, Scharnhorststraße 4 (nördlich der Invalidenstraße), die von 1850 bis 1919 bestand. Geschichte Ausgangspunkt für die Gründung war eine preußische Kabinettsorder vom 6. Juni 1842, in der die Gymnastik als unentbehrlicher Teil des gesamten Zivil- und Militär-Bildungswesen anerkannt und verordnet wurde. 1845 erfolgte die Entsendung von zwei Offizieren nach Stockholm zum Studium des Lingschen gymnastischen Instituts. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde am 1. Oktober 1847 ein Centralinstitut für den gymnastischen Unterricht in der Armee in Berlin gegründet und mit dem ersten Kursus für 18 Offiziere eröffnet. Wegen der Märzrevolution 1848 wurde der Kurs abgebrochen. Die Einrichtung als solche blieb aber bestehen und wurde zur Königlichen Central-Turnanstalt mit eigenem Gebäude, das 1850 auf einem Grundstück an der damaligen Kirschenallee – seit 1860 Scharnhorststraße 4 (Gebäude heute nicht mehr existent) – nach Plänen von Wilhelm Louis Drewitz errichtet und 1851 mit dem ersten Lehrkursus eröffnet wurde. Mit der Leitung des Unterrichts wurde Major Hugo Rothstein beauftragt. Die militärischen Leiter führten den Diensttitel Militärisches Direktionsmitglied bzw. Unterrichtsdirigent. Am 2. Juni 1881 erfolgte die Umbenennung des Instituts in Militär-Turnanstalt. Zugleich erhielt der Leitende den Diensttitel Direktor, ab 1906 Kommandeur. Die Anstalt, die der Inspektion der Infanterieschulen unterstand, existierte an gleicher Stelle über das Ende des Ersten Weltkriegs hinaus bis 1919, dann wurde das Gelände im Zuge der Auflösung der Preußischen Armee von der Reichspost für das Gesetzsammlungsamt (später Reichsverlagsamt) übernommen. Die Militärturnanstalt hat den Zweck, durch Ausbildung von Offizieren zu Turn- bzw. Fechtlehrern einen sachgemäßen, auf Grund der bezüglichen Vorschriften geleiteten gleichmäßigen Betrieb im Turnen und Fechten in der Armee zu gewährleisten, ferner Lust und Liebe für das Turnen wie besonders auch für das Bajonett-, Hieb- und Stoßfechten zu fördern. Nebenbei erfolgt auch Ausbildung im Radfahren. An der Spitze steht ein Stabsoffizier als Direktor; 1 Hauptmann, 2 Oberleutnants und eine Anzahl von Hilfslehrern erteilen den Unterricht. Jährlich finden zwei fünfmonatige Lehrkurse statt, von denen der Winterkurs am 1. Oktober und der Sommerkurs am 1. März beginnt. Als Ausbildungsziel wird gefordert, daß die Offiziere nicht nur persönlich gut im Turnen und Fechten ausgebildet, sondern auch befähigt sind, bei der Truppe mit Nutzen als Lehrer verwendet zu werden. Daher wird neben dem praktischen auch theoretisch-gymnastischer Unterricht erteilt. In den durch den Oberstabsarzt abgehaltenen anatomisch-physiologischen Vorträgen wird eine allgemeine Kenntnis des menschlichen Körpers und seiner Organe, mit besonderem Hinweis auf die Einwirkung der Gymnastik, das Nötigste über die Militär-Gesundheitspflege, und der ersten Hilfeleistungen bei Verletzungen gegeben. Zur Ausbildung werden Offiziere aller Waffengattungen kommandiert; Offiziere der Verkehrstruppen und der Marine nehmen jedoch nur an Winterkursen teil. Die zu Kommandierenden müssen während einer mindestens dreijährigen Offizierdienstzeit mit allen Dienstzweigen sich vertraut gemacht haben, Geschick, Neigung und gute Vorbildung für Turnen und Fechten besitzen, sowie die Aussicht gewähren, brauchbare Lehrer der Gymnastik bei der Truppe bzw. bei den militärischen Erziehungsanstalten zu werden, völlig gesund und noch hinreichend körperlich geschmeidig sein, um den anstrengenden Dienst bei der Militärturnanstalt ertragen zu können. Am Ende jeden Kursus gibt der Direktor über die kommandiert gewesenen Offiziere ein Urteil ab, das auf dem Dienstwege an den Truppenteil gelangt. Die kommandierten Offiziere bleiben im Etat ihres Truppenteils, der ihnen Gehalt und Wohngeldzuschuß unmittelbar zahlt, die von außerhalb kommandierten Offiziere erhalten Naturalquartier-Servis nach dem Satze für Berlin, ferner alle kommandierten Offiziere (ausschließlich der von der Marine) aus dem Etat der Anstalt eine monatliche Zulage von 45 Mark, die während der beiden ersten Monate auf den Betrag der Kommandozulage ergänzt werden. Reisegebühren – hin und zurück – tragen die Truppenteile. Das Infanterie-Regiment „von Goeben“ (2. Rheinisches) Nr. 28 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee. Namen Das Regiment, dessen Anfänge auf das Jahr 1672 zurückgehen, wurde am 5. Dezember 1813 im Generalgouvernement Berg als 1. Infanterie-Regiment errichtet und am 25. März 1815 als 28. Infanterie-Regiment in die Preußische Armee übernommen. Vom 5. November 1816 bis 1823 führte es die Bezeichnung 28. Infanterie-Regiment (2. Rheinisches). 10. März 1826–1860: 28. Infanterie-Regiment 4. Juli 1860–1889: 2. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 28. Am 27. Januar 1889 wurde das Regiment nach dem preußischen General August Karl von Goeben benannt und trug nun bis zu seiner Auflösung am 12. Dezember 1918 in Neuenkirchen bei Osnabrück die Bezeichnung Infanterie-Regiment „von Goeben“ (2. Rheinisches) Nr. 28. Garnisonen Erstmals 1820–23 lag das Regiment in Koblenz und Ehrenbreitstein, dann erneut 1831–32 und 1839 (auf der Feste oder Festung Ehrenbreitstein), 1851–60 in Koblenz und 1859 auf der Feste Ehrenbreitstein. Von 1877 bis zum Kriegsbeginn 1914 befand sich das Regiment mit: dem I. Bataillon in der Fachwerkkaserne auf dem Asterstein dem II. Bataillon in der Bubenheimer Flesche, der Neuendorfer Flesche, der Feste Franz und der Neuendorfer Feldkaserne dem III. Bataillon auf dem Oberehrenbreitstein, dem Hornwerk (nur 12. Kompanie) und dem Vorwerk Helffenstein. Die für eine Zusammenlegung des Regiments im Jahre 1913 geplanten und genehmigten Kasernenbauten (Infanteriekaserne) in der Steinstraße in Koblenz-Rauental waren bei Kriegsbeginn 1914 noch nicht fertiggestellt. Die Inbetriebnahme war ursprünglich für Herbst 1915 geplant. Von diesen Kasernenbauten sind noch vorhanden und waren vorgesehen: Ein Mannschaftshaus für das I. Bataillons in der Scharnhorststraße (jetzt Wohnhaus) Das Wirtschaftsgebäude für das I. Bataillons in der Steinstraße (jetzt Grundschule) Ein Mannschaftshaus (jetzt Wohnhaus), das Wirtschaftsgebäude und das Wachgebäude (jetzt Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz) für das II. Bataillon in der Blücherstraße Die restlichen Bauten wurden bei Bombenangriffen zerstört, bzw. zu Beginn des 21. Jahrhunderts abgebrochen. Es gehörte zur Stammbesatzung der preußischen Garnison Koblenz und Ehrenbreitstein und war dort bis 1914 als Teil der 30. Infanterie-Brigade stationiert. Gefechtskalender Freiheitskriege 1814 --- Scheinangriff auf Köln und Einschließung von Mainz 1815 --- Gefechte bei Couillet und Gilly, Schlachten bei Ligny und Belle Alliance, Gefechte bei Villers-Cotterets, Banves und Issy, Einschließung von Laon. Badische Revolution Teilnahme des I. Bataillons beim Detachement Brandenstein und des Füsilier-Bataillons bei der 1. Division des I. Armee-Korps; Besetzung und Beschießung von Ludwigshafen, Gefechte bei Waghäusel und Durlach, Erkundung gegen Muggensturm, Gefechte bei Bischweier und Kuppenheim, Verfolgungsgefecht bei Iffezheim. Deutscher Krieg Während des Krieges gegen Österreich 1866 nahm das Regiment im Verbund mit der 15. Division bei der Elbarmee an den Kämpfen bei Hühnerwasser, Münchengrätz, Königgrätz und Jakobau teil. Deutsch-Französischer Krieg Innerhalb der 15. Infanterie-Division im VIII. Armee-Korps Schlacht bei Gravelotte, Gefecht bei Bertaucourt les Thennes, Schlachten bei Amiens und an der Hallue, Gefecht bei Tertry-Pœuilly, Schlacht bei Saint-Quentin und Einschließung von Metz. Erster Weltkrieg Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs machte das Regiment als Teil der 30. Infanterie-Brigade der 16. Division mobil. Während des gesamten Krieges war der Verband immer wieder an den Brennpunkten an der West- und Ostfront eingesetzt. Dies erklärt auch die hohe Verlustzahl von 308 Offizieren und 10.086 Unteroffizieren und Mannschaften des Regiments und seiner Feldformationen. 1914 22. bis 23. August – Schlacht bei Neufchâteau 24. bis 29. August – Schlacht an der Maas/Donchery 30. August bis 5. September – Verfolgungskämpfe von der Maas zur Marne 6. bis 12. September – Schlacht an der Marne 30. September bis 19. Dezember – Stellungskämpfe in der Champagne bei Souain 20. bis 30. Dezember – Schlacht bei Souain ab 31. Dezember – Stellungskämpfe in der Champagne 1915 bis 7. Januar – Stellungskämpfe in der Champagne 8. bis 13. Januar – Schlacht bei Perthes-lès-Hurlus und Beausejour 14. bis 31. Januar – Stellungskämpfe in der Champagne 1. bis 5. Februar – 2. Schlacht bei Perthes-lès-Hurlus und Massiges 6. bis 15. Februar – Stellungskämpfe in der Champagne 16. bis 19. Februar – 3. Schlacht bei Perthes-lès-Hurlus 20. Februar bis 20. März – Winterschlacht in der Champagne 21. bis 31. März – Stellungskämpfe in der Champagne 13. Mai bis 19. Juni – Schlacht bei La Bassée im Bereich Neuville-St. Vaast–Arras ab 30. Juni – Kämpfe an der Aisne bei Nouvron-Vingré 1916 bis 28. Juli – Kämpfe an der Aisne bei Nouvron-Vingré 29. Juli bis 25. August – Schlacht an der Somme bei Thiepval 26. August bis 3. Oktober – Stellungskämpfe an der Aisne (Laffaux-Ecke) 4. bis 30. Oktober – Kämpfe an der Somme bei Sailly 31. Oktober bis 19. November – Kämpfe an der Aisne ab 25. November – Stellungskämpfe am oberen Styr und Stochod/Wolhynien 1917 bis 19. Mai – Stellungskämpfe am oberen Styr und Stochod/Wolhynien 25. Juni bis 21. Juli – Kampf um den Wytschaete-Bogen/Westflandern 22. Juli bis 3. September – Sommerschlacht in Flandern 4. bis 30. September – Grenzschutz an der belgisch-holländischen Grenze 4. bis 15. Oktober – Kämpfe in Flandern bei Langemark-Poelkapelle ab 21. November 1917 – Kämpfe in Flandern bei Passchendaele 1918 bis 18. Januar – Kämpfe in Flandern bei Passchendaele 19. Februar bis 4. April – Kämpfe in Flandern 9. bis 18. April – Schlacht bei Armentières 19. April bis 2. Mai – Stellungskämpfe in Französisch-Flandern 14. Mai bis 6. Juli – Stellungskämpfe in Französisch-Flandern 14. Juli bis 4. August – Stellungskämpfe in Französisch-Flandern 5. bis 18. August – Kämpfe bei Ypern und La Bassée 27. August bis 1. September – Schlacht bei Monchy und Bapaume 7. September bis 11. November – Abwehrkämpfe in der Antwerpen-Maas-Stellung Verbleib Nach Kriegsende kehrten die Reste des Regiments in die Heimat zurück, wo sie ab 12. Dezember 1918 in Quakenbrück demobilisiert wurden. Aus Teilen stellte man eine Sicherheits-Kompanie auf, die dann zum Freiwilligen-Bataillon Rheinland übertrat. Dieses bildete im Juni 1919 die überplanmäßige Reichswehr-Abteilung Rheinland, die zum 1. Oktober 1919 als III. Bataillon des Reichswehr-Infanterie-Regiments 19 in die Vorläufige Reichswehr aufgenommen wurde. Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 3. Kompanie des 16. Infanterie-Regiments in Bremen. Regimentschef Dienstgrad Name Datum Feldmarschall Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington 18. April 1826 bis 14. September 1852 General der Infanterie Eduard von Bonin 20. September 1861 bis 13. März 1865 General der Infanterie August Karl von Goeben 16. Juni 1871 bis 13. November 1880 Feldmarschall George, 2. Duke of Cambridge 2. August 1889 bis 17. März 1904 Kommandeure Dienstgrad Name Datum Major Ludwig von Quadt von Hüchtenbruck 31. März bis 9. Oktober 1815 Oberstleutnant Alexander von Ledebur 10. Oktober bis 11. Dezember 1815 Oberstleutnant/ Oberst Ludwig von Quadt-Hüchtenbruck 12. Dezember 1815 bis 29. März 1832 Oberstleutnant Werner von Below 30. März 1832 bis 19. Februar 1833 (mit der Führung beauftragt) Oberstleutnant/ Oberst Werner von Below 20. Februar 1833 bis 9. Mai 1837 Oberst Franz Wilhelm von Barfus-Falkenburg 18. August 1837 bis 18. Mai 1838 (mit der Führung beauftragt) Oberst Franz Wilhelm von Barfus-Falkenburg 19. Mai 1838 bis 6. April 1842 Oberst Leopold Otto von Niesewand 7. April 1842 bis 26. März 1847 Oberst Johann Berger 27. März 1847 bis 28. Mai 1849 Major Theodor von Lüttichau 29. Mai bis 1. Juni 1849 (mit der Führung beauftragt) Oberstleutnant Leopold von Bessel 2. Juni 1849 bis 23. Oktober 1850 Oberstleutnant/ Oberst Gottfried von Boenigk 24. Oktober 1850 bis 1. April 1855 Oberst Richard von Fircks 10. Mai 1855 bis 7. Mai 1856 Oberst Heinrich Adolf von Zastrow 8. Mai 1858 bis 13. August 1856 Oberstleutnant/ Oberst Heinrich Erdmann Ludwig von Winning 14. August 1856 bis 19. Januar 1859 Oberstleutnant/ Oberst Rudolf von Schlegel 20. Januar 1859 bis 28. Januar 1863 Oberstleutnant/ Oberst Friedrich von Gerstein-Hohenstein 29. Januar 1863 bis 14. Juli 1866 Oberst Hermann von Kontzki 15. Juli 1866 bis 17. Juli 1870 Oberstleutnant/ Oberst Heinrich von Rosenzweig 18. Juli 1870 bis 14. September 1874 Oberst Karl von Wittich 15. September 1874 bis 17. Januar 1881 Oberst Gneomar Natzmer 18. Januar 1881 bis 14. April 1886 Oberst Paul von Heimburg 15. April 1886 bis 15. Februar 1889 Oberstleutnant Leo von Schleinitz 16. Februar bis 21. März 1889 (mit der Führung beauftragt) Oberst Leo von Schleinitz 22. März 1889 bis 28. März 1892 würt. Oberst Hermann von Bilfinger 29. März 1892 bis 17. Juni 1893 Oberst Wilhelm von Menges 17. Juni 1893 bis 21. März 1897 Oberst Albert Thiele 22. März 1897 bis 21. Mai 1899 Oberst Edmund von Falkenstein 22. Mai 1899 bis 16. Februar 1903 Oberst Arthur von Tilly 17. Februar 1903 bis 13. April 1907 Oberst Richard von Loeben 14. April 1907 bis 22. März 1910 Oberst Paul von Liebeskind 23. März 1910 bis 21. März 1913 Oberst Hans von Oppen 22. März 1913 bis 25. August 1914 Oberstleutnant Theodor Pennrich 26. August 1914 bis 20. Januar 1915 Oberstleutnant Hermann Kirchner 21. Januar bis 3. Mai 1915 Oberstleutnant Max Transfeldt 4. Mai bis 29. Juli 1915 Oberstleutnant Georg von Wodtke 30. Juli 1915 bis 20. September 1916 Oberstleutnant Hans von Oidtmann 21. September 1916 bis 29. Juni 1918 Oberstleutnant Theodor von Selle 30. Juni bis 11. Juli 1918 (mit der Führung beauftragt) Oberstleutnant Hans von Oidtmann 12. Juli 1918 bis 30. September 1919 Denkmal und Gedenkplatte Auf dem Helfenstein, dem südlich vor dem Ober-Ehrenbreitstein gelegenen Werk der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz, steht seit 1930 ein Denkmal für die gefallenen Soldaten des Regiments. Das Denkmal wurde 1930, 50 Jahre nach dem Tod des preußischen Generals August Karl von Goeben, errichtet. Ursprünglich stand auf dem heute noch erhaltenen Sockel ein Handgranatenwerfer. Nach der Ablösung der US-Truppen durch französische Besatzungssoldaten wurde der Infanterist im Zuge einer Denkmalsbereinigung demontiert; der Sockel wurde bei dieser Gelegenheit stark beschädigt. Eine Reliefplatte (eine Mutter, die ihren gefallenen Sohn beweint) sowie eine Inschrifttafel mit der Verlustliste des Regiments, die in der Neusser Gießerei Preuss & Alf entstanden waren, blieben erhalten. 1960 fügten Soldaten des damals in Koblenz stationierten Panzergrenadierbataillons 142 die Reste des zerschlagenen Sockels zu einem neuen Gedenkstein in schlichter Form zusammen und setzten eine Flammenschale auf den Sockel. Die alten Platten sowie eine neue Wappentafel wurden in den Gedenkstein eingefügt. Auf dem Koblenzer Hauptfriedhof erinnert in der Ehrenhalle des Ehrenhains für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs eine Platte an die Gefallenen des Regiments. Als Visitenkartenporträt (auch Visitenkartenfoto, Visit oder Carte de visite, Abkürzung CDV) bezeichnet man Fotos und Porträtfotografien, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts im standardisierten Format von 5,5 × 9 cm auf Karton aufgezogen wurden – sie hatten demnach etwa die Größe einer heutigen Visitenkarte. Diese wurden häufig zwischen Freunden und Familienangehörigen ausgetauscht und in speziellen Alben gesammelt. Das Verfahren wurde 1854 von André Adolphe-Eugène Disdéri patentiert und hielt sich danach noch knapp bis ins 20. Jahrhundert. Bei den deutschen Studentenverbindungen wurden die Bilder noch bis in die beginnenden 1920er Jahre als Erinnerungsstücke verschenkt. Geschichte und Entwicklung Die erste Notiz über die Einführung des Visitportraits (Carte de Visite) findet man in der französischen Zeitschrift La Lumiere vom 28. Oktober 1854 wo es heißt: „Eine originelle Idee hatten E. Dellesert und Graf Aguado bezüglich der Verwendung kleiner Portraits. Bis jetzt trugen die Visitkarten Namen, Adresse und zuweilen den Titel der Personen, welche sie vorstellten. Weshalb sollte man nicht den Namen durch das Bildnis ersetzen können?“ Nach einer anderen Version soll der Herzog von Parma als Erfinder der Carte de Visite gelten. Er hatte 1857 den Einfall sich auf seine Visitenkarte ein Photo zu kleben. Aufschwung bekam die Visitkartenphotographie durch den Pariser Photographen und „Erfinder“ des Visitenkartenporträts André Adolphe-Eugène Disdéri, der 1854 auf diese Anwendung des Kollodiumverfahrens in Frankreich ein Patent angemeldet hatte: Verfahren Bei den Visitenkartenporträts handelte es sich um auf Karton aufgezogene Papierkopien von Kollodium-Nassplatten-Negativen oder seit 1864 um mit Uran-Kollodium überzogenem Papier. Dieses Wothlytypie Verfahren ermöglichte es direkte Abzüge zu erhalten und auf Papier zu ziehen. Die Kollodium-Nassplatten oder Wothyltypiepapiere wurden mit Spezialkameras belichtet. Dabei wurden nicht kleine Negative vergrößert, die Problematik bestand vielmehr darin, überhaupt ein entsprechend kleines Aufnahmeformat zu erreichen; um 1850 lagen die Plattengrößen zwischen 16,5 × 21,6 cm (6 1/2 × 8 1/2 Zoll, Ganzplatte) und 5,1 × 6,4 cm (2 × 2 1/2 Zoll, Neuntelplatte). André Adolphe-Eugène Disdéris Spezialkamera verfügte daher über vier Objektive und eine verschiebbare Plattenkassette. Mit Hilfe der Mehrfachoptik konnten auf jeder Hälfte der Glasplatte jeweils vier Belichtungen aufgenommen werden; dann wurde die Platte mit Hilfe der Kassette verschoben, und die nächsten vier Belichtungen konnten auf der zweiten Hälfte festgehalten werden. Anschließend wurden auf Albuminpapier Abzüge im Negativformat von etwa 8 × 10 Zoll angefertigt, die in das Vistenkartenformat zerschnitten wurden. Der Schneidevorgang konnte bei den Wothlytypien direkt erfolgen. Die einzelnen Mini-Porträts waren dann etwa 5,5 × 9 cm groß und wurden auf Kartons mit Abmessungen von etwa 6,3 × 10 cm montiert. Popularität Durch das kleinere Format und die Herstellung gleichzeitig mehrerer Abzüge konnten die Kosten für die Portraitfotografie deutlich reduziert werden. In der Folge entwickelte sich die (Portrait-)Fotografie sehr schnell zu einem enormen Erfolg; allein in England wurden im Zeitraum von 1861 bis 1867 zwischen 300 und 400 Millionen Cartes de visite jährlich hergestellt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es üblich, Visitenkartenporträts zu verschenken und in Fotoalben zu sammeln. Auch von Prominenten wurden Visitenkartenporträts angefertigt und verkauft; so sollen nach dem Tod des britischen Prinzgemahls 70.000 Porträts verkauft worden sein. Der künstlerische Wert war jedoch häufig vergleichsweise gering: „Als Porträtaufnahmen hatten die meisten Cartes de visite nur geringen ästhetischen Wert. Man machte keinerlei Versuch, den Charakter des Porträtierten durch eine differenzierte Beleuchtung oder durch Wahl einer bestimmten Körperhaltung oder eines Gesichtsausdrucks zu verdeutlichen“ – Beaumont Newhall, Geschichte der Fotografie, 1998, S. 68. Heute dagegen sind Visitenkartenporträts wichtige Zeitzeugnisse für Historiker und Soziologen. Um 1866 wurde neben dem Visitenkartenformat auch die größere Kabinettkarte (auch Cabinet) angeboten. Als Kabinettformat bzw. besser bekannt als Kabinettkarte (auch Cabinetformat oder kurz cabinet, cabinet card; engl. Cabinet Portrait) bezeichnet man in der Fotografie ein um 1866 aufkommendes Format von Abzügen, das größer war als die zuvor kleineren Visitenkartenporträts. Verfahren Bei der Kabinettkarte handelte es sich um Albuminpapierabzüge die auf Karton meist im Format 16,5×11,5cm (4¼×6½ bis 4×&5½ Zoll) aufgezogen wurde. Kabinettkarten waren meistens Atelierporträts. Der Kartonrahmen meistens mit einer roten, schwarzen, oder goldenen Farbe umrandet. Der Karton selber war bis etwa 1890 in der Regel farblos, mit zeitgemäßen Verzierungen. Schließlich kamen die ersten farbigen Kartonoberflächen auf, meist in Farben wie dunkelgrün und braun. Ab Mitte der 1890er Jahren wurde das Kabinettformat in beliebigen Größen gefertigt, sowohl ein Fotoabzug auf einem übergroßen Karton als auch beispielsweise ein Abzug auf Karton in der Breite gekürzt. Geschichte Als Kabinettformat wurde auch schon seit dem 16. Jahrhundert ein kleinformatiges Porträtbild bezeichnet, mit dem Kabinette ausgeschmückt wurden. Das fotografische Cabinet-Kartenformat wurde erstmals 1862 von den Fotografen George Wharton Simpson (1825–1880) und George Washington Wilson (1823–1893) für Landschaftsaufnahmen genutzt; es verbreitete sich, aus England kommend und durch die Verwendung durch den Londoner Fotografen Frederick Richard Window, ab 1866 auch für Porträtaufnahmen. Nach und nach verdrängte die Kabinettkarte die kleineren Visitenkartenporträts. Anfang des 20. Jahrhunderts verlor das Kabinettformat zugunsten des Postkartenformat jedoch an Popularität und war bis zum Ende des Ersten Weltkrieges weitgehend vom Markt verschwunden. Mit Visitformat oder Carte de Visite (Abkürzung CdV) bezeichnet man eine auf Karton fixierte Fotografie im Format von ca. 6 × 9 cm. Ab ca. 1860 wurde die Carte de Visite sehr populär und trug wesentlich zur Verbreitung der Fotografie bei. Nach 1915 ist sie nur noch sehr vereinzelt zu finden. In der historischen Literatur findet man auch Begriffe wie Visitkarte und Visitkarton, wobei das französische Wort Visite in Verbindung mit einem deutschen Wort verwendet wurde. Idee Auf die Frage, wer als erster auf die Idee der Carte de Visite kam, die sich durch ihr kleines Format von den anderen damals gebräuchlichen Fotografien unterschied, sind unterschiedliche Antworten bekannt. Es ist noch nicht lange her, da hielt man den französischen Fotografen André Adolphe-Eugène Disdéri für den Erfinder der Carte de Visite. Die Fotografin Gisèle Freund veröffentlichte 1978: „… Disdéri erfaßte alle Mängel und erkannte, daß man es im photographischen Gewerbe nur zu etwas bringen konnte, wenn es einem gelänge, den Auftraggeberkreis zu vergrößern und die Porträtaufträge zu steigern. Dies konnte man aber nur, wenn man sich auf die ökonomischen Verhältnisse der Massenschichten umstellte. Und so kam Disdéri auf einen genialen Einfall. Er verkleinerte das Format. Er erfand die Carte de Visite, deren Maß ungefähr unserem heutigen 6 × 9 cm Format entspricht.“ – Gisèle Freund: Photographie und Gesellschaft Aber es haben sich frühere Hinweise auf das Format finden lassen. Die erste bekannte Erwähnung eines Porträts auf einer Visitenkarte findet sich 1851 in der Ausgabe der französischen Zeitschrift La Lumiere vom 24. August. Dort berichtete der Kunstkritiker Francis Wey, der Mitglied der Société héliographique war, von dem Daguerreotypisten und Fotografen Louis Dodero: „«Il nous raconte avec bonhomie que s’étant avise de mettre, au lieu de son nom, son portrait sur ses cartes de visite, ce caprice a été goute, a trouve des imitateurs, et, par la, popularise la découverte dans le pays.»“ „In bester Laune erzählte er uns, dass er auf den Gedanken gekommen sei, anstelle seines Namens sein Porträt auf seiner Visitenkarte aufzubringen; diese launige Idee habe Anklang und Nachahmer gefunden und dadurch sei seine Erfindung im Lande populär geworden.“ – Francis Wey: De quelques applications, nouvelles et curieuses de la photographie. … Fantaisies photographiques de M. Dodero. Dodero war seiner Zeit voraus, als er nachfolgend im Text zitiert wurde: „Wenn es gelänge, dieses Verfahren eines Tages einfacher und günstiger zu gestalten, könnte man es auch für Pässe, Jagdausweise etc. nutzen ....“ Er war der Meinung, eine Fotografie sei besser geeignet jemanden z.B. am Bankschalter zu identifizieren als durch eine Unterschrift und eine „banale“ Beschreibung des Aussehens. Er bildete in seinen Briefen neben seiner Unterschrift sein Porträt ab. Tatsächlich scheint sich niemand für diese Idee begeistert zu haben, denn sie fand keine Nachahmer und geriet daher in Vergessenheit. Der nächste Hinweis findet sich in der Ausgabe vom 28. Oktober 1854 der La Lumiere. Dort schrieb der Redakteur Ernest Lacan: „«Une idée originale a fourni à M. E. Delessert: et a M. le comte Aguado l’occasion de faire de délicieux petits portraits. Jusqu'à présent, les cartes de visite ont porte le nom, l’adresse, et quelquefois les titres des personnes qu’elles représentent. Pourquoi ne remplacerait-on pas le nom par le portrait ?»“ „Die Herren E. Delessert und Graf Aguado haben einen originellen Einfall gehabt, bei dem sie reizende kleine Porträts machen. Bis jetzt haben Visitenkarten den Namen, die Adresse und zuweilen den Titel der Person getragen, die sich vorstellte. Warum sollte man nicht den Namen durch das Porträt ersetzen?.“ – Ernest Lacan: Vues et portraits par M. Edouard Delessert. Die Ideen von Delessert und Aguado dienten weniger dem Nutzen als dem gesellschaftlichen Umgang. Sie stellten sich vor, jeder solle eine Reihe von unterschiedlichen Porträts bei sich tragen. Wenn man zu Besuch komme, dann solle das Porträt (auf der Visitenkarten) „in untadeligen Handschuhen zeigen, den Kopf wie zum Gruß leicht geneigt, den Hut ganz nach der Etikette auf dem rechten Oberschenkel abgelegt“ darstellen. Zum Abschied stellten sie sich ein Porträt vor, „das Sie in Reisekleidung zeigt, die Schirmmütze auf dem Kopf, den Körper in eine Decke gehüllt, die Beine in weiten Fellstiefeln, die Reisetasche in der Hand.“ Kaum vier Wochen nach dieser Veröffentlichung beantragte der geschäftstüchtige André Adolphe-Eugène Disdéri am 27. November 1854 ein Patent auf die Carte de Visite. Erstaunlicherweise begann er erst 3 Jahre später, mit diesem Format zu arbeiten. Und es dauerte insgesamt fünf Jahre, bis es ihm 1859 gelang, von Kaiser Napoleon III. eine Fotografie im Format Carte de Visite anzufertigen, infolgedessen dies Format seine große Popularität erfuhr. Ein weiteres Zitat zur Carte de Visite findet sich im englischsprachigen Lexikon Haydn’s Dictionary of Dates. Hier ist davon die Rede, dass die erste kleine Fotografie von „M[onsieur] Ferrier“ in Nizza 1857 gemacht worden sei. Der Herzog von Parma habe sein Porträt auf seine Visitenkarte geklebt. Herstellung Die Herausforderungen, die Disdéri erkannte, waren die technische Umsetzung des kleinen Formates, die Steigerung der Produktivität und Verringerung der Kosten. Carte de Visite-Fotografien waren auf Karton aufgezogene Papierkopien von Kollodium-Nassplatten-Negativen und seit 1864 um mit Uran-Kollodium überzogenem Papier. Dieses Wothlytypie-Verfahren ermöglichte es, direkte Abzüge zu erhalten und auf Papier zu ziehen. Die Kollodium-Nassplatten oder Wothlytypiepapiere wurden mit Spezialkameras belichtet. Dabei wurden nicht kleine Negative vergrößert, die Problematik bestand vielmehr darin, überhaupt ein entsprechend kleines Aufnahmeformat zu erreichen; um 1850 lagen die Plattengrößen zwischen 6 ½ × 8 ½ Zoll = 16,5 × 21,6 cm = Ganzplatte und 2 × 2 ½ Zoll = 5,1 × 6,4 cm = Neuntelplatte. André Adolphe-Eugène Disdéris Spezialkamera verfügte daher über vier Objektive und eine verschiebbare Plattenkassette. Mit Hilfe der Mehrfachoptik konnten auf jeder Hälfte der Glasplatte jeweils vier Belichtungen aufgenommen werden; dann wurde die Platte mit Hilfe der Kassette verschoben, und die nächsten vier Belichtungen konnten auf der zweiten Hälfte festgehalten werden. Format Anschließend wurden auf Albuminpapier Abzüge im Negativformat von etwa 8 × 10 Zoll = 20,3 × 24,5 cm angefertigt, die in 8 Carte de Visite-Formate (6 × 9 cm) zerschnitten wurden. Der Schneidevorgang konnte bei den Wothlytypien direkt erfolgen. Die Fotografie hatte gewöhnlich eine Breite von 54 mm (54 bis 60 mm) und eine Höhe von 92 mm (85 bis 97 mm) und wurde auf einem Karton mit Abmessungen von einer Breite von ca. 65 mm (60 bis 67 mm) und einer Höhe von 105 mm (101 bis 107 mm) montiert. Karton Die Kartons, auf denen die Abzüge aufgeklebt waren, wurden u.a. von spezialisierten Herstellern angeboten. Der Verkauf geschah durch den Handel mit photographischen Artikeln. Zu Beginn der Popularität war der Karton minderwertig, ca. 0,4 mm stark und von Hand beschnitten. Die Stärke des Kartons nahm im Lauf der Zeit zu, ca. 0,1 mm pro Jahrzehnt. Dies galt in der Regel für CdV-Formate, bei größeren, die später aufkamen, und damit auch kostspieligeren Formaten war von Beginn an die Stärke ca. 1 mm. Diese Stärke ließ es zu, schräge und farbige Schnittkanten herzustellen. Die Rückseiten wurden mit der Zeit immer aufwendiger gestaltet. Popularität Durch das kleinere Format und die rationelle Herstellung mehrerer Abzüge konnten die Kosten für die Porträtfotografie deutlich reduziert werden. Um 1880 entsprach der Preis von 2,50 Mark für sechs Abzüge nur noch dem Tageslohn eines Arbeiters. In der Folge entwickelte sich die (Porträt-)Fotografie sehr schnell zu einem enormen Erfolg; allein in England wurden im Zeitraum von 1861 bis 1867 zwischen 300 und 400 Millionen Cartes de visite jährlich hergestellt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es üblich, Visitenkartenporträts zu verschenken und in Alben zu sammeln. Auch von Prominenten wurden Visitenkartenporträts angefertigt und verkauft; so sollen nach dem Tod des britischen Prinzgemahls 70.000 Porträts verkauft worden sein. „Als Porträtaufnahmen hatten die meisten Cartes de visite nur geringen ästhetischen Wert. Man machte keinerlei Versuch, den Charakter des Porträtierten durch eine differenzierte Beleuchtung oder durch Wahl einer bestimmten Körperhaltung oder eines Gesichtsausdrucks zu verdeutlichen.“ Heute dagegen sind Visitenkartenporträts wichtige Zeitzeugnisse für Historiker und Soziologen. Um 1866 wurde neben dem Visitenkartenformat auch die größere Kabinettkarte (auch Cabinet) angeboten, doch bleibt das kleine Standardformat das bis zum Ersten Weltkrieg meist verwendete. Die große Popularität der Visiten- und Kabinettkarten führte auch zur Entwicklung passenden Zubehörs: Bilderrahmen zum Aufstellen oder -hängen, Fotoalben mit entsprechenden Passepartouts, in denen die Bilder eingeschoben werden konnten, wurden in großer Zahl produziert und angeboten.