Schießdiplom.
„In Anerkennung besonderer Schiessleistungen, XI. Kompanie, I. Infanterie-Regiment König, München“.
Originale Xylographie, um 1894.
Nach der Originalzeichnung von Otto Greiner.
In der Platte signiert: „O. Greiner München, Dez. 94“.
Journalausschnitt in der Größe 387 x 268 mm.
Mit mittiger, vertikaler Bugfalte.
An der Bugfalte etwas löchrig, sonst mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, guter bis sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Jahrhundert, Altbaiern, Altbayern, Alt-Bayern, Altdeutschland, Altmünchen, Alt-München, Armee, Army, Bajonett, Bavarian, Bavarica, Bayerische Armee, Bayerische Geschichte, Bayerische Truppen, Bayern, Bayernkönig, Bayernvolk, bayrisch, Bayrische Armee, Bayrische Geschichte, Befehlshaber, Beruf, Berufe, Berufsleben, Berufssoldaten, Berufswelten, Berufswelten, Berufswesen, D-80331 München, D-80333 München, D-80335 München, Degen, Deutsche Geschichte, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Dienstzeit, Ehrenzeichen, Elite, Elitetruppe, Garnison, german, Germans, germany, gute alte Zeit, Heer, Heeresdienst, Heerführer, Heerwesen, Heimat, Heimatbelege, Heimatkunde, Heimatwehr, Herrscherhaus, Herrscherhäuser, historical, Historically, Historische Bilder, history, Hochadel, Kaiserreich, Kaiserzeit, Kingdom of Bavaria, Königlich bayerische Armee, Königreich Baiern, Königreich Bayern, Krieger, Kunst, Kunstgeschichte, Kultur, Kulturgeschichte, Landeskunde, Landesverteidigung, Militär, Militärgeschichte, Militaria, military, Monacensia, monacensis, Monachia, Monachium, Monacum, Monarchie, Neunzehntes Jahrhundert, nobels, nobility, Nostalgia, Nostalgie, Oberbayern, Offizier, Ortsgeschichte, Ortskunde, Patriotismus, Pickelhaube, Portepee, Regimentsgeschichte, Residenzstadt München, Royal Bavarian Army, Säbel, Schwere Reiter, Soldat, Stadtgeschichte München, Süddeutschland, Tatentradition, Tradition, Truppe, Truppenformationen, Uniform, Uniformkunde, Vaterland, Volkskunde, Volksleben, Waffe, Waffendienst, Wehrfähigkeit, Wehrhaftigkeit, Wehrkraft, weiß-blau, Wilhelminische Ära, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, Wittelsbach, Wittelsbacher, Zeitalter, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte, Zweites Kaiserreich Otto Greiner (* 16. Dezember 1869 in Leipzig; † 24. September 1916 in München; auch Ernst Otto Greiner) war ein deutscher Maler und Graphiker. Leben Greiner trat 1884 als Lithografenlehrling in das Institut von Julius Klinkhardt in Leipzig ein. Nach der Lehre studierte er zwischen 1888 und 1891 unter Sándor Liezen-Mayer an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1891 unternahm er seine erste Italienreise, auf der er Max Klinger traf und sich mit ihm befreundete. Zwischen 1892 und 1898 lebte er in München und Leipzig. 1892 zog er nach Rom, wo er Max Klingers früheres Atelierhaus hinter dem Kolosseum nutzte. Aus dieser Zeit stammt auch das bekannteste Porträt von Greiner, das Max Klinger 1905 in Rom von seinem Freund anfertigte. Kriegsbedingt verließ er Anfang 1915 Italien und setzte seine Arbeiten bis zu seinem Tode im Jahr 1916 in München fort. Werk Otto Greiner kam über die Grafik zur Malerei. Er verwandte als erster deutscher Künstler die Technik der Lithographie nicht nur zur Vervielfältigung, sondern auch zur eigenen gestalterischen Aussage. Seine naturalistischen Darstellungen, die für seine Epoche typisch sind, finden heute weniger Interesse. Nach Angaben des Greiner-Biografen Hans W. Singer schuf er für seine größeren Arbeiten unzählige Studien. Für sein nicht mehr vollendetes Werk Triumph der Venus, das bei der Flucht aus Italien zurückbleiben musste, schuf er allein acht lebensgroß gemalte Aktstudien zu einer einzigen Nebenfigur. Ähnlich aufwändig waren die Vorstudien zu seinem Werk Hexenschule, die in Singers Biografie Meister der Zeichnung, Band vier als Reprint dargestellt werden. Zu seinen wenigen großformatigen Monumentalgemälden zählen: Odysseus und die Sirenen, an dem er in Rom drei Jahre lang arbeitete (gilt gemeinhin seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen), Prometheus, Herkules bei Omphale (1905 in Rom entstanden), Hexenschule und sein einziger Zyklus Über die Frauen. Nach Aussagen des Zeitzeugen und Greiner Sammlers Walter Steinweden wurde das Werk Odysseus und die Sirenen - aus dem Bestand des Leipziger Museums der Bildenden Künste - 1945 bei der Besetzung der Stadt durch russische Truppen zerstört, die das Gemälde kurzerhand aus dem Rahmen schnitten, um damit ein erbeutetes Klavier für den Abtransport abzudecken. Sein Werk gründet auf sorgfältiger graphischer Bearbeitung, im Besonderen bei der figürlichen Darstellung. Der Akt stand im Mittelpunkt seines Schaffens. Weiterhin schuf er zahlreiche Porträts und behandelte antike und phantastische Themen. Diese Themen bilden den Hauptteil seiner 112 grafischen Arbeiten und wenigen großen Gemälde. Eine dieser großformatigen Arbeiten - Herkules bei Omphale - ist seit Ende 2011 Teil der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart und erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Die letzten beiden Monumentalgemälde Greiners, Auftragsarbeiten für das neu erbaute Haus der Deutschen Bücherei in Leipzig, blieben durch seinen überraschenden Tod unvollendet. Das 1. Infanterie-Regiment „König“ war neben dem Infanterie-Leib-Regiment der zweite Verband der 1. Infanterie-Brigade der Bayerischen Armee. Der Friedensstandort des Regiments war München. Geschichte Entstehung Das Regiment wurde am 1. Juli 1778 aufgestellt und führte folgende Namen: 1778–1790 Leibregiment 1790–1799 1. Grenadier-Leibregiment 1800–1811 Leibregiment 1811–1918 1. Linien-Infanterie-Regiment bzw. Infanterie-Regiment „König“ Koalitionskriege Hauptmann Karl von Büllinger erhielt gemäß Kabinettsordre vom 13. Juni 1801 für seine militärischen Leistung während des gesamten Feldzüge gegen Frankreich von 1793 bis 1800 das Militär-Ehrenzeichen (gemäß Armeebefehl vom 1. März 1806 Ritter des Militär-Max-Joseph-Ordens). Am 2. und 3. November 1805 stürmte der frisch ernannte Bataillons-Kommandant Oberstlieutenant Alois Freiherr von Ströhl an der Spitze seines Verbandes gegen die Schanzen des westlichen Forts am Strubpass, das er trotz Durchschuss am Oberschenkel eroberte. Mit Armeebefehl vom 22. November 1805 wurde ihm hierfür das Militär-Ehrenzeichen verliehen (gemäß Armeebefehl vom 1. März 1806 Ritter des Militär-Max-Joseph-Ordens). Nachdem Oberlieutenant Anton von Grafenstein mit seinen 60 Schützen als Vorausabteilung am 26. Oktober 1805 Rosenheim besetzt hatte, rückte er zur Innbrücke vor und befahl, diese wiederherzustellen. Die österreichischen Truppen erkannten am 27. Oktober morgens die bayerische Absicht und griffen von Land und über den Inn die Brücke an. Von Grafenstein konnte diese Vorstöße abweisen und nach Eintreffen von Verstärkung in einer schneidigen Bootsfahrt mit einigen Männern über den Inn setzen. Kaum dort gelandet zogen sich die österreichischen Truppe überstürzt zurück, um der Verfolgung zu entgehen. Mit Armeebefehl vom 20. November 1805 wurde Oberlieutenant von Grafenstein mit dem Militär-Ehrenzeichen ausgezeichnet (gemäß Armeebefehl vom 1. März 1806 Ritter des Militär-Max-Joseph-Ordens). Am 14. Mai 1807 wurde durch Teile des Regiments die Ortschaft Kanth und die Brücke über die Schweidnitz genommen und über 160 preußischen Gefangene gemacht. Oberstlieutenant Johann Baptist Theodor Graf Waldkirch auf Schollenberg griff mit seinen mit 2 Eskadrons Kavallerie und 2 Kanonen verstärkten Bataillon ca. 1400 preußische Schützen/Jäger an und vertrieb sie von ihrer Position, wobei eine preußische Kanone erbeutet wurde. Die beiden Eskadrons attackierten überlegene preußische Kavallerie und verfolgte sie zu hitzig, dass die beiden Eskadrons nicht mehr für das weitere Gefecht zur Verfügung standen. Die zweite Linie der Preußen wurde durch ein Maneuver im Rücken des Feindes ebenfalls geworfen. Am 24. Juni 1807 befehligte Unterlieutenant Anton Freiherr von Gumppenberg die Avantgarde während der Erstürmung des verschanzten Lagers bei Glatz und eroberte trotz hartnäckiger Gegenwehr als erster die feindlichen Batterie. Hierfür sowie für seine Entschlossenheit und Tapferkeit wurde er mit Armeebefehl vom 15. April 1808 zum Ritter des Militär-Max-Joseph-Ordens ernannt. Deutscher Krieg Im Krieg 1866 gegen Preußen rückte das Regiment aus und nahm an den Kämpfen bei Nüdlingen, Urphar, Helmstadt und Mainz teil. Deutsch-Französischer Krieg 1870/71 kam der Stab und das I. und II. Bataillons im Krieg gegen Frankreich als Teil des 1. bayerischen Armee-Korps Von der Tann bei Wörth, Beaumont, Bazeilles, Petit Bicêtre, Artenay, Orléans, Coulmiers, Villepion, Loigny-Poupry, bei der zweiten Einnahme von Orleans, Meung-sur-Loire und Beaugency-Travant zum Einsatz und beteiligte sich an der Einschließung und Belagerung von Paris. Das III. Bataillon wurde im 2. bayerischen Armee-Korps Hartmann bei Weißenburg, Wörth, Sedan, Plessis-Piquet, bei der Belagerung von Paris und bei Chatillon eingesetzt. Erster Weltkrieg Das Regiment war während des gesamten Ersten Weltkriegs im Rahmen der 1. Infanterie-Division in Frankreich eingesetzt. Während der Schlacht an der Somme bei Péronne marschierte am 24. September 1914 es unter dem Kommando der 2. Infanterie-Division der 6. Armee über Péronne nach Dompierre und trat am 25. September 1914 eingesetzt am rechten Flügel der Division in Richtung Cappy und Chuignes an. Durch einen Gegenangriff von überlegenen französischen Territorialtruppen wurde der Angriff des Regiments zurückgeschlagen. Für die Herbstschlacht bei La Bassée und Arras (September/Oktober 1915) wurde das Regiment von Péronne abgezogen und südlich Givenchy am rechten Flügel der 1. Infanterie-Division eingesetzt, wo der Angriff von Teilen des III./XII. französischen Armeekorps schon vor den Stellungen des Regiments blutug abgewiesen wurde. Der an wenigen Stellen eingebrochene Feind wurde im Nahkampf vernichtet. In der Schlacht um Verdun schaffte das Regiment die Voraussetzung für den Sturm auf Fleury, indem es nach wiederholten Angriffen am 12. Juni 1916 die sogenannten Wabengräben nordwestlich von Thiaumont in Besitz nehmen konnte. Nach den Schlachten bei Verdun wurde das Regiment an der Somme eingesetzt. Im Oktober 1916 hielt es im Wald von St. Pierre Vaast ostwärts von Rancourt am linken Flügel der 1. Infanterie-Division unerschütterlich seine Stellungen gegen die wütenden französischen Angriffe. Am Chemin des Dames bei Ailles wurde das Regiment zur Verstärkung an die Front geworfen und vermochte sie wirksam zu stabilisieren. Im Zuge der Abwehrkämpfe zwischen Oise und Aisne wurde das Regiment, am rechten Flügel der 1. Infanterie-Division, am 20. August 1918 ostwärts von Loges zum Gegenstoß eingesetzt. Es konnte wegen seiner bereits deutlich verringerter Gefechtsstärke die alten Stellungen nicht mehr in Besitz nehmen. Der französische Angriff aber kam vor Blérancourt zum Stehen, so dass die Absetzbewegungen geordnet durchgeführt werden konnten. Am 22. August 1918 besetzte das Regiment die vorbereiteten Stellungen ostwärts des Oise-Aisne-Kanals und der Ailette zwischen Vilette und Champs. Am 26. September 1918 wurde das Regiment ostwärts von Somme-Py – Tahure den angreifenden Franzosen entgegen geworfen und es gelang, den Feind nochmals über die Bahnlinie Somme-Py – Challerange zurückzuwerfen. Diese Linie konnte es für die nächsten Tage gegen die Angriffe der französischen und amerikanischen Truppen halten. Anfang Oktober 1918 sollte das Regiment, das nur noch die Gefechtsstärke eines verstärkten Zuges hatte, aus der Front herausgezogen werden, aber wurde trotzdem zur Bereinigung eines kritischen Lage bei St. Etienne am 4. Oktober 1918 in den Kampf geworfen und opferte sich dabei nahezu vollständig auf. Am 21. Oktober 1918 griffen die Reste des Regiments, unterstützt durch die 242. Division (4. Königlich Württembergische), ostwärts von Vouziers auf der Linie Landèves – Chamiot an und konnte die Franzosen, die bereits auf dem Westufer der Aisne einen Brückenkopf gebildet hatten, an einem weiteren Vormarsch bis zum 4. November 1918 weitestgehend hindern. Am Ende des Krieges stand das Regiment ostwärts Sedan. Ritter des Militär-Max-Joseph-Ordens 28. August 1914: Hauptmann Balduin von Winckler (gefallen am 6. September 1917) 2. Oktober 1914: Leutnant Kurt Hopffer 25. Oktober 1914: Oberleutnant der Reserve Karl Gruny 28. Juni 1916: Leutnant der Reserve Otto Lang (gefallen am 12. Juni 1916) 27. Mai 1916: Oberleutnant Wolfgang Eder (gefallen am 13. März 1916) 1. November 1916: Leutnant der Reserve Joachim Hitzen (gefallen am 13. Oktober 1918) 23. März 1918: Major Eugen von Schobert 21. Oktober 1918: Major Johann Schmidtler Pour le Mérite Major Johann Schmidtler, verliehen am 26. Oktober 1918, damals Regimentskommandeur Verbleib Am Tage des Waffenstillstands von Compiègne verlegte das Regiment über Koblenz nach Hungen, das Anfang Dezember 1918 erreicht wurde. Das Regiment wurde ab 14. Dezember 1918 in München demobilisiert und dann aufgelöst. Anfang 1919 erfolgte aus Teilen die Aufstellung des Freiwilligen-Bataillons Ruith, das im Freikorps Görlitz tätig war.[2] Zu Pfingsten 1922 wurde von der Vereinigung ehemaliger Angehöriger des Regiments und vom Offiziers-Verein anläßlich des 1. großen Einsertages in der Münchner St. Michaels Kirche eine Gedenktafel gestiftet. Die Tradition übernahmen in der Reichswehr die 3., 6. und 8. Kompanie des 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiments. Kommandeure Dienstgrad Name Datum Oberst Heinrich Adolph von Zwanziger 1825 bis 1833 Oberst/Generalmajor Ignaz von Godin 1913 bis 9. April 1915 Oberstleutnant Wilhelm von Freyberg 10. April bis 4. August 1915 Oberst Anton von Langlois 5. August 1915 bis 30. Juni 1918 Oberstleutnant Johann von Schmidtler 1. Juli 1918 bis 1919 Die Bayerische Armee war die Armee des Kurfürstentums Bayern und ab 1806 die Armee des Königreichs Bayern. Sie existierte als stehendes Heer von 1682 bis zum Übergang der Wehrhoheit von Bayern auf das Deutsche Reich im Jahre 1919. Während ihrer Bestehenszeit konnte die bayerische Armee hinsichtlich ihrer Größe nie mit den Armeen der europäischen Großmächte konkurrieren. Bayern galt allenfalls als Mittelmacht. Immerhin verschaffte die bayerische Armee im 19. Jahrhundert den Wittelsbachern genügend Handlungsspielraum, um Bayern im Rahmen einer effektiven Bündnispolitik vom territorial zerrissenen Kleinstaat zum nach Preußen zweitgrößten Bundesstaat des Deutschen Kaiserreichs zu entwickeln. Geschichte Von der Gründung 1682 bis zum Beginn der Koalitionskriege 1790 Aufgrund der Reichskriegsverfassung von 1681 war auch Bayern zur Stellung von Truppen für die Reichsarmee verpflichtet. Die Errichtung eines stehenden Heeres wurde somit erforderlich, die Verstaatlichung des Kriegswesens war aber auch allgemein ein Element absolutistischer Machtpolitik. Am 12. Oktober 1682 wurden in einem Feldlager bei Schwabing die geworbenen Truppen in bayerischen Dienst genommen. Es wurden sieben Regimenter Infanterie, zwei Regimenter Dragoner und vier Regimenter Kürassiere sowie ein Artilleriekorps aufgestellt. Bereits damals war die mittelblaue Farbe charakteristisch für die Masse der bayerischen Infanterie (ab 1684 für die ganze), während die Kürassiere und Artillerie hellgraue Röcke trugen; Dragoner hatten rote oder blaue Röcke. Das Heer zeichnete sich unter dem Kurfürsten Maximilian II. Emanuel während der Türkenkriege insbesondere bei der Eroberung Belgrads im Jahr 1688 aus. Im Spanischen Erbfolgekrieg focht Bayern auf der Seite Frankreichs. Nach der Niederlage in der Schlacht von Höchstädt war das Heer faktisch aufgelöst, geringe Reste kämpften jedoch bis Kriegsende. Bayern wurde von den Österreichern besetzt, eine Volkserhebung wurde in der Sendlinger Mordweihnacht und der Schlacht von Aidenbach blutig niedergeschlagen. Die Zusammensetzung des Heeres war 1701 im Wesentlichen die gleiche wie in den Türkenkriegen, nur dass jetzt je drei Regimenter Kürassiere und Dragoner bestanden. Der Versuch des bayerischen Kurfürsten, im Österreichischen Erbfolgekrieg die Kaiserkrone zu erlangen, war zwar erfolgreich, endete jedoch abermals mit der Besetzung Bayerns durch Österreich. Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges bestand das Heer aus acht Infanterie-, zwei Dragoner- und drei Kürassierregimentern, sowie einer Brigade Artillerie. Noch 1757 wurde eines der Kürassierregimenter aufgelöst und auf andere Regimenter verteilt. Bei den Dragonern war nur eine Kompanie je Regiment beritten. Infanterie-Regimenter bestanden aus zwei Bataillonen mit vier Füsilierkompanien (je 130 Mann)und einer Grenadierkompanie (100 Mann) sowie zwei 4-Pfünder-Bataillonsgeschützen. Die nominelle Stärke von rund 1.800 Mann je Regiment wurde im Feld nie erreicht. Das Leib-Regiment hatte drei Bataillone, von denen allerdings nur zwei im Feld standen. Für Aufgaben der Feldpolizei bestand ein winziges Husarenkorps. Zehn Bataillone Infanterie wurden Habsburg im Rahmen der Verpflichtungen für die Reichsarmee zur Verfügung gestellt. Sie kämpften glücklos 1757 bei Schweidnitz, Breslau und Leuthen, sowie 1758 bei Troppau, Olmütz und Neiße. Infolge der Vereinigung mit der Pfälzer Linie der Wittelsbacher wuchs die Infanterie 1777 um acht Regimenter und übernahm von den Pfälzern ein helleres Blau als Rockfarbe. Der aufgrund der Vereinigung ausgebrochene, hauptsächlich von Versorgungsproblemen geprägte und daher auch Kartoffelkrieg genannte Konflikt verlief auch für das bayerische Heer weitgehend ereignislos. 1785 wechselte die Uniform der Infanterie zur Grundfarbe weiß, die Kürassiere legten den Harnisch ab. Von den Koalitionskriegen bis zur Proklamierung des deutschen Kaiserreiches 1871 Das Jahr 1790 brachte eine grundlegende Reform des bayerischen Heeres: Alle Feldtruppen erhielten eine Uniform einheitlichen Schnittes und statt des Hutes einen Lederhelm mit Roßhaarschweif. Dieser wurde nach dem damaligen Kriegsminister und Urheber der Reform, dem Grafen Rumford, "Rumford-Kaskett" genannt. Kurfürst Maximilian IV. Joseph fand das bayerische Heer bei seinem Regierungsantritt 1799 in erbärmlichen Zustand vor: Kaum eines der Regimenter hatte annähernd Sollstärke, der Ausbildungsstand der Truppen war schlecht und die Rumford-Uniformen waren unbeliebt und unpraktisch. Der junge Kurfürst, der im Ancien Régime selbst Oberst des französischen Fremdenregiments Royal Deux Ponts gewesen war, machte den Aufbau einer zeitgemäßen Streitmacht zu einer seiner Hauptaufgaben. Die Linieninfanterie wurde auf zehn Regimenter reduziert, die dafür wieder Sollstärke bekamen. Aus den beiden Fußjäger-Regimenter entstanden vier Bataillone Leichte Infanterie. An Kavallerie stellte man drei Regimenter Chevaulegers und je zwei Regimenter Dragoner und Kürassiere auf. Für die Infanterie kehrte man zur traditionellen hellblauen Uniformfarbe zurück und führte 1801 für alle Waffengattungen den für das bayerische Heer bald charakteristischen Raupenhelm ein. Die Armee wurde von fähigen Generalen wie Deroy, Wrede und Triva nach französischem Vorbild reformiert und stellte bald die modernste Streitmacht Deutschlands dar. Als erstes Heer in Deutschland schaffte die bayerische Armee die Prügelstrafe ab. Neben dem weitgehend auf Wehrpflicht basierenden Feldheer wurde auch eine Nationalgarde mit drei Klassen aufgebaut (1. Klasse: Reservebataillone der Linienregimenter, 2. Klasse: Landwehr, 3. Klasse: Bürgermilitär). Im Jahr 1800 musste man noch widerwillig an Österreichs Seite gegen Frankreich kämpfen, doch als 1805 Österreich zum dritten Mal innerhalb von 100 Jahren Bayern überfiel, stand ihm dort eine schlagkräftige Armee gegenüber. Sie wich nur zurück, um sich mit der heranrückenden Armee Napoleons zu verbinden und sodann zum Gegenschlag auszuholen. Dieser erfolgte schnell, methodisch und gründlich. 30.000 Bayern nahmen an der erfolgreichen Belagerung Ulms und der anschließenden Befreiung Bayerns teil. In der Schlacht von Austerlitz sicherten sie die Flanken und Nachschubwege Napoleons. 1806/07 zwangen sie mehrere preußische Festungen zur Kapitulation. Die Unruhen in der von Napoleon an Bayern zur Belohnung zugeteilten vormals österreichischen Provinz Tirol entwickelten sich aber 1809 zum regelrechten Volksaufstand, der nur mit französischer Hilfe niedergeworfen werden konnte. Als Österreich Bayern 1809 abermals überfiel, war Frankreichs Armee überwiegend in Spanien gebunden, sodass Napoleons erneuter Feldzug gegen die Habsburger anfangs nur mit Rheinbundtruppen, überwiegend Bayern, geführt wurde. In der Schlacht bei Wagram war der Einsatz der Bayern schlachtentscheidend. Im Russlandfeldzug erlitt die bayerische Armee jedoch schreckliche Verluste. Bereits die Schlacht bei Polozk Mitte August 1812 forderte einen hohen Blutzoll; in Richtung Moskau stieß im wesentlichen nur noch bayerische Kavallerie vor. Von den rund 33.000 Mann, die (einschließlich nachgeschickter Verstärkungen) 1812 ausmarschiert waren, kehrten nur etwa 4.000 zurück. Vom Kronprinzen und Wrede gedrängt, wandte sich König Max I. Joseph schweren Herzens von Frankreich ab und wechselte kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig ins Lager der Alliierten. Der Versuch Wredes, den Durchmarsch der Grande Armée 1813 in der Schlacht bei Hanau zu stoppen, endete für das von ihm kommandierte bayerisch-österreichische Korps mit einer glimpflichen Niederlage. Im für die Alliierten anfänglich glücklosen Frankreichfeldzug von 1814 machte er die Schlappe jedoch wieder wett und konnte in der Schlacht von Arcis-sur-Aube und der Schlacht von Bar-sur-Aube wertvolle Siege über dem ehemaligen Verbündeten erringen. 1814 bestanden ein Grenadier-Garderegiment, 16 Regimenter Linieninfanterie, zwei Bataillone Jäger, sieben Regimenter Chevaulegers (davon eines Landwehr), ein Regiment Ulanen, 2 Husarenregimenter, ein Regiment Garde du Corps, zwei Regimenter Artillerie zu Fuß und eines zu Pferd. 1815 wurden aus dem 7. (National-)Chevaulegers-Regiment zwei Kürassierregimenter gebildet. Husaren und Ulanen wurden 1822 aufgelöst. 1826 wurden aufgrund von Vorschlägen der Militärersparungskommission ein Infanterieregiment in zwei Jägerbataillone umgewandelt und das Grenadier-Garderegiment zum Infanterie-Leib-Regiment. Das Garde du Corps wurde zum 1. Kürassier-Regiment, das bisherige 1. Regiment wurde je zur Hälfte mit ihm und dem 2. Regiment verschmolzen. Die im Rahmen des Deutschen Krieges am 10. Mai 1866 angeordnete Mobilmachung wurde erst am 22. Juni abgeschlossen, zu diesem Zeitpunkt befand sich die preußische Armee bereits fast in Böhmen. Dieser Krieg verlief für die bayerische Armee sehr unglücklich. Der bayerische Oberbefehlshaber Prinz Karl, dem auch die süddeutschen Bundestruppen unterstanden, erfuhr, als er dem Königreich Hannover zur Hilfe eilte, in Meiningen von der Niederlage der Hannoveraner in der Schlacht bei Langensalza. Da die Preußen rasch vordrangen, war an eine Vereinigung mit einem weiter westlich liegendem Bundeskorps unter Prinz Alexander von Hessen nicht möglich, worauf sich die bayerischen Truppen nach Kissingen zurückzogen. Nach heftigen Kämpfen wich die bayerische Armee nach Schweinfurt und Würzburg (hier konnte lediglich die Festung Marienberg und ein Stadtviertel gehalten werden) zurück. Am 1. August besetzte ein preußisches Reservekorps Nürnberg. Die Schwierigkeiten der bayerischen Armee wurden wesentlich dem bayerischen Landtag und der militärischen Führung angelastet. Durch die stets vom Parlament verabschiedeten Haushaltskürzungen sah sich das bayerische Kriegsministerium nicht in der Lage, Manöver oberhalb der Brigadeebene durchzuführen. Außer Prinz Karl und dem Fürsten von Thurn und Taxis hatte kein bayerischer General jemals eine Division kommandiert. In den Zeitungen wurde auch die Rolle von der Tanns kritisiert. Aufgrund dieser Kritik ernannte König Ludwig II. den kampferfahrenen Obristen und späteren General von Pranckh am 1. August zum neuen Kriegsminister. Von Pranckh hatte bereits als Adjutant des Kriegsministers von Lüder politische Erfahrungen gemacht und sollte mit seiner bayerischen Heeresreform entscheidend zur Modernisierung der Armee beitragen. Als im Rahmen der spanischen Thronkandidatur von Leopold von Hohenzollern es zur Zuspitzung des Verhältnisses zwischen Frankreich und Preußen kam, ließ der bayerische Kriegsminister von Pranckh am 14. Juli die beiden bayerischen Armeekorps mobilisieren. Die bayerischen Armeekorps zogen im Rahmen der III. Armee unter Friedrich Wilhelm von Preußen (1. Armeekorps unter von der Tann, 2. Armeekorps unter von Hartmann) in den Deutsch-Französischen Krieg. Die bayerischen Truppen erstürmten unter von Hartmann Weißenburg, nahmen an der Schlacht bei Wörth, der Schlacht bei Beaumont, der Schlacht von Sedan und der Belagerung von Paris erfolgreich teil. Über 5.000 bayerische Soldaten starben im Deutsch-Französischen Krieg. Die bayerische Armee im deutschen Kaiserreich 1871–1918 Bayern konnte sich in der Reichsverfassung weitestgehende Reservatrechte insbesondere hinsichtlich der Wehrhoheit sichern. Die Armee hatte ähnlich dem Königreich Sachsen oder Württemberg eigenständige Truppen, ein eigenes Kriegsministerium und eine eigene Militärjustiz. Zudem waren ihre Truppenteile von der durchlaufenden Nummerierung des Reichsheeres ausgenommen. Die Armee wurde erst im Kriegsfall auf den Kaiser als Bundesfeldherrn vereidigt. Bayern behielt auch die hellblaue Farbe für die Infanterieuniformen, den Raupenhelm der bis 1886 verwendet wurde, die Chevaulegers und einige andere Eigentümlichkeiten. Dennoch wurden Uniformschnitt, Ausrüstung und Ausbildung dem preußischen Vorbild angeglichen. Mit Einführung der feldgrauen Uniformen wiesen nur mehr die Kokarde und eine weiß-blaue Rautenborte am Kragen auf die bayerische Herkunft hin. Die bayerische Armee hatte zu Beginn des Ersten Weltkrieges eine Präsenzstärke von 4.089 Offizieren, Ärzten, Veterinären und Beamten, 83.125 Unteroffizieren und Mannschaften sowie 16.918 Pferden. Mit dem Beginn der Mobilmachung am 1. August 1914 ging der Oberbefehl über die mobile Armee, die bis zu diesem Zeitpunkt der IV. Armee-Inspektion unterstellt gewesen war, auf den Deutschen Kaiser über. Die in Bayern verbliebenen Truppenteile standen weiterhin unter dem Befehl des Bayerischen Kriegsministeriums. Die bayerische Armee wurde als 6. Armee mit den drei bayerischen Armeekorps, verstärkt durch das I. bayerische Reserve-Korps, die bayerische Kavallerie-Division und weitere Verbände unter dem Oberbefehl von Kronprinz Rupprecht an die Westfront transportiert. So kämpfte die bayerische Armee bei der Schlacht in Lothringen und in den Vogesen (bis Anfang September 1914) zum letzten Mal in ihrer Geschichte als einheitlicher Truppenverband; die anfangs ausschließliche Unterstellung der bayerischen Truppen unter bayerisches Kommando begann sich infolge Um- und Neuorganisationsmaßnahmen des deutschen Heeres bereits seit dem Herbst 1914 aufzulösen. Im Ersten Weltkrieg kamen etwa 200.000 Angehörige der bayerischen Armee ums Leben. Obwohl das Kaiserreich 1918 im Zuge der Novemberrevolution unterging und auch König Ludwig III. vom Eid auf seine Person entband, war damit Bayerns Wehrhoheit noch nicht aufgehoben. Die Wirren um die Niederschlagung der Münchner Räterepublik und ihrer unter Rudolf Egelhofer aufgebauten "Roten Armee" bewogen jedoch die neue Regierung Bayerns dazu, in der Bamberger Verfassung vom 14. August 1919 auf die Wehrhoheit zu verzichten. Die regulären bayerischen Truppen waren nach Kriegsende bereits soweit demobilisiert worden, dass der Kampf gegen die Räterepublik durch Truppen des Reiches und Freikorps erfolgte. Organisationsstruktur Bayern stellte in der Armee des deutschen Kaiserreiches zunächst zwei, später drei Armeekorps. I. Armeekorps in München 1. Division in München 2. Division in Augsburg II. Armeekorps in Würzburg 3. Division in Landau 4. Division in Würzburg III. Armeekorps in Nürnberg 5. Division in Nürnberg 6. Division in Regensburg Offizierskorps Das Offizierskorps der bayerischen Armee wies einen weit geringeren Adelsanteil als das preußische auf. 1832 kamen auf einen adeligen Offizier 1,86 bürgerliche Offiziere, 1862 2,34 und 1914 5,66. Eine ausgesprochene Garde war seit Auflösung der Gardeeinheit 1826 nicht mehr vorhanden. Nur in folgenden Regimentern war der Adelsanteil deutlich über dem Durchschnitt: 1. Kürassier-Regiment in München, seit 1878 1. Schweres-Reiter-Regiment 1. Ulanen-Regiment Infanterie-Leib-Regiment Etwa 75 Prozent der bayerischen Generäle zwischen 1806 und 1918 gehörten dem Adel an. Die Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere umfasste die Dienstgrade Oberst, Oberstleutnant und Major, die Dienstgradgruppe der Subalternoffiziere umfasste die Dienstgrade Hauptmann (Rittmeister), Oberleutnant und Leutnant. Im bayerischen Offizierskorps war das Duell zur Wahrung der Standesehre in Ehrenfällen vorgeschrieben, obwohl es die im Land dominierende katholische Kirche verbot. Duelle wurden vom Staat relativ milde mit Festungshaft geahndet. Zur Offiziersausbildung wurde 1805, anstelle der Militärakademie, das Bayerische Kadettenkorps geschaffen, welches 1920 aufgelöst wurde. Eine Besonderheit der bayerischen Armee des Ersten Weltkrieges war ein überdurchschnittlicher Anteil an jüdischen Reserveoffizieren. Unteroffizierskorps Das bayerische Unteroffizierskorps bestand aus Zeit- und Berufssoldaten. Diese wurden in der Regel aus militärdienstleistenden Mannschaften rekrutiert. Zwischen Offiziers- und Unteroffizierskorps gab es eine strenge Laufbahntrennung, was in der Zeit des Ersten Weltkrieges wegen der weitgehenden Abschottung der Offizierslaufbahn gegen den Aufstieg befähigter Unteroffiziere zu erheblichen Sozialproblemen führte. Rekrutierungsverfahren Die Rekrutierung der Armee erfolgte seit der Konstitution von 1808 bis 1868 im Rahmen eines Konskriptionssystems, das die Möglichkeit des Loskaufs durch Bezahlung eines längerdienenden Stellvertreters bot. Im Rahmen der Heeresreform von 1868 wurde die allgemeine Wehrpflicht mit der Sonderform des "einjährig-freiwilligen Militärdienstes" eingeführt. Landwehr und Landsturm 1809 wurde nach französischem Vorbild die Bürgerwehr in eine Nationalgarde umgewandelt. Diese wurde dann von 1814 bis 1816 in die Landwehr des Königreich Bayerns umgewandelt. Im Rahmen der Heeresreform von 1868 wurde der Name Landwehr für ältere Jahrgänge der Reserve verwendet, für die ältesten wehrpflichtigen Jahrgänge wurde der Begriff Landsturm verwendet. Im Rahmen der Landwehr sind auch die Krieger- und Veteranenvereine zu betrachten. Diese wurden bis 1918 von den bayerischen Militärbehörden überwacht. Garnisonswesen Der größte Teil der bayerischen Armee wurde in den Festungen, säkularisierten Klöstern und ehemaligen Schlössern untergebracht. 1806 erfolgte erstmalig der massive Neubau von Kasernenanlagen (Neue Isarkaserne). Nach einer Typhusepidemie 1881 wurden moderne Kasernenneubauten (mit Verheiratetengebäuden) errichtet (z.B. die Prinz-Leopold-Kaserne). Bayern unterhielt 1838 sieben Festungen: Forchheim Ingolstadt Passau-Oberhaus Rosenberg ob Kronach Rothenberg bei Schnaittach Wülzburg Würzburg-Marienberg Die Festung Germersheim befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in Bau. Ferner unterhielt Bayern in folgenden Bundesfestungen Truppen: Landau Ulm Die Festung Germersheim wurde 1919 nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages entfestigt.