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der älteste bekannte Stadtplan Münchens
Plan – historischer Stadtplan – city map - Karte

1613
erstmals erschienen
Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck
Neuauflage aus dem Jahr 1993

Tobias Volckmer
neu im Archiv - Verlag in Braunschweig IX

In der frühen Neuzeit verbreiteten sich bildhafte, oft großformatige Stadt­pläne als Repräsentanten und Informationsmittel der großen, wirtschaftlich und kulturell bedeutenden Städte, besonders der reichs – und Fürstenstädte. Das hier gezeigte Blatt (Radierung) aus dem Jahr 1613 repräsentiert den ältesten überlieferten Stadtplan Münchens mit dem Titel MONACHIUM BAVARIAE. MVNCHEN. HAUPSTAT IM HERZOGTUMB BAIRN. Weitgehend getreu zeichnet der Bildplan (Originalgröße der Platte 48 x 33 cm, Kartenfeld ohne Erläuterungsteil und Randbordüre 41,5 x 30,8 cm) die Stadtstruktur, die Gebäude, die Stadtbefestigung mit ihren Ringmauern und den Wehrtürmen und damit Wesen der spätmittelalterlich-frühneuzeit­lichen Stadt im allgemeinen sowie einzelne und teilweise auch feinste Züge im besonderen nach. Die Anfertigung dieses Porträts fiel in eine auf­grund des Wirkens der Herzöge Albrecht V., Wilhelm V. und Maximilian I. für die Stadt heraufgezogene Glanzperiode. Es entstand eine in der Stadt­forschung selbst und auch für die Kenntnis des näheren Umlandes nicht außer Acht zu lassende, in der Literatur über München immer wieder genannte stadtgeschichtliche Quelle. Der Schöpfer der Karte, der sich auf ihr als Goldschmied (aurifaber) bezeichnet, Tobias Volckmer jun. (1586-1659), widmete sein Werk Herzog Maximilian und führte an, daß er es vermessen, angefertigt und gestochen habe. Die Kupferplatte ist noch erhalten und wird im Bayerischen Landes­vermessungsamt aufbewahrt. Titel, Widmung und Verfasserangabe sind in Kartuschen mit Fruchtgehängen, Wappen, allegorischen und Heiligenfigu­ren eingelassen. In einer Legende finden sich 49 Namen von wichtigen Gebäuden, Gassen und Plätzen. In einer Kompaßrose kennzeichnete Volckmer die Orientierung nach ONO sowie die magnetische Deklination. Als zusätzliches Dekor der Karte sei das Wappen von München nicht ver­gessen, wie es erstmals von Erasmus Grasser (1477) gestaltet worden war. Volckmer hatte zweifellos das durch den Straubinger Drechslermeister Jakob Sandtner im Auftrag des kunstsinnigen, Kultur und Kenntnis seines Landes rege fördernden Herzogs Albrecht in den Jahren 1568-1572 geschaffene Modell der Residenzstadt aus Lindenholz (Maßstab 1:616, im Besitz des Bayer. Nationalmuseums) gekannt. Es wurde zur Zeit des Kur­fürsten Maximilian 1. ergänzt durch die Ende des 16. Jh. unter Wilhelm V. erbaute Michaelskirche, das Jesuitenkolleg sowie schließlich die Residenz­neubauten. Das Sandtnersche Werk bildete allem Anschein nach in Ver­bindung mit neuen, eigenen Vermessungen die kartographisch-geodäti­sche und gebäudekundliche Voraussetzung des Stadtplans (Maßstab ca. 1:5600), der noch im 18. Jh. beim Stich von Plänen Münchens nachwirkte. Der Stadtgrundriß mit der Altstadtumrandung geht bis in die Zeit Kaiser Ludwigs des Bayern zurück. Zu Beginn des 14. Jh. waren die den deutlich sichtbaren, etwa 15 ha großen, eiförmigen Stadtkern (auch „Welfisches Stadtei" oder „Urbs Leonina" genannt) umsäumenden neuen Siedlungsge­biete durch einen zweifachen, im Lauf der Jahrhunderte mit 118 verschie­den großen Vierecktürmen verstärkten Mauergürtel in den städtischen Schutzbereich eingegliedert worden. Damit erweiterte sich die Stadt auf eine Fläche von ca. 90 ha; sie war also immer noch kleiner als 1 qkm. Von den vier alten, besonders befestigten Haupttoren blieben bis heute Relikte vom Isartor, Neuhauser- (seit 1791 Karlstor) und Sendlinger Tor aus der Zeit um 1350 erhalten. Als Achse der halbkreisförmigen, mit einer nasenförmigen Verlängerung (Tal) gegen die Isar hin versehenen Stadt, präsentiert sich der Straßenzug vom alten Neuhauser Tor durch die Neuhauser und Kaufinger „Gaß" über den „Marckt" (Marienplatz), das Herzstück jeder mittelalterlichen Stadt, zum .,Isser Thor" (Isartor) sehr deutlich. Dominierend tritt die 1494 geweihte „Liebfrauenkirche" hervor, ein gewaltiger Backsteinbau mit sei­nen beiden 98,54 und 98,57 m hohen Türmen, die 1525 ihre „welschen Hauben" erhielten. Städteplanerisch bietet die Stadt im großen ein geschlossenes Bild. Mit etwa 20 000 Menschen zählte München gegen Ende des 16. Jh. zu den 10 größten Städten Deutschlands. Im Stadtbild ist anstelle der Residenz Maximilians I. eine freie Fläche zu sehen, da sich die Bauvorhaben des Hofes damals in vollem Gang befan­den. Der erste große Bauabschnitt währte von 1598 bis 1611, der zweite schloß sich bis 1619 an. Während das noch außerhalb der Stadt gelegene Gelände des geplanten neuen maximilianischen Hofgartens, auf der Karte noch ein „Krautgarten", durch Vater und Sohn Volckmer, ebenfalls im Jahr 1613 gerade vermessen wurde, ist der alte Hofgarten Albrechts V. mit Lustschloß und Arkadenbau im Bildplan noch eingetragen, südlich davon ebenso „des Hertzogen Lustgarten".Volckmer zog in seinen Stadtplan auch das „feuchte" östliche Vorland, die Isar und das rechte Isarufer, mit ein, von dem sich, etwa von der heutigen Gasteighöhe, damals die Stadt am schönsten überblicken ließ. Das von einer Reihe von Mühlbächen durchflossene Vorstadtgelände präg­ten Wiesen, Felder, Kraut- und Hopfengärten, Parkanlagen, einzelne Güter und Handwerksbetriebe. Hervorgehoben sei das im Bereich des Angers gelegene, wohl aus einem spitzgiebeligen Zentralgebäude mit vier Ecktür­men im Renaissancestil bestehende, erstaunlicherweise bei Volckmer und auf späteren Karten nicht gekennzeichnete Schlößchen und der anschlie­ßende Lustgarten, vermutlich mit Eckpavillons und Laubengang. Die An­lage dürfte in derselben Zeit entstanden sein wie der vor dem „Schiffer­ Thor" noch zu Beginn des 17. Jh. gelegene „Lustgarten" Herzog Albrechts. Die an die Wasserkraft gebundenen Handwerker und ihre Arbeitsstätten finden wir an den stadtnahen Bächen und am teilweise befestigten Isaru­fer: die holzverarbeitenden Säger, Schreiner und Zimmerer („Sägmühl", „Zimmerstat"), die zugleich die Floßlände nutzten, die Tuchmacher („Loa­ter Ramen und Walck"), Hammerschmiede, Müller und weitere Hand­werksbetriebe (Kalkofen, Pulvermühle, Papiermühle). Auf Wasser ange­wiesen waren natürlich auch die Bleichen (Obere und Untere „blaich"). Eine lange Brücke, die alte Heinrichsbrücke, querte (bis 1804) als einzige im Stadtbereich die Arme der Isar mit ihren Aufschüttungsflächen („Gries"). Frühe wasserbauliche Maßnahmen deuten Uferbefestigungen, stadtseits befestigte Uferzonen sowie der „Holzrechen" an. Der gewerbliche Güternah- und fernverkehr erfolgte teilweise durch Flöße auf der Isar, ein billiges Transportmittel, auf dem man relativ schnell auch schwere Lasten (z. B. Holz und andere Bau- und Brennmaterialien, Öl, Wein und Bier) verschicken konnte. Darüber hinaus war die Landeshaupt­stadt Knotenpunkt unter anderem für die wichtigsten Fernhandelswege Ost-West (Salzstraße) und Süd-Nord (Weinstraße). Wer war nun der Schöpfer des ältesten Münchener Bildplans genauer? Der aus Braun­schweig stammende Vater, Tobias Volckmer, ein Goldschmiedemeister, war mit seinem gleichnamigen Sohn von Salzburg nach München zuge­wandert. Die Herzöge Wilhelm und Maximilian banden Vater und Sohn in staatliche Dienste. 1594 erhielt der Neubürger T. Volckmer sen. seine Bestallung als „Mathematicus" und ein recht ansehnliches Jahresgehalt von 200 Gulden, und zwar 21 Jahre lang in gleicher Höhe. Allerdings dürften die staatlichen Aufgaben nur nebenberuflich ausgeführt worden sein; im einzelnen ist jedoch nicht sehr viel über die Tätigkeiten dokumentiert. Fest steht jedenfalls, daß sich die Volckmers bei ihren Aufgaben bewährten und bei Hofe Wertschätzung fanden. Der Sohn trat ganz in die Fußstapfen seines Vaters, arbeitete mit ihm gemeinsam und übernahm schließlich zunehmend dessen Aufgaben. Im Jahr 1613 fand, wie erwähnt, die Ver­messung des Hofgartens statt und Volckmer jun. schuf den Münchener Stadtplan. Im Jahr 1616 bereiteten Vater und Sohn die schon damals geplante Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein von „Vermessung und Abwägung" her vor, die nach ihrer Fertigstellung als Wunderwerk bestaunt wurde. Erhalten ist auch eine handgezeichnete, kolorierte Feder­zeichnung aus dem Jahr 1616 über den Verlauf der neuen Alpenstraße von Reichenhall über Schneizlreuth nach Inzell. Die örtliche Bedeutung solcher Karten zeigt sich darin, daß sie, wie in diesem Fall 1755, noch lange Zeit mit notarieller Beglaubigung kopiert wurden. 1618 bauten die beiden im Auftrag des herzoglichen Hofes mathematische Instrumente. 1620 legte der junge Volckmer sein Meisterstück in der „Goldschmitterey" ab und eröffne­te ein Geschäft Ab 1615 hatte der Herzog auch ihn in dauernden Sold genommen, zunächst ebenfalls für 200 Gulden, die sich während der Not­zeit des Dreißigjährigen Krieges um die Hälfte reduzierten. Die Volckmers befanden sich in ihrem komplexen Berufsbild in guter Tradition, denn nicht selten betätigten sich in der frühen Neuzeit Uhrmacher, Goldschmie­de, Instrumentenbauer zusätzlich als Landmesser und Karthographen.

ein sehr dekoratives Stück zur Stadtgeschichte

grosser Stadtplan (ausgefaltet 41 x 50 cm)
gefaltet 19 x 20 cm

sehr informativ - auch für Nichtmünchner ! Für den Heimatsammler
Bayern Oberbayern Munich Bavaria bavarian Münchener Bavarica

sehr guter Zustand - very good condition

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