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Uniformen im München des Biedermeier

um 1850
erstmals erschienen
Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck
Neuauflage aus dem Jahr 1994

neu im Archiv - Verlag in Braunschweig X

Als bedeutendster Garnison des Königreiches gehörte im biedermeier­lichen Straßenbild der Landeshauptstadt zum modischen Kostüm und der Volkstracht auch die Uniform. Das zeigen recht reizvoll die beiliegenden vier Blätter aus dem zeitgenössischen, in Würzburg erschiene­nen Uniformwerk der Maler Eckert und Monten: .,Das deutsche Bun­desheer in charakteristischen Gruppen". In dieser Zeit befanden sich in München neben den hohen militärischen Behörden und Stellen wie dem Kriegsministerium, Generalstab, verschiedenen Waffeninspektio­nen, dem Kommando der 1. Division, den Kadetten und Hartschieren allein 3 Infanterie-Regimenter (Leib-Rgt., 1. Inf. Rgt. „König", 2. Inf. Rgt. „Kronprinz"), das 1. schwere Reiterregiment sowie das 1. Feld­artillerie-Regiment. Später kamen das Kommando des 1. Armeekorps, weitere Feldartillerie-Regimenter, das Fußartillerieregiment sowie Pio­niere, Eisenbahner, Train und ein Telegrafenbatallion hinzu. Die großen Ereignisse, bei denen das Militär vor aller Augen trat, waren Paraden am Maximiliansplatz, vor der Börse oder auf der Ludwigs­straße, bei der großen Frühjahrsparade auf dem Oberwiesenfeld defi­lierten, ein Glanzpunkt für die schaulustigen Münchener, die Regi­menter an den Königen, später dem Prinzregenten vorbei. Zum Alltag Münchens gehörte die Wachparade mit der Wachablösung. Dann zog die neue Wache, voran die Musik des Leib-Regiments, mit klingendem Spiel von der Hofgartenkaserne her kurz vor 12 Uhr mittags durch das Hofgartentor über den Odeonsplatz zur Residenz. Später ging es von der Kaserne an der Türkenstraße durch die Brienner Straße. Oft hat man bei diesem Marsch die Musiker und die Wache kaum sehen kön­nen, so umschwärmt waren sie von der Menge und den vielen Buben. In der Publikumsgunst galten dabei die Musikmeister als Lokalstars, wenn sie bei diesen Wachablösungen, den Paraden, doch auch in Konzerten, Bällen und Redouten ihr Können demonstrierten und die Menge mitrissen. In München wurden besonders Max Fürst, in Ingol­stadt aber Adolf Scherzer, der Schöpfer des bayerischen Defiliermar­sches, der ja fast den Rang einer Nationalhymne einnimmt, nahezu als „Halbgötter" verehrt. Das erste Blatt zeigt die Spitze der Musik bei der Wachablösung. Eine weitere typische Erscheinung war die Leibgarde der Hartschiere. Sie bestand seit 1669 und begleitete die Fürsten in Krieg und Frieden. Mit Errichtung des Königreiches gab sie ihre Pferde ab und diente nun bei feierlichen Repräsentationen sowie der Bewachung der Residenz. Sie bestand nun aus dem Generalkapitän mit seinen Offizieren (meist inaktive Generale oder Stabsoffiziere) und etwa 100 Hartschieren, die sich aus gutgewachsenen ehemaligen Unteroffizieren mit hervorragen­der Führung zusammensetzte. Ihre gewöhnliche Dienstuniform bestand damals aus dem Hut, einem hellblauen Frack mit schwarzen Rabatten, Kragen und Aufschlägen, verziert mit reichlich Silberstresse, sowie gelbem Futter. Als Waffen dienten außer einem Degen der Kara­biner. Bei feierlichen Gelegenheiten wurde - wie auf dem Bilde - Gala getragen: über dem Frack eine sogenannte „Kasake", hellblau und schwarz gestreift, mit Silberbesatz und gelbem Futter, dazu als Waffe eine reichverzierte Couse. Nach 1852 erhielten die Hartschiere Waf­fenröcke in den gleichen Farben, darüber zur Gala eine Supraweste mit großem gestickten Stern des Hubertus-Ordens, als Kopfbedeckung einen weißmetallenen Helm mit gelbem Beschlag, obenauf ein plasti­scher Löwe. Bei Feiern und besonderen Gelegenheiten sah man in den Straßen weitere Uniformen. Es waren Bürger der „Nationalgarde" als dem zweiten Teil der bewaffneten Macht. Als sich die alten „Landfahnen" der Landesdefension überlebt hatten, gab es ab 1800 Versuche zur Neubelebung, die 1809 in eine Verordnung über eine allgemeine Nationalgarde als „Armee in Kriegsbereitschaft" mündete. Ab 1814 teil­te sich die gesamte bewaffnete Macht in Klassen, die 1. als aktive Armee, die 2. in mobile Legionen (Landregimenter) und die 3. Klasse der Nationalgarde als Landwehr. Die Landwehr hieß auch „Königliches Bürgermilitär", in deren erste Gruppe alle tauglichen Männer bis 40, in deren zweiten die anderen eingeschrieben wurden. Die Landwehrord­nung von 1826 war dann in ihren Hauptpunkten bis 1871 gültig. Für die Bekleidung der Landwehr diente die Vorschrift von 1814 als Grundlage, größtmögliche Einfachheit und Übereinstimmung mit der bürgerlichen Kleidung war anzustreben. So sollte sich jeder zu den Gelegenheiten, bei denen man sich neue Kleidung anzuschaffen pflegt, wie bei Hochzeiten und ähnlichen Anlässen, eine Uniform machen lassen. So wurde nie das beim Militär Übliche Kollett, sondern der Schnitt des bürgerlichen Leibrocks bevorzugt, wie auch das Bild zeigt. Auf dem Lande genügte zur Kennzeichnung eine weiß/blaue Armbinde. Als Hut diente ein Zylinder mit schmaler Krempe, der an seiner linken Seite die Kokarde trug. Füsiliere trugen am Hut eine weiß-blaue, Schützen eine grüne Huppe, Reiter einen weiß-blauen Federbusch. Die Gradabzeichen der Offiziere und Unteroffiziere waren wie beim aktiven Militär. Man suchte aber, diesem auch sonst ähnlich zu sehen, so schaffte man oft selbst Tschakos an, ja sogar Bärenfellmützen für die Eliten (Karabiniers oder Grenadiere). Eigen­mächtigkeiten waren wenig Grenzen gesetzt, wenn man selbst dafür aufkam. So war für viele Beamte und Ärzte, die sich eigentlich durch Zahlung eines Geldbetrages vom Dienst freistellen lassen konnten, der Reiz der Soldatenspielerei so groß, daß sie ihrer Aufgabe gern in der Landwehr nachkamen. Für den Sicherheitsdienst sorgte in der Regel das Militär, in den Städten ab 1805 Polizeiwachen, von 1813 an allge­mein die Gendarmerie. Davon bestand schließlich in jedem Kreis eine Kompanie. In München wurde 1824 die dort bestehende Polizeiwache aufgelöst und dafür ebenfalls eine Kompanie errichtet. Sie bestand aus Hauptmann, Leutnant, Rechnungsführer und Feldwebel sowie einem Brigadier und 10 Gendarmen zu Pferd und 6 Brigadiers mit zusammen 60 Gendarmen zu Fuß. Die damaligen Brigadiers hatten den Rang eines Sergeanten. Die Gendarmerie gehörte organisatorisch zwar zum Militär, doch hatten sich deren Befehlsstellen nie in ihren Dienst ein­zumischen, ihnen im Notfall aber Beistand zu leisten. Weisungsbefugt waren die Zivilbehörden. Unser Bild zeigt einen berittenen Gendarm in seiner typischen grünen Uniform, der gerade einer Hofkutsche die Straße freimacht.

sehr dekorativ

vier  Schmuckblätter (ausgefaltet 24 x 35 cm)
mittig gefaltet

sehr guter Zustand - very good condition

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