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Plan München Monumental
Stadtplanwerbung München
Stadtplan – Werbung - Reklame

1905
erstmals erschienen
Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck
Neuauflage aus dem Jahr 1991

Reklamebuerau Schwabenthan - München
neu im Archiv - Verlag in Braunschweig VII

Diese mit einem Stadtplan von München veredelte Werbebro­schüre des Lodenbekleidungsherstellers Johann Ludwig Frey wurde den Kunden des Unternehmens im Jahre 1905 in dessen Verkaufsetagen an der Maffeistraße als „Zugabe" überreicht. Sie gilt heute als klassisches Beispiel einer gelungenen Erinnerungs­werbung mit Langzeiteffekt. Der Nutzwert des auf Taschenformat eingehefteten Plans verhinderte zum einen ein schnelles Wegge­worfenwerden der Werbebotschaft, während die Plannutzung selbst zum oftmaligen Betrachten der angepriesenen Beklei­dungsstücke zwang und Kaufreiz auslöste. Zum andern schloß der relativ geringe materielle Wert der Stadtplanbroschüre aus, daß deren kostenloses Überreichen an Kunden gegen ein um diese Zeit vieldiskutiertes, vom Handel gefordertes Zugabeverbot verstieß. Tatsächlich verzichteten schon seit der Jahrhundertwende alle seriösen Münchner Ver­kaufshäuser darauf, der Werbung wegen „Zugabegeschenke" an die Käufer abzugeben. Ein gesetzliches Verbot existiert erst seit dem Erlaß der Reichszugabeverordnung vom 9. März 1932. Lodenfrey war neben einigen Münchner Großbrauereien eines der ersten bayerischen Unternehmen, das sich bereits während der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts durch eine aus England übernommene progressive, auf die Herausstellung einer Firmen­identität bedachte Produktwerbung erfolgreich um ein Marken­image bemühte. Wobei ihm zustatten kam, daß sein Basismaterial - Loden - voll im modischen Trend einer sich in ihren Anfängen bereits abzeichnenden neuen Epoche lag, in der Begriffe wie „Freizeit", „Sport", „Tourismus", „Tracht" und ähnliche, ein neues Lebensgefühl signalisierende Termini, immer mehr Bedeutung gewannen. Schon 1878 war es dem Sohn des Firmengründers, Johann Baptist Frey, gelungen, einen wasserabweisenden, sogenannten „Strichloden" zu erfinden. Das neue Material eignete sich vorzüg­lich zur Herstellung des eben auch für Damen modisch tragbar gewordenen „Havelock", einem ärmellosen Mantel mit halblan­ger Pelerine, benannt na^h dem englischen General H. Havelock (1795 - 1857). Besondere Berühmtheit erlangte dieses Klei­dungsstück durch Sherlock Holmes, dem von dem englischen Romanautor Conan Doyle erfundenen Meisterdetektiv, zu dessen Garderobe grundsätzlich ein Havelock gehörte. Wenige Monate nach Erfindung des „Strichlodens" stellte Frey jun. das erste Modell seines später weltberühmt gewordenen, sportlich wirkenden Lodenmantels vor. Er schaffte damit den Sprung vom Stoffhersteller zum sein eigenes Produkt verarbei­tenden Bekleidungsfertiger. Bis 1927 wurden alle Lodenfrey­Kleidungsstücke von Heimarbeitern handwerklich geschneidert. Lediglich ihr Zuschnitt erfolgte in der Zentrale. Von einer Klei­derfabrik Frey konnte deshalb auch erst nach diesem Zeitpunkt die Rede sein. Gegründet hatte das Unternehmen 1842 der damals einundzwan­zigjährige Johann Georg Frey aus Klingenstein in Württemberg, der nach einer stattlichen Erbschaft in München zwei Webereige­rechtsame erwarb und anschließend mit zehn bei Heimarbeitern aufgestellten Webstühlen Wollstoffe und Schals herstellte. Ein Jahrzehnt später beschäftigte der agile Schwabe bereits über 100 heimwerkende Handweber, die sich nach und nach auf die Fertigung von Loden spezialisierten. Die sogenannten „Loderer" stellten durch besonders starkes und langes Walken der Wolle, während dem sich die Schuppenober­fläche der Haare ineinander verschiebt, einen filzartigen Stoff her. Man nimmt an, daß es sich beim verfilzten Ergebnis des Wollwalkens um eine Zufallserfindung von Bewohnern des Alpengebiets handelt, die ein getragenes Wollstück nach dem Vorbild römischer Wäscher zu reinigen versuchten, das auf diese Weise zum Loden wurde, dessen witterungsgünstige Eigenschaf­ten man von nun an bewußt nutzte. Gewalktes wurde im Warm­wasser, mit Urin und Schafskot, später ,mit Walkerde und heute mit alkalischen Seifen gestampft. Das Lodererhandwerk mit seinen Zentren Augsburg, Erding, München und Nürnberg hat in unserem Raum ein uralte Tradi­tion. In München spalteten sich bereits 1427 die Schafwollweber auf in die Zunft der Loderer und in jene der Feintuchmacher. Im 16. Jahrhundert erlebte das Lodererhandwerk in Bayern einen wirtschaftlichen Höhepunkt. Eine von Herzog Maximilian I. ein­gesetzte Kommission berichtete 1628 von einem lebhaften Han­del der Loderer mit Tirol und Italien. Im Herzogtum Bayern und der Oberpfalz werkelten damals an die 900 Stoffhersteller, zusammengeschlossen in wirtschaftlich starken Zünften. In München ist um 1500 von über 70 Loderermeistern die Rede. 1618 erreichte hier das Gewerbe mit 116 Meistern seinen höch­sten Stand. Das Erdinger Lodererhandwerk, dessen Blütezeit bis weit ins 18. Jahrhundert hineinreichte, unterhielt einen lebhaften Handel bis in die Türkei. Vor dem Dreißigjährigen Krieg gab es in Erding 56 Loderer, aber nur 8 Metzger, 1820 noch immer 46 Loderer bei 12 Metzgern, um diese erneut als Vergleich heranzuziehen. Der Grund für die ungewöhnliche Prosperität des Gewerbes in unserer Gegend lag im rauhen Klima des bayerischen Alpen- und Voralpengebietes, das dessen Bewohner zwang, Kleider aus gro­ben, wärmenden, dichten und strapazierfähigen Schafwollstoffen zu tragen, unter denen sich Loden als alle diese Eigenschaften vereinigend empfahl. Jenes Loden, das im Verlauf des Herstel­lungsprozesses, während des Walk- und Pressvorgangs, einen Breitenverlust von 20 bis 50 Prozent und einen Längenverlust von bis 30 Prozent erfährt. Dabei wird es so dicht, daß die Bindungs­art nicht mehr erkennbar ist. Am Ende kann die Hand über die regelmäßig in einer Richtung liegenden Fasern streichen, oder auch „gegen den Strich" des fertigen, glänzenden Frey'schen „Strichloden", das nun je nach Schwere, Faserlänge und Dichte zu Hosen und Anzügen, Röcken und Kostümen, Mänteln und Umhängen geschneidert wird.

der Plan ist rückseitig mit historischer Reklame bedruckt

grosser farbiger Stadtplan (ausgefaltet 68 x 52 cm)
12 x 19 cm
Fraktur Druck - altdeutsche Schrift

Kartoncover - paperback

sehr guter Zustand - very good condition

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