Kassia / Cassia Fistula / Golden shower / Amaltas / Manna 

Beschreibung 

Was ist die Kassia? Eine Frucht, ein Gemüse, eine Heilpflanze, eine Zierpflanze? … Vielleicht alles zugleich! Die Früchte haben die Form mehr oder weniger gerader, zylindrischer Stangen von etwa 50 cm Länge mit einem Durchmesser von 1 bis 2 cm. Bei Vollreife sind Kassiastangen dunkelbraun, fast schwarz. Die holzige Schale ist relativ dünn, aber sehr widerstandsfähig. Das Innere besteht über die ganze Länge der Stange aus einer Reihe runder Scheibchen, die voneinander jeweils durch einen hellbraunen Samen getrennt sind. Diese Scheibchen sind von einer feinen Schicht schwarzen Fruchtfleischs umhüllt, dem einzigen essbaren Bestandteil der Frucht, dessen Aroma an Schokolade mit Nuancen von Kaffee und Lakritze erinnert. Die wegen ihrer beruhigenden Wirkung geschätzte Kassia wird seit der Antike als Laxativ verwendet. Ihre abführende Wirkung ist auf das Vorkommen von Sennosiden aus der Familie der Anthracenoside wie auch von Schleimstoffen zurückzuführen. Diese Substanzen findet man auch in anderen Laxativen Pflanzen wie Senna oder Rhabarber. Um die Wirkung der Cassia bestmöglich ausnutzen zu können, wird empfohlen, mindestens fünfzehn Minuten vor dem Verzehr ausreichend Wasser zu trinken; direkt vor oder nach der Einnahme von Kassia zu trinken, kann die Wirkung der aktiven Substanzen schwächen. Kassia wird reif verzehrt, im Allgemeinen außerhalb der Mahlzeiten. Beim ersten Probieren empfiehlt es sich, nicht mehr als drei Scheibchen einzunehmen. Daraufhin lassen sich die Mengen auf Wunsch erhöhen, jedoch mit Bedacht, denn schon ein leichtes Übermaß kann „unerwünschte“ Wirkungen auslösen in Form von vorübergehenden Durchfällen oder leichten Bauchschmerzen. Gelegentlich eingenommen ist Kassia sehr hilfreich zur Linderung zum Beispiel von Verdauungsbeschwerden oder Kopfschmerzen. 

Beschreibung des Baumes:

 Der aus den trockenen Regionen Indiens und Sri Lankas stammende Baum kann bis zu zehn Meter hoch werden. Seine wechsel- und paarständigen Blätter, werden 40 bis 50 cm lang. Die Enden laufen oval zu. Die Fruchtstände bilden Trauben von etwa 50 cm Länge, die hellgelb bis goldgelb blühen, ein wunderschönes Bild. Ihnen verdankt der Baum seinen häufig verwendeten Beinamen Goldregen. 

Klima- und Bodenbedingungen 

Der Baum ist an heiße und trockene Gegenden angepasst und stellt geringe Ansprüche an die Beschaffenheit des Bodens. Es heißt, dass der Kassiabaum Niederschlagsmengen von 4,8 bis 27,2 cm und Temperaturen von 18 bis 35 °C tolerieren kann.

 Ökologisches Interesse 

Der Kassiabaum wird als Zierpflanze hoch geschätzt. Sein Holz verwendet man auch als Bau und Brennstoff. Es ist rötlich, sehr dicht und außerordentlich widerstandsfähig. Die Rinde ist für Gerbereien von großem Nutzen, vor allem in den Entwicklungsländern. Die aus Indien und dem tropischen Asien stammende Kassia findet man heute fast überall auf der Welt, und das nicht nur wegen ihrer therapeutischen Wirkungen. So werden zum Beispiel die Blüten für Opfergaben in bestimmten Hindu-Tempeln verwendet. Genauso in Thailand, wo der Baum, das Nationalemblem, von jeher als heilig und glücksbringend verehrt wird. Bereits vor sehr langer Zeit haben verschiedene Volksheilkunden auf der ganzen Welt Kassia fistula unter ihre traditionellen Heilmittel aufgenommen. In der Provinz Yunna in China verwendet man die Blätter und Früchte bei Entzündungen und die Blüten als Laxativ. In Westindien (Konkan), nimmt man Kassiasaft gegen Bandwürmer und die Blätter zur Herstellung von Umschlägen bei Rheuma oder Gicht. Auf den Antillen verwendet man Rinde und Blätter zur Linderung bestimmter Hauterkrankungen