Die Konica Autoreflex T, 1968 auf den Markt gebracht, war
die erste Kamera mit vollautomatischer Belichtungssteuerung bei
Belichtungsmessung durch das Objektiv (through the lens, TTL). Beides für sich
genommen gab es bereits vorher; die vollautomatische Belichtungssteuerung mit
eingebautem Belichtungsmesser bei der Konica interner LinkAuto-Reflex, die
Belichtungsmessung durch das Objektiv bei der Topcon RE Super / Super D und der
Spotmatic-Baureihe von Pentax. Aber die Kombination aus beidem war neu. Vollautomatische
Belichtungssteuerung war bei Spiegelreflexkameras zu dieser Zeit ein sehr
fortschrittliches Ausstattungsmerkmal – andere Hersteller konnten diese
Möglichkeit zum Teil ein Jahrzehnt später immer noch nicht bieten, bis Ende der
70er Jahre war vollautomatische Belichtungssteuerung nicht selbstverständlich.
In Japan wurde die Autoreflex T unter dem Namen Konica FTA
vermarktet. In Deutschland wurde die Autoreflex T von externer LinkFoto-Quelle
unter deren Eigenmarke Revue vertrieben, diese Exemplare tragen die Aufschrift
Revue Autoreflex TTL auf dem Prismengehäuse. Die Revue Kameras kamen mit einem
interner Link52 mm / F1,8-Normalobjektiv, das keine Herstellerkennzeichnung
(Konishiroku oder Konica) trägt und nur eine metrische Entfernungsskala hatte,
keine Fuß-Skala.
Bei der Autoreflex T handelt es sich gegenüber dem Vorläufer
Auto-Reflex um eine weitgehende Neukonstruktion. Eine Übersicht über die nach
unten Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell findet sich weiter unten auf der
Seite.
In der Autoreflex T wurde, das mit der Auto-Reflex
eingführte »AR«-Bajonett nochmals überarbeitet – Da die Autoreflex T die
Belichtungsmessung durch das Objektiv vornimmt, muss die größte Blendenöffnung
des Objektivs mit dem Belichtungsmesser gekuppelt sein, um korrekte Belichtungswerte
zu erhalten. Bei der Auto-Reflex fehlte diese Kupplung noch. Die frühen, für
die Auto-Reflex hergestellten Objektive ohne diese Kupplung können auf anderen
Kameragehäusen im Automatikbetrieb nur nach einer entsprechenden Umarbeitung
benutzt werden, da sonst der Belichtungsmesser keine sinnvollen Werte liefert.
Weitere Informationen hierzu gibt es im Abschnitt über das interne
LinkAR-Bajonett auf der Objektivseite.
Wie alle ihre Nachfolger aus der Reihe der »großen«
Autoreflex-Kameras ist die Autoreflex T robust gebaut und verträgt auch raue
Behandlung klaglos. Der Copal Square-S Metallschlitzverschluss arbeitet auch
bei großer Kälte und nach langer Zeit zuverlässig. Als Kamera für den
Alltagsgebrauch ist die Autoreflex T heute trotzdem nur noch bedingt zu empfehlen
– die Handhabung ist umständlicher und die Sucheranzeigen sind nicht so
umfangreich wie bei späteren Konica-Spiegelreflexkameras. Außerdem fehlt aus
heutiger Sicht der Zubehörschuh mit Blitzmittenkontakt, der Anschluss des
Blitzgerätes über Kabel ist für Schnappschüsse recht umständlich – für
anspruchsvolle Aufnahmen ist das Anbringen des Blitzgeräts auf der Kamera aber
meistens sowieso nicht die erste Wahl.
Die Autoreflex T ist eine voll ausgestattete
Spiegelreflexkamera. Neben der Belichtungsautomatik mit
Verschlusszeitenpriorität gibt es eine Abblendtaste für die
Schärfentiefe-Beurteilung, ein recht helles Sucherbild und Spiegelvorauslösung
als positive Punkte zu vermerken.
Wie auch alle nachfolgenden »großen« Autoreflex-Kameras ist
die Autoreflex T in Ihren Abmessungen recht ausladend und – vor allem für
moderne Verhältnisse – ziemlich schwer. Der Copal-Metallschlitzverschluss ist
recht laut, das Geräusch kann bei manchen Gelegenheiten schon mal stören.