Maler und Schriftsteller des Schwarzwalds.
Originale Offset-Lithographie von 1910.
Mit sechs Fotoabbildungen:
Hans Thoma.
Wilhelm Hasemann.
Heinrich Hansjakob.
Albert Geiger.
Hermine Villinger.
Auguste Supper.
Randillustration von Fritz Reiss
In der Platte signiert.
Größe 194 x 277 mm.
Altersfleckig, vor allem auf der Rückseite, etwas fingerknittrig, am rechten Rand mit senkrechter Knickspur, sonst noch guter bis sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Geboren am 19. März 1857 in Düsseldorf; gestorben am 27. Februar 1915 in Kirchzarten. Reiss studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Müller und Heinrich Lauenstein. Anschließend war bis 1878 im lithographischen Betrieb seines Vaters in Düsseldorf tätig. Seit 1878 lebte er bis 1882 in Stuttgart, danach in Lahr (1882 bis 1886), Karlsruhe (1886 bis 1888), Leipzig (1888 bis 1892), dann wieder in Stuttgart und von 1899 bis 1908 in Freiburg im Breisgau. Reiss war Mitglied der 1899 gegründeten Künstlervereinigung „Breisgauer Fünfer“, deren Vorstand Hermann Dischler war. Er wohnte seit 1908 in Kirchzarten, schloss sich dort den Malern der sogenannten Gutacher Künstlerkolonie an. In seinen Zeichnungen, Aquarellen und Gemälden hielt er das Land, und die Leute und Brauchtum des Schwarzwaldes erzählerisch-humorvoll fest, nicht ohne auf Sozialkritik zu verzichten. Er illustrierte zahlreiche Bücher, gestaltete Postkarten sowie Keramik. Illustrierte Werke (Auswahl) Was die Menschen treiben: ein Bilderbuch für Kinder von 6 - 10 Jahren von F. Erck. Ill. von Fritz Reiss. Leipzig: Meissner & Buch, 1889. Mikrofilm-Ausg., 1998. Spielereien für Kinder, vierzig in feinstem Farbendr. ausgeführte Bildchen von F. Reiß nebst vielen Verschen von Karl Thienemann. Eßlingen bei Stuttgart: Schreiber, ca. 1890. Vom lieben Christkind, Gedichte. Ill. von C. Junghändel und F. Reiß. Nürnberg: Jasper, um 1890. Das Cantate-Festmahl in Wort und Bild. Illustrationen von Fritz Reiss. Leipzig: Börsenverein der Deutschen Buchh., 1890. Aus Hänschens Jugendzeit ein Bilderbuch. Fritz Reiss. Mit Versen von W. Herbert. Eßlingen: Schreiber, 1892. Lustiges aus'm Schwarzwald v. Fritz Reiss; Text v. J. J. Hoffmann; u. H. Domsch. - Stuttgart; Leipzig; Berlin; Wien: Deutsche Verl.-Anst., 1894. Freytag’s Rhein-Album. In 24 Kunstblättern nach Original-Aquarellen von Fritz Reiss und P. Schmohl. Stuttgart: Freytag, ca. 1895. All Heil! Federzeichnungen von Fritz Reiß mit Versen von Ernst von Khuon. Lahr: 1885. Wie die Kinder spielen: ein Leinwandbilderbuch mit 8 feinen lackierten Bunt-Bildern und 6 reizend illustrierten Textseiten. Esslingen b. Stuttgart : Schreiber, 1896. Ernst von Wolzogen: Die Gloriahose. Beigefügtes Werk: 's Meikatel und der Sexack. Illustr. v. Fritz Reiss. Stuttgart: Krabbe, 1897. Paul Heyse: Fräulein Johanne. Beigefügtes Werk: Auf der Alm. Ill. von Fritz Reiß. Stuttgart: Krabbe, 1900. Elisabeth Müller: Die Fleißbildchen. Beigefügtes Werk: Das Milchmädchen von Bergach. Freiburg: Herder, 1901. Paul Heyse: San Vigilio: Novelle. Ill. von Fritz Reiss. Stuttgart, 1902. Paul Heyse:Tantalus: zwei Novellen. Ill. von René Reinicke und Fritz Reiss. Stuttgart: Krabbe, 1910. Elisabeth Müller: Ein Bubenstreich. Freiburg: Herder, 1912. Weihnachten 1915; Festgabe d. Daheim f. unsere Krieger. Mit e. Anzahl d. schönsten Weihnachtslieder. (Umschlagbild nach e. Entwurf von Fritz Reiß.) (Hrsg.: Hanns v. Zobeltitz, Paul Oskar Höcker u. J. Höffner). Bielefeld & Leipzig: Velhagen & Klasing, 1915. Peter Rosegger: Der Adlerwirt von Kirchbrunn. Mit Bildern v. Fritz Winold Reiß. Hamburg: Verl. der Dt. Dichter-Gedächtnis-Stiftung, 1916. Hans Thoma, deutscher Maler und Graphiker. Geboren am 2. Oktober 1839 in Bernau im Schwarzwald; gestorben am 7. November 1924 in Karlsruhe. Thoma stammt aus einfacheren Verhältnissen. Sein Vater Franz Joseph (1794-1855) war ein gelernter Müller und arbeitete als Holzarbeiter im Schwarzwald. Seine Mutter Rosa (1804-1897), geb. Maier aus Menzenschwand, stammte aus einer Kunsthandwerkerfamilie. Die begonnenen Lehren, zuerst als Lithograph und Anstreicher in Basel, dann als Uhrenschildmaler in Furtwangen, brach er ab. Er betrieb autodidaktische Mal- und Zeichenstudien bevor er 1859 von der Großherzogl. Kunstschule in Karlsruhe aufgenommen wurde, wo er u. a. Schüler von Johann Wilhelm Schirmer war. Sein Studium beendete Thoma im Jahr 1866 und ging nach einem Aufenthalt in Basel und Düsseldorf zusammen mit Otto Scholderer 1868 nach Paris, wo ihn besonders die Werke Gustave Courbets und der Schule von Barbizon beeindruckten. Auch Thoma ging schließlich nach München, die damalige Kunsthauptstadt Deutschlands. Sein Aufenthalt währte von 1870 bis 1876. Er war mit Arnold Böcklin befreundet und stand dem Leibl-Kreis nahe. 1877 heiratete er die Blumen- und Stilllebenmalerin Cella Berteneder. Seit 1878 lebte Thoma in Frankfurt und stand u. a. den Malern der Kronberger Malerkolonie nahe. Zeitweise beherbergte er den Schriftsteller Julius Langbehn. 1899 übersiedelte Thoma nach Karlsruhe, weil er Direktor der dortigen Kunsthalle und Professor an der Karlsruher Kunstakademie wurde. Seit seiner Ausstellung im Münchner Kunstverein 1890 wurde er allgemein in Deutschland anerkannt und der Kunsthistoriker Henry Thode wurde sein wichtigster Förderer. Thoma gehörte bis um etwa 1910 zu den angesehensten Malern Deutschlands. Seine Frühwerke sind von einem lyrischen Pantheismus geprägt. In seiner Münchner Zeit malte er vor allem Landschaften. In Frankfurt standen Arbeiten mit erzählerischem oder allegorischem Inhalt im Mittelpunkt seines Schaffens. Im Alter arbeitete er intensiv an seiner „Thoma-Kapelle“, die er mit Szenen aus dem Leben und Wirken Jesu Christi ausschmückte. Als seine besten und authentischsten Werke gelten noch heute seine Landschaften (Schwarzwald, Oberrheinebene und Taunus) und die Porträts seiner Freunde und Angehörigen wie auch seine Selbstporträts. Nicht mehr überzeugen können heute oft grotesk überzeichnete, realistische, mythologisch-religiöse Darstellungen, die stark von Böcklin beeinflusst waren. Sein Förderer Henry Thode stilisierte Thomas Werk zu einer Verkörperung nationaler Identität, womit der Vereinnahmung durch die nationalsozialistische Kunstkritik der Boden bereitet wurde. Nach Hans Thoma wurden der Hans-Thoma-Preis sowie mehrere Schulen in Baden-Württemberg benannt wie z.B. auch das Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach. Hauptwerke Schwarzwaldlandschaft (1867; Kunsthalle Bremen) Porträts der Mutter und Schwester (1868; Museum Folkwang Essen) Schwarzwaldlandschaft (1872; Staatl. Museen Berlin) Der Rhein bei Säckingen (1873; Säckingen; Hans-Thoma-Museum Bernau) Gesang im Grünen (um 1875; Landesmuseum Hannover) Religionsunterricht (1878, Privatbesitz) Taunuslandschaften (1881 und 1890; Neue Pinakothek München) Kinderreigen (1884, Privatbesitz) Der Angler (1888; Städt. Kunstsammlungen Bonn) Mondscheingeiger (1890, Privatbesitz) Das wandernde Bächlein (1906) Der Bach im Tal (1906; Landesmuseum Mainz) Folge von 12 Monats-, 8 Planeten- und 10 Christusbildern (1906-08; Kunsthalle Karlsruhe) Die wichtigsten Thoma-Sammlungen besitzen das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt und die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe. Veröffentlichungen Der Landschaftsmaler. Ein Malbuch für Kinder, 1904 Im Herbste des Lebens. Gesammelte Erinnerungsblätter, 1909 Im Winter des Lebens. Lebenserinnerungen, 1919 Wilhelm Hasemann, deutscher Landschafts- und Genremaler und Illustrator. Geboren am 16. September 1850 in Mühlberg/Elbe; gestorben am 28. November 1913 in Gutach (Schwarzwaldbahn). Leben und Beruf Wilhelm Hasemann, der einzige Sohn des Mechanikers Wilhelm Hasemann, besuchte in der Zeit von 1856 bis 1864 die Bürgerschule in seinem Heimatort Mühlberg. Anschließend arbeitete er zwischen 1865 und 1867 in den Werkstätten seines Vaters. Ein erstes bemerkenswertes Werk entstand 1866 mit dem Bild Verunglückte Schlittenpartie. Er studierte an der Akademie in Berlin, an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar und an der Großherzoglich Badischen Kunstschule Karlsruhe bei Gustav Schönleber. 1880 kam er zum ersten Mal nach Gutach, weil er Berthold Auerbachs Novelle Die Frau Professorin illustrieren sollte. Er schloss sich der Weimarer Malerschule an und war im ausgehenden 19. Jahrhundert mit seinem Schwager Curt Liebich Gründer der Gutacher Malerkolonie. Sein Werk umfasst vor allem Szenen aus dem ländlichen Leben (Gehöfte, Portraits, Feste, Brauchtum) in den unterschiedlichsten Techniken. Künstlerisches Schaffen Sein Werk umfasst vor allem Szenen aus dem ländlichen Leben in den unterschiedlichsten Techniken. Mit der Entdeckung der Gutacher Tracht und der Schwarzwaldgehöfte als künstlerisches Sujet prägten Hasemann und seine Gutacher Malerkollegen das Bild des Schwarzwalds. Wie der Heimatschriftsteller Heinrich Hansjakob waren sie Teil einer badischen Volkstrachtenbewegung. Ihre Werke wurden über illustrierte Zeitschriften und Bildpostkarten weit publiziert. Um die Wende zum 20. Jahrhundert fand beispielsweise Hasemanns Bild Nach dem Kirchgang, das Bollenhut-Trägerinnen zeigte, weite Verbreitung. Familie Wilhelm Hasemann heiratete 1889 in Gutach Luise geborene Lichtenberg aus seiner Heimatstadt Mühlberg. Sein Schwager war der Maler Curt Liebich (1868–1937), der Hasemann in Weimar kennengelernt hatte. Hasemanns Neffe war der Berliner Bildhauer und Graphiker Arminius Hasemann (1888–1979). Sein Sohn Walter Hasemann wurde Badischer Landesgeologe. Ehrungen und Auszeichnungen Hasemann war Ehrenbürger von Gutach. Er erhielt 1898 vom badischen Großherzog Friedrich I. den Titel „Professor“. In Gutach sind nach ihm die Grund- und Hauptschule sowie das Kunstmuseum benannt. Außerdem trägt die Schutzhütte auf dem Farrenkopf am Westweg zwischen Hausach und Schonach seinen Namen. Im Stadtteil Waldsee der Stadt Freiburg im Breisgau erinnert ein Straßenname an den Maler Hasemann. Seit dem frühen 19. Jahrhundert kamen Künstler in das Gutachtal: Schriftsteller, später Fotografen und vor allem Maler. Ihre Werke sind ein einhelliges Lob der Landschaft mit den markanten Bauernhäusern und der schmucken Tracht mit dem Bollenhut. 1880 kam ein junger Maler nach Gutach, der nach Motiven für Buchillustrationen suchte: Wilhelm Hasemann, 1850 in Mühlberg an der Elbe geboren. Er wurde nicht nur fündig, sondern war von Land und Leuten so begeistert, dass er zunächst zeitweise und ab 1889 bis zu seinem Tode 1913 in Gutach als hoch geachteter Mitbürger lebte und arbeitete. Sein Weg zum berühmten Schwarzwaldmaler führte von der Schlosser- und Mechanikerlehre im väterlichen Betrieb in Mühlberg über das Studium an der Akademie in Berlin und an den Kunstschulen in Weimar und Karlsruhe. Dass die Gutacher Wilhelm Hasemann schon 1888 das Ehrenbürgerrecht verliehen, spricht für ihn als Künstler und geschätzten Mitbürger, dem der Ort in kurzer Zeit einen hohen Bekanntheitsgrad verdankte. 1894 kam Curt Liebich, ebenfalls Kunstmaler, erstmals nach Gutach. Auch erließ sich hier nieder und machte mit seinem umfangreichen Werk das Tal und den ganzen mittleren Schwarzwald bekannt. Liebich, 1868 in Wesel am Niederrhein geboren, studierte in Dresden, Berlin und Weimar. Das künstlerische Feld Hasemanns und Liebichs war breit angelegt: Ölmalerei, Buchillustrationen, Zeichnungen, Werbegrafik, künstlerisch hochwertige Postkarten und bei Liebich als Krönung seines Schaffens das bildhauerische Werk mit zahlreichen Kriegerdenkmälern, worunter das Gutacher Denkmal mit der trauernden Frau in Tracht eine Sonderstellung einnimmt. Hasemann und Liebich zogen in ihr Gutacher Wirkungsfeld viele andere Künstlerkollegen, die kürzer oder länger hier weilten, so dass mit der Zeit von der "Gutacher Malerkolonie" gesprochen wurde. Weit über hundert Namen von Künstlern sind inzwischen bekannt, darunter so bedeutende wie Max und Viktor Roman, Ernst Kielwein, Friedrich Kallmorgen, Gustav Schönleber, Fritz Reiß, Heinrich Lukas und Ludwig Des Coudres. Eine Brücke von der frühen Gutacher Malerkolonie zu den Malern der neueren Zeit war der Hausacher Malerpoet Eugen Falk-Breitenbach. Er organisierte gemeinsam mit Inge Ringwald-Engelhardt, die seit Jahrzehnten in Gutach lebt und wirkt, Ausstellungen, in denen das künstlerische Erbe der frühen Gutacher Maler fortlebt und die Arbeit der gegenwärtigen Künstler einbezogen wird. Diese Ausstellungstradition setzen die Mitglieder der heutigen Gutacher Malerkolonie fort. Heinrich Hansjakob (* 19. August 1837 in Haslach; † 23. Juni 1916 ebenda) (Pseudonym: Hans am See) war ein katholischer Geistlicher, badischer Heimatschriftsteller, Historiker und Politiker. Bekannt wurde Hansjakob vor allem als Schriftsteller. Neben wissenschaftlichen Werken, politischen Schriften und Reiseberichten verfasste er Erzählungen und Romane, die sich hauptsächlich mit der Lokalgeschichte des Mittleren Schwarzwalds und der Mentalität der Menschen in dieser Gegend befassen. Leben Haslacher Zeit Heinrich Hansjakob wurde als Sohn des Bäckers und Wirts Philipp Hansjakob und seiner Gattin Cäcilie geborene Kaltenbach in Haslach im Kinzigtal geboren. Seine Mutter stammte aus dem Furtwanger Ortsteil Rohrbach. Väterlicherseits war die Familie der Hansjakob seit nach dem Dreißigjährigen Krieg an der Kinzig ansässig. Von 1852 bis 1859 besuchte er das Lyzeum in Rastatt. Anschließend studierte er Theologie, Philosophie und Klassische Philologie an der Universität Freiburg. 1863 wurde er zum Priester geweiht. 1865 wurde er in Tübingen mit einer historischen Abhandlung über die Grafen von Freiburg promoviert. Donaueschinger und Waldshuter Zeit Nach dem Studium war er vom 20. Januar 1864 zunächst für ein Jahr Lehramtspraktikant (Studienreferendar) am Gymnasium Donaueschingen, hier befreundete er sich mit dem Fürstenbergischen Archivardirektor Karl Roth von Schreckenstein und dem Bibliothekar Karl August Barack, unter ihrer Anregung entstand seine Dissertation Die Grafen von Freiburg im Breisgau im Kampfe mit ihrer Stadt. Im Jahr 1865 wurde er nach Waldshut als Vorstand der Höheren Bürgerschule befördert. Ab Waldshut führte er mit seiner Schwester Philippine einen eigenen Haushalt. In seiner Waldshuter Zeit veröffentlichte er im Advent 1866 die Schrift Die Salpeterer, eine politisch-religiöse Sekte und die Biographie Hermann von Vicari, Erzbischof von Freiburg. Beide Schriften riefen die Behörden auf den Plan. Die letztere wurde beschlagnahmt und verboten. 1869 legte er daher sein Amt als Vorstand der Bürgerschule nieder. Da er sich nun ungebundener fühlte, äußerte er sich in einer Rede in Engen kritisch zur Regierung unter Minister Jolly, worauf er wegen Beleidigung einen Monat Haft in der Festung Rastatt verbüßte. Hier verfasste er das Buch Auf der Festung. Ebenfalls in seiner Waldshuter Zeit entstand das Büchlein Der Waldshuter Krieg von 1468; es erschien 1868. Pfarrer in Hagnau am Bodensee Am 1. Dezember 1869 versetzte ihn der Weihbischof Lothar von Kübel auf eigenen Wunsch nach Hagnau am Bodensee. Von 1869 bis 1883 war er katholischer Pfarrer in Hagnau am Bodensee. Er riet als „Wasserdoktor am See“ Patienten zur Mäßigung in der Lebensführung, mäßigen Wasseranwendungen und Kompressen. Der Weinbau in Hagnau war durch Nebenerwerbslandwirtschaft, den Schädlingsbefall durch Mehltau und den harten Winter 1879/1880 bedroht. Darum gründete Hansjakob am 20. Oktober 1881 den Hagnauer Winzerverein und trug damit zur Rettung des traditionsreichen Weinbaus am Bodensee bei. Der Winzerverein war die erste Winzergenossenschaft in Baden. Noch heute führt er das Bild Hansjakobs in seinem Logo. Von 1871 bis 1881 war er außerdem Abgeordneter der Katholischen Volkspartei im badischen Landtag. 1873 wurde er wegen Beleidigung eines Staatsbeamten für sechs Wochen in Radolfzell inhaftiert. Im selben Jahr wurde sein erster Sohn geboren, worauf Hansjakob einen Nervenarzt aufsuchte, – man weiß von insgesamt vier unehelichen Kindern. In den Jahren von 1874 bis 1879 unternahm er Reisen nach Frankreich, Italien, Österreich, Belgien und die Niederlande. 1878 kam es zum Zerwürfnis mit seiner Partei. Pfarrer in Freiburg in Breisgau 1884 trat er eine Stelle als Pfarrer der St.-Martins-Kirche in Freiburg an, die er trotz Auseinandersetzungen mit den Kirchenbehörden bis 1913 innehatte. Hansjakob hatte eine Anlage zu Nervenleiden und litt an Gemütsschwankungen. Zur Behandlung hielt er sich 1894 mehrere Monate lang in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau bei Achern auf. Seine Symptome („Nerventeufel“) bekämpfte er mit Opiaten. Beck/Froneberg (2015) zufolge blieb er schwer medikamentenabhängig und kaum noch arbeitsfähig. Ab 1897 lebte er in der ehemaligen Kartause Freiburg, die zu dem Zeitpunkt schon zu einem Pfrundhaus umgewidmet worden war, einem Wohn- und Ruhesitz für 200 Pfründner, d. h. Pensionäre, die durch ein Vermächtnis das Recht erworben hatten, dort im Alter einzuziehen und gepflegt zu werden. Freihof in Haslach Den Freihof in seiner Heimatstadt Haslach ließ er nach seiner Pensionierung in Form eines Bauernhauses erbauen. Er lebte dort vom 22. Oktober 1913 bis zu seinem Tode am 23. Juni 1916. der Freihof wurde als Museum erhalten. Heinrich Hansjakob starb am 23. Juni 1916 im Alter von 78 Jahren in seinem Geburtsort. Beigesetzt wurde er in der Gruft seiner zu Lebzeiten vom guten Freund und Architekten Max Meckel und dem Bildhauer Joseph Dettlinger erbauten Grabkapelle im nahen Hofstetten. Wirken Schriftsteller Heinrich Hansjakob verfasste über 70 Bücher und Schriften. In seinen Werken bediente sich Hansjakob mehrfach antisemitischer Topoi und Klischees. Ungeachtet seiner Bewunderung für die jüdische Religion und deren alttestamentarische Tradition einerseits finden sich in seinen Veröffentlichungen andererseits verächtliche Sätze über Juden. Sein Biograph Manfred Hildenbrand warnte davor, Hansjakobs abwertende Urteile über „die“ Juden zu bagatellisieren. Denn als vielgelesener Autor habe er Einfluss auf die öffentliche Meinung genommen. Einsatz für Volkstum und Traditionen Er setzte sich für das Achten und Bewahren der alemannischen Mundart ein. Für das Tragen der Volkstrachten machte er sich als Vorsitzender des Trachtenvereins Freiburg stark. Sozialreformer Er gründete die erste Winzergenossenschaft Badens in Hagnau am Bodensee. In Freiburg am Rathausplatz und an der Kirche St. Martin ließ er Arkaden für kleine Geschäftsleute einrichten. Frauenbild Hansjakob wandte sich gegen die Emanzipation der Frauen und sprach sich u. a. gegen ein aktives und passives Wahlrecht, Gymnasialbildung und Universitätsstudium für Frauen aus. Er plädierte dafür, dass die Frauen eine grundlegende Schulausbildung erhalten, ansonsten jedoch Hausfrauen sein sollten. Gleichzeitig attestierte er Frauen Opferfähigkeit und die Fähigkeit, sich entsprechend ihren Anlagen im Lebensprozess grundlegend weiterzuentwickeln. Nachleben Gedenken In Hagnau am Bodensee wurden mehrere Denkmäler zu seinen Ehren errichtet: eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus, eine Statue am Rathaus, Szenen im Schneeballenbrunnen in der Ortsmitte und eine Statue von Peter Lenk auf dem Gelände des privaten Burgunderhofes. 1980 wurde in Freiburg ein ehemaliges Kloster nach ihm benannt, das heutige Heinrich-Hansjakob-Haus. Beim Kapuzinerkloster in Haslach im Kinzigtal steht eine Skulptur zur Erinnerung an Heinrich Hansjakob. Außerdem wurden zahlreiche Schulen und Bildungseinrichtungen nach Heinrich Hansjakob benannt. So trägt zum Beispiel das Bildungszentrum in Haslach seinen Namen, ebenso die Heinrich-Hansjakob-Realschule im nahegelegenen Elzach. In Freiburg gibt es eine Hansjakob-Realschule im Stühlinger. In Waldshut gibt es die Heinrich-Hansjakob-Schule. In vielen Städten gibt es eine Hansjakobstrasse. In Museen Im Hagnauer Museum in Hagnau befindet sich eine Sammlung seiner Bücher, Erzählungen, Reiseerinnerungen, Predigten und politischen Schriften. Auch seine Verdienste als Gründer des Hagnauer Winzervereins sind dort dokumentiert. Die Bedeutung seines großen Filzhutes („grand chapeau“, „Heckerhut“) wird so erklärt: Alle, die zu den demokratischen Ideen von Friedrich Hecker hielten, trugen diesen Hut mit der breiten Krempe. Die Hersteller seiner ersten Hüte wohnten gleich neben seinem Elternhaus. In Haslach im Kinzigtal ist in dem von ihm 1913 als Altersruhesitz im Schwarzwälderstil erbauten Freihof heute ein Hansjakobmuseum untergebracht. Zu sehen sind auch Schwarzwaldbilder von Curt Liebich und Heinrich Hoffmann, alle von ihm verfassten Bücher, seine Bibliothek, die Stationen seines Lebens und auch sein Hut. Anlässlich seines 175. Geburtstages fand dort am 19. August 2012 eine Gedenkfeier statt. Bei der Neugestaltung des Hansjakobmuseums 2012–2014 wurde das Hansjakobarchiv vom Freihof in das Stadtarchiv Haslach i. K. verlagert. Eine Heinrich-Hansjakob-Gedenkstätte mit drei original erhaltenen Zimmern war in der Kartause Freiburg untergebracht. 2012 wurde das Literaturmuseum auf Betreiben der Robert-Bosch-Stiftung aufgelöst. In Bibliotheken und Archiven Der Nachlass Hansjakobs wird in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe verwahrt. Er enthält u. a. Briefe sowie Manuskripte zu Werken, Tagebüchern, Predigten usw. Durch Gesellschaften Die Heinrich-Hansjakob-Gesellschaft in Freiburg gibt Schriften über ihn und seine Zeitgenossen heraus. Der Winzerverein in Hagnau weist auf ihn als Gründer der Winzergenossenschaft hin. Hansjakobwege Nach Heinrich Hansjakob sind zwei Wanderwege im mittleren Schwarzwald benannt: Der Große Hansjakobweg (viertägiger Rundwanderweg von Haslach zurück nach Haslach) und der Kleine Hansjakobweg (dreitägiger Rundwanderweg mit Schapbach als Start- und Zielpunkt). Beide Wege werden vom Schwarzwaldverein gepflegt und betreut. Zahlreiche Hinweistafeln am Wegesrand machen den Wanderer mit den Schauplätzen der Erzählungen Hansjakobs und seiner Jugend vertraut. Werke (Auswahl) Große Erzählungen Das Narrenschiff unserer Zeit von Hans am See, Mainz 1873 (in Anlehnung an Narrenschiff von Sebastian Brant) Der Schneeballen-Zyklus (Der Titel Schneeballen wurde von Hansjakob in Anlehnung an das Gasthaus zu den „Drei Schneeballen“ in Hofstetten bei Haslach gewählt.) Schneeballen, erste und zweite Reihe, 1892; Schneeballen, dritte Reihe, 1893. Neuauflage 1911 im Verlag von Adolf Bonz & Comp. Stuttgart. (Begebenheiten während der Zeit als Pfarrer von Hagnau 1869–1884). Erzählungen Der Waldshuter Krieg vom Jahre 1468. Zur vierhundertjährigen Erinnerung untersucht und dargestellt. Druck und Verlag von Heinrich Zimmermann, Waldshut 1868. (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek) Aus meiner Jugendzeit, 1880. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 16. Auflage 1986, Haslach im Kinzigtal. (Jugenderinnerungen von Hansjakob und Schilderung der Revolution 1948/49 im Kinzigtal). Erinnerungen eines alten Hutes, 1882 Aus meiner Studienzeit, 1885 Wilde Kirschen, 1888. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 17. Auflage 1992, Haslach im Kinzigtal. (Neun Erzählungen über die Menschen im Schwarzwald) Der Leutnant von Hasle, 1895. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 15. Auflage 1978, Haslach im Kinzigtal. (Erzählung aus dem Dreißigjährigen Krieg). Bauernblut, 1896. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 16. Auflage 2002, Haslach im Kinzigtal. (Fünf Erzählungen über die Schwarzwälder Heimat). Waldleute, 1897. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 13. Auflage 1997, Haslach im Kinzigtal. Darin die drei Erzählungen: Der Fürst vom Teufelsstein Theodor, der Seifensieder Afra Der steinerne Mann von Hasle, 1897. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 7. Auflage 1981, Haslach im Kinzigtal. (Roman über den Graf Götz von Fürstenberg-Haslach und das Mittelalter). Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin, 1898. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 15. Auflage 2004, Haslach im Kinzigtal. (Lebensgeschichte des Großvaters von Hansjakob). Erzbauern, 1899. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 12. Auflage 2002, Haslach im Kinzigtal. (Vier Erzählungen über die Bauern des Kinzigtals und die sozialen Umbrüche durch die Industrialisierung). Aus dem Leben eines Unglücklichen, 1900 Aus dem Leben eines Glücklichen, 1901 Aus dem Leben eines Vielgeprüften, 1903 Meine Madonna, 1903 Aus dem Leben eines Vielgeliebten, 1909; Aus dem Leben eines treuen Hausgenossen, 1909; Der Vogt auf Mühlstein. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 1. Wiederauflage 2006, Haslach im Kinzigtal. (Tragische Geschichte der Magdalena, Tochter des Vogtes auf Mühlstein). Reiseerinnerungen In Frankreich, 1874 In Italien, 1877 In den Niederlanden, 1881 Verlassene Wege, 1902 (Leben der Bauersleut und Städter des Elz- und Simonswäldertales) Letzte Fahrten, 1902 Sommerfahrten, 1902 Alpenrosen mit Dornen, 1905 Sonnige Tage, 1906 In Belgien, 1915 Tagebücher Auf der Festung, 1870 Im Gefängnisse, 1873 In der Residenz, 1878 Dürre Blätter, erste Reihe, 1889 Dürre Blätter, zweite Reihe, 1890 Aus kranken Tagen, 1895 Im Paradies, 1897. Neudruck im Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach, 7. Auflage 2002, Haslach im Kinzigtal. (Tagebuch aus dem Jahr 1896 mit Stellungnahme zu Problemen der Zeit). Abendläuten, 1900 In der Karthause, 1900 Stille Stunden, 1903 Mein Grab, 1905 Allerseelentage, 1912 Allerlei Leute und allerlei Gedanken, 1913 Feierabend, hrsg. von Anton Trunz, 1918 Politische Schriften Unsere Volkstrachten. Herder, Freiburg im Breisgau 1892. – Dazu kritisch: Richard Nuzinger: Die Erhaltung der Volkstrachten. Eine Warnung. H. Specht, Zell im Wiesental o. J. [1896], 2., vermehrte Aufl.: Comtesse, Heidelberg 1897. Albert Geiger (* 12. September 1866 in Bühlertal; † 15. Januar 1915 in Karlsruhe) war ein Karlsruher Lyriker, Dramatiker und Erzähler. Lebenslauf Geiger legte sein Abitur am Großherzoglichen Gymnasium zu Karlsruhe (dem heutigen Bismarck-Gymnasium) ab und studierte dann in Freiburg, Berlin, Heidelberg und Straßburg. Der freie Autor Albert Geiger lebte seit 1901 in Karlsruhe und begründete 1902 die "Vereinigung Heimatliche Kunstpflege", der unter anderem Hermann Billing, Otto Frommel, Hans Thoma, Wilhelm Trübner und Heinrich Vierordt angehörten. Sein bedeutendstes Werk ist "Die versunkene Stadt", geschrieben 1912, nachdem er mit seiner zweiten Frau Elsa (*23. Mai 1883 in Karlsruhe), einer Malerin und Schauspielerin, Karlsruhe verlassen und nach Berlin gezogen war. Albert Geiger kehrte bald nach seinem Wegzug wieder nach Karlsruhe zurück – schwer krank. Albert Geigers Frau, Elsa Geiger, geb. Metzger, überlebte ihn um etwas mehr als 25 Jahre. Sie war Jüdin und wurde am 22. Oktober 1940 mit der ersten Deportation Karlsruher Juden nach Gurs in Frankreich, später nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Wirken In dem sehr stark autobiographisch geprägten Roman "Die versunkene Stadt", der im Karlsruhe um 1910 spielt, heißt Karlsruhe "Dingsdahausen". Der Roman gewährt Einblick in die damalige Karlsruher Kunstszene samt psychologisierend beschriebener Persönlichkeiten. Karlsruhe selbst wird als recht biedere und künstlerisch beisweilen öde Stadt mit zum Teil aufgeblasener Kunstszene charakterisiert. Die Studie über die damalige Karlsruher Gesellschaft mit ihren bis heute bekannten Persönlichkeiten ist überaus interessant zu lesen. Der Roman erschien erstmals 1924, posthum. Werke Im Wandern und Stehenbleiben, Gedichte, Karlsruhe (Bielefeld) 1893 Duft, Farbe, Ton, Gedichte Badische Dichter. Ein Sammelbuch badischer Lyrik bis auf die jüngste Zeit, herausgegeben von Albert Geiger, Karlsruhe (Braun) 1905 Das Lebenswerk Hans Thomas, Pforzheim 1908 "Roman Werners Jugend und andere Erzählungen", Braunschweig, um 1910/'12. "Die versunkene Stadt", Roman, 1924 (postum) Erzählungen "Roman Werner" (1905) "Martin Schaub" "Der arme Hans" "Jutta" "Blitz" (Novelle) Bühnenwerke: "Maja" (Drama) "Blancheflur" und "lsolde" (1905) "Das Weib des Uria" (1908) "Winzerfest" (Lustspiel, 1911) Die Stücke wurden vom Hoftheater aufgeführt. 2006 erschien die Wiederauflage des Romans "Die versunkene Stadt" von Albert Geiger: Albert Geiger: „Die versunkene Stadt“. Hrsg. v. Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thomas Lindemann. Karlsruhe: Info Verlag 2006 (= kleine Karlsruher Bibliothek Literatur Leonhard Müller: "Stadt der lauen Mittelmäßigkeit"?, in: "Blick in die Geschichte" Nr. 61 vom 12. Dezember 2003 Nachlass Einen Teil seines Nachlasses (Briefe, Notizen, Aufzeichnungen, Manuskripte) befindet sich in der Badischen Landesbibliothek (K2540-K2565), ein weiterer Teil im Museum Gaiserschmiede in Bühlertal. Hermine Villinger (Pseudonyme: H. Wilfried, H. Willfried, * 6. Februar 1849 in Freiburg im Breisgau als Hermine Anna Theresia Xaveria Villinger; † 3. März 1917 in Karlsruhe) war eine deutsche Schriftstellerin. Leben Hermine Villinger war die Tochter eines Geheimen Kriegsrates. Sie wuchs ab 1850 in Karlsruhe auf, wo sie die Höhere Töchterschule besuchte. Von 1862 bis 1865 war sie Schülerin im Augustinerinnenkloster in Offenburg; danach kehrte sie zu ihren Eltern nach Karlsruhe zurück. Hier fand sie Kontakt zum literarischen Kreis um Anna Ettlinger, sowie zum Theater. Ihre Theaterambitionen gab sie allerdings bald auf. Von 1881 bis 1882 besuchte sie das neugegründete Auguste-Victoria-Lyzeum in Berlin. Anschließend wandte sie sich endgültig der Schriftstellerei zu. Von einigen Reisen abgesehen, lebte sie den Rest ihres Lebens in Karlsruhe. Hermine Villinger war mit der Schauspielerin Luise Schönfeld-Neumann und der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach befreundet. 1913 erhielt sie den Ebner-Eschenbach-Preis für ihre literarischen Leistungen. Hermine Villinger war eine erfolgreiche Verfasserin von Romanen, Erzählungen, Kinderbüchern und Theaterstücken. Die meisten ihrer vom Realismus beeinflussten Werke sind in ihrer badischen Heimat angesiedelt. Werke Doris, Breslau 1880 (unter dem Namen H. Wilfried) Die Livergnas, Breslau 1882 (unter dem Namen H. Willfried) Aus dem Kleinleben. Schauenburg, Lahr 1886. Aus meiner Heimat. Spemann, Berlin und Stuttgart 1887. Sommerfrischen. Spemann, Berlin und Stuttgart 1887 Auch ein Roman und andere Geschichten. Lehmann, Berlin 1890 Schwarzwaldgeschichten. Engelhorn, Stuttgart 1892. Schulmädelgeschichten. Fontane, Berlin 1893. Unter Bauern und andere Geschichten. Engelhorn, Stuttgart 1894 Kleine Lebensbilder. Bonz, Stuttgart 1895 Aus unserer Zeit. Bonz, Stuttgart 1897 Aus dem Badener Land, Stuttgart 1898 Das Rätsel der Liebe, Berlin 1898 Das dritte Pferd und andere Geschichten. Bonz, Stuttgart 1899 Die Thalkönigin. Bonz, Stuttgart 1899 Das Blumen-Käuzchen und andere Erzählungen für junge Mädchen. Hendelsohn, Berlin 1900 ’s Tantele und anderes. Bonz, Stuttgart 1900 Allerlei Liebe. Bonz, Stuttgart 1901 Binchen Bimber. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1901 Knöpfche. Uf Karlsruh! Er ka's Lebe nit lide. Der Sänger von Denkerbach. Verlag des Volksbildungsvereins, Wiesbaden 1902 Der neue Tag. Bonz, Stuttgart 1903 Der Weg der Schmerzen, Stuttgart 1904 Zenz, Stuttgart [u. a.] 1904 „Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit, klingt ein Lied mir immerdar“, Stuttgart 1904 Eine Gewitternacht und anderes, Berlin 1905 Mutter und Tochter, Stuttgart 1905 Zwei Landsmänninnen, Wien 1906 (zusammen mit Luise von Schönfeld-Neumann) Im Wonnetal, Stuttgart [u. a.] 1906 Kleine Leutle, Stuttgart 1906 Wo geht es hin?, Stuttgart 1906 Das Erbschweinchen und andere Geschichten, Stuttgart 1907 Simplicitas, Stuttgart 1907 Die Sünde des heiligen Johannes und andre Novellen, Leipzig 1907 Dachprinzeß, Stuttgart 1908 Onkel Sigmund. Gegen den Grundsatz, Berlin [u. a.] 1908 Leodegar, der Hirtenschüler, Hamburg-Großborstel 1909 Die Rebächle, Stuttgart [u. a.] 1910 Randglossen, Berlin 1910 „Eingesteigert“ und „’s Büebli“, Berlin 1911 Ein Lebensbuch, Leipzig 1 (1911) 2 (1911) Sterngucker, Stuttgart 1911 „Dritter Klasse“ und andere Erzählungen, Berlin [u. a.] 1912 Der Herr Stadtrat, Stuttgart 1912 In der Schuld und andere Geschichten, Stuttgart 1913 Der Nachkömmling. Die erste Schuld, Leipzig 1914 Meine Tante Anna, Berlin 1916 Im Zeichen des Doppelgestirns, Stuttgart 1917 Lebenswege, Stuttgart 1922 Die vom Wald, Stuttgart 1924 Der Eskimo und andere Erzählungen, Lahr in Baden 1927 Auguste Supper (* 22. Januar 1867 in Pforzheim als Auguste Luise Schmitz; † 14. April 1951 in Ludwigsburg) war eine deutsche Schriftstellerin. Leben Auguste Supper war die Tochter eines Gastwirts und wuchs in Calw auf. Sie besuchte die Volksschule und eine Höhere Töchterschule. 1887 heiratete sie den Juristen Otto Heinrich Supper und zog mit ihm nach Ulm. Ab 1890 war das Ehepaar in Stuttgart ansässig, ab 1896 in Calw und ab 1905 wieder in Stuttgart. Nach dem Tod ihres Ehemanns im Jahre 1911 lebte Auguste Supper zuerst in Korntal, ab 1921 im Pfarrhaus in Hohengehren und schließlich ab 1923 in Ludwigsburg. Supper wurde auf dem Brüdergemeinde-Teil des neuen Korntaler Friedhofs an der Seite ihres Gatten bestattet. Auguste Supper war zu Lebzeiten eine vielgelesene Autorin; vor allem ihre seit 1936 im C. Bertelsmann Verlag erschienenen Bücher erzielten hohe Auflagen, da sie inhaltlich der nationalsozialistischen Ideologie entsprachen. Die Autorin erhielt 1918 die Große Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft der württembergischen Krone und 1924 den Ebner-Eschenbach-Preis. In Anerkennung ihrer ideologischen Unterstützung war sie seit 1935 Ehrensenatorin der Reichsschrifttumskammer. In einer öffentlichen Veranstaltung ehrte die Stadt Pforzheim die anwesende Supper anlässlich ihres 70. Geburtstages als eine „Dichterin von deutscher Art, deutscher Liebe und deutscher Treue“; die Glückwünsche klangen aus in ein „Sieg-Heil auf Führer, die Dichterin und auf Volk und Vaterland.“ 1938 wurde sie Mitglied des neu gegründeten Schwäbischen Dichterkreises und 1942 schließlich mit dem Schwäbischen Dichterpreis ausgezeichnet. Suppers 1937 unter dem Titel Aus halbvergangenen Tagen erschienene Memoiren standen 1946 auf der ersten in der Sowjetischen Besatzungszone herausgegebenen „Liste der auszusondernden Literatur“. In Ludwigsburg und Korntal wurde 1954 eine Straße nach der Schriftstellerin benannt, später auch in Calw (1963) und Pforzheim (1975). In ihrer Korntaler Zeit pflegte Auguste Supper Kontakte zur örtlichen Brüdergemeinde und Johannes Hesse. Später wich die Beziehung zum Pietismus einer zunehmend bibelkritischen und subjektivistischen Haltung, unter anderen beeinflusst von Christoph Schrempf, Carl Jatho und Gottfried Traub. Sie äußerte heftige Kritik an den Kirchen und war ab 1938 Mitglied der antisemitischen Deutschen Christen, die in Hitler den von Gott gesandten Retter sahen. Rezeption Auguste Supper begann bereits während der Schulzeit mit dem Verfassen von Gedichten und veröffentlichte seit den 1890er Jahren literarische Texte. Ihr Werk umfasst hauptsächlich Romane und Erzählungen, die meist in der Schwarzwaldregion angesiedelt sind. Schon ihre frühen Arbeiten sind geprägt von einem entschiedenen Antikatholizismus sowie völkischen, antisemitischen und – besonders während des Ersten Weltkriegs – kriegsverherrlichenden Tendenzen. Ihrer tiefen Verehrung für den letzten württembergischen König Wilhelm II. verlieh sie auch noch nach dessen Tod im Jahre 1921 Ausdruck, übertrug diese dann jedoch auf H., A., den sie als Heilsbringer ansah. In einem Gedicht mit der Überschrift „Der Retter“ etwa, das sie 1939, im Jahr von H.s 50. Geburtstag, veröffentlichte, lautet die letzte Strophe: Nun schauen wir, geblendet, doch bereit, ins Morgenrot von Deutschlands größter Zeit. Der Retter, der ihr Bahn brach, sei gesegnet! In seinem Kommen ist uns Gott begegnet. Auch nach dem Zusammenbruch des D. R.s blieb sie ihrer n. Überzeugung treu. H.s Scheitern war für sie das Werk von Verrätern. Die Demokratie lehnte sie ab. Bei ihrem E.verfahren, das vor der Spruchkammer Ludwigsburg durchgeführt wurde, kam es im Februar 1948 wegen ärztlich attestierter Verhandlungsunfähigkeit zunächst zu einer vorläufigen Einstellung. Das Verfahren endete durch Spruch vom 21. Juli 1948 mit einer Einstufung in die Kategorie Mitläufer und einer Sühnemaßnahme in Höhe von DM 50,00, obwohl das Bürgermeisteramt Ludwigsburg und der Ausschuss politischer Parteien auf Anfrage der Spruchkammer zuvor offiziell erklärt hatten, Supper habe „durch ihr Schrifttum dem N. Hilfe geleistet“ bzw. denselben „nicht unwesentlich unterstützt“. In der literarischen Würdigung der Nachkriegszeit zeigen sich gewisse Kontinuitäten. So erschien 1951, anlässlich des Todes von Supper, in der von Schriftleiter Oskar Rühle redigierten Schwäbischen Heimat unter dem Kürzel „H.L.“ ein Nachruf, in dem etwa noch vom „Blutserbe der aus bäuerlichem Geschlecht stammenden schwäbischen Mutter“ die Rede ist. Hinter dem Autorenkürzel dürfte sich Hellmuth Langenbucher verbergen, der bereits 1942 als Hauptschriftleiter der Zeitschrift Schwaben. Monatshefte für Volkstum und Kultur zusammen mit seinem damaligen Stellvertreter Oskar Rühle einen Artikel anlässlich der Verleihung des Schwäbischen Dichterpreises zu verantworten hatte. In diesem wird festgestellt wird, dass Supper „die ihr vom n. Staat zugedachte Ehrung wie keine verdient hat.“ Noch 1963 sind in einem weiteren Beitrag in der Schwäbischen Heimat terminologische Anklänge an die Sprache der Blut-und-Boden-Ideologie erkennbar, wenn das Werk Suppers mit dem „Preußenblut und Schwabenblut“, das „gleicherweise in den Adern der Dichterin rollte“, sowie mit „Fonds von wertvollem Erbgut“ bzw. „wertvolle[r] Erbmasse“ in Verbindung gesetzt wird. In einigen Kommunen sind Straßen nach Auguste Supper benannt. In Pforzheim, Ludwigsburg und Calw gibt es eine Auguste-Supper-Straße, in Korntal-Münchingen einen Auguste-Supper-Weg. Im Ludwigsburger Gemeinderat scheiterte am 29. Juli 2015 der Antrag der SPD-Fraktion, die Auguste-Supper-Straße umzubenennen an der Ablehnung der CDU-Fraktion, der Fraktion der Freien Wähler und des Stadtrats der Republikaner. Auch ein Stadtrat der FDP lehnte die Vorlage ab. Werke Der Mönch von Hirsau. Stuttgart 1898. Da hinten bei uns. Erzählungen aus dem Schwarzwald. Eugen Salzer-Verlag, Heilbronn 1905. Der schwarze Doktor. Erzählung aus Würzburgs düsterer Zeit. Eugen Salzer-Verlag, Heilbronn 1906. Leut. Heilbronn 1907. Im Flug durch Welschland. Heilbronn 1908. Lehrzeit. Stuttgart u. a. 1909. Holunderduft. München 1910. Die Hexe von Steinbronn. Hamburg 1911. Wie der Adam starb. München 1911. Herbstlaub. Heilbronn 1912. Die Mühle im kalten Grund. Heilbronn 1912. Die neue Methode. Wiesbaden 1912. Der Fürst und seine Fürstin. Stuttgart 1913. Vom Wegesrand. Heilbronn 1913. An unsere Soldaten. Stuttgart 1915. Der Mann im Zug. Stuttgart u. a. 1915. Vom jungen Krieg. Hagen i. W. 1915. Gottfried Fabers Weg. Konstanz a.B. 1916. Der Herrensohn. Stuttgart u. a. 1916. Ausgewählte Erzählungen. Stuttgart u. a. 1917. Hans Schneiders Narrheit. Wie die Annemei alt wurde. Zürich 1917. Hermann Lohr. Gotha 1917. Käuze. Heilbronn 1917. Am steinernen Kopf. Stuttgart 1918. Das Glockenspiel. Stuttgart u. a. 1918. Zwölfnächtespuk. Berlin u. a. 1919. Sonderlinge. Berlin-Dahlem 1921. Der Weg nach Dingsda. Stuttgart u. a. 1921. Das hölzerne Schifflein. Stuttgart 1923. Heimkehr. Stuttgart 1924. Der Zerlumpte. Die Schachtel der alten Mine. Berlin 1925. Hans-Albrechts Wanderschaft. Gütersloh 1926. Muscheln. Stuttgart 1927. Des Schusterjakobs Ältester. Bielefeld 1927. Der stärkste Zauber. Berlin 1927. Auf alten Wegen. Tübingen 1928. Der Heß und sein Buch. Basel 1928. Der Gaukler. Stuttgart 1929. Die Mädchen vom Marienhof. Stuttgart u. a. 1931. Begegnungen. Bielefeld u. a. 1933. Wie unsereiner Weihnachten feiert. Hannover 1933. Das Mädchen Peter und der Fremde. Gütersloh 1936. Die Umfrage. Stuttgart 1936. Aus halbvergangenen Tagen. München 1937. Die große Kraft der Eva Auerstein. Gütersloh 1937. Der Krug des Brenda. Gütersloh 1940. Die von der Blumenwiese. Gütersloh 1943. Schwarzwaldgeschichten. Stuttgart 1954. Glücks genug. Heilbronn 1957.