Neue DVD, polnische Veröffentlichung   

Sie kennen sicherlich Józef Skrzek, einen Mann, den man in einem Atemzug mit Czesław Niemen, Tadeusz Nalepa, Marek Grechuta und anderen Größen der polnischen Musik nennen kann. Die von ihm in den 1970er Jahren gegründete SBB-Band hatte in der polnischen Szene kein Pendant. Er experimentierte bis an die Grenzen der Genres, die seinen Sound ausmachten. Er spielte  Rock, Blues, Jazz, elektronische und progressive Musik. Heutzutage steht diese Musik nicht mehr im Mainstream des öffentlichen Interesses, aber dies ist ein guter Zeitpunkt, diese Kunst und ihren Schöpfer in einem intimeren Rahmen zu erleben. Diese Möglichkeit bietet die neueste DVD: „Józef Skrzek Live in Studio M“.
Das sakramentale „Pierunie!“ war Józef Skrzeks erstes Wort, als er Mitte Dezember 2016 das Radio Studio M betrat. Fließendes Haar, eine Lederjacke und ein Koffer mit einem unverwüstlichen Mini-Moog-Synthesizer waren ein Zeichen dafür, dass wir es mit einem echten Rocker zu tun hatten. Dieser Abend sollte jedoch lyrischer, sentimentaler und festlicher werden, da Weihnachten nahte und das Konzertprogramm die schönsten polnischen Weihnachtslieder umfassen sollte. Und so geschah es.
Das Publikum im Studio M hoffte insgeheim, auch die Originalkompositionen von Józef Skrzek zu hören. Sie wurde nicht enttäuscht. Schon im ersten Teil des Konzerts hörten sie: „Das Rad der Geschichte rollt“ und „In der Wiege deiner Hände“. Trotz der Dezemberkälte gab es auch „Welcome Warm Night And Days“ und „Memento z banalny triptych“, die vor Jahren bei Radio Opole aufgenommen wurden. Zum Abschluss gab es zur Beruhigung der Zuhörer die traditionelle „Stille Nacht“ mit Publikumsbeteiligung. Ein bewegendes Finale.
Dieser einzigartige Abend mit Józef Skrzek wurde aufgezeichnet und kann heute im DVD-Format angesehen werden. Die Produktion fängt nicht nur die Musik und Emotionen des Künstlers ein, sondern schafft es auch, die warme, intime, fast konfessionelle Atmosphäre dieses Konzerts zu bewahren. Der alte analoge Mini-Moog, das Klavier und die über die Jahre nicht an Kraft verlorene Stimme von Józef Skrzek enttäuschten wie immer nicht.

Tomasz Bazan


Wenn Sie nach anderen polnischen Veröffentlichungen suchen, lassen Sie es mich bitte wissen :)