Krull, Germaine (1897-1985). Tanz und Revolte. Schwarz-Weiß-Photographien aus dem Nachlass der Photographin im Museum Folkwang, Essen. Sechs Fotografien 1925-1971. (Hamburg), Griffelkunst 2016. Gr.-4°. 3 Orig.-Photographien (Silbergelatine) u. 3 Inkjet-Prints (je 36 x 26 cm.) auf Karton aufgezogen u. Textheft (Leporello) von Kerstin Meincke. „Kritische Choreographien. Tanz im Werk der Photographin Germaine Krull. Orig.-Hln.-Flügelmappe mit Deckelschild. (Griffelkunst-Vereinigung Hamburg, Editionsnr. 362, C 1-6).

Der Zeitpunkt der Aufnahmen erstreckt sich über einen Zeitraum von fast 50 Jahren. – „Menschliche Körper und Maschinen bilden die zentralen Sujets in Germaine Krulls Frühwerk. … Sie entwirft den Körper als Handlungsraum zeitlebens und in wechselnden Situationen immer wieder neu, ganz besonders im Tanz, als Metapher für die spielerische Veränderbarkeit von Welt. Diesen Choreographien spürt die für die Griffelkunst getroffene Auswahl nach … ist gestalterisch angelehnt an die Mappe Tanz, die Germaine Krull vermutlich um 1930 im Rückgriff auf ihr eigenes Archiv zusammengestellt hatte. … Biographisch und inhaltlich involviert die Edition drei zentrale Phasen politischen Engagements der Künstlerin“ (Begleittext). – „Um Germaine Krulls fotografisches Werk zu verstehen, muss man ihre obsessiv individualistischen politischen und beruflichen Überzeugungen berücksichtigen. Ihr Werk und ihr Leben waren unlösbar miteinander verknüpft. Die Fotografie erwies sich als pragmatisches Instrument, das es ihr erlaubte, an einer Vielzahl von Orten zu überleben und auf die Kulturen zu reagieren, deren Zeugin sie wurde. Germaine Krull war eine der einflussreichsten Fotografinnen der Zwischenkriegszeit, doch war sie sich der Wirkung ihres Werkes auf andere auffallend wenig bewusst“ (Kim Sichel in Koetzle). – Zu G. Krull siehe auch U. Hörner, Madame Man Ray. Fotografinnen der Avantgarde in Paris. S. 115-139. – Tadellos.