Horarium, Livre d’heures – Fulbert de Chartres u. a. Lateinische Handschrift auf Pergament. 5 Bl. aus einem Stundenbuch. Frankreich 15. Jahrhundert. 8° (19 x 12,5 cm). Ledermappe um 1930.

Beidseitig beschrieben in sauberer Bastarda mit Initialen und Schmuck in Rot, Blau und Gold. Der Schriftspiegel mit jeweils 14 Zeilen umfasst ca. 10 x 5,5 cm. – Auf dem ersten Bl. findet sich auch eine Komposition des Heiligen Fulbert de Chartres (um 950 – 1028 oder 1029) „Sancta Maria, / Succurre miseris, Iuva pusil / lanimes, Refove / flebiles, Ora / pro populo, Interveni pro cle / Ro, Intercede pro devoto femineo / sexu…“. – „Auf Bischof Fulbert geht der Bau der romanischen Kathedrale zurück (Baubeginn im Jahre 1020), die als heutige Unterkirche noch erhalten ist. In seiner Amtszeit entwickelte sich zudem die Kathedralschule zu einem führenden geistigen Zentrum nördlich der Alpen. Die Blütezeit der sogenannten „Schule von Chartres“ hielt 200 Jahre an, bevor andere Zentren wie Paris (Gründung der Sorbonne) an Bedeutung gewannen. Fulbert war ein Vertreter der Frühscholastik und stand in der Tradition eines christlichen Neuplatonismus, methodisch war er an der Dialektik ausgerichtet. Er verfasste exegetische Schriften, Predigten, Gedichte und Briefe und nahm Stellung zu Fragen der Theologie, der Kirchendisziplin, des Rechts und der Medizin“ (Wikipedia). – Die erste Seite etwas braunfleckig, sonst sehr gut erhaltenes Dokument zur Kirchengeschichte Frankreichs.