Emil Orlik

Prag 1870 - 1932 Berlin

liegender weiblicher Akt

Radierung

signiert

Darstellungsgröße: 9,8 x 24,5 cm

Blattgröße: 20 x 40 cm

Guter altersbedingter Zustand, leicht gebräunt und knittrig

Besichtigung und Abholung nach vorheriger Terminvereinbarung gerne möglich

Echtheit wird schriftlich bestätigt.


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Emil Orlik, in Prag geboren, studiert 1891-93 an der Münchner Akademie und der akademischen Kupferstecherschule. 1896 lernt er in Prag Rainer Maria Rilke kennen, dem er wieder nach München folgt, wo er gemeinsam mit Otto Pankok mit grafischen Techniken, insbesondere dem Holzschnitt experimentiert. Orlik gestaltet vor allem Porträts u.a. von Rilke, Döblin und Menzel. Ab 1897 ist er Mitglied der Münchner Zeitschrift "Die Jugend". Das folgende Jahr ist geprägt von Reisen nach England, Schottland, Holland und Frankreich, die Holzschnitte von Felix Valloton und William Nicholson, die er dabei kennenlernt, beeinflussen sein künstlerisches Schaffen. 1899 tritt Orlik der Wiener Secession bei und veröffentlicht seine Arbeiten in ihrer Zeitschrift "Ver Sacrum". Seine erste grafische Mappe "Kleine Holzschnitte" erscheint 1900, dem Jahr in welchem der Künstler zudem zu seiner erste Ostasienreise aufbricht. Frucht dieses Aufenthaltes ist neben Vorträgen und Veröffentlichungen im "Ver Sacrum" ein weiteres Mappenwerk "Aus Japan". Nach Reisen in die europäischen Zentren Paris, London und Amsterdam verlegt Orlik 1904 sein Atelier nach Wien, wo er den Ruf als Professor an die staatliche Lehranstalt des Kunstgewerbemuseums nach Berlin erhält. Dort folgt er Otto Eckmann als Leiter der Grafikklasse und zieht nunmehr mit seinem Atelier in die deutsche Hauptstadt. Damit verbunden beendet Orlik 1905 seine Mitgliedschaft in der Wiener Secession, um 1908 der Berliner Secession beizutreten. Der Künstler lehrt in seiner Wahlheimat Berlin bis 1932, seinem Todesjahr, er ist Chronist seiner Zeit, porträtiert grafisch viele bekannte Zeitgenossen und hält bedeutsame Ereignisse per Zeichenstift fest. Wesentlich sind zudem seine Dekorations- und Kostümentwürfe für Max Reinhardts Inszenierungen am Deutschen Theater. Er pflegt weiterhin seine Reisefreude, reist nach Südeuropa und Nordamerika und verdichtet seine gewonnenen Eindrücke in grafischen Zyklen. Emil Orlik, zu Beginn seiner Laufbahn als Maler ausgebildet, gehört zu den Wegbereitern einer neuen, handwerklich orientierten Kunstauffassung der Jahrhundertwende, die er vor dem Hintergrund des englischen Vorbildes in seiner grafischen Kunst meisterhaft umsetzt.