Kommandeure
Dienstgrad Name Datum[3]
Major Alexander von Romberg 29. März 1815 bis 10. Mai 1816
Major/Oberstleutnant/Oberst Karl Heinrich von Czettritz und Neuhaus 11. Mai 1816 bis 30. November 1823
Major Anton von Glaser 1. Dezember 1823 bis 7. September 1824 (mit der Führung beauftragt)
Major/Oberstleutnant/Oberst Anton von Glaser 8. September 1824 bis 12. November 1834
Oberstleutnant/Oberst Friedrich Karl von Forstner 13. November 1834 bis 17. Juli 1839
Oberstleutnant/Oberst Heinrich von Heydebrand und der Lasa 18. Juli 1839 bis 29. März 1844
Major/Oberstleutnant/Oberst Karl von Lebbin 30. März 1844 bis 17. April 1850
Major/Oberstleutnant/Oberst Wilhelm von Schlichten 18. April 1850 bis 9. Juni 1856
Major/Oberstleutnant Wilhelm Alexander von Salisch 10. Juni 1856 bis 3. April 1857
Major/Oberstleutnant/Oberst Wolf von Pfuel 30. April 1857 bis 1. Juli 1862
Oberstleutnant/Oberst Gustav Waldemar von Rauch 2. Juli 1862 bis 14. September 1866
Oberstleutnant/Oberst Karl von Witzendorff 17. September 1866 bis 30. November 1869
Major/Oberstleutnant Karl von Eller-Eberstein 11. Dezember 1869 bis 9. März 1870 (mit der Führung beauftragt)
Major/Oberstleutnant Karl von Eller-Eberstein 10. März 1870 bis 10. November 1871
Major/Oberstleutnant Gustav von Griesheim 12. Dezember 1871 bis 13. März 1875
Oberst Hugo von Saldern-Ahlimb 16. März 1875 bis 4. August 1876
Major/Oberstleutnant/Oberst Günther von der Groeben 5. August 1876 bis 25. März 1885
Oberstleutnant/Oberst Adolf von Michaelis 26. März 1885 bis 13. Dezember 1889
Oberstleutnant/Oberst Bernhard von Britzke 14. Dezember 1889 bis 25. Mai 1893
Oberstleutnant/Oberst Hugo von Itzenplitz 26. Mai 1893 bis 19. Juli 1897
Oberst Franz Miketta 20. Juli 1897 bis 15. Februar 1901
Oberst Friedrich Schimmelpfennig von der Oye 16. Februar 1901 bis 18. Oktober 1905
Oberstleutnant/Oberst Adolf von Storch 19. Oktober 1905 bis 20. April 1911
Oberst Egmont von Websky 21. April 1911 bis 1. April 1912
Oberstleutnant/Oberst Bruno von Gillhaußen 2. April 1912 bis 23. Januar 1917
Major Friedrich zu Waldeck-Pyrmont 24. Januar 1917 bis 31. Dezember 1918
Bekannte Regimentsangehörige
Benno von Achenbach (1861–1936), Sohn des Landschaftsmalers Oswald Achenbach, Maler, Fahrkunst-Lehrer und Leiter des Fahrstalls Wilhelms II.
Maximilian Achenbach (1851–1898), Sohn des Landschaftsmalers Andreas Achenbach, Architekt und Opernsänger
Armand von Ardenne (1848–1919), Urbild der Romanfigur „Baron von Innstetten“ in Fontanes Effi Briest, Großvater von Manfred von Ardenne
August Wilhelm Julius von Bismarck (1849–1920), Cousin 3. Grades des Reichskanzlers Otto von Bismarck, Offizier und Pferdezüchter
Peter Greeff (1865–1939), Landschaftsmaler
Georg Oeder (1846–1931), Maler, Kunstsammler und Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf
Hans Piekenbrock (1893–1959), Generalleutnant
Felix zu Salm-Salm (1828–1870), Fürstensohn und Abenteurer
Johann Josef Scotti (1787–1866), Oberjäger, später preußischer Regierungssekretär in Düsseldorf
Werner Voß (1897–1917), Jagdflieger
TANZENDE HUSAREN
Es war einmal der deutsche Kaiser Wilhelm II. Er besuchte 1902 die Stadt Krefeld, weil er mit der Stadtverwaltung den 200. Jahrestag der Zugehörigkeit zu Preußen feiern wollte. Doch dann geschah es, dass die Krefelder Mädchen dem Kaiser schmeichelten. Sie würden gerne kluge Tänzer haben, Offiziere, die so gut wie möglich sind. Und auch die älteren Damen unterstützten die Sache. Sie träumten jedoch von späteren Ehen und Verbindungen zwischen dem Krefelder Geldadel und dem preußischen Adel, aus dem die meisten Offiziere stammten. Nun war der Kaiser ein sehr netter Mann, der Frauen keinen Wunsch abschlagen konnte und so befahl er seinen Leuten, Soldaten nach Krefeld zu schicken. Sie wählten Reiter aus Düsseldorf, das 2. Westfälische Husaren-Regiment Nr. 11. Die Husaren trugen besonders schicke Uniformen mit hübschen Zöpfen und Säbeln. Zu besonderen Anlässen trugen sie weiße und schwarze Geierfedern auf ihren Pelzmützen. Die Krefelder waren so dankbar, dass sie für die kaiserlichen Soldaten einen modernen Kasernenneubau samt Offizierskasino und Exerzierplatz errichteten. Der Kaiser war sehr glücklich und kam nach Krefeld zurück. Am 2. April 1906 ritt er an der Spitze der Husaren in die Stadt ein. Ganz Krefeld war auf den Beinen und jubelte. Der Kaiser brachte persönlich eine Garnison zu den Krefeldern und ihre Tänzer zu den Damen. Alle waren glücklich und zufrieden und tanzten bis an ihr Lebensende. Als Tanzhussaren wurden die Krefelder Husaren weltweit bekannt.
Soviel zu einer Anekdote, die den Krefeldern hartnäckig im Gedächtnis bleibt. Wie die meisten schönen Geschichten enthält sie ein Körnchen Wahrheit. Tatsächlich kündigte Wilhelm II. bei seinem Besuch in Krefeld an, hier eine Garnison sehen zu wollen. Diese Idee wurde jedoch so eifrig aufgenommen, dass ihre vermeintliche Spontaneität in Frage gestellt werden kann. Das Militär hatte ein Eigeninteresse an einer Garnison am Westufer des Rheins, und die Husaren waren in Düsseldorf in dringend renovierungsbedürftigen Kasernen untergebracht. Die Krefelder Stadtoberen waren dankbar für jedes stabile Wirtschaftsgeschehen, denn die Textilindustrie war äußerst krisenanfällig. Wirtschaftswachstum wurde von einer Garnison erwartet. Die tausend Soldaten brauchten Essen, Kleidung und Unterhaltung. Die Offiziere sollten in Häusern mit Bediensteten wohnen. Als Willkommensgeschenk kamen 4 Millionen Mark aus der Stadtkasse, was schon damals viel Geld war. Dass säbelschwingende Reiter auch bei inneren Unruhen wie Streiks und Arbeiteraufständen eingesetzt werden konnten, war wohl eine unausgesprochene Zusicherung der Stadtoberen.
Getanzt wurde nur bis 1914. Nach der Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg ging es Richtung Westen. Die Husaren ritten nach Meaux und nahmen unter anderem an der Schlacht an der Marne teil. Es entwickelte sich jedoch bald ein Grabenkrieg, in dem die anachronistische Bewaffnung nicht mehr zu gebrauchen war. Von Ende 1914 bis Anfang 1918 kämpften die Husaren an der Ostfront, ab 1916 waren sie nicht mehr zu Pferd. Die Überlebenden wurden in den letzten Kriegstagen an der Westfront eingesetzt. Nach dem Versailler Abkommen musste das Regiment aufgelöst werden und kehrte nie mehr nach Krefeld zurück. Die Soldaten bildeten nun eine Art Einheit der inneren Sicherheit innerhalb der Reichswehr. Unter verschiedenen Umbenennungen kämpften sie erneut mit Säbeln gegen aufständische Arbeiter in Berlin, München und im Ruhrgebiet, 1920 auch gegen die Putschisten gegen die Bauer-Reichsregierung. Erst im September 1920 (nicht wie im Vertrag vom 10. Januar vorgesehen) 1920) wurde das Regiment dann formell aufgelöst.
Diese Tatsache erklärt auch eine seltsame Inschrift auf dem Husarendenkmal am Vluyner Platz, das 1929 im Auftrag der ehemaligen Offiziere errichtet wurde und an 319 tote Kameraden erinnern sollte: »Unsere Gefallenen 1914-18-20«. Der Krefelder Heimatforscher Prof. Dr. Karl Rembert, selbst einst Husar, fasste die Kämpfe der Soldaten im Innern mit folgenden Worten zusammen: „Auch nach dem Umsturz blieben Führer und Mannschaft ihrem Treueeid, so wie er war, unerschütterlich treu während der revolutionären Kämpfe in Berlin und dem Sturz der Räteregierung in München die höchsten Selbstdisziplinierungsproben abzulegen und sich schließlich 1920 im Ruhkampf zu behaupten, um unsere niederrheinische Heimat vor dem Bolschewismus zu schützen.« ( Heimat Bd. 8/1929)
Man fragt sich, was der Schulleiter (Realgymnasium am Moltkeplatz) mit „Umsturz“ gemeint hat und an wen sein Treueid 1920/29 gerichtet sein könnte. Aber egal: Der Reiter mit dem sich dynamisch aufbäumenden Pferd auf der hohen Säule strahlt definitiv Männlichkeit und Selbstdisziplin aus. Mit entschlossenem Blick streckt er sein starkes Kinn vor und stößt seinen langen Speer in die Luft. Die Gedenksäule trägt unter den Hufen das alte Regimentswappen. Unterhalb der deutschen Kaiserkrone befinden sich die Buchstaben W für Wilhelm (der I), R für Rex (als preußischer König) und H für Husaren. Auch dies deutet darauf hin, dass Rembert und die anderen tanzenden Offiziere auch nach 10 Jahren keine Anhänger der Weimarer Republik geworden waren.