·       VORKASSE VOR LIEFERUNG WIRD NICHT ERWARTET - JEDER KUNDE ERHÄLT SOFORT SEINE WARE

·       Versand erfolgt immer am nächsten Werktag (Mo - Fr), manchmal auch sofort an die Lieferadresse des Käufers.

·       Sie erhalten, meist am späten Abend, eine Mail mit allen notwendigen Angaben

·       Die Zahlung erwarte ich zeitgleich mit der Übersendung der Ware, sofern Ihnen dies ohne Umstände möglich ist.

Angaben zum Buch: Verlagsfrische und OVP in Papierumschlag verpackte Ausgabe - Gebundene Ausgabe

·      

·       Weitere Angaben siehe ober- und unterhalb dieser Zeilen

  Titel: Transvestie : Zeichnungen, Gouachen und Collagen

  Untertitel: Der silberne Cocon  - Notizen zur Transvestiten-Szene in New York 1979 - 1985

  Verfasser: Falk, Hans

 Zürich, ABC-Verlag

  1985

  141 Seiten, überwiegend illustriert (z.T. farb.)

  Enthält ausserdem: Transvestitismus im Glanz und im Abseits von Fritz Billeter

  ISBN: 3-85504-099-0

  Der Künstler Hans Falk hat sich in den Jahren 1979-1985 wiederholt der Transvestiten-Szene in New York angenähert. Diese intensiven Momente hält er auf faszinierende, fesselnde Weise in seinen Bildern fest. Seine Texte, seine Gemälde leben von der Kraft der Realität, die Falk wie kein anderer umzusetzen weiß. Format 23 x 28 cm Unter dem vorderen Schutzumschlag ist ein Spiegel in den Einband eingearbeitet. Ehem. Neu-Preis: 60,33 EURO

Hans Falk lebt seit 1973 in New York. In den Jahren 1979- 1985 hat er sich wiederholt der Transvestiten-Szene genähert und ist mit ihren Lokalitäten vertraut geworden. Es entsteht eine Serie von Zeichnungen, im G. G. BARNUM, GRAPE Vi???, in den Schmink- und Garderoberäumen des PALACE THEATRE und in den Apartments ??? Transvestiten in der Bronx, in Brooklyn und Manhattan. 1985 schreibt Hans Falk seine Erlebnisse in der Transvestitenszene auf.

  Frühjahr 19 85 : La Cage ?ux Folles BACK-STAGE ENTRANCE, 7 Uhr 15 abends. Vor verschlossenem Eingang sitzen ein paar Bühnenarbeiter. Ich frage nach Mr. Holt. Einer hört's, schätzt mich ab und macht eine winzige Geste mit ??? Kopf zur Tür. In den Jahren in New York habe ich diese chiffrierte Minimalsprache kennengelernt, BE, COOL BABY, die- NCISChleisst. Ich sehe das Schild im Artisteneingang - No ENTRY UNLESS AUTHORIZED, mit einer grossen, schwarz aufgemalten Hand, gespreizten Fingern - Stopp ??? Sakrileg. Ich bin aber AUTHORIZED und steige die lange Treppe hinunter. Im senkrecht angebrachten Spiegelstück wird jede eintretende Person erfasst - gehört sie zu den Autorisierten? Ich werde gebremst und sage: «MISTER HOLT, MANAGEMENT ?????????» «I am F???z HOLT.» Der Mann führt mich ins Pumpwerk des Theaters - Räume, die sich gleichen auf der ganzen Welt. Ein Geäst von verwinkelten Röhren, an der Decke Stränge elektrischer Kabel, Leuchtstoffröhren. - Ich bin in der WARM UP AREA. Hier kannst du zeichnen! Ein improvisierter Vorhang aus Silberlametten begrenzt das WARM UP EXERCISE PODEST. Ich folge ??? Mann, vorbei am grossen Spiegel, erfasse blitzschnelle Bewegungsabläufe von Tanzschritten, einige der Tänzer mit nacktem Oberkörper, andere sind bereits geschminkt mit perfektem Make-up, die Perücke aufgesetzt. Ich sehe flüchtig die Brustschalen der Tänzer, gepanzerte Brüste, kegelförmige Attrappen, die sie sich umgebunden haben. Es sind Homosexuelle, die diese Transvestiten-Show bestreiten, keine «Gespritzten» wie Kitty und die übrigen Transvestiten, damals im G. G. ??????? und im GRAPE VINE - jener spurlos verschwundenen Szene. Rechts vorbei an der WARM UP AREA führt ben. Seitlich ist ein Schaumlöschgerät montiert und eine martialische Axt, in rot gestrichenen Feldern, für die Feuerwehr, zwei grimmige ART PIECES! «PI» wird eingekleidet und stellt sich vor. Er ist schwarz mit der Farbe gesunder Schwarzer, die rosig wirkt. Ein Spitzenhäubchen wird ihm aufgesetzt, wie es die Nanny trägt in «Vom Winde verweht». «Kommst du aus den Südstaaten, aus Georgia?» (dort war ich mal) - «No, ich bin in Connecticut geboren und habe in Boston und Chicago studiert. Ja, ich habe einen Bruder, aber der ist SO NORMAL und arbeitet in der Verwaltung. - Er versucht, mir die staatliche Bürokratie zu erklären, aber Mr. Holt drängt. Ich folge ihm. In den angewinkelten Armen balanciert ein Perrückier, aus ??? HAIR Room kommend, zwei Holzköpfe, einen davon mit fuchsiarotem Haar - wie ihm das wohl stehen würde? ein haariges Blühen auf der hohen Glatze? Ich folge Mr. Holt. Wir gehen vorbei an weiss überzogenen Tischen. Dampf aus Bügeleisen, Wäscherinnen, fast alle rundlich, schwarz oder chocolat. Fluten von stofflichen Reflexen eng an eng hängend, die Kostüme in der Garderobe. Ich vergesse die Sitzreihen im Theater, das schwache Licht aus ??? Orchestergraben, den Golddekor um den schweren Bühnenvorhang über uns. Diese Wirklichkeit liegt mir sehr. Noch einen Schritt weiter - an der Türe sind die Namen:  Ich bin im DRESSING Room. Mr. Holt stellt mich den Tänzern vor, verabschiedet sich. Etwas später tönt's über Lautsprecher: «HANS FALK HAS PERMISSION TO SKETCH - PLEASE GIVE HIM ALL YOUR COOPERATION -.» Die obere Bühnenwirklichkeit, die ,Zuckerschicht, die ??? Gaumen den Geschmack bringt, vergesse ich fast. Ich bin in der untersten Schicht der Torte, auf ??? Boden, der das Süsse trägt. Ich habe jetzt Mühe, die Realitäten zu werten: die der Performance oben auf der Bühne und die in den Eingeweiden hier unten. Ich hatte die grosse Broadway-Erfolgsshow LA CAGE ??? F??,?,?S mehrere Male gesehen. Mehrere Male hatte ich am Lächeln Van Johnsons gehangen, ??? süssen blonden Rasputin auf ??? riesigen Photo am Eingang. Mehrere Male hatte ich gedrängt im Körperband gestanden, das sich zur Kasse schob, ?11abendlich, ausverkauft. Mehrere Male hatte ich Kopf an Kopf in den plüschroten Sesseln gesessen, vor uns das schwache Licht aus ??? Orchestergraben, Perspektiven der sich verjüngenden Kopfreihen, quer, diagonal, nach hinten, im Schachbrettmuster. Zwischen den Stuhlreihen drängten sich Röcke, Beine, Brillenschmetterlinge mit glitzernden Fassungen, die Bäuche der Ehegatten, konform in Veston und Krawatte. Die geheime Lust der Erwartung: es gibt auch Frauen in der Show, aber welche der Schönen ist wirklich eine - und welche hat nun «einen»? Kann das wirklich sein, soviel triviale Schönheit, verborgen im Männlichen? - FIVE MINUTES r0 CURTAIN . das dröhnt für mich wie eine Sirene. Sam gibt mir ein Augenzeichen, er kann jetzt nicht noch länger stehen. Er frischt sein Make-up auf, die violetten lanzenförmigen Spitzen fliehen seitwärts metallisch irisierend zur Schläfe - satanische Horror-Magie mit künstlichen Wimpern, die schwer das Auge beschatten - schillernd blank erscheint ein extraterrestrisches Wesen, FM ? ?????sv?s?i?? IN MANY WAYS, lacht er hell, I'm A PLAIN SIMPLE NORMAL HOMOSEXUAL! Ich gehe zur W?RM UP AREA und schlage die Seiten meines Skizzenbuches mit den Eintragungen der letzten Abende auf Manchmal ergibt es sich, dass die entscheidende Beobachtung, die mich am Vorabend zum Ansatz führte, sich wieder einstellt, so dass ich weiterfahre am Begonnenen, an diesem oder am nächsten Abend, ich bin ständig auf Pikett mit aufgeschlagenen Skizzenbüchern, liebe es, wenn das statische, oft starre Zudienen des Modells ausfällt. Kurz vor Ende des zweiten Akts braucht das Ensemble stimmliche Verstärkung. Tänzer haben oft nicht die nötige Stimmkraft. Das Stimmvolumen kommt anonym für den Zuschauer, aus ??? Keller, wo die verstärkenden Sänger taktgleich über Mikrophone mitsingen. Das ist s?ow?usi??ESS, das sind die zwei Ebenen im Theater: die Bühne, das Auditorium einerseits, und dann der Abgang zum Keller, strikt verboten für Unbefugte. Um 10 Uhr will ich zurück sein, es reicht für einen Whisky an der Bar gleich nebenan. Warum auf allen Schnapsflaschen rotbackige Plastikäpfel mit eingelassenem Ausguss stecken? BIG APPLE? Yes! - auch kleine Flaggen stecken über der Bar. ONLY LOVE is BETTER THAN SCHLITZ, die Bierreklame im Spiegel. Das Schweizerfläggchen fehlt. Ich schaue gelangweilt und finde es doch: zusammengefaltet, das ergibt anstelle des Kreuzes den Eindruck eines herabhängenden weissen Sockens - ein weisser Sparstrumpf im roten Feld. Über der WC-Schüssel erstaunlich gute naive Malerei, schwarz auf die Wand gemalt, ein Schlachtschiff in der See, wurstdicke Bündel schwarzer Strahlen, ALLIES ARE PEOPLE Too. Ein «Chauvi» hat sich Luft gemacht, von Yankees schlecht behandelt? Wenn das Bild auf Papier gemalt gewesen wäre, hätte ich vielleicht nicht widerstehen können, es abzureissen und mitzunehmen. Es ist zehn Minuten nach zehn - mein Geld werfe ich auf die Theke. Tage später traf ich einen Transvestiten. - «Du warst doch damals im GRAPE Vi???? Hast du Kitty wiedergesehen? Ich sag Dir's, wenn ich sie sehe.» Beifall donnert. Ich passiere die Low-voic?-ZONE und sehe Sam Pasquale im WARM-UP. Die Pasquales kommen aus Sizilien, Kalabrien auch, sagt er. Er war noch nie dort. Ich kannte Pasquales von Stromboli. «Du musst hingehen.» «Ja, das möchte ich schon lange.» Ich fand Ähnlichkeit mit den Gesichtern, die ich von Stromboli her kannte. Sizilianische Noia, still - fast abwesend, Arabisches im Blut. Damit sein Haar nicht ins frische Make-up fällt, trägt er ein Stirnband. Der Spiegel ist des Tänzers Kontrolle, er braucht ihn, wie der Schlächter das Vieh . Sam blickt, als ob ihm sein eigenes Bild entgegenlaufe. Immer bohrender. Sein Auge, verschattet durch lange Wimpern, im irisierenden Make-up, rot bis zum blauen Violett schillernd, versaugt sich im Spiegel in sein Gegenüber. Er trägt ein Dia??? mit einer wippend weissen Feder und Flaumfederchen, flamingofarbenen Wölklein. Das ergibt in seinem hochgehaltenen Haar, noch ohne Perücke, etwas bizarr Lächerliches, was er nicht sieht. Er müsste den Kopfschmuck noch nicht tragen zu seinen WARM-UP-Übungen. Ich schaue in den Spiegel, um ihn nicht abzulenken. Sein Blick ist kaum mehr Kontrolle. Sieht er sein Bild, so wie er sich zu sehen wünscht? Hat er deshalb das Diadem mit der Feder bereits aufgesetzt? Perlmuttriger Glanz füllt sein schwermütiges Auge - N??? - S????,?A - SARACENS - die Halsadern laufen bläulich durch den langen Hals, der wie ein geschwungener Kelch auf ??? Brustbein steht. Die schlanken Männerbeine in Tricotstrümpfen und silbernen Tanzschuhen führen, wie an Marionettenfäden hängend, tänzerische Bewegungen aus, ohne Zusammenhang mit seinem Gesicht, ??? Bild im Spiegel, das er nur einen Wimpernschlag lang verlässt. Sams Auge läuft weg - FIVE ???????S . er geht in die Garderobe, die Perücke wird ihm aufgesetzt. ?? Uhr 45 - Wieder donnert Beifall und mischt sich mit ??? Trampeln der Musiker auf ??? hölzernen Boden des Orchestergrabens. Die ersten, schwarz gekleideten Musiker kommen die Treppe herunter. Alles ist in Eile - nur weg - Lavabos, waschen, kämmen, Hose, Hemd, T-Shirt, Sneakers, die WC-Türe schlägt auf und zu. TILL TOMORROW ?? 7?'??,???, WEDNESDAY IS REHEARSAL. Eine der Musikerinnen empfiehlt mir das spanische Transvestitenlokal an der 7th Avenue, gleich nebenan, über die Strasse, «Kennst du's nicht? Man sieht dort Gespritzte, laufen für Geld - wirst schon sehen.» Ich bin auf der Strasse. Eine lange Nacht, honigwarm, Teergeruch, laut aufbellende, besitznehmende Stimmen, nasaler Singsang, Gummigang der Schwarzen, HEY MAN! - Du wirst es nicht mehr erleben, in der Luft steht's - so ein Ding wird heute Nacht gedreht . HEY BABY. GIT DOWN ???? - läufst für den SHIT MAN im rosaplissierten Hemd mit «Warzen» (teuren Ringen) an den Fingern. Breakdancer verrenken sich synkopisch. Street Merchants legen behutsam die Sonnenbrillen aus. Sie halten diesen Marktsektor weitgehend besetzt, auch die DIRTY TRICKS mit Kartenlegen. Selten eine In-flagranti-Festnahme der Polizei. Sie sind blitzschnell im Wechseln ihrer Standorte; sobald wieder reine Luft ist, die Bullen nicht mehr in Sichtweite, geht ihr Geschäft auf Kartonboxen weiter. Und kommt's zu einer Lamentiererei, dann geben sie sich winselnd unschuldig und schreien aus Tigerrachen, aus hellrosafarbenem Mundfleisch. Zu hause ruft mich Billy an: «Ist's recht, ich komme morgen nachmittag um eins. Möchtest du noch ins W?v???,?-W?V? kommen? Ich bin dort als Marlene.» Transvestitismus im Glanz und im Abseits .........

 Mit Transvestitismus wird ein sexuelles und soziales Verhalten bezeichnet, bei ??? der Mann oder die Frau sich ??? Gegengeschlecht anzunähern versucht. Dem Transsexuellen genügt eine solche Annäherung jedoch nicht; er will sozusagen «mit Haut und Haar» sich in eine gegengeschlechtliche Person umwandeln. Man unterscheidet zwischen Mann-zu-Frau-Transvestitismus/-Transsexualismus und Frau-zu-Mann-Transvestitismus/-Transsexualismus. In der Folge wird hauptsächlich erstere Ausformung berücksichtigt, weil Hans Falk ja ausschliesslich diese transvestitistische Verhaltensweise im Umkreis der New Yorker Showszene beobachtet und gezeichnet hat. Der männliche Transvestit/Transsexuelle ist biologisch gesehen mit einem durchaus normalen Männerkörper ausgestattet; seine primären und sekundären Geschlechtsmerkmale sind voll ausgebildet; aber er fühlt sich als Frau. Gleichsam ein zynischer Witz der Natur hat diesen weiblich Fühlenden in einen männlichen Leib gebannt. Entsprechendes gilt für den Frau-zu-Mann-Transvestiten beziehungsweise -Transsexuellen. Die Angleichung an das Gegengeschlecht Was wird nun der als Mann geborene, aber sich nach einer weiblichen Geschlechtsidentität Sehnende vorkehren, um seinem Ziel und Ideal möglichst nahezukommen? Auf einer ersten Stufe will der Betroffene Frauenkleider tragen. Er wird sich schminken, sich eine weibliche Frisur zulegen, sich wie eine Frau bewegen und Formen an seinem Körper, die ohnehin als feminin gelten könnten, noch stärker betonen. Das alles kann bei ihm zu Hause in der Intimspäre und vor ??? Spiegel geschehen. Wahrscheinlich wird er sich aber auf die Strasse wagen, um im Kontakt mit anderen Menschen zu testen, ob er wirklich für eine Frau gehalten wird. Auf dieser Stufe ist heterosexueller Verkehr, auch ein weitgehend normales soziales und familiäres Leben (einschliesslich mit eigenen Kindern) durchaus möglich - es kommt dabei auch auf die Toleranz der Ehefrau und des Berufsmilieus an. Auf einer zweiten Stufe wird sich der Transvestit mit einem zeitlich befristeten Kleidertausch nicht mehr begnügen. Durch Einnahme oder Injektion von weiblichen Hormonen (Östrogen) wird sich der Transvestit jetzt umfassender eine feminine Leiblichkeit (weichere Muskeln, Körperrundungen) aneignen wollen. Die Entfernung der Körperhaare wird durch Epilation (Elektrolyse) erreicht. Der Ausformung der Brüste wird unter Umständen mit kosmetischer Operation nachgeholfen. Der Transvestit strengt auf dieser Stufe auch eine Verwei?ichung der Stimme an. Der Adamsapfel kann nur operativ abgeflacht werden. «Wie eine Frau» Eine noch weitergehende Stufe der Angleichung an das gegengeschlechtliche Ideal bezeichnet man als Transsexualismus. Dahingestellt sei, ob der Transsexuelle als Transvestit von äusserster Ausfaltung oder ob seine Devianz als eine vom Transvestitismus abhebbare Erscheinung eingestuft werden soll. Der Transsexuelle empfindet meist Ekel vor seinen ihm angeborenen Geschlechtsteilen; auf alle Fälle strebt er durch Operation die sogenannte «Geschlechtsumwandlung» an. Dies kommt in Wahrheit einer Kastration gleich, befreit aber den Patienten von seinem Leidensdruck. Durch operativen Eingriff werden die äusseren männlichen Geschlechtswerkzeuge in Schamlippen umgewandelt, eine Vagina wird eingetieft. Der so Operierte erscheint und funktioniert nun «wie eine Frau». Das heisst, er kann mit einem männlichen Partner Geschlechtsverkehr ausüben. Er ist oft orgasmusfähig, aber nicht zeugungsfähig. Weniger befriedigt die Operation bei Frauen, die sich zu Männern «umpolen» lassen wollen. Die Chirurgie bringt bis heute nur ein penisähnliches Organ zustande, das nicht zu erigieren vermag. Trotz weniger perfekten chirurgischen Ergebnissen fügt sich aber der Frau-zu-Mann-Transsexuelle meist noch leichter in eine schlichte, unauffällige Lebensweise ein als der Mann-zu-Frau-Transsexuelle. Nach der Operation stabilisieren sich im allgemeinen seine Beziehungen zum Mitmenschen und Geschlechtspartner. Nach eingehender psychologischer Beratung und Austestung wird heute ??? Transsexuellen die «geschlechtsumwandelnde» Operation meistens ermöglicht, zumal der Patient oft mit Suizid oder mit Selbstverstümmelung droht. Es geschieht fast nie, dass Transsexuelle die Operation - in der Tat eine unumkehrbare Massnahme - hinterher bereuen. Viele Transsexuelle gehen nach der Operation Beziehungen mit Männern ein, binden sich oft fest an einen Partner. Dennoch kann es geschehen, dass einzelne nicht zur Ruhe kommen, sich immer noch nicht als vollwertige Frau (als vollwertigen Mann) fühlen. Die Wissenschaft weiss über das postoperative Geschick transsexueller Patienten im Grunde wenig, weil Langzeitbeobachtungen selten angestellt werden können. Auch deswegen nicht, weil der operierte Transsexuelle im allgemeinen eben doch nichts anderes im Sinn hat, als ein unauffälliges, «normales» Leben zu führen. Er will an seine frühere Existenz, der gesellschaftliche Demütigungen meist eingeschlossen waren, nicht mehr erinnert werden, sich also auch nicht weiter der Forschung zur Verfügung stellen. Dennoch halten einige Psychologen und Psychiater an der Sucht-Theorie fest. Was in diesem Zusammenhang besagen will, dass sie mit Transsexuellen in Kontakt gekommen sind, die auch nach der «Geschlechtskorrektur» weiterhin davon besessen waren, es seien nun weitere Schritte nötig, um eine wirklich vollkommene Frau zu werden. Solche Transsexuelle phantasierten dann zum Beispiel Gehirnoperationen, um die endgültige Verwei?ichung zu erzielen. Ein ästhetisches Geschlecht Transvestiten der ersten und zum Teil noch der zweiten Stufe unterscheiden sich in Verhalten und Charakter erheblich von den Transsexuellen. Ihrer Neigung, sich in Frauen zu verwandeln, eignet oft etwas Spielerisches und sogar manchmal etwas Freiwilliges. Transsexuelle dagegen sind wahnhaft Getriebene. Ihre ganzen Strebungen ordnen sich ??? einzigen Lebensziel unter: durch und durch Frau, beziehungsweise durch und durch Mann zu werden. Dagegen versuchen sich Transvestiten gerade in einer prekären Balance einzurichten. Sie halten sich in einem schillernden «Dazwischen», sind weder «ganz Mann» noch «ganz Frau», wobei die verschiedensten Übergänge und Mischungsverhältnisse denkbar sind. Transvestiten und Transsexuelle unterscheiden sich auch in bezug auf «die Operation». Für die ersteren ist sie Gesprächsstoff, eine Möglichkeit, die erwogen, aber nicht verwirklicht wird. Sie reden immer wieder davon, dass sie sich ihr nächstens, ganz gewiss, wenn sie endlich Geld hätten, unterziehen würden. Der Transsexuelle hingegen will bei voller Ausfaltung seiner Devianz den chirurgischen Eingriff um jeden Preis. Transvestiten spielen eine Rolle und inszenieren sich: Sie wollen nicht einfach als Frau, sondern als schöne und begehrenswerte Frau erscheinen. Der von ihnen arrangierte Schein soll in Konkurrenz mit der psychisch und biologisch eindeutigen Frau, echter als echt wirken. Das heisst, Transvestiten versuchen eine Art Über-Frau darzustellen. Dazu muss oft Glitzer und Glamour her. Sie verkörpern mindestens ein modisches Frauenbild, oder aber sie streben den Status des Vamps, der Diva, des Stars an - also rückwärtsgewandte, wenn nicht reaktionäre Ideale. Man trifft sie als sogenannte Transformisten oder Female impersonators auf den Bühnen des Show Business. Hier imitieren sie Göttinnen wie Marlene Dietrich, Marilyn Monroe, Billie Holiday eher, als dass sie sie persiflieren. Einige von ihnen haben es zu wirklichem Ruhm gebracht; ich erwähne hier nur ???cinelle, Danny La Rue, Les Lee. Bühnenkünstler wie Connie Nelson und vor allem Craig Russell stellen unter ihnen eine Sonderklasse dar. Sie wollen nicht einfach durch Schönheit imponieren, sondern liefern die Desillusionierung ihrer Weiblichkeit gleich mit, bringen ihre Intersexualität provozierend und tändelnd mit ins Spiel. Auch die Rock-Szene borgte sich in den siebziger Jahren Irrlichter des Transvestitismus. Aber es sei dahingestellt, ob Bandleader wie Alice Cooper und David Bowie ihre Intersexualität, einem modischen Trend folgend, nicht bloss vorgaben. 1974 fasste die vielbeachtete Ausstellung «Transformer» im Kunstmuseum Luzern «Aspekte der Travestie» zusammen. Doch sind solche Strömungen innerhalb der bildenden Kunst rasch versickert. Die meisten Transvestiten werden aber an den Rand der Gesellschaft, in eine Subkultur des Elends und des dürftigen Talmi gedrängt. Prostitution liegt dann näher als eine Bühnenlaufbahn, wobei letztere, wenn sie auf wenig gehobener Ebene verläuft, durchaus auch gesellschaftlicher Ausbeutung gleichkommen kann. Der Transvestit ist dann gezwungen, seine Anomalie in ähnlicher Weise zu verkaufen wie Liliputaner oder Riesen. Dennoch: Transvestiten setzen auf den schönen Schein, auf Styling und Verführung. So gesehen kann man ihre Seins- und Erscheinungsform als ??? Ästhetischen verpflichtet bezeichnen. Es kann von daher nicht überraschen, dass ein Künstler wie Hans Falk sich von ihnen faszinieren liess. Er sah als ihr Zeichner eine verwandte Aufgabe vor sich, wie schon in seinem Buch «Circus zum Thema» (19 8 ? im ABC Verlag erschienen). Beide Male geht es wenigstens zum Teil um eine Evokation ästhetischer Glitzerwelten, deren Brüchigkeit aber ebenfalls gezeigt wird. Über Theorien der Entstehung Über die Entstehungsursachen (Ätiologie) des Transvestitismus und Transsexualismus hat die Wissenschaft nichts Beweissicheres anzubieten - genau so wenig wie über die Ursachen der Homosexualität. Wohl kursieren eine Reihe interessanter Theorien; aber eigentlich steht die Theoriebildung heute noch immer etwa auf der Höhe der zwanziger Jahre, der Sexologen wie Iwan Bloch, Magnus Hirschfeld, Krafft-Ebing. Lediglich die Beschreibung des .............

 

·       Zahlungsmöglichkeiten:

·       Überweisung auf mein Bankkonto oder PayPal - Versand erfolgt immer sofort, also unabhängig von Ihrer Zahlweise.

·       Kontodaten können vom Käufer über die Kaufabwicklung aufgerufen werden.

·       Über die Kaufabwicklung können Sie auch eine schnellere Versandform auswählen. Die dabei entstehenden Kosten werden im Angebotstext und bei der Kaufabwicklung angezeigt.

·       Sie erhalten von mir immer eine Mail mit allen Angaben, danach wird am nächsten Werktag (Mo-Fr) sofort verschickt.

·       Aus dem Ausland Überweisung mit IBAN & BIC oder PayPal.

 

·       Alle notwendigen Angaben zum Anbieter, Rücksendung und Gewährleistung finden Sie unten auf der Seite

 

·       Versand:

·       Der Warenversand erfolgt sofort nach Kauf des Artikels an Ihre eingetragene Lieferadresse.

·      

·       Lieferung in alle Länder - Supply into all countries - Livraison dans tous les pays - Consegna in tutti i paesi - Entrega todos os países - Entrega en todos los países

·       Die angegebenen Preise für Artikel und ggf. Versandkosten enthalten die gesetzliche Umsatzsteuer