Sie bieten auf eine seltene Ausweiskarte des Auswärtigen Amtes von 1916.

Extrem selten!

Handschriftlich ausgefüllter Vordruck (10,5 x 16,4 cm).

Ausgestellt Berlin, 4. August 1916 von der Geheimen Kanzlei des Auswärtigen Amts; signiert vom Hofrat Fehler, d.i. der Kaiserliche Wirkliche Hofrat im Auswärten Amt Max Fehler (geb. 1861, gest. 1926 durch Straßenbahn-Unfall), Mitbegründer des Männer-Turnvereins Friedenau und Sohn des Kommunalpolitikers Adolf Fehler (1828-1903), nach dem noch zu Lebzeiten die Fehlerstraße in Berlin-Friedenau benannt wurde.

Ausgestellt für den Vizekonsul (und späteren Konsul) Hermann Jank (geb. 10. Oktober 1859, gest. 14. Februar 1935 in Berlin), Sohn des Kaufmanns Charles / Karl Hermann Jank (geboren am 19. Januar 1832 in Lübbenau, gest. 1. Dezember 1911 in Berlin-Schöneberg) und der Marie Louise, geb. Bertrand (geb. 3. Dezember 1840 in Berlin), die aus einer Hugenotten-Familie stammte.

"Es wird gebeten, den Träger dieser Karte, Herrn Vizekonsul Jank im Auswärtigen Amt, in Berlin und seinen Vororten frei und ungehindert verkehren zu lassen."

Anbei (1906-1908 zu datierende) Visitenkarte des Hermann Jank, auf der er noch als "Expedient im Auswärtigen Amt" fungiert (Ernennung 1. April 1906; Ende 1908 wurde er zum Vizekonsul ernannt). Mit handschriftlichen Ergänzungen (Telefonnummer, Adresse, Telegrammadresse "Engrosjank. Berlin" des Vaters). Format: 5,2 x 10,7 cm.

Zustand: Ausweiskarte (auf dünner Pappe) quer gefaltet, gebräunt, stärker fleckig und berieben. Visitenkarte leicht fleckig, mit verwischter Schrift. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: MM-Ordner 3-4


Über den den Vater Adolf Fehler (Quelle: wikipedia sowie, mit Erwähnung von Max Fehler, Friedenau-aktuell):

Adolf Fehler (* 25. Mai 1828; † 27. März 1903 in Friedenau) war ein Berliner Kommunalpolitiker. Er war von 1892 bis 1903 Schöffe sowie stellvertretender Amts- und Gemeindevorsteher in Friedenau.

Fehler war 1886 Mitbegründer des Friedenauer Männer-Turn-Vereins und lange Zeit dessen Vorsitzender. Er unterzeichnete 1899 als Schöffe der damaligen Landhauskolonie Friedenau einen – jedoch nicht verwirklichten – Vereinigungsvertrag zwischen Schöneberg und Friedenau. Nach der Niederlegung der Amtsgeschäfte durch den Gemeindevorsteher Albert Roenneberg führte er von 1902 bis zu seinem Tode im Jahr 1903 als interimistischer Gemeindevorsteher die Verwaltung von Friedenau. Danach übernahm Gustav Schnackenburg dieses Amt.

Der nördlich des heutigen Friedhofs Schöneberg III verlaufende Abschnitt der Straße Am Friedhof wurde um 1900 in Fehlerstraße umbenannt. Dieser Abschnitt wurde bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts bebaut. Adolf Fehler wurde neben dem Eingang zur Friedhofskapelle beigesetzt. Sein Grab hat sich bis heute erhalten.


Adolf Fehler (1828-1903): Adolf Fehler war Königlicher Eichmeister in Magdeburg. Mit 58 hatte er sich 1886 pensionieren lassen. Sein Sohn Max (1861-1926) hatte Magdeburg bereits 1880 verlassen und eine Anstellung im Berliner Polizeipräsidium gefunden. 1885 war er in den I. Stock der Schmargendorfer Straße Nr. 11 gezogen, in das Haus von Rechnungsrat Otto Bauer (1845-1897), der seit 1874 mit seiner Schwester Emma verheiratet war.

Vater Adolf Fehler hatte sein Magdeburger Haus Thränsberg Nr. 37 verkauft und war 1887 mit Ehefrau Doris geb. Irmschläger (1823-1899) nach Friedenau auch in die 1. Etage der Villa Schmargendorfer Straße Nr. 11 seines Schwiegersohnes Otto Bauer und dessen Ehefrau Emma, seiner Tochter, gezogen. Der 59-jährige Eichmeister a. D. konnte sich mit dem Ruhestand nicht abfinden, sah wohl auch, dass die aufstrebende Gemeinde mit der Amtsverwaltung Schwierigkeiten hatte. So ließ er sich erst einmal zum Vorstand des Verschönerungsvereins und 1889 in die Kirchenvertretung wählen. Als Major a. D. Albert Roenneberg (1842-1906) von seinem Bruder Georg Roenneberg (1834-1895) das Amt des Gemeindevorstehers übernahm, holte der sich Adolf Fehler am 25. Mai 1892 als Gemeindeschöffen und stellvertretenden Amts- und Gemeindevorsteher – zuständig für Park- und Friedhofsverwaltung.

Sohn Max machte inzwischen Karriere als Beamter. Nachdem er zum Geheimen Registrator im Auswärtigen Amt erhoben worden war, heiratete er 1891 Clara Löbner (1867-1949). Das Ehepaar zog in die Ringstraße Nr. 19. Dort kam Tochter Hildegard Fehler zur Welt (1894-1988). Als die Löbnerschen Wohnhäuser Niedstraße errichtet waren, zog die Familie 1901 als Mieter in eine 7-Zimmerwohnung in Nr. 4. Der leidenschaftliche Turner Max Fehler wurde schließlich Geheimer Hofrat und kümmerte sich als Mitbegründer vor allem um den Männer-Turnverein von Friedenau. Nach dem Ende des Kaiserreichs zog der 57-Jährige den Gang in den Ruhestand vor. Sein Ende ist tragisch. Am 4. Dezember 1926 wurde er auf dem Lauterplatz von der Elektrischen überfahren. Seine Frau Clara überlebte ihn um 20 Jahre. Sie starb am 5. Februar 1949.

Zurück zum Vater Adolf Fehler: 1898 wurde er für eine weitere sechsjährige Amtsperiode als Schöffe einstimmig wiedergewählt: Seine Verdienste um unseren Ort sind in allen Kreisen der Bürgerschaft bekannt. Ungeteilte Anerkennung findet besonders seine rege Tätigkeit, die er für das äußere Aussehen Friedenaus stets entfaltet und entwickelt hat. Die Schmuckanlagen und Plätze unseres Ortes sind denn auch unter dieser Pflege vortrefflich gediehen und das grüne stille Friedenau verdankt seine Berühmtheit nicht zum wenigsten seinem verdienstvollen Schöffen. Auch für die Verschönerung unseres Friedhofs hat Herr Fehler alles Erdenkliche getan. Zu seinen Ehren wurde 1897 die am Friedhof entlang führende Straße Fehlerstraße getauft.