Sie bieten auf eine einen maschinenschriftlichen, signierten Brief des Journalisten, Theaterkritikers und Herausgebers der Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel Walther Karsch (1906-1975).

Auf Briefpapier vom "Verband der deutschen Kritiker e.V." in Berlin, datiert 30. Januar 1951.

Im selben Jahr vergab der Verband zum ersten Mal den "Deutschen Kritikerpreis", der bis 2009 vergeben wurde. 2010 wurde der Verband aufgelöst.

Gerichtet an den den Pianisten, Komponisten, Schriftsteller und Musikkritiker Erwin Kroll (1886-1976); Glückwünsche zum 65. Geburtstag.

Umfang: eine A4-Seite.

Beiliegend der beschädigte Briefumschlag (mit Poststempel vom 3. Februar).

Zustand: Papier leicht gebräunt und etwas knittrig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Kroll 4


Über Walther Karsch und Erwin Kroll (Quelle: wikipedia):

Walther Karsch (* 11. Oktober 1906 in Dresden; † 16. Oktober 1975 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Theaterkritiker und Herausgeber der Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel.

Leben: Walther Karsch wurde zwar in Dresden geboren, wuchs jedoch in Berlin auf. Er studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und Anglistik. Karsch war von 1928 bis 1929 Mitarbeiter der Berliner Zeitschrift Die Weltbrille. Auch veröffentlichte er in den Zeitschriften Die Friedens-Warte und Neue Generation. Von Januar bis Juni 1929 leitete er die Zeitschrift Der Schulkampf, die vom Sozialistischen Schülerbund in Berlin-Neukölln herausgegeben wurde.

Über eine Redaktionsassistenz wurde er von 1930 an Mitarbeiter der Weltbühne unter ihrem Chefredakteur Carl von Ossietzky. Als von Ossietzky im Mai 1932 eine Haftstrafe infolge des Weltbühne-Prozesses antreten musste, fungierte Karsch fortan als sogenannter Sitzredakteur des Blattes. Während Hellmut von Gerlach die inhaltliche Leitung der Weltbühne übernahm, war Karsch verantwortlicher Redakteur im Sinne des Presserechts und hätte im Falle presserechtlicher Verstöße dafür haftbar gemacht werden können.

Als nach dem Reichstagsbrand von Ossietzky verhaftet wurde und von Gerlach geflohen war, soll Karsch Anfang März 1933 kurzfristig auch als Chefredakteur eingesetzt worden sein. Jedoch wurde die Weltbühne wenige Tage später verboten, die letzte Ausgabe erschien am 7. März 1933. Die Nationalsozialisten verhängten anschließend absolutes Schreibverbot über Karsch, so dass dieser während des Dritten Reiches als Handwerker und Handelsvertreter seinen Lebensunterhalt verdiente. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges leitete er die Presseabteilung des Bezirksamtes in Berlin-Zehlendorf.

Nach Kriegsende war Karsch kurzzeitig Mitglied der KPD.[1] Im September 1945 gründete Karsch zusammen mit Erik Reger und Edwin Redslob die Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel. 1952 wurde er der erste Vorsitzende des neu begründeten Berliner Presse Clubs. Er war Jurymitglied der 1. Berlinale. Ebenfalls war er Vorsitzender des Verbands deutscher Kritiker und Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland.

In den 1960er-Jahren arbeitete Karsch auch als Herausgeber, z. B. für den Herbig-Verlag, für den er beispielsweise Prosa-Anthologien besorgte.

Kurz vor seinem Tod wurde er für seine Verdienste 1975 mit dem Silbernen Blatt der Dramatiker Union ausgezeichnet.

Walther Karsch starb 1975, nur fünf Tage nach seinem 69. Geburtstag, in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf.


Erwin Kroll (* 3. Februar 1886 in Deutsch Eylau; † 7. März 1976 in Berlin) war ein deutscher Pianist, Komponist, Schriftsteller und Musikkritiker. Wie sein Freund Otto Besch war Kroll ein Tondichter Ostpreußens.

Leben: Um 1900 kam Kroll nach Königsberg i. Pr. und besuchte mit Otto Besch das Königliche Hufengymnasium. An der Albertus-Universität studierte er Philologie und Musik. Er promovierte über den in Königsberg von jeher verehrten E.T.A. Hoffmann zum Dr. phil. und ging in den Schuldienst.

1919 wandte er sich ganz der Musik zu und setzte seine bei Otto Fiebach und Paul Scheinpflug begonnenen Studien in München fort. Dort fand er vor allem in Hans Pfitzner einen wichtigen Lehrer, dem er später ein vielbeachtetes Buch widmete. Neben seinem Studium war Kroll Korrepetitor an der Münchner Staatsoper und Schriftführer des Hans-Pfitzner-Vereins für Deutsche Tonkunst, zu dessen Gründung Thomas Mann aufgerufen hatte.

1925 kehrte Kroll nach Ostpreußen zurück und wurde Musikkritiker der Hartungschen Zeitung, ab 1930 ihr Feuilletonchef. Seit 1934 wirkte er in Berlin als Kritiker und Musikschriftsteller. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete er bis 1953 die Musikabteilung des Nordwestdeutschen Rundfunks in Berlin.

Der (vergessenen) Bedeutung Königsbergs als Musikstadt hat Kroll mit seinem Buch ein Denkmal gesetzt.[3]

Siehe auch: Musik in Königsberg

Werke

Ostpreußische Heimat – Orchesterwerk

Violinsonate in B-Dur

Sonatine in F-Dur

Ostpreußische Tänze

Der Adebar – Fantasie über ostpreußische Volksweisen für großes Orchester

Gesangswerke und Liedbearbeitungen

Lieder für Solostimmen und Chorlieder

Schriften

Musikstadt Koenigsberg

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1923.

Hans Pfitzner. Drei Masken Verlag, München 1924 .

Das Theater. Festschrift zum 25 jährigen Bestehen der Städtischen Bühnen zu Dortmund. Das Theater, Berlin 1930.

Carl Maria Weber. Athenaion, Potsdam 1934 .

Musikstadt Königsberg. Atlantis, Freiburg i. Br. 1966.

Ehrungen

Bundesverdienstkreuz am Bande (27. Januar 1956)

Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen (1960)