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Flugpionier Raimund NIMFÜHR: 6 Briefe WIEN 1904


Beschreibung

Weitere Bilder siehe unten! –


Sie bieten auf sechs eigenhändige, signierte Briefe (Wien 1904) des österreichischen Luftfahrttheoretikers, Flugzeugpioniers und Meteorologen Raimund Nimführ (1874-1954).

Gerichtet an Carl Milla, Schriftführer vom "Wiener Flugtechnischen Verein".


Datiert Wien, 21. und 24. November sowie 1., 8., 26. und 31. Dezember 1904.


Umfang: 15 beschriebene Seiten (Format meist 22,8 x 14,6 cm; nur eine Seite 33,8 x 20,7 cm).


Anbei zwei Durchschläge (ins. 4 S. im Format 22,6 x 15 cm) von Briefen Carl Millas, datiert Wien, 10. und 20. (oder 26.?) Dezember 1904, gerichtet an Hugo Ludwig Nikel, Kassenwart im "Wiener Flugtechnischen Verein".


Autographe von Nimführ sind sehr selten!


Betrifft u.a. das von Nimführ und Milla neugegründete "Wissenschaftliche Studienkomitee" des Wiener Flugtechnischen Vereins.


Zitate aus den Briefen von Raimund Nimführ:

"Indes teile ich Ihnen kurz mit, daß das Fremdenblatt von heute eine längere Notiz über den Verein gebracht hat, desgleichen die N.f. Presse in der 'Zeit' steht bloß, dass Kress zum Ehrenmitglied ernannt wurde. [[Gemeint sind der Flugpionier Wilhelm Kress (1836-1913), mit dem Nimführ zerstritten ist.]]

"Der Aufruf gefällt mir, ich halte ihn aber doch nicht für recht geeignet, er scheint mir zu geringe Werbekraft zu besitzen, da wie ich glaube zu viel vom Fliegen die Rede ist. Ich glaube wir müssen nach Außen hin die Hauptbetonung legen auf die Schaffung eines aeronautischen Observatoriums, vor der Flugtechnik haben die Geldmenschen seit dem Kress'schen Flug - ins Wasser zu viel Respekt. [...] Ich denke, wir sollten zum Erzherzog gehen und ihn ersuchen, die Summe, welche er Kress widmen wollte dem Studienkomitee zu spenden als moralische Förderung. Jetzt nach dem kolossalen Erfolg, den wir errungen, indem wir den größten Feind der Flugtechnik niedergerungen haben, dürfen wir uns nicht fürchten."

"Die Nachricht, daß Baron Pfungen die Unterschrift geben will, hat mich gefreut aber nicht überrascht; jetzt, wo wir schon auf so viel 'Facta' hinweisen können, ist es ja nur selbstverständlich."

"Ich habe heute beim Lesen eines Artikels über die Verwendung des Drachens für geologische Studien eine wie ich glaube gute Idee gefasst. Hören Sie! Nun haben wir, wie ich bestimmt hoffe, sichere Aussicht auch die Akademie für uns zu mobilisieren u.z. indem wir direkt dem Präsidenten zu gewinnen. Der Präs. d. Akad. Prof. Sueß ist ein außerordentlich kluger Kopf, ich hörte vor Jahren bei ihm auch Geologie. Es ist kein Zweifel, daß dieser außerordentliche Mann die große Zukunft des Drachens für die geologische und geographische Forschung sofort klar erfassen wird."

Eduard Suess (* 20. August 1831 in London; † 26. April 1914 in Wien) war ein österreichischer Geologe und Politiker des 19. Jahrhunderts und wurde bekannt als Experte für den tektonischen Bau der Alpen. Auf ihn sind zwei wesentliche paläo-geographische Entdeckungen zurückzuführen: der ehemalige Superkontinent Gondwana und die Tethys. (Quelle: wikipedia.)


Über den Verein (Quelle: Wien Geschichte Wiki): "Wiener Flugtechnischer Verein, gegründet 1880, eine der ältesten mit dem Flugwesen verbundenen Korporationen; später mit anderen Vereinen zum 'K. k. Österreichischen Flugtechnischen Verein' zusammengeschlossen. Seinen Bemühungen ist die Gründung der 'Flugtechnischen Versuchsanstalt' (Sitz in Wien) zu danken, außerdem war er an der Schaffung des Flugfelds Aspern und Wiener Neustadt beteiligt."


Zustand: Papier leicht gebräunt, der erste Brief mit Randeinrissen. Ins. gut. Die Durchschläge auf sehr dünnem Papier, knittrig, mit Randschäden. Bitte beachten Sie auch die Bilder am Ende der Artikelbeschreibung!


Parallel biete ich weitere Briefe von Raimund Nimführ an Carl Milla an!


Bilder

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Über Raimund Nimführ (Quelle: wikipedia) & Hugo Ludwig Nikel (Quelle: Maserski-Skites Dortmund):

Raimund Nimführ (* 17. August 1874 in Klein Tajax, Mähren; † 15. September 1954 in Wien) war ein österreichischer Luftfahrttheoretiker, Flugzeugpionier und Meteorologe.

Leben: Nimführ besuchte nach der Volksschule in Znaim das Stiftsgymnasium Melk. Anschließend studierte er an der Universität Wien Physik, Mathematik, Meteorologie und Astronomie sowie Philosophie. Schon während des Studiums war er auch Mitglied des Österreichischen Aero-Clubs.

Im Jahr 1901 kaufte er einen Lilienthal-Schlagflügelapparat. Auch mit eigenen Konstruktionen machte er Gleitversuche, war jedoch nicht sehr erfolgreich.

Nach der Promotion zum Dr. phil. wurde er 1904 an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Universitätsassistent. In diese Zeit fielen zahlreiche Ballon-Hochfahrten, in deren Zuge er auch einige patentierte Erfindungen machte. Bei einer dieser Hochfahrten im Jahr 1907 erlitt er jedoch große gesundheitliche Schäden, aufgrund derer er aus dem Staatsdienst ausscheiden musste.

In den Folgejahren studierte er verstärkt den Vogelflug und schrieb Grundlagen für den Segelflug. In der Praxis baute er ein Flugzeugmodell mit pneumatisch pulsierenden Flügeln. Nach 1923 begann Nimführ einen Schwirrflügler zu bauen. Zu diesem Zweck sammelte er Geld und brachte dabei einen Betrag von 250.000 Schilling zusammen. Er wurde aber mit dem Flieger nie fertig, sodass er 1939 verklagt und im Jahr 1941 sogar zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde.

Hugo Ludwig Nikel, geboren am 6. Mai 1867 in Polnisch Ostrau, gestorben am 11. August 1927 in Wien.

Nach dem Besuch der Oberrealschule absolvierte Nikel den technischen Kurs und verschiedene Vorlesungen im Militärgeographischem Institut in Wien. Nach seiner Ausbildung als Vermessungstechniker erhielt er als Markscheider beim Kohlebergbau für zwei Jahre seine erste Stellung. Dann zwei Jahre bei Trassierungsarbeiten beim Eisenbahnbau tätig, anschließned Militärdienst, hier kam er 1889 in das Militärgeographische Institut in Wien und wurde Oberrat 1. Klasse. Als Kartograph und Flugtechniker tätig.

Ab 1895 war Nikel nebenbei Redakteur der Zeitschrift "Illustrierte Aeronautische Mitteilungen" (begründet von Oberstlt. Moedebeck Berlin), 1909-1911 Chefredakteur der Zeitschrift "Flug- und Motortechnik", Organ des Österreichischen Flugtechnischen Vereins in Wien.

Das Interesse wurde auf Flugdrachen gelenkt, seit 1898 entwarf er eigene Konstruktionen, mit denen Instrumente zur Erforschung der Luftschichten hochgeschleppt wurden. Auch Hptm. Theodor Scheimpflug benutzte für die ersten Versuche mit seiner Fotopanoramakamera 1900-1901 Nikel-Drachen. Über seine Versuche mit neuen Registrier-Drachen schrieb Nikel 1898 in der 'Zeitschrift fur Luftschiff und Physik der Atmosphare' und in den 'Illustrierte Aeronautische Mitteilungen'.

1909/10 entwickelte Nikel für ein jedoch nicht erteiltes Patent eine eigene Flugzeugkonstruktion, die er abgewandelt in dem im selben Jahr bei der Wiener Firma Jacob Lohner & Co. gebauten Monoplan Lohner-'Bussard' mit deutschem Argus Motor verwirklichte. Statt der üblichen Querruder oder verwindbaren Tragflächenenden kamen schwingenartige Flugel für die Querstabilisierung zur Anwendung. Aus Geldmangel mußte die weitere konstruktive Tätigkeit eingestellt werden. Nikel war Inhaber zahlreicher Patente (auch reichsdeutscher) und gerichtlich beeideter Sachverständiger und Schatzmeister für Flugtechnik.

Bei der k.u.k. Luftschifferabteilung leitete er die Flugzeugabteilung, war Referent für die österreichische Flugkarte und erhielt ein österreichisches Patent über eine automatische Sicherung für Lenkballons gegen das Durchgehen. Er war der Begründer von Flugambulanzen in Österreich. Als Hobby sammelte er Bücher, Waffen, Jagdtrophaen (Vogel) und Kakteen.

Er hielt zahlreiche Vorträge über die Flugtechnik und war Gründer einer Segelflugsektion, Ehrenmitglied des Österr. Flugtechnischen Vereines, ehemaliger Vizeprasident, Mitglied des Österr. Motor-Yacht-Klubs u.s.w.

Während des Krieges, von 1915 bis 1916, war Nikel Kommandant der Drachenfotographie-Abteilung an der russischen Front. Diese Abteilung war dem Militär-Geographischen Institut unterstellt, dem Oberrat Nikel bereits vor dem Kriege als technischer Offizier angehörte.

1917 folgte die Ernennung zum Technischen Rat und die Dekorierung mit dem Ritter Kreuz des Franz Joseph-Ordens. Dann technischer Leiter der Kriegsvermessung Nr. 1 an der rumänischen Front, 1918 technischer Leiter der Kriegsvermessung Nr. 11 an der italienischen Front.

Nach dem Krieg trat Nikel in den Ruhestand und widmete sich seinen Privatstudien, unter denen das Schwingenflugproblem einen breiten Raum einnahm. Im Jahre 1921 entdeckte Nikel Manganerze und Schwefelquellen im Wiener Wald und Umgebung, aus Geldmangel mußte er die Freischürfe jedoch auflassen.

Nikel verstarb am 11. August 1927 im 61. Lebensjahr in Wien und wurde im Grab seiner ersten Frau Louise und seiner Tochter Mira am Sieveringer Friedhof beigesetzt.