Sie bieten auf ein handschriftliches Zeugnis des Herzoglichen Gymnasiums Holzminden (heute: Campe-Gymnaisum Holzminden) von 1839.


Ausgestellt für Otto Ferdinand Heusinger (1821-1904), später Arzt in Jerxheim, der das Gymnsium seit 1831 besucht hatte.


"Daß Otto Heusinger, aus Moringen, seit Ostern 1831 das hiesige Herzogliche Gymnaisum besucht und sich durch rühmlichen Fleiß und gutes sittliches Verhalten die Zufriedenheit seiner Lehrer erworben hat, wird ihm hiedurch bei seinem Abgange von der Schule bezeugt."


Datiert Holzminden, den 14. September 1839.


Mit (beschädigem) Siegel der Schule und ins. 8 Signaturen:

-Schuldirektor (Johann) Christian Koken (1779-1857)

-Rektor Andreas Billerbeck (1784-1866), Vorbild des Konrektors Eckerbusch in Wilhelm Raabe's 1876 erschienenem Roman "Horacker" (Wilhelm Raabe besuchte 1840-42 das Gymnasium in Holzminden)

-Konrektor Ludwig Dauber (1798-1885), ab 1854 Direktor der Schule

-Subkonrektor(?) Wilhelm Elster

-Oberlehrer Karl Heinemann

-Oberlehrer August Pätz

-Pastor und Religionslehrer Hermann Apfel (1807-1892)

-Mathematiklehrer G. Müller.


Umfang: eine von vier Seiten beschrieben (34,3 x 20,5 cm).


Über den Schüler: Otto Ferdinand Heusinger, geb. am 23. April 1821 in Moringen bei Northeim als Sohn des Schriftstellers, Redakteurs, Sagensammlers und Deserteurs Ernst Heinrich Christian Heusinger (* 10. August 1792 in Eisenach; † 25. Januar 1884 in Braunschweig), Pseudonym Eduard Heusinger, und seiner ersten Ehefrau Eleonore Christiane Heusinger, geb. Düvel (geb. 24. Juni 1798 in Moringen, gest. 18. November 1872 in Jerxheim), von der sich sein Vater 1836 scheiden ließ.

Otto Ferdinand Heusinger besuchte 1831-39 das Herzogliche Gymnasium Holzminden, studierte Medizin: SS 1841 bis WS 1842/43 in Jena, SS 1843 und WS 1843/44 in Marburg, danach in Würzburg und Prag (1845 Dr. med). Er wurde Arzt in Jerxheim (nachweisbar mindestens 1854-1878); 1854 legt er in Braunschweig das Examen zum Geburtshelfer ab.

1848 heiratete er Johanna Maria Elisabetha Müller (* 29. Dezember 1821 in Eisenach als Tochter des Bürgerschullehrers Johannes Müller und der Dorothea Henriette, geb. Habbicht, gest. 31. Januar 1881 in Jerxheim). Nach ihrem Tod zog er nach Sonnenwalde (Niederlausitz) und Tegel im Erzgebirge, lebte zuletzt nach Abgabe seiner Praxis in Breslau, wo er 1904 starb.


Sein Sohn Christian Alfred Edmund Heusinger (* 24. September 1852 in Jerxheim, gest. am 17. Januar 1894 in Zerbst) wurde auch Mediziner (Diss. 1878 "Über den medianen Steinschnitt" in Heidelberg bei Dr. Czerny). 1884 lebte dieser als prakt. Arzt in Berlin-Tegel; seine Ehefrau hieß Charlotte Elise Heusinger, geb. Fliess (1855-1926); seine Kinder waren Alfred Heusinger, Bernhard Heusinger, Georg Ludwig Harry Heusinger, N.N. Heusinger, Luise Emma Minna Franziska Heusinger und Klara Elise Erna Heusinger.


Ein weiterer Sohn hieß Johann Heinrich Arthur Heusinger; eine Tochter Hermine Therese Eleonore Heusinger, verheiratete Gattermann (geb. 11. Juni 1854 in Jerxheim, gest. 13. März 1937 in Markleeberg). Sie war seit 1876 die Ehefrau des Postsekretärs zu Potsdam (später Postdirektor) Carl Ludwig Heinrich Gattermann (geb. 9. Dez. 1847 in Greene, Kreiensen, gest. 11. Jun. 1911 in Dölitz, Lößnig). Ihr Sohn Alexander Julius Gattermann wurde am 12. Januar 1883 in Kassel geboren.


Zustand: Längs und quer gefaltet. Papier gebräunt und fleckig, mit Einrissen in der Falz und leichten Randschäden. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: 20-11 Order grün in KRST 200429


Über das Gymnaisum, Christian Koken, Ludwig Dauber, Hermann Apfel und Eduard Heusinger, Vater des Studenten (Quelle: wikipedia):

Das Campe-Gymnasium ist ein Gymnasium in Holzminden mit 881 Schülern und 72 Lehrern (Stand: März 2017). Schulträger ist der Landkreis Holzminden. Das Einzugsgebiet umfasst den gesamten Landkreis.

Entstehung und Namensgebung: Das Campe-Gymnasium entstand 1990 aus der Zusammenlegung der beiden Holzmindener Gymnasien, dem damaligen Gymnasium Wilhelmstraße und dem damaligen Gymnasium Liebigstraße. Die beiden Gymnasien entwickelten sich aus dem Gymnasium für Jungen und dem Gymnasium für Mädchen, welche im Zuge der Einführung der Koedukation 1974/1975 umbenannt wurden.

Als Namensgeber wurde der im Landkreis Holzminden geborene Schriftsteller und frühere Schüler des Gymnasiums Joachim Heinrich Campe gewählt. Der Schulsitz ist in den Gebäuden der Vorgängerschule Gymnasium Wilhelmstraße; Schüler und Lehrkörper des Gymnasiums Liebigstraße zogen dorthin um.

Geschichte: Die Ursprünge der Schule liegen im Kloster Amelungsborn begründet. Das im Landkreis Holzminden auf dem Odfeld gelegene Kloster wurde bereits 1135 gegründet. Es ist damit eines der ältesten Zisterzienser-Kloster in Deutschland.

1569, ein Jahr nach der Einführung der Reformation, wurden dem Kloster durch Herzog Julius von Braunschweig schulische Aufgaben zugewiesen. Abt Andreas Steinhauer richtete daraufhin eine Internats-Klosterschule ein, welche mit zwölf Schülern begann. Nach drei Jahren konnten erfolgreiche Schüler die Universitätsreife erwerben.

Unter Herzog Karl dem Ersten von Braunschweig erfolgte am 15. Januar 1760 die Verlegung der Schule in die 13 km entfernte Stadt Holzminden. Hierfür wurde eigens 1753 der Mansbergsche Adelshof an dem Eckgrundstück zur Uferstraße aufgekauft. Der Grund war der Niedergang der Schule im abgelegenen Amelungsborn. Wilhelm Raabe zitierte dazu Karl I.: »Eine hohe Schule der Wilddiebe konveniret weder Uns noch Unsern in Gott ruhenden Ahnen.« In Holzminden zog die Schule in den zu diesem Zwecke erworbenen Hof der Familie von Mansberg an der Weser. Der erste Rektor der Schule in Holzminden war Friedrich Wilhelm Richter, der zugleich den Titel »Prior von Amelungsborn« führte. Dieser Titel wurde bis 1812 geführt.

Wegen Platzmangels und zunehmendem Verfall des Mansbergschen Hofes wurde 1826 ein klassizistischer Neubau an der Weser in der Uferstraße, an der Stelle des alten Hofes, errichtet (Inschrift über dem Portal »DEO ET LITTERIS«). Zu dieser Zeit hatte die Schule etwa 200 Schüler.

Die Mehrheit der Schüler stammte neben dem Herzogtum Braunschweig aus den angrenzenden Ländern Hannover, Westfalen und Hessen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu entgegengesetzten Strömungen innerhalb der Schülerschaft, die durch die 1832 eröffnete Baugewerkschule und die dortigen burschenschaftlichen Bewegungen verstärkt wurden. Diese gegensätzlichen Richtungen bestanden aus humanistischen und christlichen Gruppen, die sich heftige Wortgefechte lieferten und dazu beitrugen, dass sich 1858 eine Schülerverbindung im Felsenkeller in Holzminden gründete. Von diesen Umständen geprägt, gründeten acht Göttinger Studenten, alles Freunde und ehemalige Schüler des Gymnasiums in Holzminden, am 10. November 1860 im Schwarzen Bären in Göttingen die Studentenverbindung Holzminda, welcher in den folgenden Jahren viele Schüler aus Holzminden beitraten. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten unter anderem Georg Stölting, Ludwig Schumann und Karl Dauber.

Im Jahr 1875 wurde die Schule per Gesetz von der Kirche getrennt und verstaatlicht. 1894 zog das größer gewordene Gymnasium von der Uferstraße in einen Neubau an der Wilhelmstraße (Inschrift über dem Portal »DEO LITTERIS PATRIAE«). In der Uferstraße wurde eine 1891 gegründete Privatschule für Mädchen untergebracht. Ab 1918 wurde das „Herzogliche Gymnasium“ als „Staatliches Gymnasium“, ab 1922 als „Staatliches Reformrealgymnasium“, ab 1937 als „Staatliche Oberschule für Jungen“ und ab 1955 als „Gymnasium für Jungen“ bezeichnet. Der heute als Haus 1 des Campe-Gymnasiums bezeichnete Gebäudekomplex besteht aus fünf Gebäudeteilen, die neben den ab 1894 und bis 1897 fertiggestellten Remter- und Bendalgebäude auch die Erweiterungsbauten 1952–1955 und 1957–1959 umfassen sowie zuletzt die Erweiterung um einen naturwissenschaftlichen Bereich 1974–1976. Das Haus 1 hat heute eine Fläche von 6.300 m².

Liste der früheren Schulnamen

1569: Klosterschule Amelungsborn

1760: Herzogliche Kloster- und Stadtschule, Fürstliche Closter Schule oder Amelungsbornsche Klosterschule zu Holzminden

1835: Herzogliches Gymnasium

1918: Staatliches Gymnasium

1922: Staatliches Reformrealgymnasium

1937: Staatliche Oberschule für Jungen

1955: Gymnasium für Jungen

1974: Gymnasium Wilhelmstraße

Bekannte ehemalige Lehrer und Schulleiter

Friedrich Wilhelm Richter (1727–1791), erster Direktor 1760–1777

Johann Christian Koken (1779–1857), Direktor 1812–1854

Ludwig Dauber (1798–1885), Direktor 1854–1870

Hermann Dürre (1819–1893), Pädagoge und Historiker; Direktor 1870–1882

Friedrich Wilhelm Theodor Bretschneider (1821–1878), Kupferstecher; Zeichenlehrer; Radierer; Entomologe

Carl Büttger (1838–1919), Zeichenlehrer, Landschaftsmaler

Karl Friedrich Ernst Koldewey (1839–1909), Pädagoge und Historiker; Direktor 1882–1884

Karl Dauber (1841–1922), Direktor 1884–1889

Franz Friedrich Uffo Hermann Lentz (1844–1911), Direktor 1889–?

Erich Schönebeck (1884–1982), Pädagoge und Schriftsteller; Direktor 1923–1925

Bekannte ehemalige Schüler

Joachim Heinrich Campe (1746–1818), Schriftsteller, Sprachforscher, Pädagoge und Verleger; Ehrenbürger der Republik Frankreich

Theodor Christoph Grotrian (1755–1829), Generalsuperintendent und Verleger in Holzminden

Karl Friedrich Häberlin (1756–1808), braunschweigischer Diplomat, Jurist und Hochschullehrer in Erlangen und an der Universität Helmstedt

Friedrich Theodor Kühne (1758–1834), Hochschullehrer an den Universitäten Helmstedt und Marburg, Sprachwissenschaftler für abendländische Sprachen

Carl Busse (1772–1829), Autor, Pastor und Superintendent

Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843), Kunsthistoriker, Schriftsteller und Gastrosoph

Christian August Brandis (1790–1867), Professor und preußischer Gesandtschaftssekretär

Johann Ludwig Carl Zincken (1791–1862), Mineraloge und Bergbaudirektor. Nach ihm ist das Mineral Zinckenit (Pb9Sb22S42) benannt

Ernst Hampe (1795–1880), Botaniker

Julius Dedekind (1795–1872), Jurist und Hochschullehrer

Friedrich Ludwig Haarmann (1798–1864), Baumeister, Gründer der ersten Baugewerkschule

Karl Weddo von Glümer (1798–1876), Vater von Claire von Glümer, Anwalt und Korrespondent und Redakteur des Braunschweiger Volksfreundes

Heinrich Friedrich Karl Steinacker (1801–1847), Rechtsanwalt und Präsident des Braunschweigischen Landtags

Asche Burchard Karl Ferdinand von Campe (1803–1874), Staatsmann

Ludwig Adolf Petri (1803–1873), Theologe

Robert Justus Kleberg (1803–1888), Soldat im Texanischen Unabhängigkeitskrieg ("Held von San Jacinto") und Amerikanischen Bürgerkrieg

Carl Oesterley senior (1805–1891), Maler und Professor für Kunst

Otto Albrecht von Düring (1807–1875), Justizminister im Königreich Hannover und Präsident des Oberappellationsgerichts zu Celle

Robert Wilhelm Bunsen (1811–1899), Chemiker und Erfinder des Bunsenbrenners

Wilhelm Konrad Hermann Müller (1812–1890), Germanist

Werner Bertram (1835–1899), Theologe und Botaniker

Georg Stölting (1836–1901), Schul- und Seminardirektor in Wolfenbüttel

Eduard Steinacker (1839–1893), Lehrer und Kunstschriftsteller

Hermann von Stutterheim (1843–1909), Jurist und Direktor des Landgerichts in Braunschweig

Gustav Vogel (1843–1901), Gymnasiallehrer

Hermann Schrader (1844–1899), Bürgermeister von Holzminden (1878–1899) und Abgeordneter im Braunschweigischen Landtag

Carl Prüssing (1859–1912), Chemiker und Zementfabrikant

Adolf Eyme (1861–1925), Chemiker und Hochschullehrer

Paul Prüssing (1861–1914), Chemiker und Zementfabrikant

Fritz Mackensen (1866–1953), deutscher Maler, Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede

Erwin Böhme (1879–1917), Jagdflieger im Ersten Weltkrieg und Träger des Ordens »Pour le Mérite«

Heinrich Sander (1910–1982), Landwirt und Politiker (FDP)

Otto Bode (1913–1981), Biologe, Virologe und Hochschullehrer

Maria Litto (1919–1996), Schauspielerin und Tänzerin

Carl-Heinz Evers (1922–2010), früherer Politiker der SPD, 1963–1970 Schulsenator von Berlin und gilt als einer der Väter der bundesdeutschen Gesamtschule

Lore Deppe (* 1946); parteilose Politikerin, Mitglied der Fraktion (Bündnis 90/Die Grünen) Abgeordnete des niedersächsischen Landtages

Joachim Stünkel (* 1952), Politiker (CDU) und Mitglied im Landtag Niedersachsen

Dirk Blübaum (* 1961), Kunsthistoriker, Leiter des Staatlichen Museums Schwerin

Jörg Baberowski (* 1961), Historiker und Professor für Geschichte Osteuropas

Dagmar Hartge (* 1962), Juristin und Landesdatenschutzbeauftragte

Uwe Schünemann (* 1964), niedersächsischer Innenminister und Mitglied im Landtag Niedersachsen, 1996–1999 Bürgermeister von Holzminden

Gunnar Lott (* 1969), ehemaliger Chefredakteur der Zeitschriften GameStar, GamePro und /GameStar/dev

Christian Meyer (* 1975), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), niedersächsischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und Mitglied des Niedersächsischen Landtages

Helge Limburg (* 1982), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Niedersächsischen Landtages

Annika Roloff (* 1991), Leichtathletin


Johann Christian Koken (* 26. Oktober 1779 in Alfeld; † 15. Juni 1857 in Holzminden) war ein deutscher Gymnasiallehrer und Schuldirektor in Holzminden (1812–1854).

Leben: Koken wurde 1779 als Sohn des Syndikus Koken in Alfeld geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters zog er nach Hildesheim zu seinem Großvater, einem Holgerichtsassessor. Dort besuchte er das Andreanum und ging danach zum Studium der Theologie und Philologie an die Georg-August-Universität Göttingen, wo er unterem Schüler von Christian Gottlob Heyne war. Nach seinem Abschluss ging er 1801 nach Holzminden, wo er eine Anstellung als Collaborator am dortigen Gymnasium fand. 1806 wurde zum Inspektor der Stipendiaten und am 18. Oktober 1812 zum Direktor des Gymnasiums ernannt. 1825 erhielt er den Titel Professor verliehen. Zu seinem 50-jährigen Amtsjubiläum wurde er Schulrat und die philosophische Fakultät der Universität Göttingen verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Nach 42 Jahren als Schuldirektor ging er 1854 in den Ruhestand und starb wenige Jahre darauf.


Heinrich Ludwig August Dauber (* 22. September 1798 in Gandersheim; † 11. April 1885 in Holzminden) war ein deutscher Gymnasiallehrer, Schuldirektor (1854–1884) und Ehrenbürger von Holzminden.

Leben: Dauber wurde 1798 als Sohn des Fabrikanten Ad. Leopold Dauber in Gandersheim geboren. Er besuchte ab 1811 die Lateinschule in Northeim und von 1814 bis 1817 die Kloster- und Stadtschule in Holzminden. Nach seinem Abschluss 1817 ging er bis 1820 an die Georg-August-Universität in Göttingen, wo er Theologie und Philologie studierte, unter anderem bei Georg Ludolf Dissen. Nach beendetem Studium ging er 1820 nach Holzminden, wo er eine Anstellung als Collaborator am dortigen Gymnasium fand. 1828 wurde er Konrektor und am 17. Oktober 1854 Direktor. 1859 wurde ihm der Titel Professor und 1869 der Titel Schulrat verliehen. Am 23. September 1870 ging er nach 50 Jahren Schuldienst in den Ruhestand. Im gleichen Jahr wurde er Ehrenbürger von Holzminden und mit dem Ritterkreuz des Ordens Heinrichs des Löwen ausgezeichnet.

Sein Sohn Karl Dauber wurde 1884 ebenfalls Direktor am Gymnasium in Holzminden.


Karl Hermann Heinrich Gustav Apfel (* 23. September 1807 in Braunschweig; † 7. Februar 1892 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Leben: Hermann Apfel wurde 1807 in Braunschweig als Sohn des Apothekers Karl Hermann Apfel geboren. Er besuchte das Gymnasium bis 1825 und legte 1826 am Collegium Carolinum das Abitur ab. Apfel studierte Theologie in Halle und ab 1828 in Berlin, wo Friedrich Schleiermacher zu seinen einflussreichen Lehrern zählte. Das Hauptexamen bestand er 1832.

Bereits von 1829 bis 1830 unterrichtete er an der Freischule in Helmstedt. Im Sommer 1830 siedelte er nach Holzminden über, wo er an der Steinacker’schen Schule, an der Bürgerschule und ab 1832 auch am dortigen Gymnasium Unterricht gab. Ihm wurden 1834 die Pastorenstelle in Altendorf und die Diakonatspfarre in Holzminden übertragen. Apfel wurde Leiter der Bürgerschule und unterrichtete weiterhin Religion am Gymnasium und an der Baugewerkschule Holzminden. Er gehörte 1841 zu den Mitgründern des Amelungsborner Predigervereins. Apfel wurde 1851 Propst und 1. Prediger an der Hauptkirche BMV in Wolfenbüttel und 1852 Superintendent und Schulinspektor von Langelsheim. Im Jahr 1867 wechselte er als Superintendent nach Seesen. Neben seinen Amtsgeschäften unterrichtete er Religion an der dortigen Jacobsonschule. Er gehörte von 1872 bis 1885 der Landessynode an. Er feierte 1884 sein 50-jähriges Pfarrjubiläum, wurde von der Stadt Seesen mit der Ehrenbürgerschaft und von der Landeskirche mit dem Titel Kirchenrat geehrt.

Apfel war Alt- und Ehrenmeister der Wolfenbütteler Freimaurerloge Wilhelm zu den drei Säulen.

Im Herbst 1885 trat Apfel in den Ruhestand. Er verbrachte seinen Lebensabend in Braunschweig, zuletzt in der Pflegehausstraße 1,[1] wo er am 7. Februar 1892 starb.



Ernst Heinrich Christian Heusinger (* 10. August 1792 in Eisenach; † 25. Januar 1884 in Braunschweig), Pseudonym Eduard Heusinger, war ein deutscher Schriftsteller, Redakteur und Sagensammler.

Leben: Heusingers Vater, der Arzt Johann Heinrich Christian Heusinger, starb noch vor seiner Geburt, seine Mutter heiratete 1793 erneut. Die Familie verzog nach Freudenberg, Vormund des jungen Heusingers wurde der Regierungsrat Wolf. Ab 1807 besuchte er das Gymnasium seiner Geburtsstadt Eisenach, 1808 bis 1816 war er Soldat und diente in Spanien, Frankreich und Italien. Nach seiner Entlassung kehrte er zunächst nach Freudenberg zurück und ließ sich 1817 als Landwirt in Bevern nieder. In der Folge wechselte er in den Staatsdienst und hatte bis zu seiner Pensionierung 1836 Posten als Zoll- und Grenzpassverwalter inne. 1836 siedelte er nach Sallmannshausen über, mietete dort einen Bauernhof und begann mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit. 1846 ging er als freier Schriftsteller nach Braunschweig und veröffentlichte seine Schriften unter dem Pseudonym Eduard Heusinger. Er lebte bis zu seinem Tod 1884 in Braunschweig.

Heusinger war zweimal verheiratet. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau, mit der er zwei Kinder hatte, im Jahr 1836, heiratete er 1848 erneut. Aus dieser Ehe ging ein Kind hervor.

Leistungen: Das Schaffen Heusingers war geprägt von der überzogenen unrealen Idealisierung eines Mannes, der von seinem Leben enttäuscht war. Er erwarb sich Verdienste um die Sammlung von Sagen aus dem sächsischen und thüringischen Raum, sie gelten heute als wichtiges Volksgut aus dieser Zeit. Daneben verfasste er Schriften mit autobiografischem Hintergrund, so über seine Zeit als Soldat, sowie zeitgenössische Schriften rund um seine Wahlheimat Braunschweig.

Schriften

Ansichten, Beobachtungen und Erfahrungen, gesammelt wä̈hrend der Feldzüge in Valencia und Catalonien in den Jahren 1813 und 1814. G.C.E. Meyer, Braunschweig, 1825.

Sagen aus dem Werrathale. Bärecke, Eisenach 1841. Reprint der Ausgabe 1941. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2009, ISBN 978-3-936030-23-5.

Diesseits und jenseits des Oceans. G. Rademacher, Braunschweig, 1846.

Braunschweig in seiner Betheiligung an der deutschen Volkserhebung. 1849.

Achtundvierzig Jahre. Zeichnungen und Skizzen aus der Mappe eines constitutionellen Officiers. Verlag Hotop, Kassel, 1852.

Sage und Geschichte aus den Sachsenländern. Kollmann, Leipzig, 1856.

Geschichte der Residenzstadt Braunschweig von 1806 bis 1831: Mit besonderer Berücksichtigung der Westphälischen Hof- und Staatsverhältnisse. 1861.

Eines Königs Dank. Rötschke, Leipzig, 1869.