Sie bieten auf ein CdV-Foto von 1894.


Motiv: Der ev. Theologe Paul Conrad (1865-1927), später Pfarrer an der Zionskirche und Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin.


Rückseitig mit eigenhändiger Widmung an seinen Freund und Kommilitonen Adolf Essen, wohl der spätere Pfarrer und Vater des BK-Theologen Kurt Essen (1904-1993) und des Bevölkerungswissenschaftler und Baltikumspezialisten Werner Essen (1901-1989): "S./l. Br. [=Bruder] Essen zur Erg. an ein gemeinsam verlebtes Stiftsjahr. Conrad. 2./7.94."


Darunter spätere Bleistift-Anmerkung: "† als Vizepräs. d. Ev. Oberkirchenrats."


Fotograf: Königlich Bayerischer Hof-Photograph & Herzoglich Sächsischer Hof-Photograph E. Bieber in Berlin (Leipziger Straße 128) und in Hamburg (Neuer Jungfernstieg 20), d.i. Leonard Berlin-Bieber (1841-1931). -- Die Bezeichnung "E. Bieber" stammt von der Gründerin des Ateliers Emilie Bieber (seiner Schwägerin),


Format: Pappe 10,3 x 6,4 cm; Foto 9 x 5,8 cm.


Zustand: Pappe gebogen und fleckig, Ecken bestoßen. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Evers CDVs in Schmuckumschlägen


Über Paul Conrad und den Fotografen Leonard Berlin-Bieber (Quelle: wikipedia):

Paul Conrad (* 1. April 1865 in Berlin; † 9. September 1927 ebenda) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Leben und Wirken: Conrad besuchte das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin. Das anschließende Studium der Theologie an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität schloss er erfolgreich mit der Promotion ab. Am 28. Juni 1898 wurde er zum Pfarrer ordiniert. Zum Berliner Domkandidatenstift kam er im Jahr 1891, wurde dessen Inspektor und gleichzeitig Domhilfsprediger. Nachfolgend wurden von ihm Pfarrämter an St. Jacobi, ab 1907 erste Pfarrstellen an der Zionskirche und anschließend an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche übernommen. Sein Wirken wurde durch nachfolgende Ernennungen gewürdigt:

1910 Konsistorialrat

1912 Mitglied des Evangelischen Oberkirchenrats

1925 geistlicher Vizepräsident des evangelischen Oberkirchenrats

Nach der Berufung von Ernst Vits zum Generalsuperintendenten der Neumark und Pfarrer an der Matthäikirche zu Berlin im Jahr 1925 wurde Paul Conrad das Amt des Ephorus des Königlichen Domkandidatenstiftes (Berlin) in Verbindung mit dem des Oberdompredigers zugesprochen. Zum Gedächtnis an Conrad wurde an der Gedenkhalle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz eine Steintafel angebracht. Sein Grab befindet sich auf dem Luisenfriedhof II.

Werke

Das Königliche Domkandidatenstift 1854–1904. Festschrift zum fünfzigjährigen Stiftsjubiläum. Erinnerungsblätter. Warneck, Berlin 1904

Evangelische Zeugnisse, Predigten, Berlin, Martin Warneck, 1906

Sonne und Schild, Sonntagsbetrachtungen über die neuen Eisenacher Evangelien, Schriftenvertriebsanstalt G.m.b.H. Berlin, 1916. S. 162

Folge mir nach!. Evangelische Zeugnisse. Berlin: Verlag der Schriftenvertriebsanstalt 1925 - 216 S.

Dennoch Gott zum Trost! - Sonntagsbetrachtungen; Berlin, Christlicher Zeitschriftenverein, Schriftenvertriebsanstalt Alte Jakobstr. 129, 1919

Denkerworte sind Lebenswerte (Paul Conrads Sentenzensammlung) 1. Ausgabe Berlin, Martin Warneck, 1938. 300 S.


Leonard Berlin (* 18. November 1841 in Altona; † 4. Februar 1931 in Hamburg) war ein deutscher Fotograf mit Ateliers in Hamburg und Berlin.

Leben: Leonard Berlin kam 1841 in Altona zur Welt, wo sein Vater Julius Berlin als Buchhalter tätig war. In der Ausgabe des Hamburger Adressbuches 1849 ist Julius Berlin mit der Adresse Pferdemarkt 21 zu finden. Im Frühjahr 1854 zog die Familie zu seiner Schwägerin Emilie Bieber nach Hamburg in die „Gr. Bäckerstraße 26“. Adelgunde Koetgen, mit der Emilie Bieber das Daguerreotypie-Atelier eröffnet hatte, war mit ihrer Familie ausgezogen. Zwei Jahre später, 1857, war Julius Bieber mit Familie wieder ausgezogen, blieb aber in unmittelbaren Umgebung wohnen. Die Geschäfte müssen floriert haben, denn im Mai 1861 hatte Julius Berlin ein „Comptoir“ in prominenter Hamburger Lage im Jungfernstieg 9 angemietet.

Leonard Berlin trat 1862 in das Atelier seiner Tante Emilie Bieber ein. Mit dem Tod Emilie Biebers im Mai 1884 wurde Leonard Berlin alleiniger Inhaber des Ateliers E. Bieber.

1887 wurde ihm von Ernst II. Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha der Titel Professor verliehen. Dem folgten weitere Auszeichnungen des Duodezfürstentums: Hoffotograf, Sachsen-Ernestinischer Hausorden II. Klasse und die Ernennung zum Hofrat. Im Jahr 1890 eröffnete er ein zweites Atelier unter gleichem Namen – allerdings in Berlin. 1892 zog er mit der Familie nach Berlin. Das Berliner Atelier E. Bieber besaß hohes Ansehen. „Man“ ließ sich gern bei Bieber fotografieren. 1910 wurde die offene Handelsgesellschaft „E. Bieber, photographisches Atelier in Hamburg und Berlin“ aufgelöst. Auch im Ruhestand (ab 1910) blieb Leonard Berlin zunächst seinem Beruf verbunden, so war er Kurator für die photographischen Königlichen Lehranstalten in Berlin und gehörte der hamburgischen und der preußischen Sachverständigenkammer für Werke der bildenden Künste als Mitglied an (1916).

1865 heiratete Leonard Berlin in Hamburg Marianne Meyer aus Kopenhagen.

Das fotografische Atelier E. Bieber

In Hamburg: Leonard Berlin trat erstmals 1868 als zeitweiliges Mitglied der Ausstellungskommission der zweiten photographischen Ausstellung in Erscheinung.

Vermutlich hatte Leonard Berlin für die Arbeiten des Ateliers schon mehrere Jahre zuvor die Verantwortung übernommen, als er nach dem Tod seiner Tante Emilie Bieber 1884 Inhaber des fotografischen Ateliers E. Bieber in Hamburg wurde. Denn schon im Folge Jahr wurde Berlin mit einer Verdienstmedaille ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche Orden und weitere Auszeichnungen in kurzen Abständen.

1890 eröffnete Leonard Berlin in der Reichshauptstadt Berlin ein weiteres fotografisches Atelier E. Bieber. Es war nicht unüblich, dass Fotografen mehrere gleichnamige Ateliers betrieben oder betrieben ließen.[13] In Hamburg stand Arnold Mocsigay als zuverlässiger Operateur Leonard Berlin zur Seite. Unter seiner Leitung überstand das Atelier mit ca. 30 Angestellten die Zeit, als Hamburg von der Choleraepidemie heimgesucht wurde.[14] Arnold Mocsigay verließ das Atelier im Jahr 1897.

In Berlin: Obwohl Leonard Berlin-Bieber zu den erfolgreichsten Fotografen Berlins um die Jahrhundertwende zählte, ein Atelier an prominenter Adresse führte und eine illustre Gesellschaft fotografierte, ist dazu wenig Informatives veröffentlicht und/oder bekannt gemacht worden. 1891 findet sich der erste Eintrag in einem Berliner Adressbuch: „E. Bieber, Hofphotograph, Leipziger Straße 128, Inhaber Prof. Leonard Berlin“. Das im Parterre des Hauses gelegene Atelier verfügte über einen Telefonanschluss. 1892 kam der Eintrag „Kgl. Bayer.“ und im Folgejahr der eines „Herzogl. Sächs.“ Hofphotographen hinzu. 1895 vergrößerte Prof. Leonard Berlin sein Angebot: „Portrait-Photographie, Platinotypie, Vergrößerungen von kleinen, selbst verblichenen Bildern bis Lebensgröße, Miniaturen auf Bein, künstlerische Ausführung in Oel-, Aquarell- und Pastellfarben.“ 1896 zeigte Prof. Leonard Berlin erstmals ein zweites Atelier im Parterre des Hauses Friedrichstraße 176 an, ebenfalls mit Telefonanschluss. Es blieb bei dieser einen Anzeige. Seine Privatwohnung befand sich in der Wilhelmstraße 55, später in der Mohrenstraße 7. Am 16. September 1902 beging das fotografische Atelier E. Bieber sein 50-jähriges Jubiläum.[17] Ab 1907 lautete die Anschrift Leipziger Straße 130.[18] Leonard Berlin hatte über mehrere Jahre in der Voßstraße 17 gewohnt und war 1908 in die Kantstraße 103 gezogen.

Auszeichnungen: Eine Angabe gilt als „nicht verifiziert“, wenn sie ausschließlich auf dem Revers einer Fotografie abgebildet/erwähnt zu finden ist.

Ernennung zum Hof-Photograph

Datum unbekannt (vor 1888), königlich bayrischer Hoflieferant.

Datum unbekannt (ca. 1892), am Hof des Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha durch Ernennung von Alfred Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha.

Datum unbekannt (ca. 1903), durch Ernennung von Heinrich Prinz der Niederlande und Herzog zu Mecklenburg-Schwerin, Prinzgemahl der Königin Wilhelmina der Niederlande.

1905, am preußischen Hof durch den Kronprinzen aus Anlass seiner Vermählung.[19]

1907, König von Siam Chulalongkorn

Auszeichnungen

Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft 1885 (Sachsen-Ernestinischen Hausorden).[20][21]

Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausorden, Ritter II. Klasse, 1885.[22]

Professor (Titel), 1887 verliehen von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha[23]

Medaille erster Klasse auf der Melbourne Centennial Exhibition im August 1888.[24]

Verdienstkreuz für Kunst und Wissenschaft (Sachsen-Ernestinischen Hausorden) 1888.[21]

Bronzemedaille (1. Abteilung: Porträt, Landschaft und Architektur) für E. Bieber für Porträts anlässlich der Photographischen Jubiläumsausstellung 1889 in Berlin[25]

Diplome d' honneur, Antwerpen 1894 (nicht verifiziert)

Orden für Kunst und Wissenschaft erster Klasse durch den Schah von Persien im Jahr 1902.[26]

Orden der Italienischen Krone 1903.

Herzoglich sächsischer Hofrath[27]

Prinz Leopold von Bayern überreichte eine Busennadel mit Initialen in Brillanten und Saphiren mit Goldkrone im Jahr 1913.[28]

Silberner Preis auf Weltausstellung für Buchgewerbe und Grafik in Leipzig 1914.

Mitgliedschaften

Photographischer Verein zu Berlin im Juni 1895.[30]

Vertrauensmann im Rechtsschutzverband Deutscher Photographen (R.V.D.Ph.) 1898.[31]

Photographische Gesellschaft zu Wien im Juni 1884.[32]

Verein zur Pflege der Photographie und verwandter Künste zu Frankfurt a. M.: Am 7. Mai 1894 als außerordentliches Mitglied aufgenommen.

Nachfolge: Das Hamburger Atelier übernahm der Sohn Emil Bieber, der schon seit 1902 Mitgesellschafter war.[34] Seine Aufnahmen erfuhren große Wertschätzung. 1938 verließ er Hamburg, um sich und seine Familie vor der Verfolgung zu schützen. Die Filiale in Berlin übernahm 1910 der Kaufmann Julius Rosenberg,[35] der 1918 zum k.k. Hoffotograf ernannt wurde.[36] Das Fotoatelier E. Bieber in der Leipziger Straße 124 in Berlin bestand noch bis 1929.