Sie bieten auf eine Postkarte von 1906 aus New York.


Der Autor, Übersetzer und Herausgeber Jacob Wittmer Hartmann (1881-1934) am College of the city of New York wendet sich an den Verlag "Gesundes Leben" des Theosophen, Astrologen und Verlegers Hugo Vollrath (1877-1943) in Leipzig.


Er bestellt eine Probenummer der Zeitschrift "Gesundes Leben."


Datiert New York, 14. April 1912.


Sprache: deutsch.


Format: 8,3 x 13,8 cm.


Signiert "Dr. J.W. Hartmann."


Text mit Bleistift durchgestrichen; wohl zum Zeichen der Erledigung der Anfrage.


Jacob W. Hartmann gab u.a. die Zeitschrift "Soviet Russia Pictorial" heraus. Außerdem verfasste er zahlreiche Artikel über deutsche Künstler und Schriftsteller in der Encyclopedia Americana (1920). Er übersetzte u.a. Werke von Max Brod, Martin Andersen Nexø und Fritz Mauthner. Eine eigenständige Monographie war "The Gọngu-Hrólfssaga: A Study in Old Norse Philology", New York 1912.


Zustand: Papier gebräunt und fleckig; Ecken bestoßen. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: FM 220213 Autogramm Autograph


Über den Verleger Hugo Vollrath (Quelle: AstroWiki):

Otto Hugo Vollrath (* 11. April 1877 in Loitzsch bei Zeitz; † 1943 in Lützschena bei Leipzig) war ein deutscher Theosoph, Astrologe und Verleger.

Biographie: Sein Vater war der Kaufmann Bernhard Vollrath.

Bereits 1899 soll er ein Mitarbeiter von Franz Hartmann gewesen sein, einem bekannten Theosophen und Freund von Helena Petrovna Blavatsky, dessen Werke Vollrath später auch verlegte. Seit seiner Studienzeit, er hatte Kameralistik (Kämmererwesen) in Leipzig studiert, war Vollrath an der Theosophie interessiert und erkannte schnell, dass es einen möglicherweise lukrativen Markt für okkultes Wissen gab.

Mit der Gründung des "Theosophischen Verlagshauses" 1907 in Leipzig sicherte er sich einen Anteil an diesem Markt (es existierte bis 1937). Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Verlag zu einem der größten in Leipzig, welcher ausschließlich okkulte Schriften verbreitete. Bei ihm erschienen viele bedeutende astrologische Werke der damaligen Zeit. Er war außerdem Herausgeber der Zeitschrift "Theosophie".

1908 wurde er wegen wirtschaftlicher Unterschlagungen und moralischer Unredlichkeit aus der von Rudolf Steiner geleiteten Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft Adyar ausgeschlossen. Er wurde Mitglied und Sekretär (Repräsentant für Deutschland: 1908-1911) des "Ordens des Sterns vom Osten" der Annie Besant, die ihm schließlich das Amt entzog. Die Konfrontation mit Steiner und dessen Zerwürfnis mit der TG nahmen weiter zu.

1909 heiratete er Clara Ortlepp (welche Waldorfpädagogik praktizierte und Gründerin der Wanderer-Loge in Breslau war). Schon 1913 wurden sie wieder geschieden.

1912 übertrug er auf Veranlassung von Hartmann Max Heindels Hauptwerk ins Deutsche ("Die Weltanschauung der Rosenkreuzer. Das esoterische Christentum der Zukunft"). Etwa zu der gleichen Zeit publizierte er unter dem Pseudonym Walter Heilmann Rosenkreuzer-Meisterbriefe eines vorgeblichen Max Grashof, einem Pseudonym für Heindel.

Vollrath fälschte nicht nur die eigene Dissertation, um sich mit dem Doktortitel zu schmücken (1934 erfolgte nach den Recherchen Korschs die Aberkennung), sondern er war auch 1914 von einem Kriegsgericht wegen Fahnenflucht verurteilt worden, sowie organisierte kriminelle Machenschaften.

Er gehörte zu jenen Leipziger Theosophen, die eine völkische, antisemitische Strömung vertraten. Ellic Howe bezeichnet Vollrath als "Gauner mit einem Hang zum Okkultismus". Es verwundert nicht, dass er in seinem Verlag die Ariosophen Ernst Tiede und Rudolf von Sebottendorf förderte, ersteren als Schriftleiter, letzteren als Autor. In der "Astrologischen Rundschau" konnte Tiede bereits 1914 eine günstige Besprechung der ariosophischen Zeitschrift "Ostara" von Lanz von Liebenfels veröffentlichen.

1937 wurde die Theosophie in Deutschland verboten. Dies bedeutete den Beginn einer Ära der Verfolgung. Hausdurchsuchungen, Vernehmungen und Beschlagnahmungen waren an der Tagesordnung. Büchersammlungen wurden geplündert, Verlage geschlossen und ihre Bestände an esoterischer Literatur fast restlos vernichtet, auch das Verlagshaus Vollraths.

Vollrath wurde 1941 in seinem Geburtsort Loitzsch bei Zeitz verhaftet und vor Ort arrestiert. Seine Gesundheit litt darunter sehr. Die theosophischen Freunde entführten ihn daher 1942 nach Lützschena, einem Ort bei Leipzig. Dort starb er unter ihrer Pflege 1943.

Astrologie: Vollrath (Schüler von Karl Brandler-Pracht) wurde als Buch- und Zeitschriften-Verleger während der ersten Jahrzehnte des Zwanzigsten Jahrhunderts einer der Wegbereiter der wiedererstehenden Astrologie im deutschsprachigen Raum. 1909 brachte er die theosophische Zeitschrift "Prana" heraus mit dem Österreicher Brandler-Pracht als Redakteur. Er erstellte eine astrologische Monatsbeilage dazu mit dem Titel "Astrologische Rundschau". Damit wurde das Interesse an der Astrologie in breiten Kreisen geweckt. Sein Verlagshaus gehörte zwischen den Weltkriegen zu den bedeutendsten astrologischen Verlagen Deutschlands. Viele namhafte Astrologen veröffentlichten ihre Werke in seiner 21-bändigen "Astrologischen Bibliothek".

Als 1937 jegliche "Wahrsagerei" verboten wurde, musste er die Astrologie aufgeben.

DAG und AGiD: Am 7.8.1910 gründete er mit Brandler-Pracht zusammen in Leipzig die Deutsche Astrologische Gesellschaft (DAG), nachdem er bereits zwei Jahre zuvor in Wien die "Astrologische Gesellschaft" gegründet hatte. Ihr Verbandsorgan wurde die "Astrologische Rundschau", eine Zeitschrift aus seinem Verlagshaus. Nach einem Zerwürfnis verließ Brandler-Pracht die DAG zuerst; später scheint es jedoch auch zwischen der DAG und Vollrath zum Streit gekommen zu sein, denn der Verein wendet sich ab Anfang 1914 wieder Brandler-Pracht zu.

Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sich Vollrath erneut in der deutschen Astrologiebewegung. Es gelang ihm allerdings nicht, in ihr die Kontrolle zu übernehmen. Im Mai 1924 wurde unter seiner tatkräftigen Mitwirkung die Astrologische Gesellschaft in Deutschland (AGiD) gegründet, wiederum mit Sitz in Leipzig. Als übernationale Dachorganisation umfasste die AGiD zahlreiche Vereine und Verbände in Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei. Bekannte Vorstandsmitglieder waren, neben Vollraths treuem Mitarbeiter Theobald Becher und ihm selbst, Otto Kellner und Dr. Gerhard Naumann. Nachdem Hubert Korsch, ebenfalls Mitglied der AGiD, 1929 den Vorsitz der Astrologischen Zentralstelle in Düsseldorf übernahm, schwand die Bedeutung der AGiD zunehmend.

Am 12.6.1933 wurde die AGiD durch den Nationalsozialisten Werner Schingnitz "gleichgeschaltet", Vollrath und Becher hatten von da an keinen großen Einfluss mehr; statt ihrer etwa der Nazi-Astrologe Otto Martin Pfefferkorn, der in den Vorstand berufen wurde. Im Jahr 1937 wurde die AGiD dann ganz aufgelöst.

Der deutschen Astrologen-Verband betrachtet die DAG ebenso wie die AGID als seine Vorläuferorganisationen.

Astrologische Bibliothek des Theosophischen Verlagshauses

Band I: Astrologisches Lehrbuch zur Einführung in die astrologische Wissenschaft. Autor Erstauflage: Brandler-Pracht. Dritte, bedeutend vermehrte Auflage: Otto Pöllner. Vierte Auflage: Rudolf von Sebottendorf

Band II: Astrologische Aphorismen. Autor: Brandler-Pracht.

Band II (Neuauflage): Astrologische Deutungsregeln in neuer Bearbeitung. Autorin: Lia Feerhow

Band III: Häuser-Tabellen von 40° bis 56° geographische Breite.

Mit einem Anhang: Mathematische Tafeln zum Gebrauche für die Astrologie. Diese Häuser-Tabellen ermöglichen es die Häuser eines Horoskops auch ohne rechnerische Mühe annähernd genau zu bestimmen Autor 1. Auflage: Brandler-Pracht; 2. Auflage: Pöllner

Band IV: Das Solarhoroskop. Jahreshoroskop. Autor Erstausgabe: Brandler-Pracht, spätere Auflagen ohne Autorenangabe

Band V: Direktionen der wissenschaftlichen Astrologie. Autor 2. Auflage: Alfred Max Grimm

Band VI: Stunden- und Fragehoroskope mit Berücksichtigung der Perioden, Zyklen und Tattwas Autor: Sebottendorf

Band VII: Mundan-Astrologie. Autor: Pöllner

Band VIII: Schicksal und Sterne. Autor: Pöllner

Band IX: Die Medizinische Astrologie. Unter Berücksichtigung des Pflanzenheilverfahrens, der Homöopathie, Hygiene und Biochemie Autor: Friedrich Feerhow

Band X: Berechnungs-Tabellen für die astrologische Praxis zum Gebrauche bei den verschiedenen Direktionsverfahren Autor: Fr. Mörbitz

Band XI: Tafeln der schiefen Aufsteigung für die Polhöhe (Geographische Breite) von 1° bis 60°. Autor: Pöllner

Band XII: Vereinfachte wissenschaftliche Astrologie. (Einzig autorisierte Übersetzung von R. Voss Berlin) Autor: Heindel

Band XIII: Die Botschaft der Sterne (Einzig autorisierte Übersetzung von Rudolf von Sebottendorf) Autor: Heindel

Band XIV: Astrologisches Lexikon Autor: Ernst Tiede

Band XV: Geschichte der Astrologie. Band 1 - Urzeit und Altertum Autor: Sebottendorf

Band XVI: Sterntafeln (Ephemeriden) von 1838 bis 1922 und Häusertabellen 2° bis 40°. Autor: Sebottendorf

Band XVII: Praktischer Lehrgang zur Horoskopie nebst Deklinationen der Wandelsterne von 1851-1923. Autor: Sebottendorf

Band XVIII: Sonnen- und Mondorte, Sternzeit von 1850-1923. Die Frage der Häuserberechnung Planetenkonjugationen und Ausdeutung von Finsternissen. Autor: Sebottendorf

Band XIX: Die Symbole des Tierkreises. Der Schlüssel zu dem astrologischen Weltbild. (Mit einigen Figuren im Text). Autoren: Theobald Becher, Ernest Hentges, J. Kruisheer, Franz Hartmann u.a.

Band XX: Die Lehre von den Transiten. Die Wirkung der einfachen und progressiven Transite der Planeten über die wichtigen Plätze und Stellen des Geburtshoroskopes. Autor: Professor Dr. Uhle

Band XXI: Die Fixsterne. Ihre Bedeutung in der Astrologie. Autor: Uhle