Sie bieten auf einen eigenhändigen, signierten Brief des Journalisten Hans Wallenberg (1907-1977).


Datiert Berlin, Podbielskiallee 31 A, den 3. Februar 1976.


Unter dieser Adresse ist Hans Wallenberg verzeichnet im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 1975, S. 4145.


Gerichtet an den Pianisten, Komponisten, Schriftsteller und Musikkritiker Erwin Kroll (1886-1976) in Berlin, dem er zum 90. Geburtstag gratuliert.


Auszüge: "Lieber verehrter Dr. Kroll, den Zeitungen entnehme ich, dass Sie heute das seltene Fest des 90. Geburtstags feiern. [...] Ich erinnere mich unserer ersten Begegnungen nach dem Kriegsende und Ihrer unverdrossenen Mitarbeit mit grosser Freude. Wir alle waren damals von schönen Hoffnungen beseelt, die, wenn nicht Immer, so doch oft, den Beschwernissen des Alltags ihren Schrecken nahmen. Mit allen guten Wünschen und sehr herzlichen Grüssen bin ich Ihr Hans Wallenberg."


Anm.: Hans Wallenberg war 1946/47 Chefredakteur der "Neuen Zeitung" in München, für die Erwin Kroll als Musikkritiker tätig war.


Umfang: Doppelseitig beschriebenes A4-Blatt; ohne Umschlag.


Zustand: Mit kleinem Knick in der Falz; ansonsten gut. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Kroll 2021-12-21 Autogramm Autograph


Über Hans Wallenberg und Erwin Kroll (Quelle: wikipedia):

Hans Günther Michael Wallenberg (* 17. November 1907 in Deutsch-Wilmersdorf; † 13. April 1977 in Berlin) war ein deutscher Journalist, der im Exil US-amerikanischer Staatsbürger wurde.

Leben: Wallenberg war der Sohn des Zahnarztes und Chefredakteurs Ernst Wallenberg beim Ullstein Verlag der Vossische Zeitung und B.Z. am Mittag und der Sophie geb. Majerowitsch. Geboren wurde er in der elterlichen Wohnung am Kurfürstendamm 109. Die Familie war jüdischer Konfession. Nach dem Studium in Berlin arbeitete Wallenberg von 1928 bis 1933 als Redakteur.

1937 musste Wallenberg emigrierten, floh aus Berlin über Prag – lernte zunächst das Schuhmacher-Handwerk – 1938 in die USA und arbeitete in New York zunächst als Aushilfsschreiber für Anwälte und Geschäftsleute. 1939 gründete er in New York eine eigene Firma für Druckereivermittlung.

Nach Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg wurde er 1942 eingezogen, womit er zum amerikanischen Staatsbürger wurde und im Frühsommer 1945 als US Army-Offizier in seine Heimatstadt zurückkam. Laut Eigenangaben engagierte er sich für die Erhaltung seines alten Ullsteinhauses in Tempelhof, das 1937 in "Deutscher Verlag" umbenannt worden war. Sein Einsatz galt, zu verhindern, dass die dort noch vorhandenen Zeitungsdruckmaschinen demontiert wurden, was die sowjetische Besatzungsbehörde angestrebt hatte. Er wurde vom US-State Department mit vielfältigen journalistischen Aufgaben betraut. Zunächst folgte er Hans Habe von März 1946 bis September 1947 und November 1949 bis 1955 als Chefredakteur der Neuen Zeitung in München, dessen Herausgeber die Information Control Division der amerikanischen Besatzungsbehörde ist.

Nach 1953 führte er in New York seine Firma, die Druckprodukte jeder Art in verschiedenen Sprachen herstellte.

1959 kam er zu Axel Springer – dessen Vertrauter er wurde und Wallenberg zum Leiter des Springer-Auslandsdienstes in New York machte. 1961 kehrte er nach Berlin zurück und leitete die Public Relations-Abteilung des Axel Springer Verlags und wurde Generalbevollmächtigter der Ullstein GmbH. Geschäftsführender Redakteur von Die Welt und war er 1962 bis 1964 und im Anschluss bis 1967 Direktor der Ullstein-Buchverlage.

Privates: Hans Wallenberg war von 1947 an mit Eva, geb. Josepeit, verheiratet, starb kinderlos und wurde in Berlin auf dem Friedhof Wilmersdorf beigesetzt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

1966: Berlin Kochstraße (Die Geschichte des Ullsteinverlages)

1969: Kleine Geschichte der Zeitungsstadt Berlin (zusammen mit Arno Scholz)

1972: Von Berlin aus gesehen (Erlebnisberichte)


Erwin Kroll (* 3. Februar 1886 in Deutsch Eylau, Ostpreußen; † 7. März 1976 in West-Berlin) war ein deutscher Pianist, Komponist, Schriftsteller und Musikkritiker. Wie sein Freund Otto Besch war Kroll ein Tondichter Ostpreußens.

Leben: Um 1900 kam Kroll nach Königsberg i. Pr. und besuchte mit Otto Besch das Königliche Hufengymnasium. An der Albertus-Universität studierte er Philologie und Musik. Mit einer Doktorarbeit über den in Königsberg von jeher verehrten E.T.A. Hoffmann zum Dr. phil. promoviert, ging er in den Schuldienst. Er wandte sich 1919 ganz der Musik zu und setzte seine bei Otto Fiebach und Paul Scheinpflug begonnenen Studien in München fort. Dort fand er vor allem in Hans Pfitzner einen wichtigen Lehrer. Ihm widmete er später ein vielbeachtetes Buch. Neben seinem Studium war Kroll Korrepetitor an der Münchner Staatsoper und Schriftführer des Hans-Pfitzner-Vereins für Deutsche Tonkunst, zu dessen Gründung Thomas Mann aufgerufen hatte. 1925 kehrte Kroll nach Ostpreußen zurück und wurde Musikkritiker der Hartungschen Zeitung, ab 1930 ihr Feuilletonchef. Seit 1934 wirkte er in Berlin als Kritiker und Musikschriftsteller. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete er bis 1953 die Musikabteilung des Nordwestdeutschen Rundfunks in Berlin. Der (vergessenen) Bedeutung Königsbergs als Musikstadt hat Kroll mit seinem Buch ein Denkmal gesetzt.

Werke

Ostpreußische Heimat – Orchesterwerk

Violinsonate in B-Dur

Sonatine in F-Dur

Ostpreußische Tänze

Der Adebar – Fantasie über ostpreußische Volksweisen für großes Orchester

Gesangswerke und Liedbearbeitungen

Lieder für Solostimmen und Chorlieder

Schriften

Musikstadt Koenigsberg

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1923.

Hans Pfitzner. Drei Masken Verlag, München 1924 .

Das Theater. Festschrift zum 25 jährigen Bestehen der Städtischen Bühnen zu Dortmund. Das Theater, Berlin 1930.

Carl Maria Weber. Athenaion, Potsdam 1934 .

Musikstadt Königsberg. Atlantis, Freiburg i. Br. 1966.

Ehrungen

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, Verdienstkreuz am Bande (27. Januar 1956)

Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen (1960)