Sie bieten auf zwei eigenhändige, signierte Postkarten (eine mit Kürzel "M.") des klassischen Philologen Friedrich Marx (1859-1941).


Datiert Bonn, 28. Januar und 7. Februar 1880. -- Zu dieser Zeit studierte F. Marx in Bonn.


Gerichtet an den Primaner Alexander Koenig (1858-1940) in Burgsteinfurt (wohnhaft bei Herrn Fatke), der 1880 durchs Abitur am Gymnasium Arnoldinum fallen sollte (1882 holte er es nach). Später wurde er Zoologe und Begründer des heutigen Museums Koenig in Bonn.


Jeweils mit Empfangsvermerken des Empängers.


1.) Karte mit Poststempel Bonn, 28. Januar 1880.

Transkription: "Lieber Herr König! Ich bin nach dem von Ihnen gestellten Verlangen leider vollständig verhindert Ihnen zu entsprechen; eben erst, Mittwoch um 11 Uhr holte ich mir auf der Post Ihren Brief, der, weil er recommandirt, bei meiner Abwesenheit meiner Hauswirtin nicht übergeben werden dürfen, 3 mal traf mich der Briefträger nicht zu hause. Ich bin nun zudem so mit Arbeiten bis Freitag überlastet, wie noch nie in diesem Semester und kann unmöglich Ihnen das Gewünschte, geschweige im Pl. übersenden bis zum gewünschten Termin. Ich bitte Sie doch mir das Th. früher und nicht recommandirt zu übersenden, wenn es mich zeitig antreffen solle. Mit frd. Gruß M. In Eile im Colleg geschrieben!"


2.) Karte Bonn, 7. Februar 1880.

Transkription: "Lieber Herr König! Herzlichen Dank für Ihre freundliche Nachricht, ich habe mich darüber, daß es Ihnen gut ging von Herzen gefreut; aber wiederum kann ich leider Ihren Wunsch nicht mit der gewünschten Raschheit willfahren; die Bücher müssen stets einen Tag vorher bestellt sein, von Sonntag bis Mittwoch ist die Bibliothek wahrscheinlich wegen der Feiertage geschlossen, was sich übrigens tun läßt, will ich tun. Mit herzlichem Gruß, Ihr F. Marx."


5-Pfennig-Ganzsachen (9,2 x 14 cm).


Zustand: Karten gebräunt und fleckig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Corner 22-6 Autogramm Autograph


Über Friedrich Marx und Alexander Koenig (Quelle: wikipedia):

Friedrich Marx (* 22. April 1859 in Bessungen, heute zu Darmstadt; † 17. Oktober 1941 in Bonn) war ein deutscher klassischer Philologe.

Leben: Friedrich Marx, der Neffe des Architekturprofessors Erwin Marx (1841–1901), studierte von 1877 bis 1882 Klassische Philologie an den Universitäten zu Gießen und Bonn, wo seine bedeutendsten Lehrer Franz Bücheler und Hermann Usener waren. 1882 wurde er in Bonn mit der Dissertation Studia Luciliana promoviert. Seine Habilitation erreichte er 1887 in Berlin bei Johannes Vahlen. In den folgenden Jahrzehnten wirkte er für jeweils wenige Jahre als ordentlicher Professor an verschiedenen Universitäten: Von 1888 bis 1889 in Rostock (Vorgänger Friedrich Leo, Nachfolger Richard Reitzenstein), von 1889 bis 1893 in Greifswald (Vorgänger Adolph Kießling, Nachfolger Eduard Norden), von 1893 bis 1896 in Breslau (Vorgänger Martin Hertz, Nachfolger Franz Skutsch), von 1896 bis 1899 in Wien (Vorgänger Wilhelm von Hartel, Nachfolger Edmund Hauler), wo er 1898 auch zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften gewählt wurde, von 1899 bis 1906 in Leipzig (Vorgänger Otto Ribbeck, Nachfolger Richard Heinze). Im Jahr 1905 nahm er einen Ruf an die Universität Bonn auf den Lehrstuhl seines Lehrers Bücheler an, dem er 1906 folgte. Hier blieb Marx bis zu seiner Emeritierung, die nach dem Sommersemester 1927 erfolgte. Im akademischen Jahr 1917/1918 war er Rektor der Universität.

Leistungen: Friedrich Marx gilt als letzter Vertreter der Bonner Schule der klassischen Philologie, wie sie von Friedrich Ritschl in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts begründet worden war. Wie dieser und sein Nachfolger Franz Bücheler begriff Marx die Exegese und Textkritik als wesentliche Aufgabe der Philologie, während die Leipziger Schule um Richard Heinze und die Berliner Schule um Hermann Diels und Werner Jaeger längst die Geistesgeschichte und Philosophie in der Philologie zu verankern suchten. Dabei stand Marx den sprachwissenschaftlichen Untersuchungen seines Breslauer Nachfolgers Franz Skutsch an den antiken lateinischen Texten kritisch gegenüber.

Seine konservative Haltung hat ihn jedoch nicht daran gehindert, bedeutende Textausgaben und -kommentare zu schaffen, die bis heute viel benutzt werden. Dazu zählt seine kritische Ausgabe der Rhetorica ad Herennium (1894, nachgedruckt 1964, 1966 und 1993), der Fragmente des Satirikers Lucilius (zwei Bände, 1894–1895), des Diversarum hereseon liber von Filastrius von Brescia (CSEL 1898), der Schriften des Celsus (1915)[2] und des plautinischen Rudens (1928).

Von 1925 bis 1934 war Marx Herausgeber der Zeitschrift Rheinisches Museum für Philologie, die vorher seit 1920 durch die lange Krankheit des Herausgebers August Brinkmann brachgelegen hatte. Sein Bonner Nachfolger Ernst Bickel übernahm 1935 die Herausgeberschaft bis zur kriegsbedingten Einstellung der Zeitschrift 1944 und gründete sie 1950 neu.

Aus gesundheitlichen Gründen musste Marx seine wissenschaftliche Arbeit ab 1935 einschränken. Er starb am 17. Oktober 1941 im Alter von 82 Jahren. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Poppelsdorfer Friedhof.

Schriften (Auswahl): Aristoteles’ Rhetorik (= Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-Historische Klasse. Band 25, VI). Teubner, Leipzig 1900, S. 241–328.


Alexander Ferdinand Koenig (* 8. Februarjul. / 20. Februar 1858greg. in Sankt Petersburg; † 16. Juli 1940 auf Schloss Blücherhof, Klocksin, Mecklenburg) war ein deutscher Zoologe und Begründer des heutigen Museums Koenig in Bonn.

Leben: Alexander Koenig war der Sohn von Leopold Koenig, dem „Zuckerkönig“. Dieser hatte im 19. Jahrhundert in St. Petersburg und in der Ukraine ein Zuckerimperium errichtet. Darüber hinaus besaß die deutschstämmige Familie große Ländereien in der heutigen Ukraine.

Die Doktorarbeit Koenigs: Im Alter von neun Jahren kam Alexander Koenig nach Bonn, wo sein Vater eine große Villa am Rheinufer erworben hatte (heute Villa Hammerschmidt). Dort besuchte er gemeinsam mit seinem Bruder Carl Koenig, dem Vater der Schriftstellerin Hertha Koenig, das Königliche Gymnasium bis 1874. Ostern 1874 wechselte er auf das Gymnasium Arnoldinum zu Burgsteinfurt. Hier begann er als Obertertianer mit dem Sammeln von Vogeleiern und Tierpräparaten. In seinen Erinnerungen eines alten Burgsteinfurter Schülers (Bonn 1933) beschreibt Koenig diese Jahre als die prägenden für seine berufliche Zukunft. 1880 fiel er am Arnoldinum durchs Abitur, das er zwei Jahre später am 18. März 1882 am humanistischen Gymnasium im pommerschen Demmin bestand.

Er studierte Zoologie an den Universitäten Greifswald (ab 1880 zunächst mit „kleiner Matrikel“, bis er das Abitur nachgeholt hatte), Kiel, Berlin und Marburg, wo er 1884 mit einer Dissertation über taxonomische Probleme bei Mallophagen (Vogelläusen) zum Dr. phil. promoviert wurde. Im Sommer 1884 heiratete er Margarethe Westphal (1865–1943) aus Demmin. Er habilitierte sich 1888 in Bonn mit einer Arbeit über die Vögel von Tunis und wurde 1894 zum Professor der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität Bonn ernannt. Bengt Berg war sein Mitarbeiter von 1909 bis 1913.

Nach zahlreichen Forschungsreisen legte er 1912 in Bonn den Grundstein zum Bau eines Naturkundemuseums, das nach Koenig Museum Koenig benannt wurde. Der Rohbau stand bereits 1914, doch die Fertigstellung des Gebäudes wurde durch Krieg und Besatzungszeit, in der das Gebäude als Kaserne diente, verzögert. Außerdem verlor Koenig durch die Inflation sein gesamtes Vermögen. 1929 stiftete er das Museum dem Deutschen Reich. 1934 wurde es eröffnet. Danach lebte er bis zu seinem Tod in Bonn und auf seinem Gut in Mecklenburg.

Der Parlamentarische Rat der Bundesrepublik Deutschland hielt seine Eröffnungssitzung am 1. September 1948 im Museum Koenig ab.

Seine in der Jugend begonnene Sammlung, vor allem von Säugetieren und Vögeln, ist teilweise noch heute im Museum Koenig zu sehen, unter anderem zwei Giraffen, die er von einem Besuch aus der Kordofan-Region, dem heutigen Sudan, mitbrachte. Expeditionen führten ihn 1905 bis 1908 in die arktische Region um Spitzbergen sowie ins nördliche und nordöstliche Afrika.

Alexander Koenig starb am 16. Juli 1940 auf seinem Landsitz „Blücherhof“ in Mecklenburg. Er wurde auf dem Bonner Südfriedhof beigesetzt. Die Stadt Bonn hat ihm die auf halber Höhe des Bonner Venusbergs liegende Alexander-Koenig-Straße gewidmet.

Auszeichnungen und Ehrungen

1934: Ehrenbürger der Stadt Bonn

1938: Adlerschild des Deutschen Reiches