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GL Georg Ludwig von OEYNHAUSEN (1734-1811): Dokumente NIENBURG 1802 Schuldbriefe


Beschreibung

 

Weitere Bilder siehe unten! –



Sie bieten auf ein Konvolut Dokumente (Nienburg 1802) des kurfürstlich braunschweig-lüneburgischen Generalleutnants Georg Ludwig von Oeynhausen (1734-1811), Chef des 7. Kavallerieregiments (Dragoner) und Begründer der gräflichen Linie zum Hameln.


 

Betrifft v.a. Schuldsachen von G.L. von Oeynhausen; mehrmals erwähnt ist sein Lehngut Bierde bei Walsrode, das er seit 1800 besaß und auf dem er auch starb.


 

"In der Folge lebte er (Georg Ludwig von Oeynhausen) auf dem kleinen Gute Bierde im Lüneburgischen, welches ihm am 22. April 1800 nach dem Erlöschen der Familie von Fulda als erledigtes Lehen auf Grund einer, seinem Vater am 7. August 1772 ertheilten Lehnsexpectanz verliehen war. Dasselbe wurde nach seinem Tode von der Westfälischen Regierung eingezogen, später einem Herrn von Ende verliehen und gehört jetzt dem Herrn von Arnswaldt." (Quelle: Julius Graf von Oeynhausen: Geschichte des Geschlechts von Oeynhausen, Band 3, Frankfurt a.M. 1889, S. 273.)

 

Ob es sich beim Lehnsgut Bierde um die Burg Bierde handelt, die bis 1798 ebenfalls im Besitz der Familie von Fulda / Fulde war, ist unklar.



 

1.) Eigenhändig signierte Erklärung von Georg Ludwig von Oeynhausen, datiert Nienburg, den 17. Juli 1802.


"Herr Ober-Krieges-Commissair Soest werden hiedurch ersucht, hierauf an den Herrn Ober-Commissair Meineke für Königliche Hospital-Casse diejenigen [...] fünfhundert und Sechzig Reichsthaler in Cassen Gelde auszubezalen, welche Königlicher Hospital-Casse als erstjährige Aufkünfte{?} wegen des mir allgnädigst conferirten Lehn-Guts Bierde zustehen, den Empfang dieser Summe von gedachten Herrn Ober-Commissair hierunter bescheinigen, und selbige sodann dem mir allergnädigst anvertrauten 7. Cavallerie-Regimente in der Gage-Abrechnung mir denn decourtiren zu lassen."


Eigenhändig signiert "G.L. Grf. v. Oeynhausen, General Lieutenant."


Mit Empfangsbestätigung: "empfangen. H.L. Meineke."


Umfang: 1 S. (31 x 20,5 cm).


 

2.) Unsignierte Erklärung von G.L. von Oeynhausen, eigenhändiges Konzept, ebenfalls datiert Nienburg, den 17. Juli 1802.


Auszüge: "Demnach ich die Revenues meines Lehn-Guts Bierde auf die nächsten Vier Jahre dem Herrn Lieutenant Luhmann meines unterhabenden Regiments in der Maaße angewiesen habe, daß er solche unmittelbar empfangen, zu dem bestimmten Zwecke verwende und sich demnächst darüber mit mir berechnen solle; so werden der Herr Doctor und Ober Appellations Gerichts Procurator Winter hiedurch ersucht, den gesammten Ueberschuß aus der Administrations Rechnung über das Gut Bierde [...] gedachten Herrn Lieutenant Luhmann unmittelbar zugehen zu laßen."


Umfang: Eine rechtsspaltig beschriebene Folio-Seite.

 

3.) Unsignierte Erklärung / Schuldbrief von G.L. von Oeynhausen, eigenhändiges Konzept, ebenfalls datiert Nienburg, den 17. Juli 1802.


Auszüge: "Ich Ende unterschriebene dere General Lieutenant Georg Ludewig von Oeynhausen urkunde und bekenne hiermit für mich und meine Erben, daß des weyl. Kaufmanns Herrn Johann Philipp Bollmeyer hieselbst nachgelassene Frau Witwe, Dorothea Sophie Friederique, gebohrne Langen [...] mir auf mein Ansuchen ein Capital von 3000 rthlr. schreibe dreitausend Reichsthaler [...] geliehen und am heutigen Tage baar ausgezahlt habe. Wie ich nun sothanes Capital nicht nur richtig empfangen, sondern auch dasselbe zu Bezahlung meiner noch unbefriedigten Gläubiger so fort wieder verwendet habe", so versichert er, die vereinbarten Termine zur Rückzahlung einzuhalten und gibt sein gesamtes Vermögen als Sicherheit, insbesondere das Allodium des Guts Bierde.

Außerdem erklärt sich der Leutnant Luhmann bereit, die Bürgschaft für diesen Kredit zu übernehmen.


Umfang: 5 ½ einseitig beschriebene Folio-Seiten.

 


4.) "Rechnung mit dem Herrn Lieutenant Luhmann wegen der Anleihe Sr. Excellenz, des Herrn General-Lieutant von Oeynhausen ad 3000 rth."


Umfang: 1 ½ Seiten (33,5 x 20,5 cm).


 

Als Zugabe ein weiteres Dokument des Georg Ludwig von Oeynhausen, datiert Nienburg, den 14. August 1800, allerdings vorliegend in zeitnaher Abschrift von fremder Hand.


G.L. von Oeynhausen leiht sich von der Majorin von Oeynhausen, geb. Röder von Diersburg "die Summe von zweihundert Stück vollwichtige Pistolen wovon ich heute dato einhundert Stück zu meinen Händen baar empfangen habe und das zweite Hundert auf mein Verlangen an den Herrn Cammerpräsidenten Graf von Kielmannsegge bezahlt sind."


Umfang: 1 ½ beschriebene Seiten (31 x 19,5 cm).

 

Bei der Majorin von Oeynhausen handelt es sich um Sophie Freifrau von Oeynhausen, geb. Röder von Diersburg (1761-1847), Stiftsdame in Beckenhorst, verheiratet mit dem Major Friedrich Freiherr von Oeynhausen (1748-1823) auf Merlsheim und Tochter von Wilhelm Röder von Diersburg (1722-1772), Page und Hofstallmeister in Darmstadt, Oberstallmeister, Oberhauptmann, und der Luisa Röder von Diersburg, geb. Gräfin von Wartensleben (1722-1781), Hofdame der Erbprinzessin, späteren Landgräfin Wilhelm von Hessen-Kassel.


 

Zustand: Papier etwas fleckig, an den Rändern teils stärker, mit leichten Randschäden, ins. gut. Das dritte Dokument etwas knapp beschnitten. Bitte beachten Sie auch die Bilder am Ende der Artikelbeschreibung!

 Interner Vermerk: Oeyn6712-weiß


Bilder

 

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Über Georg Ludwig von Oeynhausen (Quelle: wikipedia):

 

Graf Georg Ludwig von Oeynhausen (* 10. Mai 1734; † 11. März 1811 auf Gut Bierde bei Walsrode) war ein kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Generalleutnant und Chef des 7. Kavallerieregiments (Dragoner). Er war zudem Begründer der gräflichen Linie zum Hameln.

Sein Vater war der Oberjägermeisters und Generalmajor Graf Friedrich Ulrich von Oeynhausen (* 11. Juni 1695; † 5. April 1776), seine Mutter dessen Ehefrau Friederike Wilhelmine de Lorraine genannt de Beauvernois (* 13. Oktober 1702; † 18. Dezember 1751).

Leben: Er trat 1748 als Fähnrich in die Fußgarde ein und erhielt in der unglücklichen Schlacht bei Hastenbeck am 26. Juli 1757 die Feuertaufe. Bald danach wurde er als Kapitänleutnant zur Leibgarde zu Pferd versetzt und nahm in verschiedenen Stellungen, teils in der Front, teils als Adjutant am Siebenjährigen Krieg teil. In der Schlacht bei Minden am 1. August 1759 war er Ordonnanzoffizier des Oberbefehlshabers Herzog Ferdinand von Braunschweig, später dessen persönlicher Adjutant. Im Krieg gegen Frankreich in den Niederlanden, zu welchem das Kurfürstentum seit dem Frühjahre 1793 ein „Auxiliarcorps“ stellte, rückte er als Generalmajor mit dem Leibgarderegiment ein.

Er befehligte später eine Kavalleriebrigade und focht bei Famars (23. Mai) und Hondschoote (6–8. September). Den Feldzug von 1794 eröffnete der neue französische Oberbefehlshaber Pichegru mit einem Angriff auf der ganzen Linie; am 26. April nahm General Bertin die von einer hannoverschen Abteilung unter General von Wangenheim besetzte Stellung von Moucron, welche das dahinter liegende wichtige Courtrai deckte. Am 27. Nachmittags erhielt Oeynhausen den Befehl, an Stelle des schwer erkrankten Wangenheim das Kommando von dessen Truppen zu übernehmen und jene Stellung „es koste was es wolle“ zurückzuerobern. Es war eine schwierige Aufgabe. Oeynhausen bemerkte in seinem dem Feldzeugmeister Graf Clerfait erstatteten Bericht, dass nur seine Zusicherung, die Flügel der angreifenden Truppen decken zu wollen, „ihn wegen eines solchen gewagten Unternehmens vorwurfsfrei machen könne“. Er hatte nur 3600 Mann zu seiner Verfügung, die bereits durch vorangegangene Kämpfe arg mitgenommen waren. Aber sie lösten die ihnen gestellte Aufgabe glänzend; in der Frühe des 28. April aufgebrochen, befand sich Oeynhausen gegen Mittag im Besitz der Stellung; nicht lange nachher traf Clerfait mit Verstärkungen ein, deren es bedurfte, um dieselbe zu halten. Am folgenden Tag ging die Stellung zwar wieder verloren und die Franzosen konnten bis Menin vorstoßen. Dort stießen sie nun aber auf den General Rudolf von Hammerstein.

Später wurde Oeynhausen mit einer Sendung nach England beauftragt. Zuletzt war er Generalleutnant und Chef des 7. Kavallerieregiments, Dragoner, mit Garnison in Nienburg an der Weser. Nach der im Sommer 1803, infolge der Besetzung des Landes durch die Franzosen erfolgten Auflösung der Armee, zog er sich auf sein Gut Bierde bei Walsrode im Lüneburgischen zurück, wo er am 11. März 1811 starb.

Familie

Er heiratete 1763 Karoline Christiane Spiegel zu Peckelsheim (* 18. September 1739; † 25. Dezember 1796). Das Paar hatte folgende Kinder:

Friederike Melosine Ernestine Henriette (* 25. August 1764; † 14. November 1799), Konventualin im Kloster Marienwerder

Sophie Ferdinandine Luise Wilhelmine (* 27. Dezember 1765; † 1802) Henri Maximilian de Tulliers, Reichsgraf von Mentjoie-Froberg (* 31. Juli 1765; † 19. Juli 1809)

Carolina Christiane Wilhelmine (* 21. Dezember 1766; † 24. Februar 1827) 1791 Christian Friedrich Rudolf Freiherr von Geltingen (* 19. November 1764; † 21. Februar 1820)

Charlotte Antoinette Friederike (* 21, März 1768; † 6. Dezember 1842) Johann Wilhelm Reinhard von Künsberg (* 1757; † 25. September 1829), nassauischer Oberhofmarschall

Carl Friedrich Wilhelm (* 16. September 1769; † 4. November 1794 vor Nimwegen), hannoverischer Rittmeister

Luise Sophie Johanna (* 17. März 1771; † 5. März 1828) 1792 Georg Ernst Graf Grote Reichsfreiherr von Schauen (* 12. März 1764; † 12. Dezember 1850) (Eltern von Louis Grote zu Schauen)

Ernst Wilhelm Albrecht August (* 9. Juli 1772; † 14. März 1807)

Sophia Caroline Sabine Eleonore Elisabeth (* 18./19. Februar 1774; † 28. Juli 1784)

Antoinette Sophia Christiane Luise (* 29. Dezember 1776; † 15. Januar 1801)

eine zweite Frau war Eleonore Sophia Maria Kirchmann (* 15. Dezember 1765; † 28. Februar 1828). Das Paar hatte folgenden Sohn:

Georg Ludwig (Louis) (* 1. April 1801; † 21. Februar 1863) hannoverischer Major

1828 Auguste Charlotte Wilhelmine Elisabeth von Reden (* 25. Januar 1808; † 15. September 1832)

1835 Susanne Ernestine Sophia von Oldershausen (* 15. Dezember 1807; † 19. Februar 1870).