Sie bieten auf eine handgezeichnete, kalligraphische Urkunde des Deutschen Beton-Vereins.


Der 1898 gegründete Verein besteht heute unter dem Namen "Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein."


Datiert Wiesbaden, den 1. Februar 1953.


Glückwunsch-Urkunde an den österreichischen Bauingenieur und Pionier des Stahlbetonbaus Rudolf Saliger (1873-1958) zu seinem 80. Geburtstag.


Signiert vom Vorsitzenden, dem Betonbau-Ingenieur Hans Minetti (1898-1991), und dem Geschäftsführer Erich Bornemann (1896-1964).


Auf schönem A4-Büttenpapier; eingebunden in ein Schutz-Doppelblatt aus sehr kräftigem Büttenpapier.


Zustand: Stellenweise etwas fleckig; sehr schöner Zustand. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Salinger Mappe blau


Über Rudolf Saliger, Hans Minetti und den Deutschen Betonverein (Quelle: wikipedia):

Rudolf Saliger (* 1. Februar 1873 in Spachendorf bei Freudenthal, Österreichisch-Schlesien; † 31. Jänner 1958 in Wien) war ein österreichischer Bauingenieur und Pionier des Stahlbetonbaus.

Leben: Saliger war der Sohn eines Tischlers und besuchte die Realschule in Troppau. Er studierte 1891 bis 1898 Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule in Wien mit dem Abschluss der 2. Staatsprüfung. Dazwischen leistete er 1895/96 als Einjährig-Freiwilliger seinen Wehrdienst. Danach praktizierte er 1897 bis 1899 im Brückenbaubüro der Südbahngesellschaft und danach 1899 bis 1900 als Brückenbau-Ingenieur bei der oberösterreichischen Statthalterei in Linz. 1900 bis 1908 war er beruflich als Ingenieur in Deutschland, unter anderem bei der Firma Beton- und Monierbau und an den Baugewerkeschulen in Posen und Kassel. Er unternahm Studienreisen in die Schweiz, Frankreich (1900 in Paris) und Belgien um sich insbesondere im Eisenbetonbau fortzubilden, darunter bei den Eisenbetonpioneren Francois Hennebique und Joseph Monier. 1903 wurde er an der TH Wien zum Dr. tech. promoviert (Dissertation: Über die Festigkeit der Bauwerke aus veränderlich elastischen Stoffen, vornehmlich der Beton-Eisen-Konstruktionen). 1906 war er Volontär im Materialprüfungsamt in Berlin-Lichterfelde, das zur TH Berlin-Charlottenburg gehörte. 1907 wurde er an die Technische Hochschule in Braunschweig berufen, danach nach Prag (außerordentlicher Professor für Baumechanik und Eisenhochbau 1908/09) und Dresden, ehe er schließlich von 1910 bis 1933 an der Technischen Hochschule in Wien wirkte als ordentlicher Professor für allgemeine und angewandte Mechanik. 1920–1922 war er Dekan und 1924/25 wurde er Rektor. Daneben war Saliger zwischen 1927 und 1934 Bauberater der Gemeinde Wien. Nach dem „Anschluss“ wurde Saliger nach dem Rauswurf von Karl Holey 1938 interimistisch wieder Rektor der Technischen Hochschule.

1939 wurde er in die Wiener Akademie der Wissenschaften aufgenommen und im selben Jahr emeritiert.

Nach 1945 wurde Saliger als „Minderbelasteter“ eingestuft, im selben Jahr wurde seinem Nachsichtsgesuch stattgegeben, aus „technisch-wissenschaftlichen Gründen“.

Nach seinem Tode wurde seine Asche in einer – als ehrenhalber gewidmetes Grab geführten – Urnennische am Friedhof der Feuerhalle Simmering beigesetzt. Der Entwurf für das Grabdenkmal stammt von Viktor Hammer.

1903 heiratete er Marie Hettling.

1965 benannte man die Saligergasse in Wien-Favoriten nach ihm.

Bedeutung: Rudolf Saliger gilt als Pionier des Eisenbetonbaus. Auf Grund seiner Initiative wurden an den österreichischen Hochschulen Lehrkanzeln für Eisenbetonbau eingerichtet (Pflichtfach an der TH Wien ab 1916/17). Vorlesungen über Eisenbetonbau hielt er seit 1910. Außerdem befasste er sich mit Statik.

Bauten

1927, Kuppel der israelitischen Zeremonienhalle am Wiener Zentralfriedhof

1929–1931, Wiener Stadion

1930–1932, Hochhaus Herrengasse

Auszeichnungen

1931: Wilhelm Exner Medaille

1943: Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft

Schriften

Praktische Statik. Einführung in die Standberechnung der Tragwerke mit besonderer Rücksicht auf den Hoch- und Eisenbetonbau. Deuticke: Leipzig, 1927 (2. erweiterte Auflage)

Das Gesicht des neuen Russland. Reiseeindrücke. Springer: Wien, 1932

Der Eisenbeton. Seine Berechnung und Gestaltung. Kröner: Leipzig, 1933 (6. ergänzte Auflage)

Dauerversuche an Eisenbetonbalken mit verschiedenen Stahlbewehrungen. Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein: Wien, 1935

Versuche an Eisenbetonbalken unter ruhenden und herabfallenden Lasten. Springer: Wien, 1936

Die neue Theorie des Stahlbetons auf Grund der Bildsamkeit im Bruchzustand. Deuticke: Wien, 1947

Fortschritte im Stahlbeton durch hochwertige Werkstoffe und neue Forschungen. Deuticke: Wien, 1950

Denken und Tun eines Technikers. 3 Bde. Selbstverlag: Wien, 1952–53

Der Stahlbetonbau. Werkstoff, Berechnung, Gestaltung. Deuticke: Wien, 1956 (8. erweiterte Auflage)


Hans Theodor Carl Minetti (* 19. Juli 1898 in Hamburg; † 12. September 1991 ebenda) war ein deutscher Betonbau-Ingenieur.

Leben: Minetti war der Sohn des Architekten und Direktors der Hamburger Bauschule Wilhelm Minetti und studierte nach dem Wehrdienst im Ersten Weltkrieg als Marineleutnant von 1919 bis 1922 Bauingenieurwesen an der TH Braunschweig (Diplom mit Auszeichnung). Danach war er bei Dyckerhoff und Widmann im Konstruktionsbüro in Biebrich und danach Bauleiter in deren Niederlassung in Saarbrücken. Im Alter von erst 26 Jahren wurde er 1924 Leiter der Hamburger Niederlassung der Held & Francke Bauaktiengesellschaft, was er bis 1933 blieb. 1928 promovierte er in Braunschweig (Der Unterschied in der Wirtschaftlichkeit zwischen gelenkig gelagerten und eingespannten Rechteckrahmen aus Stahlbeton). 1933 bis 1939 leitete er die Zweigniederlassung Hamburg der Lenz-Bau AG. Im Zweiten Weltkrieg war er 1939 bis 1945 als Korvettenkapitän der Reserve in der Kriegsmarine.

Nach den Kriegsjahren kehrte er zur Lenz-Bau zurück und war 1946 bis 1954 Vorstandsmitglied. 1947 wurde er zum Vorsitzenden des Deutschen Beton-Vereins e. V. Wiesbaden (heute Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e. V.) berufen, wo er bis 1972 wirkte. In dieser Zeit hielt Minetti verschiedentlich Ansprachen der Eröffnungsveranstaltungen der Deutschen Betontage bzw. betontechnologische Vorträge während solcher Betontage.

Er war nach dem Krieg in verschiedenen Ausschüssen des Bundesministeriums für Wohnungsbau und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie für bautechnischen Luftschutz und hatte ab 1955 die Leitung der Arbeitsgruppe Betonstraßen der Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen. Er veröffentlichte unter anderem nach dem Krieg über die technischen Probleme des Wiederaufbaus in der Bundesrepublik einschließlich Trümmerverwertung, die wirtschaftliche Bemessung von Betonplatten und -balken und Luftschutz.

1969 wurde Minetti durch die Technische Universität Berlin die akademische Würde des Ehrensenators sowie das 1969 Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland verliehen. 1970 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft "Honorary Life Member" der Fédération internationale du béton, Lausanne, Schweiz. 1971 bekam er die Emil-Mörsch-Denkmünze und wurde 1973 Ehrenvorsitzender des Deutschen Beton-Vereins e. V.

Er war Mitglied im Deutschen Ausschuss für Stahlbeton und im Vorstand des Deutschen Architekten- und Ingenieursvereins. Außerdem war er im Vorstand der fip und leitete 1958 den 3. Spannbeton-Kongress in Berlin.

Schriften

Trümmerverwertung und andere technische Wiederaufbau-Probleme in deutschen Großstädten. Vortrag, gehalten am 12. März 1946 in Hamburg. Hamburg: Verlag Sachse, 1946. (DNB 57700705X)

Luftschutz der Hochbauten. Konstruktive Massnahmen. Koblenz-Neuendorf: Verlag Gasschutz und Luftschutz, 1954. (DNB 453386377)

Beton als Baustoff, in: DAI, 4/1975. Thema: Beton in der Stadtlandschaft. Herausgeber: Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine. Verlag Santz Altena, 1975.


Der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein e. V. (DBV) ist ein eingetragener gemeinnütziger deutscher technisch-wissenschaftlicher Verein mit Sitz in Berlin. Zweck des Vereins ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet des Bauwesens. Der DBV wurde am 5. Dezember 1898 in Berlin als Deutscher Beton-Verein e. V. gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten z. B. Hartwig Hüser, Albert Eduard Toepffer und Conrad Freytag. Seit 1999 trägt er den aktuellen Vereinsnamen.

Sitz der Geschäftsstelle

Der Sitz der Geschäftsstelle hat seit der Gründung mehrfach gewechselt:

1898–1900 Geschäftsstelle in Berlin (in den Räumen der Tonindustrie-Zeitung)

1900–1911 Geschäftsstelle in (Wiesbaden-)Biebrich beim Unternehmen Dyckerhoff & Widmann

1911–1936 Geschäftsstelle in Oberkassel bei Bonn (in verschiedenen Räumlichkeiten)

1936–1945 Geschäftsstelle in Berlin (1936–1939 Großadmiral-von-Koester-Ufer 43, dann Schmargendorfer Straße 25 A in Friedenau)

1947–1948 Geschäftsstelle in Hamburg (Mönckebergstraße 11, bei der Allgemeinen Baugesellschaft Lenz & Co.)

1948–1999 Geschäftsstelle in Wiesbaden (verschiedene Räumlichkeiten, zuletzt Bahnhofstraße 61)

seit 1999 Geschäftsstelle in Berlin (beim Bauindustrie, Kurfürstenstraße 129 in Schöneberg)

Geschichte des DBV: Die Geschichte des DBV in der Zeit von 1898 bis 1998 wurde anlässlich des 100-jährigen Bestehens umfassend beschrieben. Sie lässt sich in verschiedene Zeiträume gliedern:

Von der Gründung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs: Nach der Gründung des DBV am 5. Dezember 1898 in Berlin und der Übernahme des Vorsitzes vom kurz nach der Gründung verstorbenen Gründer und ersten Vorsitzenden des Deutschen Beton-Vereins Hartwig Hüser setzte sich Eugen Dyckerhoff (Unternehmer in Firma Dyckerhoff & Widmann, Betonwerk und Bauunternehmung in Biebrich) als neuer und damit zweiter Vorsitzender des DBV ab 1899 intensiv für klare Qualitätsmaßstäbe für Beton ein.

In der Folge gab der DBV 1904 „Vorläufige Leitsätze für die Vorbereitung, Ausführung und Prüfung von Eisenbetonbauten“ heraus und stellte 1905 gemeinsam mit Vertretern des Verbands Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine (VDAI) beim Reichskanzler den Antrag, einen Ausschuss für das Deutsche Reich einzusetzen für die Prüfung des Eisenbetons sowie die Aufstellung von Vorschriften für die Eisenbetonbauweise.

Am 8. Januar 1907 erfolgte daraufhin die Gründung des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton (seit 1941 Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb)), in dem alle deutschen Länder und alle interessierten Kreise, Wissenschaft, Industrie, Ingenieurvereine und die Bauverwaltung vertreten sind. Das Ziel war die Erarbeitung einheitlicher Vorschriften über die Ausführung von Beton- und Stahlbetonbauten für ganz Deutschland.

Im Jahr 1908 erfolgte eine neue Definition der ordentlichen Mitgliedschaft im DBV und die Gründung der Wirtschaftlichen Kommission des DBV, die 1910 umbenannt wurde in Wirtschaftlicher Ausschuss. Dieser veranlasste 1911 die Gründung des Betonbau-Arbeitgeberverbands und 1917 die des Zementverbraucher-Verbands. Gemeinsam mit dem Betonbau-Arbeitgeberverband wurde 1918 der Betonwirtschaftsverband gegründet.

Im Jahr 1909 wurde die DBV-Schiedsgerichtsordnung verabschiedet, in der erstmals für Deutschland ein außergerichtliches Streitbeilegungsverfahren für den Bau veröffentlicht wurde.

Von 1919 bis 1932: Im Jahr 1927 erfolgte die Bildung einer „Gruppe Österreich“ des Deutschen Beton-Vereins (mit Sitz im DBV-Vorstand), und es wurden „Vorläufige Leitsätze für die Baukontrolle“ verabschiedet. Auf Grundlage eines Beschlusses der DBV-Hauptversammlung verpflichteten sich die Mitglieder des DBV schriftlich gegenüber dem Verein, bei ihren Bauausführungen die vom Verein vorgeschriebenen Baukontrollversuche durchzuführen und sich auch einer Nachprüfung durch den Verein zu unterwerfen.

Der DBV in der Zeit des NS bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs:

Im Jahr 1936 wurde eine DBV-Bauberatung der Reichsbahn- und Reichsautobahn-Baustellen in Sachsen eingerichtet. In der Folge vertrieb der Verein ab 1938 „DBV-Prüfkisten für die Prüfung des Betons und seiner Bestandteile“ und erhielt den Auftrag der Wirtschaftsgruppe Bauindustrie, Bauberatungen in möglichst vielen Bezirken einzurichten. Bereits 1939 bestanden Bauberatungen in Augsburg, Berlin, Breslau, Stettin und Wien.

Der DBV wurde 1938 als technisch-wissenschaftlicher Verband dem Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik (NSBDT) eingegliedert[20], aber nicht aufgelöst. Der DBV übernahm später auch die Geschäftsführung des „Arbeitskreises Betonbau der Fachgruppe Bauwesen im NSBDT“. Die Eingliederung hatte u. a. zur Folge, dass für die Besetzung der Ämter des DBV-Vorsitzenden und seiner Stellvertreter, für die Benennung des DBV-Geschäftsführers und für die Ernennung von Ehrenmitgliedern des DBV und für sonstige persönliche Ehrungen die Zustimmung des Hauptamts für Technik in der NSDAP erforderlich war. Themen, mit denen sich der Verein befasste und bei denen er seine Expertise einbrachte, waren der Luftschutz und der „Bau von Befestigungsanlagen“. Aber auch zivile Themen, wie die „Ausführung von Betonfundamenten und Kellerwänden aus Beton für Wohnhäuser“, wurden bearbeitet, und es existierten Ausschüsse zu Themen wie „Betonfestigkeit im Bauwerk“, „Rüttelbeton“, „Öldichtigkeit des Betons“ sowie zur Fortschreibung der Vorschriften des DAfStb in der Reihe DIN 1045 „Bestimmungen für die Ausführung von Bauwerken aus Eisenbeton“ („Teil A“), DIN 1046 „Bestimmungen für die Ausführung von Stahlsteindecken“ („Teil B“), DIN 1047 „Bestimmungen für die Ausführung von Bauwerken aus Beton“ („Teil C“), DIN 1048 „Bestimmungen für Betonprüfungen bei Ausführung von Bauwerken aus Beton“ („Teil D“).

Erstmals erkennbare Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs wurden im Jahresbericht des Vorstands 1941/1942 berichtet.[22] So fiel der Bericht deutlich kürzer aus und konnte auch nicht auf die verschiedenen Tätigkeiten des Vereins eingehen. Im Jahresbericht für die Zeit 1943/1944 wurde über die Bildung von Ausschüssen für „Bombenschäden an Stahlbetonbauten“ berichtet, die zwischenzeitlich in etwa 40 Städten in Deutschland bestanden. Beraten wurde dort, wie die durch Bombentreffer entstehende Schäden an Gebäuden durch bauliche Maßnahmen begrenzt werden konnten.

Nach dem 8. Mai 1945 konnte auch der Deutsche Beton-Verein seine Tätigkeit als für ganz Deutschland aktiver Verein nicht fortsetzen. Zwar war die Geschäftsstelle in Berlin durch die Kriegsereignisse kaum beeinträchtigt worden, so dass zunächst die Bücherei und sonstige Arbeitsmittel erhalten geblieben waren, jedoch kam es in der unmittelbaren Zeit nach Kriegsende dennoch zu Schäden und Verlusten.

Wiedergründung des DBV in den Nachkriegsjahren: Die politischen Verhältnisse durch die Teilung Deutschlands in vier Besatzungszonen machten eine Wiederaufnahme der Tätigkeit des DBV in der alten Form als einheitlicher Verein für alle Besatzungszonen unmöglich, und so erfolgte die Wiedergründung des DBV am 3. September 1947 in Hannover, nachdem der letzte Vorsitzende des DBV vor Kriegsende, Walter Nakonz, im Einvernehmen mit früheren Mitgliedern im Februar 1946 bei der britischen Militärregierung den Antrag auf Zulassung der Neugründung für die britische Zone gestellt hatte. Einige Tage später, nämlich am 28. September 1947, erfolgte die Neugründung des Beton-Vereins Berlin. Bereits ab 1948 wurden Wiedereinrichtung und Ausbau der DBV-Bauberatung vorangetrieben.

Im Jahr 1949 richtete der DBV die Forderung an den DAfStb, die Zahl der Normen und Richtlinien zu beschränken. Stattdessen wurden Merkblätter gewünscht, die keine zwingende Vorschrift darstellen und leichter an die technische Entwicklung anzupassen waren.

Die Entwicklung neuer Prüfkisten für die Baustellen zur Prüfung von Zement, Zuschlägen und Beton wurde 1950 abgeschlossen. Die Auslieferung begann im darauffolgenden Jahr.

Zum ersten Mal nach dem Krieg fand 1952 die DBV-Hauptversammlung wieder in Berlin statt. Im gleichen Jahr veröffentlichte der DBV seine „Erfahrungen aus der Bauberatung“ als Loseblattsammlung.

Nach der Gründung des Internationalen Spannbeton-Verbandes (FIP) in Cambridge im Jahr 1952 fand 1953 die erste Plenarversammlung des Europäischen Beton-Komitees (CEB) in Luxemburg statt. Die Aufnahme des DBV als Deutsche FIP-Gruppe erfolgte 1955 beim II. FIP-Kongress in Amsterdam.

Die erstmalige Verleihung des Dischinger-Preises erfolgte auf dem Deutschen Betontag 1955.

Mit der Gründung des DBV-Forschungsausschusses am 27. April 1956 etablierte der DBV eine Struktur, um sich stärker der Forschungsförderung zu widmen.

Als Weiterentwicklung bisheriger Prüfkisten wurden ab 1957 die ersten DBV-Klimakisten verkauft, und 1959 wurde eine neue Ausgabe der „Erfahrungen aus der Bauberatung“ als Buch veröffentlicht.

Vom Wirtschaftswunder bis zur Wende: 1960 wurde ein gemeinsamer Transportbeton-Ausschuss des DBV mit der Interessengemeinschaft Transportbeton gegründet und ein Entwurf für die „Vorläufige Richtlinie für die Herstellung und Lieferung von Transportbeton“ aufgestellt, der zur weiteren Bearbeitung dem DAfStb zugeleitet wurde. Im gleichen Jahr bewilligte der Forschungsausschuss die ersten drei DBV-Forschungsvorhaben.

Am 21. September 1965 wurde der Güteschutzverband Stahlbeton-Fertigteilbau (GSV-F) in Wiesbaden gemeinsam vom DBV und vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie gegründet. Zudem erfolgten 1967 Vorarbeiten zur künftigen Überwachung von Beton-B-II-Baustellen, die in einem Probelauf der Überwachung von Beton-B-II-Baustellen (B 450, B 600) in Bayern und Hessen durch die DBV-Bauberatung führten. In der Bundesrepublik Deutschland wurden pro Jahr 1.400 B-II-Baustellen erwartet, daher erfolgte am 8. Juli 1970 die Gründung des Güteschutzverbands Beton B-II-Baustellen (GÜB II). Eine „Mehrbereichsvereinbarung“ über die Zusammenarbeit der Beton-Güteschutzverbände wurde geschlossen, nachdem die Bildung einer einheitlichen Arbeitsgemeinschaft Güteschutz Beton nicht möglich war. Es folgte am 30. November 1972 der Beschluss der GSV-F-Mitgliederversammlung zur Auflösung des Güteschutzverbandes Stahlbeton-Fertigteilbau. Die Mitglieder konnten sich dem GÜB II oder den Landesgüteschutzverbänden des Bund Güteschutz Beton (BGB) anschließen.

1972 wurden neue Prüfgeräte-Schränke anstelle der bisherigen Prüfkisten entwickelt, von denen der DBV in den 20 Jahren zuvor ca. 8.500 Stück abgesetzt hatte.

Im Jahr 1973 erschien der Jubiläumsband „Welt des Betons“ aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des DBV.

1974 wurde die gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Baurecht erarbeitete neue Fassung der Schiedsgerichtsordnung verabschiedet.

Die europäischen Betonvereine (u. a. der DBV) führten 1980 in Brüssel ein Gespräch mit der EG-Kommission über Bauvorschriften und setzen sich für den künftigen Eurocode 2 als Norm ein.

Im „Seeheimer Gespräch“ am 4. Juli 1983 zwischen Vorstandsmitgliedern, Vertretern der Hauptausschüsse und Beratenden Ingenieuren wurde gefordert, anstelle von Normen unverbindlichere Regelwerke zu erarbeiten, z. B. DBV-Merkblätter. In der Folge wurde 1983 die erste Ausgabe der DBV-Merkblatt-Sammlung veröffentlicht, der bis 1998 drei weitere Ausgaben folgten. Heute ist die Merkblattsammlung eine Zusammenstellung von ca. 35 Einzelmerkblättern.

Auf die Bitte des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt), einen Lehrgang zu entwickeln, um Fachleuten für die Verwendung von Kunststoffen im Betonbau die hierfür notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, setzte der DBV am 5. Februar 1985 den Ausbildungsbeirat „Verarbeiten von Kunststoffen im Betonbau“ beim DBV ein, der seit 2009 Ausbildungsbeirat „Schutz und Instandsetzung im Betonbau“ heißt.

In der Konsequenz wurde am 1. November 1985 auf Initiative des DBV auch die Gütegemeinschaft Erhaltung von Bauwerken (GEB) gegründet. Die GEB führte 1986 Verhandlungen mit anderen Gütegemeinschaften der Betonerhaltung zur Gründung einer Bundesgütegemeinschaft Betonerhaltung, deren Gründung am 27. März 1987 erfolgte. Die Geschäftsführung lag beim DBV, jedoch schied die GEB zum 31. Dezember 1988 auf Beschluss der GEB-Mitgliederversammlung am 29. Juni 1988 wieder aus, und der DBV gab die Geschäftsführung der Bundesgütegemeinschaft ab.

Von der deutschen Wiedervereinigung bis zur Gegenwart: 1990 wurde der DBV in den neuen Bundesländern tätig und richtete am 1. Juli 1990 eine Außenstelle für die DDR in Dresden ein. Zudem wurden Arbeitstagungen in der DDR organisiert.

Die Auflösung des Beton-Vereins Berlin erfolgte am 30. Juni 1991, und im gleichen Jahr wurden zwei neue Bauberatungsgebiete (Ost und Südost) eingerichtet.

Am 20. April 1994 fand erstmals seit der Wiedervereinigung eine Vorstandssitzung in Dresden statt, an der auch der damalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf teilnahm.

Am 17. März 1995 erfolgte auf Initiative des DBV die Gründung des Verbunds Europäischer Betonvereine (European Concrete Societies Network, ECSN) in Wiesbaden.

Als Ergebnis eines Gesprächs beim DBV am 13. Oktober 1995 wurden Forschungsvorhaben „Textilbewehrter Beton“ eingeleitet.

1999 erfolgte die Namenserweiterung in Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e. V. und der Umzug der Geschäftsstelle von Wiesbaden nach Berlin.