Sie bieten auf einen eigenhändigen, signierten Brief des Verwaltungsbeamten Reinhold Finck von Finckenstein (1858-1922).
Datiert
Drossen,
den 24. Dezember 1900.
Ośno Lubuskie (deutsch Drossen) ist eine Stadt im Powiat Słubicki der polnischen Woiwodschaft Lebus mit etwa 3900 Einwohnern. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 6400 Einwohnern.
Reinhold Finck von Finckenstein trat im selben Jahr sein Amt als Landrat des Kreises Weststernberg an.
Gerichtet an einen Herrn Siebert, einen Mitarbeiter von ihm.
Auszüge: "Wir haben nun ein Jahr zusammengearbeitet, Sie haben mich treulich unterstützt und mir das Amt so leicht als möglich gemacht und alles Unangenehme, soweit Sie konnten, mir ferngehalten."
Reinhold Finck von Finckenstein übersendet ihm ein Geldgeschenk als Weihnachtsgeschenk, um "irgend etwas Praktisches und Brauchbares für Sich selbst oder zur Ausstattung Ihres Heims anzuschaffen und das als Geschenk von mir anzunehmen."
Signiert "Ihr dankbarer R. Graf Finckenstein."
Umfang: 2 S. (18 x 11,3 cm); ohne Umschlag,
Zustand: Brief gefaltet, Papier leicht gebräunt; mit Knick. Bitte beachten Sie auch die Bilder!
Interner Vermerk: KST 3/7 neu
Über Reinhold Finck von Finckenstein und den Kreis Weststernberg (Quelle: wikipedia):
Reinhold August Wilhelm Graf Finck von Finckenstein (* 28. April 1858 in Berlin; † 27. März 1922 in Matschdorf) war ein deutscher Verwaltungsbeamter.
Leben: Seine Eltern waren Reinhold Finck von Finckenstein († 16. August 1870) und der Charlotte Marie geb. von Risselmann (* 14. April 1838; † 1. Mai 1870), Herrin auf Matschdorf. Sein Vater war Oberst und Kommandeur des 2. Garde-Dragoner-Regiments „Kaiserin Alexandra von Rußland“ sowie Flügeladjutant des preußischen Königs. Er fiel in der Schlacht von Mars-la-Tour.
Er besuchte das Königliche Wilhelms-Gymnasium in Berlin und das Gymnasium in Wernigerode. Nach dem Abitur studierte er zunächst an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Rechtswissenschaft. 1880 wurde er im Corps Borussia Bonn recipiert. Gleichzeitige waren Heinrich XXVII. (Reuß jüngere Linie), Carl zu Dohna-Schlobitten, Heinrich Yorck von Wartenburg, Johann Albrecht (Mecklenburg), Konrad Finck von Finckenstein und Otto von Schuckmann. Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Nach dem Studium trat er in den preußischen Verwaltungsdienst. Von 1900 bis 1917 war er Landrat des Kreises Weststernberg.
Finck von Finckenstein war Patron der Kirche zu Matschdorf. Er war verheiratet mit Maria von Tauentzien. Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor.
Ehrungen
Charakter als Geheimer Regierungsrat
Der preußische Landkreis Weststernberg (bis 1939 Kreis Weststernberg) in der Provinz Brandenburg bestand von 1873 bis 1945. Er umfasste in den 1930er Jahren die drei Städte Drossen, Göritz (Oder) und Reppen, 64 weitere Gemeinden und einen Forstgutsbezirk. Das ehemalige Kreisgebiet liegt heute im Wesentlichen im Powiat Słubicki in der polnischen Woiwodschaft Lebus. Zwei kleinere Gebietsteile auf dem Westufer der Oder gehören heute zum Landkreis Märkisch-Oderland bzw. zum Landkreis Oder-Spree im Land Brandenburg.
Verwaltungsgeschichte: Der neue Kreis Weststernberg entstand im Jahre 1873 aus den westlichen Teilen des alten Kreises Sternberg im Regierungsbezirk Frankfurt in der preußischen Provinz Brandenburg. Das Landratsamt wurde zunächst in der Stadt Drossen eingerichtet. Am 1. April 1904 wurde das Landratsamt in die Stadt Reppen verlegt.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Weststernberg entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle Gutsbezirke bis auf zwei aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Zum 1. Januar 1939 erhielt der Kreis Weststernberg entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde das Kreisgebiet fast vollständig von der Sowjetunion unter polnische Verwaltung gestellt. Danach begann hier die allmähliche Zuwanderung polnischer und ukrainischer Migranten, die zum Teil aus an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. In der Folgezeit wurde hier die einheimische Bevölkerung von den örtlichen polnischen Verwaltungsbehörden vertrieben.
Die links der Oder gelegenen Kreisteile von Aurith und Kunitz (Kunitzer Loose) sowie das links der Oder bei Reitwein gelegene Gebiet der Stadt Göritz verblieben im Land Brandenburg in der Sowjetischen Besatzungszone.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1871 43.442
1890 45.004
1900 44.028
1910 44.027
1925 45.798
1933 45.831
1939 44.381
Landräte
1872–1874 Adolf von Nickisch-Rosenegk (1836–1895) (kommissarisch)
1874–1900 Bernhard Bohtz (1837–1900)
1900–1917 Reinhold Finck von Finckenstein (1858–1922)
1917–1933 Hans Rieck (1880–1956)
1933 Heinrich Grimm (vertretungsweise)
1933–1945 Erich Schmidt
Kommunalverfassung: Der Landkreis Weststernberg gliederte sich zunächst in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung im Jahre 1929 – in Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt.
Städte und Gemeinden
Zum Landkreis Weststernberg gehörten in den 1930er Jahren die folgenden Städte und Gemeinden:
Aurith
Balkow
Beelitz
Bergen
Biberteich
Bischofsee
Bottschow
Buchholz
Döbbernitz
Drenzig
Drossen, Stadt
Frauendorf
Friedrichswille
Gohlitz
Görbitsch
Göritz (Oder), Stadt
Gräden
Grimnitz
Groß Gandern
Groß Lübbichow
Groß Rade
Grunow
Hildesheim
Klauswalde
Klein Gandern mit Herrenhaus Klein Gandern
Klein Kirschbaum
Klein Lübbichow
Klein Rade
Kloppitz
Kohlow
Kräsem
Kunersdorf
Kunitz
Lässig
Laubow
Leichholz
Leissow, seit 1937 Leißow
Lieben
Matschdorf
Melschnitz
Neu Bischofsee
Neuendorf
Ötscher
Pinnow
Polenzig
Radach
Rampitz
Reichenwalde
Reipzig
Reppen, Stadt
Sandow
Säpzig
Schmagorei, seit 1936 Treuhofen
Schwetig
Seefeld
Spudlow
Steinbockwerk
Stenzig
Storkow
Tornow
Trettin
Tschernow, seit 1936 Schernow
Wildenhagen
Zerbow
Ziebingen
Zohlow
Zweinert
Zum Landkreis gehörte außerdem der gemeindefreie Gutsbezirk Forst Reppen.