Sie bieten auf drei schöne Postkarten von 1892 aus Prag.


Sprache: deutsch.


Die K. André'sche Buchhandlung (Max Berwald) wendet sich an die Buchhandlung Max Rübe in Leipzig.


Betrifft die Bestellung von französischen Zeitschriften für Philipp Ernst zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1853-1915), 1896 der erste Präsident des Deutschen Olympischen Komitees, bzw. für dessen Frau Chariclée, geb. Prinzessin Ypsilanti (1863-1912).


1.) Postkarte Prag, 8. Januar 1892. Auszug: "Ferner ersuchen wir für Sr. Durchlaucht Erbprinz Hohenlohe-Schillingsfürst in Podebrad prän. Zeitschrift "Revue des deux mondes' nicht nach Podebrad, sondern vom 13. dieses ab bis auf Widerruf an dessen Adresse direkt nach Strassburg (Elsass) Statthalterei-Palais zu senden."


2.) Postkarte Prag, 7. April 1892. Auszug: "Da Seine Durchlaucht Herr Erbprinz Philipp Ernst von Hohenlohe-Schillingsfürst nächster Tage von Straßburg abreisen wird, ersuchen wir, gefl. veranlassen zu wollen, daß das Journal "Revue des deux mondes" von jetzt ab nicht mehr nach Straßburg, sondern wieder wie früher an Seine Durchlaucht nach Podebrad, Böhmen gesandt werde."


3.) Postkarte Prag, 26. November 1892. Auszug: "Bestellen per 1893: '1 l'Art et la mode und l'Illustration' u. bitten, diese Journale direkt von Paris (nicht über Leipzig) an nachstehende Adresse zu senden: Ihrer hochfürstlichen Gnaden der durchlauchtigsten Frau Frau Fürstin Hohenlohe-Schillingsfürst in Podebrad, Böhmen, Baarfaktur über Leipzig."


2-Kreuzer-Ganzsachen (9,2 x 14,2 cm).


Die K. André’sche Buchhandlung in Prag wurde 1824 als A. Borrosch’sche Buchhandlung gegründet und firmierte ab 1850 unter dem Namen K. André’sche Buchhandlung. Von 1880 bis 1910 war Max Berwald (1853-1925) Besitzer der angesehenen Firma.


Die Buchhandlung Max Rübe, Kommissionsgeschäft für ausländische Literatur, Leipzig, Querstr. 23, wurde 1863 gegründet. Seit 1881 war Paul Friedrich Rübe Inhaber; 1911 wurde Paul Joseph Rübe Teilhaber.


Zustand: Karten stärker gebräunt und fleckig; mit Knicken und Randschäden. Bitte beachten Sie auch die Bilder!


Interner Vermerk: Kostbhf. 22-10 Firmen-PK Witz etc Ausland 2


Über Philipp Ernst zu Hohenlohe-Schillingsfürst ((Quelle: wikipedia):

Philipp Ernst Maria zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, auch genannt Philipp Ernst zu Hohenlohe-Schillingsfürst (* 5. Juni 1853 in Schillingsfürst; † 26. Dezember 1915 in Bad Reichenhall) war 1896 der erste Präsident des Deutschen Olympischen Komitees. Von 1901 bis 1915 führte er den von seinem Vater geerbten Erstgeburtstitel Fürst und war Chef des Hauses Hohenlohe-Schillingsfürst.

Leben: Fürst Philipp Ernst war der älteste Sohn des Reichskanzlers Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1819–1901) und der Prinzessin Marie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1829–1897). Seine Mutter Marie war die älteste Tochter des Fürsten Ludwig Adolf Friedrich zu Sayn-Wittgenstein-Sayn und somit auch eine Enkelin des russischen Generalfeldmarschalls Ludwig Adolf Peter zu Sayn-Wittgenstein. Fürst Philipp Ernst trat im Gegensatz zu seinem jüngsten Bruder Alexander Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1862–1924) kaum politisch in Erscheinung. Er besaß jedoch von 1901 bis 1915 das erbliche Mandat seiner Standesherrschaft im bayerischen Reichsrat.

Neben der Verwaltung der kleinen Standesherrschaft Schillingsfürst widmete sich der Fürst besonders dem Ausbau des Heilbads Podebrad auf der gleichnamigen böhmischen Herrschaft, die seine erste Frau in die Ehe eingebracht hatte. Fürst Philipp war der erste Präsident des Deutschen Olympischen Komitees.

Fürst Philipp Ernst zu Hohenlohe-Schillingsfürst starb am 26. Dezember 1915 in Bad Reichenhall. Er war 62 Jahre alt. Infolge seines Todes wurde sein jüngerer Bruder Moritz Familienoberhaupt und der nächste Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst.

Familie:

Fürst Philipp Ernst heiratete am 10. Januar 1882 in Wien Prinzessin Chariclée Ypsilanti (1863–1912), Erbin von Schloss Poděbrady. Fürst Philipp Ernst und Prinzessin Chariclée hatten zwei Töchter:

Stephanie, Prinzessin zu Hohenlohe-Schillingsfürst (* 23. September 1882 in Schillingsfürst; † 23. September 1882 ebenda),

Maria, Prinzessin zu Hohenlohe-Schillingsfürst (* 7. August 1886 in Podiebrad; † 19. Januar 1897 ebenda)

Nach dem Tod Prinzessin Chariclée heiratete er am 6. August 1913 in Edinburgh Henriette Gindra (1884–1952), ab 1914 Frau von Hellberg. Das Paar hatte einen Sohn:

Alexander von Hellberg (* 19. März 1914 in München; † 24. August 1944 in Givors im Département Rhône)

Memoiren

Denkwürdigkeiten des Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst (Friedrich Curtius, Hrsg.), Stuttgart 1906, 2 Bände (englische Ausgabe: Memoirs of Prince Chlodwig of Hohenlohe-Schillingsfürst, London 1907). 3. Band: Denkwürdigkeiten der Reichskanzlerzeit (K. A, von Müller, Hrsg.), Stuttgart 1931.


Über die Buchhandlung (Quelle: Der Buchhändler, Jg. 1924, Nr. 31, S. 156):

K. André’sche Buchhandlung, Prag. Mitte September konnte die K. André’sche Buchhandlung in Prag auf 100 Jahre ihres Bestandes zurückblicken. 1824 von Alois Borrosch und Karl André als A. Borrosch’sche Buchhandlung gegründet, firmierte sie so bis 1831, ab welcher Zeit sie sich als Borrosch und André’sche Buchhandlung ergänzte. Vom Jahre 1850 an finden wir sie als André’sche Buchhandlung im Alleinbesitz von Carl André. Diesem war es vergönnt, das von ihm mitgegründete Geschäft als Alleinbesitzer weitest auszubauen und mehr als 40 Jahre in diesem zu wirken. Durch Kauf ging die sich stetig weiter entwickelnde Buchhandlung 1865 über an Carl Reichenecker, der sie bis 1880 führte. In diesem Jahre wurde Herr Max Berwald [1853–1925] Besitzer der angesehenen Firma, die er durch sein Können und seine Umsicht, unterstützt von einigen tüchtigen Mitarbeitern ständig erweiterte und sich auch verlegerisch, hauptsächlich forstwirtschaftlicher Richtung, betätigte. Sein Hauptgebiet aber war die Pflege des modernen Antiquariats, das er zu seiner Zeit im lande geschäftlich fast allein beherrscht. 1910 ging die Firma an die jetzigen Besitzer, die Herren Josef Max Bregha und Arthur Heller über, die es sich besonders angelegen sein ließen, in dem weitverzweigten Geschäfte auch für die wissenschaftliche Literatur und das schöne und künstlerisch ausgestattete Buch einen breiten Raum zu schaffen und das Unternehmen, bei dem der Prag Besucher aller Nationen vorbei muß, nach modernen Grundsätzen zu organisieren und auszubauen. Bei dieser rührigen geschäftlichen Tätigkeit haben es die jetzigen beiden Besitzer der Jubelfirma nicht unterlassen, auch erfolgreich an der Erhaltung und Festigung des Buchhandels in unserem neuen Freitag mitzuwirken. Möge es beiden Herren beschieden sein, ihr Unternehmen unter ihrer zielbewußten Führung weiter blühen und gedeihen zu sehen, was wir ihnen und im Interesse des deutschen Buches aufrichtig wünschen.