Sie bieten auf eine Postkarte von 1879 aus Potsdam.


Gerichtet an die Generalin von Freyhold in Stettin, d.i. Laura Sophie Amalie von Freyhold, geb. von Steinbach (1830-1905), Witwe des preußischen Generalleutnants und Kommandanten von Stettin Alexander von Freyhold (1813-1871).


Geschrieben von ihrem Sohn Günther, d.i. Günther Eugen Gotthard Siegfried von Freyhold, geb. 29. September 1865 in Berlin, gefallen am 24. Februar 1915 bei Augustowo als Major und Bataillonskommandeur im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 266. Am 9. Juni 1897 heiratete er in Hamburg Anna Marie Louise Schwedeler (* 16. November 1874 in Altona als Tochter des Fabrikanten Eduard Schwedeler), eine Schwester der Malererin und Grafikerin Constanze Schwedeler (1872-1962).


Datiert Mittwoch, den 13. (Poststempel Potsdam, 15. August 1879).


Transkription: "Liebe Mama glücklich bin ich hier angelangt. Jedoch bemerke ich soeben, daß ich meinen Schwamm vergessen habe bitte schicke ihn mir doch sobald wie möglich nach. Ich verbleibe mit herzlichem Gruß Dein Sohn Günther."


5-Pfennig-Ganzsache (9,2 x 14,2 cm).


Zustand: Karte stärker gebräunt; Ecken leicht bestoßen. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Ostbhf 23-08


Über den Vater und die spätere Schwägerin des Schreibers (Quelle: wikipedia):

Johann Alexander Friedrich Wilhelm August von Freyhold (* 26. April 1813 in Graudenz; † 31. Januar 1871 in Stettin) war ein preußischer Generalleutnant und Kommandant von Stettin.

Herkunft: Alexander war ein Sohn des preußischen Kapitäns a. D. Ferdinand Gotthilf von Freyhold (1771–1832) und dessen Ehefrau Barbara Konstanze, geborene von Drombrowski (1786–1856).

Militärkarriere: Freyhold besuchte die Kadettenhäuser in Kulm und Berlin. Anschließend wurde er am 10. August 1831 als Sekondeleutnant dem 4. Infanterie-Regiment der Preußischen Armee überwiesen. Als Erzieher war er ab August 1836 zunächst zum Kadettenhaus in Kulm und ab November 1836 zum Kadettenhaus in Berlin kommandiert. Unter Beförderung zum Premierleutnant erfolgte am 8. Mai 1841 seine Versetzung in das Kadettenkorps. Bis Mitte April 1848 avancierte Freyhold zum Hauptmann und Kompaniechef und am 16. November 1850 wurde er dem 7. Infanterie-Regiment aggregiert. Von März bis Dezember 1851 war er als Direktor der Vereinigten Divisionsschulen des V. Armee-Korps tätig und wurde anschließend als Kompaniechef in das 9. Infanterie-Regiment versetzt. Daran schloss sich ab dem 18. Juni 1853 eine Verwendung als Major im Generalstab der 12. Division und ab Juli 1856 im Generalstab des VI. Armee-Korps an. Danach wurde er am 5. Dezember 1857 als Bataillonskommandeur in das 6. Infanterie-Regiment versetzt und avancierte in dieser Stellung im Mai 1858 zum Oberstleutnant.

Für die Dauer der Mobilmachung anlässlich des Sardinischen Krieges war Freyhold 1859 Kommandeur des mobilen 6. Landwehr-Regiments. Am 8. Mai 1860 beauftragte man ihn mit der Führung des 6. kombinierten Infanterie-Regiments, aus dem zum 4. Juli 1860 das 1. Niederschlesische Infanterie-Regiment Nr. 46 hervorging. Mit diesem Datum wurde Freyhold Oberst und Kommandeur dieses Regiments. Als Generalmajor war er dann vom 25. Juni 1864 bis zum 17. Juni 1865 Kommandeur der 17. Infanterie-Brigade in Glogau und wurde anschließend zum Kommandeur des Kadettenkorps ernannt.

Im Deutschen Krieg wurde Freyhold am 29. Mai 1866 für die Dauer der Mobilmachung Kommandeur der 1. kombinierten Infanterie-Brigade, die er bei der Mainarmee in den Gefechten bei Kissingen, Uettingen und Roßbrunn führte. Am 15. September 1866 wurde er wieder Kommandeur des Kadettenkorps, erhielt wenige Tage später für sein Wirken während des Krieges den Kronen-Orden II. Klasse mit Schwertern und avancierte am 31. Dezember 1866 mit Patent vom 30. Oktober 1866 zu Generalleutnant. Ferner erhielt er am 25. Juni 1867 den Orden der Heiligen Anna I. Klasse und zur Feier des 150-jährigen Bestehens des Kadettenkorps am 22. August 1827 den Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub. Am 9. Januar 1868 wurde er zum Kommandanten von Stettin ernannt und Mitte September 1869 mit dem Stern zum Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub ausgezeichnet. Freyhold verstarb in Ausübung seines Dienstes am 31. Januar 1871 in Stettin.

Im Jahr 1847 erhielt Freyhold folgende Beurteilung: „Zeigt Festigkeit des Charakters, guten Willen und das Bestreben, sich weiter auszubilden, weshalb er ein recht brauchbarer Offizier zu werden verspricht.“

Familie: Er heiratete am 5. Januar 1850 in Berlin Laura Sophie Amalie von Steinbach (1830–1905), die nach ihrem Tod auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt wurde. Das Paar hatte mehrere Kinder:

Alexander Gotthilf Eduard Ferdinand (1851–1899), preußischer Oberstleutnant ⚭ Else Johanna Agnes von Dallwitz (1859–1910)

Eduard Gottlob (1852–1877), Leutnant zu See

Albert Louis Gottfried (1855–1913), preußischer Generalmajor

Felix Wilhelm Louis (1856–1939), Hauptmann a. D. ⚭ 1882 Charlotte Elisabeth Elly von Hünecken (1861–1938) → ab 1920 Linie: Freyhold-Hünecken

Laura Amanda Klara Auguste (* 1858)

Ella Klara Adelheid Henriette (1864–1937), Kunstmalerin

Günther Eugen Gotthard Siegfried (1865–1915), gefallen bei Augustowo als Major und Bataillonskommandeur im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 266.


Rachel Constanze Schwedeler (auch Constance und Konstanze) (* 29. Mai 1876 in Hamburg-Othmarschen; † 3. Februar 1962 in München) war eine deutsche Malerin und Grafikerin des Impressionismus, Expressionismus und der abstrakten Malerei.

Leben: Constanze Schwedeler wurde in Hamburg-Othmarschen als Tochter des Kaufmanns Eduard Schwedeler und der Octavia Margaretha Constanze Schwedeler, geb. Otten geboren. Sie war somit die Enkelin des Komponisten und Dirigenten und damaligen Vorsitzenden des Hamburger Musikvereins Georg Dietrich Otten.

Nach ihrer Schulzeit wurde sie zunächst als Geigerin ausgebildet, studierte aber noch vor dem Ersten Weltkrieg in Paris Malerei. Die sich dort vollziehende fruchtbare und immer noch fortwirkende Auseinandersetzung von Impressionismus und Expressionismus war ihr entscheidendes künstlerisches Erlebnis und Frankreich ist ihre künstlerische Wahlheimat geblieben. An ersten Ausstellungen nahm sie mit impressionistischen Landschaftsbildern im Salon d’Automne, im Salon des Indépendants und auf dem Champ de Mars teil. In diese erste Pariser Zeit fielen auch Sommeraufenthalte in der Bretagne und der Normandie. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste sie Paris verlassen und ging nach München.

1923 befreundete sich Constanze Schwedeler mit Gabriele Münter und verbrachte mit ihr im Mai und Juni sechs Wochen in Münters Haus in Murnau und in Elmau. Sie bestärkte Münter darin, wieder vermehrt an Landschaftsstudien vor der Natur zu arbeiten. Zu dieser Zeit dürften ihre beiden Bilder Frühjahrslandschaft und Frühling im Gebirge entstanden sein, die im selben Jahr auf der IX. Ausstellung der Münchener Neue-Secession gezeigt wurden. Im April 1924 wohnte Münter bei ihr in München und im Mai waren sie wieder zusammen in Murnau. In dieser Zeit entstand Münters Bild Murnau im Mai. Im November 1924 und im Mai 1925 wohnte sie nochmals bei Schwedeler in München. Vermutlich in der ersten Pariser Zeit oder nach 1915 in München war sie auch in Kontakt mit dem Maler und Lehrer Hans Hofmann, der sie „zuerst mit den Problemen der modernen Malerei bekannt machte“.

Im Jahr 1926 kehrte C. S. zurück nach Paris und wurde von André Lhote, einem Maler, Bildhauer, Kunstkritiker und Theoretiker, der dort eine eigene Akademie betrieb, stark beeinflusst. In dieser Zeit entstanden Aktkompositionen und Blumenstücke. Der Kunsthändler und Galerist Wilhelm Uhde, der zu der Zeit auch in Paris lebte, zählte zu ihren Förderern. Auch traf sie dort Gabriele Münter wieder, die 1929/30 ebenfalls in Paris verbrachte und zeitweise wieder bei ihr wohnte. In diese zweite Pariser Zeit fielen Aufenthalte in Toulon, Antibes und Nizza. Constanze Schwedeler war möglicherweise zeitweilig in München, denn im Winter 1934/35 soll die sich in Geldnöten befindende Münter dort erneut bei ihr gewohnt und „das Badezimmer“ bezogen haben. Im Jahr 1939 kehrte C. S. endgültig nach München zurück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte C. S. zu ihrem Bedauern nicht nach Frankreich zurückkehren und wandte sich mehr der abstrakten Malerei zu.[2] 1958, im Alter von 82 Jahren, war sie Gründungsmitglied des Künstlerbundes „Die Unabhängigen“ in München zusammen mit Heinrich Baudisch, Gerhard Baumgärtl, Rolf Cavael, Ludwig Dörfler, Christof Drexel, Johannes Dumanski, Friedrich August Gross, Manfred Henninger, Hans Jürgen Kallmann, Hugo Kiessling, Ernst Kropp, Heribert Losert, Alfred Luyken, Ernst Oberle, Alexander Rath, Walther Raum, Hannes Rosenow, Ludwig Scharl, Emil Scheibe, Anton Stankowski und Rudolf Weissauer.

Am 3. Februar 1962 starb Constanze Schwedeler in München. Die Urne mit ihrer Asche wurde auf den Friedhof Hamburg-Nienstedten überführt und in der Grabstätte der Familie von Freyhold beigesetzt. Die Grabstätte wurde im Jahr 2001 aufgelöst.

Ausstellungen

Diese Liste der Ausstellungen ist möglicherweise unvollständig:

1907: Gruppenausstellung mit Max Thedy, Caspar Ritter, Wilhelm Feldmann, Bernardo Hay u. a., Kunstverein Hamburg

1910: Exposition de tableaux de Mlle. Constance Schwedeler et des peintres de marines, de l'eau et des montagnes, Petit Musée Beaudoin, Paris

1920–1928: Teilnahme an den VI. bis XIV. Ausstellungen der Münchener Neue-Secession, Glaspalast München

1922: Ausstellung in der Galerie Thannhauser in München

1949(?): Ausstellung im Kunstpavillon München

1949: Ausstellung mit Rolf Trumpp und Doris Sewell Jackson in der Galerie Karin Hielscher in München

1954: Ausstellung mit Paul E. Fontaine im Märkischen Museum Witten/Ruhr

1958: Die Unabhängigen, Künstlergruppe in München; Gründungsausstellung im Kunstverein München

Werke

Werke mit bekanntem Verbleib:

Tote Bäume (Entstehung ?) Altonaer Museum, Hamburg

Gebirgslandschaft (vor 1952, Öl auf Leinwand, 73 × 92 cm), Kunsthalle Hamburg (HK-3516)

Stilleben (vor 1952, Öl auf Pappe, 50 × 60 cm), Kunsthalle Hamburg (HK-3517)

Stilleben mit Vasen (1955, Öl auf Leinwand), in Privatbesitz

Eine Auswahl der Literatur bzw. dem Internet entnommener Reproduktionen, Verbleib unbekannt:

Bust Quayside With Moored Shipping (1910, Öl auf Holz, 24 × 33 cm)

Sitzende (Entstehung ?, Kohlezeichnung)

Frühjahrslandschaft (1923)

Frühling im Gebirge (1923)

Aktkomposition (1926, Ölgemälde)

Kallablüten (1926)

Stilleben mit Muschel (vor 1949)

Lesender Knabe (vor 1949)

Stilleben mit Fruchtschale (vor 1949)

Roter Krug, Muscheln, Federn (vor 1954)

Komposition (1958)