Sie bieten auf eine schöne Adels-Postkarte von 1936 aus Wyk (Föhr).


Mechtild von Bülow, geb. von Hahnke (1912-1977) schreibt an ihre Mutter Emilie "Emy" von Hahnke, geb. Freiin von Seckendorff-Aberdas (1880-1965), Tochter des Majors Adolph Georg Alexander Carl Freiherr von Seckendorff-Aberdar (1846-1916) und der Martha Erna, geb. von Heyden zu Plötz (1855-1921) und geschiedene Ehefrau des Majors Oskar von Hahnke (1872-1926), Träger des Ordens pour le merité und Direktor des Reichslandbundes, Sohn des preußischen Generalfeldmarschalls Wilhelm von Hahnke (1833-1912).

Sie war verheiratet mit Ernst-Albert von Bülow (* 19. September 1899 in Loxten, gest. 1981), Sohn des Verwaltungsjuristen Friedrich von Bülow (1868-1936). Ihr Grabstein befindet sich auf dem Dreifaltigkeits-Friedhof in Berlin-Kreuzberg.


Datiert Wyk (Föhr), den 13. Februar 1936.


Geschrieben mit Bleistift.


Auszüge: "Meine liebe, süße geküßte Muttili! Alles an mir strahlt, weil wieder ein so so so lieber ausführlicher Brief kam. [...] Bist mir auch nicht zu einsam mein Liebes?! Gell, Du guckst schön auf d. Straße. Ach, ich hab dich so lieb. [...] Gustav's Artikel ist ja zum Kullern, ich mußt ordentlich lachen. [...] Uff, ich hab' soviel gegessen, daß ich beinah platze. Kleine Süße, also 1000 lieben Dank und viel viel liebe Grüße, Dein Mechthildi-Kind."


6-Pfennig-Ganzsache (10,3 x 14,8 cm).


Zustand: Karte etwas fleckig; Ecken bestoßen. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Ostbhf 22-09


Wilhelm Gustav Karl Bernhard von Hahnke (* 1. Oktober 1833 in Berlin; † 8. Februar 1912 ebenda) war ein preußischer Generalfeldmarschall, Domherr von Brandenburg sowie Kanzler und Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler mit Brillanten.

Leben

Herkunft: Hahnke entstammte einer alten Offiziersfamilie. Er war der Sohn des späteren preußischen Obersten Wilhelm von Hahnke (1793–1861) und dessen Ehefrau Angelique, geborene von der Lancken (1803–1873). Sein Vater war 1836 in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben worden.

Militärkarriere: Nach seiner Erziehung im Kadettenkorps wurde Hahnke am 26. April 1851 als Sekondeleutnant dem Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 der Preußischen Armee überwiesen. Vom 19. Februar 1854 bis 18. Januar 1858 fungierte er als Bataillonsadjutant, war anschließend Regimentsadjutant und wurde in dieser Stellung am 31. Mai 1859 zum Premierleutnant befördert. Daran schloss sich vom 7. Juni 1860 bis zum 22. September 1863 eine Verwendung als Adjutant der 2. Garde-Infanterie-Brigade an. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann folgte am 22. September 1863 seine Ernennung zum Kompaniechef im Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3.

Hahnke kämpfte 1864 mit seiner Kompanie während des Krieges gegen Dänemark bei Fredericia und nahm an der Belagerung sowie der Erstürmung der Düppeler Schanzen teil. Seine Leistungen wurden dabei durch die Verleihung des Roten Adlerordens IV. Klasse mit Schwertern und des Kronenordens III. Klasse mit Schwertern gewürdigt.

Während des Krieges gegen Österreich war Hahnke 1866 Mitglied des Generalstabs der 2. Armee beim Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen in Böhmen. Bis zum Deutsch-Französischen Krieg war Hahnke Flügeladjutant des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha. Am Deutsch-Französischen Krieg nahm er als Major im Generalstab wiederum im Hauptquartier des Kronprinzen von Preußen teil. 1872 wurde er zum Chef des Generalstabs des III. Armee-Korps ernannt, avancierte 1875 zum Oberstleutnant, 1878 zum Oberst und 1881 schließlich zum Generalmajor. Als solcher war er Kommandeur der 1. Garde-Infanterie-Brigade und gleichzeitig Stadtkommandant von Potsdam.

1886 wurde er mit der Beförderung zum Generalleutnant zum Kommandeur der 1. Garde-Division ernannt. Anschließend war er ab 1888 Chef des Militärkabinetts. Diese Position hatte er bis 1901 inne. Zwischenzeitlich wurde er 1891 mit dem Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone ausgezeichnet. Danach fungierte er bis 1909 als Oberbefehlshaber in den Marken und Gouverneur von Berlin. 1890 wurde Hahnke zum General der Infanterie befördert. 1894 datiert seine Erwähnung im Millionär-Adressbuch.

Am 1. Januar 1905 wurde er zum Generalfeldmarschall befördert und war dann Generaladjutant Kaiser Wilhelms II.

Familie: Er heiratete 1865 in Berlin Josephine von Bülow (1842–1911), eine Tochter des preußischen Geheimen Legationsrats Friedrich von Bülow (1789–1853). Das Paar hatte sieben Söhne und zwei Töchter, darunter:

Wilhelm (1867–1931), preußischer Generalmajor Elisabeth von Schlieffen (* 1869), Tochter des Generalfeldmarschalls Alfred von Schlieffen

Albert (1869–1925), preußischer Oberst, Flügeladjutant Kaiser Wilhelm I., Kommandeur des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90

Gustav (1871–1897), deutscher Oberleutnant zur See und Opfer eines Unfalls auf der Nordlandreise Kaiser Wilhelm II.

Oskar (1872–1926), Oberst a. D., Träger des Pour le Mérite, Direktor des Reichslandbundes

Adolf (1873–1936), Regierungspräsident, Kurator der Universität Breslau

Elisabeth von Hahnke (1874–1949), Ehefrau des Louis von Schwerin auf Hohen-Brünzow

Josephine von Hahnke (1881–1945), Ehefrau des Alexander von Grunelius


Friedrich August Otto Karl von Bülow (* 23. Januar 1868 in Hannover; † 11. Juni 1936 in Omechau, Oberschlesien) war ein deutscher Verwaltungsjurist.

Leben: Als Sohn des preußischen Generalmajors Albert von Bülow studierte Friedrich von Bülow Rechtswissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen. Im Dreikaiserjahr schloss er sich dem Corps Bremensia Göttingen an. Nach Staatsexamen und Referendarzeit wirkte er von 1901 bis 1907 als Landrat des Kreises Herzogtum Lauenburg. In dieser Eigenschaft leitete er zugleich den Lauenburgischen Landeskommunalverband in der Provinz Schleswig-Holstein.

Von 1907 bis 1917 war er bei der Regierung in Schleswig und der Regierung in Königsberg tätig. 1917 wurde er zum Regierungspräsidenten im Regierungsbezirk Bromberg (Provinz Posen) ernannt. Das Gebiet musste nach dem Friedensvertrag von Versailles an Polen abgetreten werden. 1919 nahm er zusätzlich das Amt des stellvertretenden Oberpräsidenten in der Provinz Posen wahr.

Von 1919 bis 1922 war er als Überleitungskommissar für die Abwicklung der deutschen Verwaltung in den an Polen gefallenen Gebietsteilen verantwortlich. Ab 1922 war er Oberpräsident der Grenzmark Posen-Westpreußen mit Sitz in Schneidemühl. Dort erwarb er sich große Verdienste beim wirtschaftlichen Wiederaufbau der durch die Grenzziehung schwer geschädigten Provinz. Im Januar 1933 ging er altersbedingt in den Ruhestand und wurde durch den Meseritzer Landrat Hans von Meibom ersetzt.

Bülow war Mitglied der DVP und ein Sympathisant der Nationalsozialisten. So verkündete er am 8. Juli 1935 auf dem Familientag der Bülows:

Alle die großen Ideale, die der Führer dem deutschen Volke gesetzt hat, sie stammen aus alt-germanischem Erbgut und nicht zuletzt aus den tiefsten Schatzkammern des deutschen Adels. So ist der deutsche Adel dem Nationalsozialismus von Grund auf wesens- und stammverwandt.“

Friedrich von Bülow

Bülow heiratete 1898 Irmgard Lewine Hedwig Auguste Alma Bertha Anna Hammerstein-Loxten (* 7. Dezember 1875), die Tochter des preußischen Landwirtschaftsministers Ernst von Hammerstein-Loxten.