Sie bieten auf fünf Dokumente von 1820-1828 aus Mittelfranken (Bayern).


1.) 2-seitiges Dokument, datiert Regelsbach (Rohr), Buch (Nürnberg), Haag und Reichelsdorf (Nürnberg), den 18. Dezember 1820. Vorliegend als zeitgenössische Abschrift auf Stempelpapier.

Der Tabak-Fabrikant Johann Heinrich Engelhardt in Buch, Johann Friedrich Schwarz, Wolfgang Heinrich Schalkhäußer sowie der Gastwirt Johann Georg Schalkhäußer und dessen Ehefrau Anna Barbara leisten eine Bürgschaft für den Tabak-Fabrikanten Johann Heinrich Deifel in Kraftshof (Nürnberg), der ein Kapital von 1717 Gulden auslösen möchte, dass die Eheleute Johann Conrad Schwarz in Erlangen ihrem Stiefsohn Lorenz Schobert schulden.


Johann Conrad Schwarz war Wirt des Gasthauses "Zum Panzer" in Erlangen. 1826 ging er in Konkurs, weswegen die Zahlung der Bürgschaft durch die Bürgen fällig wurde.

Der Gastwirt Johann Georg Schalkhaußer (* 28. November 1770 in Reichelsdorf) war ein Sohn des Gastwirts Johann Lorentz Schalkhaußer (geb. 14. November 1743 in Reichelsdorf, gest. 5. Februar 1837 ebd.) und der Barbara Schalkhaußer, geb. Dorn (gest. am 5. November 1837 in Reichelsdorf).


2.) 2-seitiges Dokument, datiert Kraftshof (Nürnberg), den 5. Dezember 1827.

Erklärung der Erben des verstorbenen Tabakfabrikanten Johann Heinrich Deifel, das sind dessen Witwe Kunigunda Deifel, geb. Sippel (gest. am 15. Dezember 1833 in Alter von 70 Jahren) und Maria Margaretha Deifel, Barbara Deifel, Kunigunda Deifel und Martin Deifel (wohl alles seine Kinder?), die alle eigenhändig signieren.

Betrifft die oben erwähnte Bürgschaft, speziell eine Klage gegen den Bürgen Johann Friedrich Schwarz in Haag auf Zahlung seines Teils der Bürgschaft, wozu sie den Advokaten Dr. Gustav in Nürnberg zum Bevollmächtigten erklären.

Auf der dritten Seite folgt eine Beglaubigung durch das Freiherrlich von Haller'sche Patrimonialgericht Großgründlach (Nürnberg) vom selben Tag; signiert vom Patrimonialrichter Blaß; mit Trockensiegel des Gerichts.


3.) 2-seitiges Dokument, datiert Schwabach, den 17. Dezember 1827.

Vorliegend in zeitgleicher Abschrift durch das Landgericht Schwabach; die Beglaubigung (vom selben Tag) signiert vom Landrichter und späteren Appellationsgerichtsrat Christian Friedrich Freiherr von Tröltsch (1780-1851), Vater des Arztes und Otologen Prof. Anton Friedrich von Tröltsch (1829-1890).

Der Angeklagte Johann Friedrich Schwarz erschien vor dem Gericht und erklärte sich bereit, seinen Anteil an der fälligen Bürgschaft (143 Gulden und 24 Kreuzer) zu bezahlen, jedoch mit einer Zahlungsfrist von einem viertel Jahr.


4.) 5-seitiges Dokument, datiert Kraftshof, den 2. April 1828.

Klage der Witwe Kunigunda Deifel gegen den Johann Georg Schalkhäußer in Regelsbach, wiederum die Zahlung seines Teils der Bürgschaft betreffend.

Eigenhändig signiert von Kunigunda Deifel.


5.) 1-seitiges Dekret des Landgerichts Schwabach vom 9. April 1828, den Eingang der Klage von Kunigunda Deifel und die Vorladung des Beklagten zur Verhandung am 28. April betreffend.

Signiert vom Landrichter Christian Friedrich Freiherr von Tröltsch (1780-1851).


Format der Dokumente: 34 x 21 cm; jeweils geschrieben auf kräftigem Stempelpapier.


Über Andreas Georg Engelhardt, Sohn des Bürgen Johann Heinrich Engelhardt: Der Tabak-Fabrikant Andreas Georg Engelhardt wurde am 11. Mai 1803 in Buch (Landgericht Erlangen) als Sohn des Tabakfabrikanten Johann Heinrich Engelhardt und der Elisabetha Susanna, geb. Schalkhaußer aus Reichelsdorf (Nürnberg) geboren. Er heiratete am 29. November 1840 in Kraftshof (Nürnberg) Johanna Barbara Ott (* 1. April 1821 in Lauf als Tochter des Bürgers, Bierbrauers und Gastwirts Johann Georg Ott und der Innocentia Rosine, geb. Hafner, gestorben bereits am 8. September 1847). Er bekam zwei Töchter, die die Volljährigkeit erreichten: Katharina Engelhardt (* 26. Februar 1843 in Buch) und Kunigunde Engelhardt (* 18. Dezember 1844 in Buch). Seine Schwester Margarethe Engelhardt starb 1853.


Zustand: Dokumente gefaltet, Papier etwas fleckig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Engelhardt Mappe hellrot