Sie bieten auf ein Zeugnis (Praktikantenschein) der Universität Breslau von 1941.


Eigenhändig signiert vom Dermatologen Heinrich Gottron (1890-1974), Direktor der Universitätsklinik und der Poliklinik für Hautkrankheiten.


Datiert Breslau, 15. März 1941.


Ausgestellt für den cand. med. Kurt Wolf, der bei Bauer ein Praktikum absolviert hat.


Format: 14,8 x 20,8 cm.


Über den Studenten: Kurt / Curt Max Georg Wolf wurde am 13. Oktober 1914 als Sohn des Gutsbesitzers Max Kurt Wolf (* 1886 in Schönbrunn, Erzgebirge) und der Margarethe, geb. Oelschlägel auf Gut Hermannsthal (Kreis Arnswalde, Neumark) geboren. Er ging 1921-25 in Bad Oppelsdorf zur Schule, wo seine Eltern ein Rittergut gepachtet hatten, und besuchte von 1925 bis 1930 das Staatsgymnasium in Zittau. Danach besuchte er ein Jahr das Staatsgymnasium in Glogau (Kreis Schweidnitz) und danach bis zur Reifeprüfung 1935 das Staatsgymnasium in Chemnitz, wo er bei seinem Onkel, dem Rechtsanwalt Dr. iur. Max Wolf, lebte. 1935-37 leistete er seinen Militärdienst beim Fliegerhorst in Nohra bei Weimar und bei der Fliegernachrichtentruppe Nordhausen ab. Im Anschluss studierte er ab dem WS 1937/38 Medizin: erst zwei Semester in Breslau, dann zwei Semester in Jena, ein Semester in München und dann bis zum Sommersemester 1942 wieder in Breslau.


Zustand: Dokument seitlich gelocht; Papier etwas fleckig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Mappe Wolf grau Autogramm Autograph Wissenschaft


Über Heinrich Gottron (Quelle: wikipedia):

Heinrich Adolf Gottron (* 10. März 1890 in Oppenheim; † 23. Juni 1974 in Mainz) war ein deutscher Dermatologe (Hautarzt) und Hochschullehrer.

Leben: Heinrich Gottron studierte Medizin an den Universitäten Freiburg, Berlin, München, Heidelberg, Leipzig und Bonn. 1916 wurde er promoviert. Im Ersten Weltkrieg diente er als Militärarzt, sein letzter Dienstgrad war der eines Oberstarztes.

1919 ging er an die Charité nach Berlin, habilitierte sich dort 1930 mit einer Arbeit über Majocchis purpura und war dort ab 1933 apl. Professor.

Am 1. Oktober 1935 übernahm Gottron den Lehrstuhl für Dermatologie an der Universität Breslau, die sich unter Albert Neisser und Joseph Jadassohn zu einer der führenden Hautkliniken weltweit etabliert hatte. Sein Vorgänger Max Jessner war aufgrund seiner jüdischen Abstammung zum Rücktritt gezwungen worden. 1939 wurde er dort auch Chefarzt der Dermatologischen Universitätsklinik.

Im Jahr 1943 war Gottron Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Breslau. Bei dem Bevollmächtigten für das Gesundheitswesen Karl Brandt war er ab 1944 auch Angehöriger des wissenschaftlichen Beirates.

Vom 1. August 1946 bis zu seiner Emeritierung 1961 war Gottron Professor für Dermatologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und dort Chefarzt der Hautklinik. Er war zudem 1949 Mitbegründer der Gesellschaft für Konstitutionsforschung und gehörte zu den bedeutenden Dermatologen der Nachkriegszeit.

Nach ihm und seinem Lehrer Georg Arndt ist das Arndt-Gottron-Syndrom (Skleromyxödem) benannt. Auch die Erythrokeratodermia progressiva symmetrica, die Familiäre Akrogerie (Gottron-Syndrom) und andere Erkrankungen wurden mit Gottrons Namen benannt.

Ehrungen

1960: Ehrendoktorwürde Dr. med. vet. h. c.

1964: Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft

1966: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern

Nach ihm benannt wurde die Acrogeria Gottron (Gottron-Syndrom), die erstmals von ihm 1941 beschrieben wurde, sowie fünf weitere Erkrankungen der Haut.