Buch in sehr guter Erhaltung, Einband sauber und unbestoßen, minimal lagerspurig, Seiten sauber, ohne Einträge, Joh. Loetz Witwe, auch Joh. Lötz Witwe geschrieben, war eine bedeutende Kunstglasmanufaktur in Klostermühle, Böhmen, Österreich-Ungarn. Die Werke von Loetz zählen zu den herausragendsten Beispielen des Jugendstils. Das Lötz'sche Glas galt wegen seiner Reinheit, seiner feurigen Farben von jeher als Spezialität und wurde anfangs zumeist von nordböhmischen Raffinerien als Rohglas bezogen, welche dasselbe durch Malerei und Schliff veredelten. Später wurde mit Rücksicht auf den guten Ruf des Glases auf die Erzeugung von Spezialitäten in Luxusartikeln verlegt. So war das Unternehmen das Erste, welches in Österreich das sogenannte Barockglas, Gegenstände mit aufgelegten Glasverzierungen herstellte. Diese Erzeugnisse erfreuten sich einer großen Beliebtheit, und dadurch, dass die Firma zeitgerecht eine ausreichende Malerei einrichtete. Musterlager befanden sich in Wien, Berlin, Hamburg, Paris, London, Brüssel, Mailand und Madrid und verschafften so den Produkten bald einen Weltruf. Das Glas konnte kunstvoll alle Arten von Onyx, Jaspis, Carneol, Malachit, Lapis, das Intarsiaglas usw. imitieren. Die aus der Fabrik hervorgegangenen Luxusgläser erwarben die höchsten Auszeichnungen. In der Jubiläumsausstellung 1888 sah man die von Hofrat Storck entworfene, von der Firma Lötz in Grauonyx ausgeführte "Kaiser Franz Josefs-Vase", die größte Vase, welche bis dahin aus Glas geblasen wurde. Ebenso wurden auch die meisten Weltausstellungen mit besonderen Erzeugnissen der Firma beschickt und mit den höchsten Auszeichnungen prämiert, unter anderem der Grand-Prix Paris 1889, Prix de Progrès und Ehrendiplom Brüssel 1888 sowie die Ehrendiplome aus Wien, München, Antwerpen, Chicago, San Francisco usw.