Sie bieten auf fünf eigenhändig signierte, maschinenschriftliche Briefe der österreichischen Caritas-Ordensschwester, Widerstandskämpferin und Gerechte unter den Völkern Verena Buben (1900-1982).


Nach ihr wurde der Verena-Buben-Weg in Wien-Alsergrund benannt.


Datiert Wien 1953-1962.


Gerichtet an eine Gräfin, d.i. Clara Ledóchowska (* 26. Juni 1911 in Sarns), Sekretärin bei der österreichischen Botschaft am Heiligen Stuhl (Vatikan); der zweite Brief gerichtet an deren Mutter Eva Lédochowska, geb. de Bethlen (1878-1961).


Auszüge:

25. April 1953: "Alle österreichischen Rompilger sind inzwischen schwer begeistert wieder heimgekommen, mehr oder weniger müd, mit mehr oder weniger Abenteuer. Wir arbeiten jetzt hier an einer kleinen Lebensbeschreibung unserer Gründerin Dr. Hildegard Burian. Am 13. Juni sind es 20 Jahre, dass sie von uns gegangen ist. [...] Stets bin ich Ihre Sr. Verena C.S."


3. Januar 1955: "Wir hatten am 1. Jänner nachmittags Eminenz bei uns und er war bezaubernd. Er ist bald auf sein ureigenstes Gebiet - die Bibelwissenschaft - zu sprechen gekommen und hat uns da so viel Neues und Interessantes erzählt, dass wir am liebsten stundenlang zugehört hätten. Er geht nun schon ins 80. Lebensjahr."

Anm.: Mit der "Eminenz" ist der Wiener Erzbischof Theodor Innitzer (1875-1955) gemeint.


4. Juli 1955: "Vergangenen Samstag haben wir wieder in der Karlskirche eine ganz grosse Hochzeit gehabt, wieder ein Auersperg und wieder die Tochter des derzeitigen belgischen Botschafters. Sehr schön und alles war da, inklusive Wiener Sängerknabe, die wirklich himmlich gesungen haben. Sie haben jetzt einen Sopran, der bezaubernd ist. Sonst bietet Wien das gewohnte Bild. Aufgerissene Straßen und Trottoirs, stellenweise würde man Steigeisen benötigen.


20. Februar 1957: "P. Born feiert heuer seinen 60. Geburtstag. Wie die Zeit vergeht, nicht wahr? [...] Zusätzlich haben wir in unserem Festsaal, ein kleines Durchgangslager für Frauen und Kinder mit ca. Personen. Nachdem ungefähr die Hälfte Kinder sind, können Sie sich wohl das Leben vorstellen."


4. April 1962: "Ich freue mich immer, durch Sr. Genealleiterin von Ihnen zu hören [...]. Stets bin ich Ihre Sr. Verena C.S."


Umfang: jeweils eine beschriebene A4-Seite, nur der erste Brief mit anderthalb beschriebenen Seiten (26,8 x 19,8 cm). Jeweils ohne Umschlag.


Parallel biete ich weitere Briefe von Verena Buben an!


Zustand: Leicht gebräunt. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Clara L. 68


Über Verena Buben (Quelle: Wien Geschichte Wiki):

Verena (Helene) Buben * 6. August 1900 Wien, † 2. November 1982 Wien, Ordensfrau.

Verena Buben gehörte seit 1931 der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis an. Nach achtjähriger Arbeit in der Familienpflege kam sie 1942 in die Erzbischöfliche Hilfsstelle für nichtarische Katholiken in Wien. Gemeinsam mit Pater Ludger Born und anderen Mitarbeiterinnen konnte sie verfolgten Katholiken, die Betroffene der Nürnberger ("Rassen"-) Gesetze waren, unter Gefährdung der eigenen Sicherheit Hilfe leisten. Nach der Befreiung 1945 arbeitete sie zunächst in der Caritaszentrale der Erzdiözese Wien und dann von 1949 bis 1982 in der Fürsorgestelle Pramergasse. Für ihre Hilfeleistungen unter der NS-Terrorherrschaft erhielt Verena Buben mehrere Auszeichnungen, etwa 1977 das Ehrenzeichen für die Verdienste um die Befreiung Österreichs.