Sie bieten hier auf ein Originalgemälde von Max Liebermann.

Die wohl um 1915 entstandene Ölstudie auf Leinwand zeigt das Porträt eines Offiziers des Kaiserreichs. Der gealterte Mann wird von Liebermann würdevoll in Szene gesetzt. Der Maler gilt als einer der begehrtesten Porträtmaler des deutschen Impressionismus.

„Weshalb ist denn oft die flüchtigste Skizze vollendeter als das fertige Bild? Weil die in ein paar Stunden entstandene Skizze von der Phantasie erzeugt ist, während die wochen-, ja monatelange Arbeit am Bilde die Phantasie ertötet hat.“

Max Liebermann (1916)

Disziplin und Herz

Das Porträt des Herrn in Uniform vermittelt Liebermanns spontane und individuelle Malweise vorzüglich. Das Kniestück zeigt den leicht ergrauten Mann sitzend und mit festem Blick nach links. Die Stirn und das Gesicht werden vom weichem Licht ausgeleuchtet, sanfte Gesichtszüge, wie die leicht gesenkten Augenlieder und Wangen, die dunklen, vollen Brauen sowie der Schnauzbart, werden durch eine straffe, aufrechte Körperhaltung aufgewogen.

Die feldgraue preußische Uniform des Herrn hebt sich zwar farblich nur sanft vom sandig-braunen Hintergrund ab, aber alles Energische, die ganze würdevolle Haltung des disziplinierten Soldaten legt Liebmann in die stoffliche Ausarbeitung dieses Waffenrocks: breite Striche, brüsk und wogend abgesetzt, werden teilweise pastos aufgeschoben und nur stellenweise von schattigen Konturlinien begrenzt.

Die Hand des Mannes umgreift wohl einen Säbel mit festem Griff. Der Maler betont jeden einzelnen Finger der Faust, indem er die Farbe scharf zu erhabenen Stegen aufstellt. Ebenso ist um den Hals weiß und golden das Kreuz des Johanniterordens angedeutet.

Liebermann ist hier nicht an weiteren Details oder schmeichelhafter Repräsentationsmalerei interessiert: Der räumliche Hintergrund bleibt vollkommen vage, das Sitzmöbel und alle nebensächlichen Körpermerkmale bleiben skizzenhaft. Am Rand der hell grundierten Leinwand lässt er diese sogar ganz unbemalt. Gerade dieser flüchtige und sichtbare Ausdruck der Alla-Prima-Malerei vermitteln den Kern des Porträtierten: Einen disziplinierten Geist mit Herz.

Liebermann der Porträtmaler

Das Porträt bzw. das Selbstporträt gehören neben den Gartenansichten zu den wichtigsten Werken im Œuvre des bedeutendsten deutschen Impressionisten. Für Liebermann ist das Porträt weitaus mehr als nur die wirkliche Abbildung einer Person oder Personengruppe: Indem er das Innere nach Außen kehrt und die Natürlichkeit der Emotionen zur Darstellung bringt, schafft er einen unverfälschten einzigartigen Blick auf das Wesen seiner Protagonisten, sich selbst eingeschlossen.

Für Liebermanns Porträtmalerei werden vor allem seine Aufenthalte 1875 und 1876 in Holland von Bedeutung. In Haarlem studiert er mehrere Monate den niederländischen Maler Frans Hals (1580-1666), der als einer der bedeutendsten Porträtmaler der Kunstgeschichte gilt. In Kopie-Studien eignet er sich dessen schnellen Strich an und experimentiert mit der Alla-Prima-Malerei. Hals Methode des schwungvollen, detailarmen Farbauftrags prägt sein Spätwerk und vor allem seine Porträts.

Der Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (1852-1914), befördert Liebermanns Entwicklung - insbesondere als Porträtmaler. Für seine „Sammlung von Bildern aus Hamburg“ gibt er dem zu dieser Zeit aus konservativen Kreisen noch stark kritisierten Maler den Auftrag, den Bürgermeister Pertersen zu malen. Doch das Bild provozierte wieder eine Affäre: Der Porträtierte verweigerte die öffentliche Ausstellung des Bildes in der Kunsthalle - erst Jahre später, und durch viel Engagement kann das Bild gezeigt werden.

Doch um 1900 wird Liebermann schließlich zu einem der gefragtesten Porträtmaler seiner Epoche. Er malt das Großbürgertum, Wissenschaftler, Politiker, Freunde aus der Kunstwelt und sein familiäres Umfeld. Die Elite der Kaiserzeit und der Weimarer Republik kommen zu ihm in sein Atelier am repräsentativen Pariser Platz und sitzen. Liebermann entwickelt das Bild am Modell, mit spontanen Entwürfen, und arbeitete diese dann über längere Zeit aus.

Kriegszeit

Liebermann geniest durch seine familiäre Herkunft Wohlstand und beste gesellschaftliche Verbindungen. Und seine Herkunft prägt den Maler: Er bekennt sich selbstbewusst als Jude, Berliner, Preuße und Deutscher. Preußischen Tugenden sowie der politische Liberalismus der 1848er zeichnen den Künstler aus.

So widmet der Bourgeois dem einfachen Volk schon früh seinen Blick. Unideologisch und beobachtend gibt er ihnen einen Platz in seiner Kunst. In Zeiten kollektiver Not stellt sich der Künstler Liebermann auch solidarisch an die Seite seiner Heimat. Wie viele seiner Zeitgenossen reiht er sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs patriotisch für die deutsche Sache ein.

In dieser Zeit porträtiert Liebermann auch einige Militärs aus seinem Umfeld. Lange Zeit nachdem er bei seinem Lehrer Carl Steffek (1818-1890) Säbel und Soldaten malte, finden nun wieder Uniformen den Weg auf seine Leinwand. Das hier präsentierte Bild kann als Ausdruck dieses persönlichen Engagements gedeutet werden.

Frau Drs. Margreet Nouwen (Max Liebermann Archiv, Berlin) hat die Echtheit des Werkes bestätigt.

Auf Wunsch und Kosten des Erwerbers beschaffen wir gerne auch ein schriftliches Gutachten.

Das Werk ist geprüft und nicht als Lost Art gelistet.

Die Leinwand ist hervorragend konserviert und macht einen beinahe neuwertigen Eindruck. Laut der Aussage eines Restaurators wurde sie wohl über lange Zeit staub- und lichtfrei gelagert.

Die Malerei ist in jüngerer Zeit in einen eleganten Echtgold-Modellrahmen mit punzierten Ornamenten montiert worden.

Ein hochkarätiges Unikat des deutschen Impressionismus.

Wir garantieren Ihnen eine schnelle und seriöse Abwicklung!

Max Liebermann wurde am 20. Juli 1847 in Berlin geboren und verstarb am 8. Februar 1935 ebendort. Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus.

Nach einer Ausbildung in Weimar und Aufenthalten in Paris und den Niederlanden schuf er zunächst naturalistische Werke mit sozialer Thematik. Durch die Beschäftigung mit den französischen Impressionisten fand er seit 1880 zu einer lichten Farbigkeit und einem schwungvollen Farbauftrag, der sein Hauptwerk prägt.

Sein Schaffen steht symbolisch für den Übergang von der Kunst des 19. Jahrhunderts hin zur Klassischen Moderne zur Zeit des Wilhelminismus und der Weimarer Republik. Diesen Wandel förderte er als Präsident der Berliner Secession.

Von 1920 bis 1932 war er Präsident, bis 1933 Ehrenpräsident der Preußischen Akademie der Künste, bevor er infolge der nationalsozialistischen Einflussnahme aus der Kunstpolitik zurücktrat. Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte er zurückgezogen in seiner Heimatstadt Berlin.

Quellenangabe: Dieser Text basiert auf dem Artikel Max Liebermann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Bei Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

You are bidding on an original drawing by Max Liebermann, which was probably created in Holland around the turn of the century.

The double study, probably created around 1910, shows the motif of the horse tamer in two variations. Between two horses, a young man holds the rising horses by their reins.

Discipline and heart

The portrait of the gentleman in uniform excellently conveys Liebermann's spontaneous and individual style of painting. The kneeling portrait shows the slightly greying man seated and looking firmly to the left. The forehead and face are illuminated by soft light, while gentle facial features, such as the slightly lowered eyelids and cheeks, the dark, full brows and the moustache, are offset by a firm, upright posture.

The colour of the gentleman's field-grey Prussian uniform stands out only gently against the sandy-brown background, but Liebmann puts all the energy, the entire dignified bearing of the disciplined soldier into the fabric of this tunic: broad strokes, brusque and undulating, are partly applied in a pastose manner and only occasionally delimited by shadowy contour lines.

The man's hand is probably clutching a sabre with a firm grip. The painter emphasises each individual finger of the fist by sharply setting up the colour into raised ridges. The cross of the Order of St John is also indicated in white and gold around the neck.

Liebermann is not interested in further details or flattering representational painting here: The spatial background remains completely vague, the seating furniture and all incidental body features remain sketchy. He even leaves the edge of the lightly primed canvas completely unpainted. It is precisely this fleeting and visible expression of alla prima painting that conveys the core of the sitter: a disciplined spirit with a heart.

Liebermann is not interested in the details of the scene here. Eyes, clothing or scenic background are almost completely absent. Every energetic and determined stroke is an expression of elementary physical power and its dynamics.

Liebermann the portrait painter

Alongside the garden views, portraits and self-portraits are among the most important works in the oeuvre of Germany's most important Impressionist painter. For Liebermann, the portrait is far more than just the actual depiction of a person or group of people: by turning the inside out and depicting the naturalness of emotions, he creates an unadulterated, unique view of the essence of his protagonists, including himself.

His stays in Holland in 1875 and 1876 were particularly important for Liebermann's portrait painting. In Haarlem, he spent several months studying the Dutch painter Frans Hals (1580-1666), who is considered one of the most important portrait painters in art history. In copy studies, he learnt Hals' quick strokes and experimented with alla prima painting. Hals' method of applying colour in a lively, low-detail manner characterises his late work and his portraits in particular.

The director of the Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (1852-1914), promoted Liebermann's development - particularly as a portrait painter. For his "Collection of Pictures from Hamburg", he commissioned the painter, who was still heavily criticised in conservative circles at the time, to paint Mayor Pertersen. However, the painting provoked another affair: the man portrayed refused to allow the painting to be exhibited publicly in the Kunsthalle - only years later, and thanks to a great deal of commitment, the painting could be shown.

But around 1900, Liebermann finally became one of the most sought-after portrait painters of his era. He painted the upper middle classes, scientists, politicians, friends from the art world and his family circle. The elite of the imperial era and the Weimar Republic came to his studio on the prestigious Pariser Platz and sat for him. Liebermann developed the painting on the model, with spontaneous sketches, and then worked them out over a long period of time.

Wartime

Liebermann enjoyed prosperity and excellent social connections thanks to his family background. And his origins characterised the painter: he self-confidently professed to be a Jew, Berliner, Prussian and German. Prussian virtues and the political liberalism of the 1848s characterise the artist.

So the bourgeois dedicated his gaze to the common people from an early age. Unideological and observant, he gave them a place in his art. In times of collective hardship, the artist Liebermann also showed solidarity with his homeland. Like many of his contemporaries, he patriotically rallied to the German cause at the beginning of the First World War.

During this time, Liebermann also painted portraits of several military personnel from his circle. Long after painting sabres and soldiers with his teacher Carl Steffek (1818-1890), uniforms once again found their way onto his canvas. The painting presented here can be interpreted as an expression of this personal commitment.

Dr Margreet Nouwen (Max Liebermann Archive, Berlin) has confirmed the authenticity of the work.

At the request and expense of the buyer, we are also happy to provide the written expert opinion.

The work has been inspected and is not listed as lost art.

The canvas is excellently preserved and looks almost as good as new. According to a conservator, it has probably been stored for a long time in a dust and light-free environment.

The painting has recently been mounted in an elegant real gold model frame with chased ornaments.

A high-calibre unique work of German Impressionism.

We guarantee swift and reliable processing!

Max Liebermann was born in 1847 and died in 1935, both in Berlin.

Liebermann first studied law and philosophy at the University of Berlin, but later studied painting and drawing in Weimar in 1869, in Paris in 1872, and in the Netherlands in 1876–77.

Max Liebermann is one of the leading proponents of Impressionism in Germany.

Source: This text based upon the article Max Liebermann from encyclopedia Wikipedia which is available under GNU Licence of free documentation. The list of contributors you can find at wikipedia.org

Nous vous garantissons un déroulement rapide et sérieux!

Max Liebermann est né le 20 juillet 1847 à Berlin et mort le 8 février 1935, dans la même ville.

Il compte parmi les plus grands représentants du mouvement impressionniste allemand. Après une formation à Weimar et plusieurs séjours à Paris et aux Pays-Bas, il peint tout d'abord des œuvres naturalistes à thème social. L'étude des impressionnistes français lui permet de trouver à partir de 1880 la palette claire et le coup de pinceau vigoureux qui caractérisent ses principales toiles.

Son œuvre représente symboliquement la transition entre l'art du XIXe siècle et l'art moderne classique de l'époque wilhelminienne et de la République de Weimar. C'est cette mutation qu'il a encouragée en tant que président de la Sécession berlinoise.

De 1920 à 1933, il dirige l'Académie prussienne des arts de Berlin avant de démissionner en raison de l'influence grandissante du nazisme sur la politique des arts. Il se retire alors à Berlin, sa ville natale où il passe les deux dernières années de sa vie.