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Tibet oder Nepal: Großer Gau [Ga'o] mit drei Tsa Tsa Fenstern

Diese tragbaren Schreine werden »Gau« genannt. Sie sind nur in Tibet und in benachbarten buddhistischen Gebieten anzutreffen. In keinem anderen buddhistischen Land ist etwas Vergleichbares bekannt. Wann sie zum ersten Mal in Tibet Verwendung fanden ist nicht mehr zu ermitteln.

Die meisten heute noch vorhandenen alten Exemplare werden im Allgemeinen auf die letzten zwei oder drei Jahrhunderte datiert, obwohl einige vielleicht früher entstanden sein könnten.

Die Schreine aus Kupfer und Messing werden verwendet, um um ihre Besitzer vor dem Bösen zu schützen, das gilt insbesondere auf Reisen.

Sie werden mit auf Papier gerollten Gebeten und gesegneten oder heiligen Gegenständen [Samen, kleine Statuen, Tsa Tsas oder Tsaglis = kleine Thangkas] gefüllt. Man trägt sie an einem Gurt oder einer Schärpe über die Schulter oder um die Taille herum.

Es gibt aber auch größere Gaus die nicht am Körper getragen werden. Diese findet man auf privaten Hausaltären oder in Klöstern.

Drei kleine Fenster mit Glasabdeckungen schmücken die Vorderseite dieses Gaus. Im Inneren finden sich drei kleine Tsa Tsas [oben Avalokiteshvara, rechts unten die Grüne Tara und links davon der Bodhisattva Manjushri]. Am unteren Rand ist in der Mitte ein Makara dargestellt. Der Makara ist Oberhaupt über das Wasserelement und beherrscht die Nagas oder Schlangendämonen als Bewohner der Seen und Flüsse.

Dieser Gau besitzt eine textile schützende Einfassung. Auf seiner Vorderseite sind die Acht Tibetischen Glückssymbole abgebildet.

Die Abmessungen lauten: 23 x 19 x 6 cm
Der Gau wurde in den achtziger Jahren des letzten Jahhunderts in Nepal von mir erworben. Das Alter kann ich nicht einschätzen, der Gau wird aber vermutlich in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts entstanden sein.