1804 zieht der Dessauer Professorensohn Ferdinand Olivier gemeinsam mit seinem >Bruder Heinrich nach Dresden und schreibt sich an
der Akademie der Bildenden Künste bei Jakob Wilhelm Mechau und Carl
Ludwig Kaaz ein. Jedoch kann er sich nicht mit der Auffassung der
idealen Landschaftsmalerei seiner Lehrer identifizieren. Weitaus
nachhaltiger für seine künstlerische Entwicklung ist der Kontakt zu
Friedrich August von Klinkowström, Philipp Otto Runge und Caspar David
Friedrich, über die Olivier die Dresdner Romantik kennen lernt. 1807
reist Olivier in diplomatischen Diensten nach Paris, lässt sich aber
schon bald davon befreien, um mehr Zeit für seine Kunststudien zu haben.
Ganz im Sinne der romantischen Rückbesinnung auf die Kunst des
Mittelalters, kopiert Olivier in den Pariser Museen vor allem
mittelalterliche Tafelbilder. Zusammen mit Bruder Friedrich bereist er
1810 den Harz, 1811 lassen sich beide in Wien nieder. Der erneute
Kontakt zu Schlegel und die Begegnung mit Joseph Anton Koch bestärken
Olivier sowohl in seiner tief religiösen protestantischen Weltanschauung
als auch in seiner Kunstauffassung. Oliviers Wiener Atelier wird bald
zum gesellschaftlichen und künstlerischen Treffpunkt eines Kreises
protestantischer wie katholischer nazarenisch gesinnter Künstler. Dazu
zählen seine beiden Brüder Heinrich und Friedrich, Julius Schnorr von
Carolsfeld, Theodor Rehbenitz und Philipp Veit. 1816 werden Ferdinand
und Friedrich Olivier zusammen mit Schnorr von Carolsfeld in den
Lukasbund aufgenommen. Die Sommer 1815 und 1817 verbringen die beiden
Brüder in Salzburg und dem umliegenden Bergland. Bis etwa 1829 prägen
die dort gesammelten Motive die Arbeiten Oliviers. Den Höhepunkt dieser
sogenannten Salzburger Periode bildet seine Lithografiefolge "Sieben
Gegenden aus Salzburg und Berchtesgaden", die sich durch künstlerische
Klarheit und inhaltliche Tiefe auszeichnet. Als sein Bruder Friedrich
1817 gemeinsam mit Schnorr von Carolsfeld für drei Jahre nach Rom zieht,
bleibt Olivier in Wien zurück, vermutlich, da er inzwischen in Wien
verheiratet und Stiefvater dreier Kinder ist. Dennoch nähert er sich in
seinen Gemälden ab Mitte der 1820er Jahre einem deutlich von der
südlichen Landschaft geprägten Ideal an, wie es sein Bruder aus Italien
mitgebracht hatte. 1830 folgt Olivier seinem Bruder und Schnorr von
Carolsfeld nach München, wo er 1832 zum Professor für Kunstgeschichte an
der Akademie der Bildenden Künste berufen wird.Auf dem Höhepunkt seines Schaffens entstehen zahlreiche Landschaften,
meist aufgelockert mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Seine
künstlerischen Vorbilder findet er neben Albrecht Dürer insbesondere in
der altdeutschen und altniederländischen Kunst. Ferdinand Olivier gilt
als einer der bedeutendsten Landschaftsmaler aus dem Künstlerkreis der
Nazarener. 1841 stirbt er in München
Ölbild auf Leinwand , teilweise schon vor längere Zeit doubliert und restauriert, auf Keilrahmen, dieser wurde ebenfalls vor ca. 80 Jahren erneuert, zuletzt unrestauriert, ca.38x46cm, gerahmt ca. 43x51cm, mit schlichtem, der Zeit entsprechendem Holzrahmen
etwas restaurierungsbedürftig, aber auch sofort hängbar
Es existiert bisher keine Expertise zum Bild, das daher als zugeschrieben verkauft wird.
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