Amused To Death ist ein 23 Jahre altes Album, das aktueller
nicht sein könnte. Roger Waters' Portrait einer Gesellschaft, die zum
Sklaven der TV-Bildschirme geworden ist, erscheint 2015 in remasterter
Fassung und mit neuem Artwork. Verantwortlich für die Überarbeitung der
Originalbänder ist James Guthrie, der auch die Erstveröffentlichung
abmischte und mit Waters seit dem Pink-Floyd-Album The Wall zusammenarbeitete. Da Amused To Death
über einen Zeitraum von fast fünf Jahren und auf drei verschiedenen
Formaten aufgenommen wurde, war das Einsammeln der Masterbänder kein
leichtes Unterfangen. Guthrie reiste nach London – und fand dort
Hunderte von ihnen, mit verschiedenen Takes der gleichen Songs in
verschiedenen Formaten. Die Herkulesaufgabe war also, erst einmal das
Album nachzubauen, um anschließend die eigentliche Arbeit – das
Remastering des 5.1.-Surround- und des Stereo-Mixes – in Angriff nehmen
zu können.
Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Amused To Death ist ein
konzeptionell und musikalisch enorm starkes Album, für das Waters und
sein Koproduzent Patrick Leonard zudem hervorragende Musiker vereint
haben. Ausnahmegitarrist Jeff Beck ist an acht Songs beteiligt, Don
Henley singt auf Watching TV, Rita Coolidge auf Amused to Death und Soulsänger P.P. Arnold auf Perfect Sense Part I / Part II. Auch vereinte das Album Waters wieder mit dem Komponisten Michael Kamen, der die Orchesterarrangements auf Too Much Rope und What God Wants, Part III beisteuerte.
Das Artwork des Covers für die 2015er-Ausgabe übernahm Sean Evans,
der Kreativchef der 'The Wall Live'-Tour 2010-2013. Statt eines Gorillas
sitzt in der neuen Fassung ein kleiner Junge vor einem gigantischen
Fernsehbildschirm. Waters selbst sagt dazu: 'So wie wir junge Menschen
erziehen, fürchte ich, wir ermutigen unsere Gesellschaft dazu, sich noch
viel stärker zu Tode zu amüsieren, als je zuvor. Was wäre denn, wenn
wir das Geld, das wir zum Bau von Waffen verwenden, für die Bildung
einsetzen würden? Was, wenn Kinder dazu aufgefordert wären, sich nicht
auf ein Leben als Konsument und Produzent vorzubereiten, sondern darauf,
Erwachsene zu werden, die über Dinge nachdenken, die unvoreingenommen
sind und die sich für Menschenrechte interessieren? Können Sie sich
vorstellen, wie unsere Welt dann aussehen würde?'
Amused To Death ist ein Album, das genaues Hinhören verdient
–wegen seines Klangs ebenso wie wegen seines Inhalts. Es ist wirft
einen Blick auf eine unterhaltungsbesessene Gesellschaft und berührt
Themen, die in den letzten zwei Jahrzehnten nur komplexer und dringender
geworden sind. Im Jahr 2015 ist das Fernsehen nur noch eine Möglichkeit
in einem endlosen Aufgebot von Ablenkungen, die uns immer und überall
zur Verfügung stehen. Doch mit auf Bildschirmen fixierten Augen können
uns die Krisen und Ungerechtigkeiten der realen Welt schnell aus dem
Blickfeld geraten.
Die Multikanal-Hybrid-SACD mit 5.1.-Surround- und Stereo-Spur erscheint im hochformatigen Digibook in limitierter Auflage.
Wir empfehlen die Verwendung von „L’Art du
Son“-CD/DVD-Conditioner für eine nochmalige klangliche Verbesserung.
Titel
Play
1. The Ballad of Bill Hubbard
2. What God Wants, Part I
3. Perfect Sense, Part I
4. Perfect Sense, Part II
5. The Bravery of Being Out of Range
6. Late Home Tonight, Part I
7. Late Home Tonight, Part II
8. Too Much Rope
9. What God Wants, Part II
10. What God Wants, Part III
11. Watching TV (featuring Don Henley)
12. Three Wishes
13. It's A Miracle
14. Amused To Death (feat. Rita Coolidge)