Angeboten wird eine Zeichnung von Wilhelm Jakob Hertling

TITEL: "Bei Thalkirchen" [so u.r. in Blei bez.; verso o.l. angedeutete Skizze eines Paars unter einem Regenschirm]

TECHNIK: Bleistift & Deckweiß auf dünnem, bräunlichen Zeichenpapier; am oberen Rand durch Klebestreifen unter Passepartout gesetzt

ENTSTEHUNGSJAHR: o.A. [(wohl) um 1890-1900]

PASSEPARTOUTGRÖSSE: 43,4x32,8cm

BLATTGRÖSSE: 32,5x20,8cm

GRÖSSE DES PASSEPARTOUTAUSSCHNITTS: 31,5x19,8cm

SIGNATUR: u.r. in Blei signiert „Wolh. Jac. Hertling“, sowie verso auf früherer Rahmenrückwand von fremder Hand in Blei bez. "Hertling (Zeichnung) No 6"

ERHALTUNGSZUSTAND: Blatt am oberen Rand durch Klebestreifen unter Passepartout gesetzt; insgesamt nachgedunkelt/gebräunt; im Bereich o.r. (bei der Befestigung) Einriss im Blatt; Blatt insgesamt leicht wellig; partiell Druckstellen im Blatt; verso auf Rahmenrückwand in Blei bez. "Eigentum Ed. Trossel[?]"




---Als Jakob Wilhelm Hertling die vorliegende Ansicht zeichnete befand er sich ein gutes Stück außerhalb von Thalkirchen. Der Blick dürfte wohl von östlicher Richtung ausgehen. Zur Linken liegt ein kleiner See an den sich eine Baumgruppe anschließt. Die rechte Bildseite ist dagegen offener und freier. Nur vereinzelt lockern Bäume das Blickeld auf, welches ansonsten freie Sicht auf den Ortsrand der Gemeinde gewährt. Deutlich erhebt sich hierbei die Wallfahrtskirche St. Maria als signifikantes Bauwerk empor.
Sehr schöne, stimmige Landschaftskomposition!---




Zu Wilhelm Jakob Hertling (16.12.1849 Katzenelnbogen – 08.10.1926 München):
Maler, Zeichner; Sohn des Handelsmanns Jacob Hertling und dessen Frau Caroline, geb. Meyer; nach 1860 wanderte die Familie in die USA aus; dort arbeitet er in einer Malfabrik und stellt Landschaftsbilder in Serie her; 1870 kehrt er nach Deutschland zurück; 1873-74 Studium an der Städel-Schule in Frankfurt (bei Eduard Jakob von Steinle); 1875-79 Weiterbildung in der Kronberger Malerkolonie bei Adolf Schreyer und Anton Burger; anschließend Studium an der Kunstakademie Berlin (bei Hans Gude); ab 1882 in München ansässig und zählte dort zum Kreis um Adolf Lier; Bekanntschaften mit Josef Wenglein, Peter von Halm; 1886 malte er am Chiemsee; 1893 Heirat mit Hedwig von Golther, verw. Baronin von Hügel; ab 1896 in München-Gern wohnhaft; ab 1899 bei den Ausstellungen im Glaspalast vertreten; ab 1900 entstanden vermehrt Aquarelle, was auch durch ein beginnendes Augenleiden bedingt war; 15.03.-15.4.1927 Gedächtnisausstellung in der Galerie Heinemann (München); Hertling war vornehmlich als Landschaftsmaler tätig und fand seine Motive insbesondere im Taunus, der Fränkischen Schweiz und der Region um München; Werke befinden sich u.a. im Besitz  des Lindenau-Museums (Altenburg), der Staatlichen Graphischen Sammlungen (München), des Lenbachhauses, der Neuen Pinakothek (München)