Gehäuse/Anschlüsse
- Gehäuse: (können je nach Version abweichend sein!)
- integriert in ein Joystick-Gehäuse, das einem Competition Pro ähnelt, aber einfacher gebaut ist (dünneres Plastik, Gummitaster statt Mikroschalter)
- reiner Batteriebetrieb; vier Mignon- (AA-) Batterien notwendig
- vier zusätzliche Buttons (A, B, C, D), sind mit Leitungen von Port 1 verbunden
- Reset-Taster (ab DTV2)
- Externe Anschlüsse:
- Composite-Video
- Mono-Audio (beides Cinch)
- Interne Anschlüsse:
Hauptplatine
- Prozessor:
- 0,35 micron, 1 MHz, mit 6502-Emulation
- ab DTV2: Verbesserte CPU (fast/burst mode, zusätzliche Register und Befehle, Unterstützung von illegal ops des 6510)
- Speicher:
- DTV1: 128 KB RAM, 2 MB ROM
- ab DTV2: 2 MB RAM, 2 MB Flash
- DMA-Engine zum Kopieren RAM/RAM und ROM/RAM
- ab DTV2: Zugriff auf das RAM über 64 KB per Bank-Switching und Blitter (zusätzlich zur DMA-Engine)
- Grafik: NTSC; ab DTV2: NTSC/PAL
- programmierbare Palette (4 Bits Luma, 4 Bits Chroma)
- ab DTV2: 256 Farben-Modus, schnelle Bildmanipulation mittels Blitter
- Sound:
- Filter werden nicht unterstützt
- ab DTV2: 8-Bit-Digitalausgabe, weitere Optionen der Hüllkurven
Spieleliste
23 gemeinsame Spiele der PAL- bzw. NTSC-Version
7 Spiele der PAL-Version
7 Spiele der NTSC-Version
Unterschiede zum C64
Kompatibilität
Die
C64-Emulation des DTV hat einige Fehler, die teilweise zu
Grafikfehlern, häufig aber auch zu Abstürzen führen. Dabei lässt sich
nicht generell sagen, welche Programmtypen betroffen sind; auch viele
einfache ältere Spiele laufen nicht ohne Änderungen. Eine genaue
Auflistung der Emulationsfehler findet sich im C64DTV Programming Guide.
Kernal
Das KERNAL des C64DTV wurde im Vergleich zum originalen C64 leicht verändert. So wurden u.a. die Datassetten-Routinen (Geräteadresse 1) entfernt und durch die Laderoutinen für die Spiele auf dem eingebauten ROM ersetzt. Zugriffe über die Gerätenummer 8 (LOAD"*",8
) werden an eine ggf. angeschlossene Floppy
weitergeleitet. Die Spiele im ROM können über Geräteadresse 1 (nur
lesend) über eine sehr einfache Verzeichnisstruktur angesprochen werden.
Hierzu wird zunächst die gewünschte Spiele-Datei vom ROM ins RAM
kopiert, bevor sie genutzt werden kann.
Im Vergleich zu den C64-Emulatoren (VICE etc.) gibt es beim C64DTV keine Disketten-Images oder emulierte Floppy. Daher laufen die Programme,
die im Programmverlauf auf die Floppy zugreifen, nicht problemlos ohne
Anpassung bzw. Änderung vom Flash des C64DTV. Einige C64-Spiele wurden
für den C64DTV entsprechend angepasst.
Modding
Viele
Modifikationen (kurz: Mods) können erst ab Version DTV2 durchgeführt
werden. Als erster Anlaufpunkt für die Mods empfiehlt sich das DTV-Wiki
bzw. die Website von Daniel Kahlin, z. Zt. nur über Wayback Machine
erreichbar.
Hardware-Mods
Vorbemerkung: Um den C64DTV zu erweitern, muss man entsprechende Kenntnisse über die Lötpads und die entsprechenden Schnittstellen-Belegungen
haben. Einige Lötpads für wesentliche Leitungen sind beschriftet, so
dass es für erfahrene Hardwarebastler eigentlich kein Problem darstellt,
den C64DTV zu modifizieren bzw. zu erweitern.
- DIN- bzw. PS/2-Tastaturanschluss:
- Achtung, PS/2-Tastaturen vertragen nur 5 Volt, somit
Vorsicht bei Bestückung mit 4x 1,5 V Batterien, es empfehlen sich für
den Batteriebetrieb eher frisch geladene Akkus á 1,2 V, diese vor
Betrieb zu messen, macht Sinn, da bei zu wenig Spannung womöglich kein
Tastaturzugriff gegeben ist.
- Andere Tastenbelegung, z.B. "Z" und "Y" vertauscht
- Ein Bug sorgt dafür, dass unmittelbar nach dem Einschalten für eine
gewisse Dauer jede Taste als "V" interpretiert wird, einfach ein paar
mal "V" drücken, dann kann es losgehen.
- Externer Joystick (Port 1 und Port 2)
- IEC Buchse: Am IEC-Port lassen sich dann sämtliche mit einem "echten" C64 nutzbaren Geräte anschließen (z.B. SD2IEC, 1541-III, 1541 Ultimate).
- Netzteilanschluss
- Korrektur des Farbfehlers der PAL-Version (mit Einschränkungen auch per Palettenanpassung in Software möglich)
- S-Video-Anschluss
- Userport
- spezielle DTV-Hardware (z.B. ein Datentransferkabel)
Flashen des ROMs
Warnhinweise
- Vorsicht beim Flashen der ersten 64kB: Insbesondere beim Flashen der unteren 64kB ist höchste Vorsicht geboten. Wenn der dortige ROM-Inhalt fehlerhaft geflasht wird, kann der DTV endgültig unbrauchbar werden bzw. so nützlich wie ein Briefbeschwerer, weshalb man auch von "Bricken" ("brick"=Engl. für Ziegelstein) spricht. Schon wenn nur wenige, entscheidende Bytes des KERNAL-ROMs
abweichen, kann die Funktionalität stark beeinträchtigt und - wenn
überhaupt - nur noch mit viel Aufwand wieder hergestellt werden, falls
denn der Direktmodus noch halbwegs funktioniert. Besonders wird davor
gewarnt, dass die DTV Emulation von WinVICE das KERNEL ROM im Virtual
Device Traps ON / True Drive OFF modus auf eine Weise patcht, die am
echten DTV dazu führt, dass die IEC Bus Kontrolle so gründlich verloren
geht, dass nicht einmal mehr auf ROM-Inhalte zugegriffen werden kann. Man
kann nicht oft genug betonen, dass User, die nicht sehr genau wissen,
was sie tun, vor allem den unteren Bereich des ROMs in Ruhe lassen
sollten, z.B. indem sie den Schreibschutz dieses Bereiches in den
Flashtools aktiviert lassen.
- Limitierte Wiederbeschreibbarkeit des FlashROMs: Die
FlashROMs lassen sich nicht endlos oft neu flashen. Der Chiphersteller
ATMEL gibt mindestens 100 mögliche Flashvorgänge an. Dies sollte man
berücksichtigen. Wer flexibel sein will und von seinem ROM-Inhalt
gelangweilt ist, ist besser beraten, sich mittels IEC Mod von externen
Datenträgern Abwechslung zu laden, als seinen DTV jede Woche neu zu
flashen.
Flashen mit Tastatur- und IEC hardware Mod
- Allgemein:
Hat man dank o.g. Hardwaremods die Möglichkeit, vom Direktmodus des DTV
Software zu laden, so kann man - unter unbedingter Beachtung der zuvor
genannten Warnhinweise - mittels Software Flashtools zuvor vorbereitete
ROMs, z.B. mit eigener Spieleauswahl etc. etc. flashen. Sehr
benutzerfreundlich und verständlich hat Mactron dies im Forum64 erklärt
nebst Verweisen auf benötigte Software, siehe unten (Links).
- Dauer des Flashens: Wenn man nicht von SD2IEC
o.ä. flasht, sondern sich wirklich traut, mittels der einschlägigen
Software das zu flashende ROM in Einzelsegmenten auf 16 5,25"
Diskettenseiten zu verteilen, so dauert der Prozess mehr als 2 Stunden,
man sollte besser eher 3 bis 4 Stunden einplanen. Ohne Netzteil-Mod sind
also frisch geladene 1,2 V Akkus sicherzustellen, keine 1,5 V
Einwegbatterien, da die PS/2 Tastatur benötigt wird und durch zu hohe
Spannung beschädigt werden könnte.
- Tipp: Es ist bei jedem Disketten- bzw. Imagewechsel sehr
genau am Bildschirm zu kontrollieren, was man im Flashprogramm eingibt.
Zudem bietet sich an, ggf. Disketten vor dem Flashen auf beiden Seiten
deutlich zu beschriften und die Directories nochmals zu prüfen.
Flashen per DTVTrans Kabel
C64 DTV | Joystick mit eingebauten Commodore 64
Beschreibung aus dem C64 Wiki:
Zum
Flashen des C64DTV braucht man nicht unbedingt eine Floppy. DTV-seitig
kann man eine kleine Bootstrapping-Software für ein Transferkabel (DTVTrans) abtippen und damit eine komfortablere Transfersoftware bzw. Flash-Utilities auf den DTV bekommen.
Sonstiges
Die PAL-Version des C64DTVs enthält noch ein kleines "Geheimmenü" mit sechs weiteren Miniprogrammen: Einfach während des normalen C64 Startbildschirms den Joystick
abwechselnd nach links und rechts bewegen. Daraufhin wird nicht "*"
geladen, sondern das Inhaltverzeichnis einer Diskette. Mit dem Joystick kann man nun den Cursor auf eines der gewünschten Programme bewegen und per Knopfdruck starten.
Die Programme sind: "Basic Prompt", "Minima Reloaded",
"Splatform", "DWCave", "Cliff Diving" und "Tinyrinth". Während es sich
bei allen anderen Programmen um kleine Spiele handelt erlaubt "Basic
Prompt" ein (wenn auch umständliches) arbeiten im Direktmodus - per
Knopfdruck erscheint eine Tastatur, auf der man sich das nächste
gewünschte Zeichen aussucht...
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