Zu Peter
Midgley, geb. Fleischmann (1921 Berlin – 1991 London):
Maler, Zeichner, Grafiker, Kunsterzieher; der Vater betrieb wohl in
Berlin eine Zeitung und engagierte sich für soziale / sozialistische Ideen; nachdem
beide Eltern starben und er noch nicht volljährig war, wuchs er in einem Baruch
Auerbach'schen Waisenhaus in Berlin auf; noch vor Kriegsausbruch konnte er mit
Hilfe des "Central British Fund for German Jewry" nach England
emigrieren; den Nachnamen "Midgley" nahm er von der Familie an, die
ihn damals aufgenommen hatte; beim Kriegsausbruch wollte er der englischen
Armee beitreten, wurde abgelehnt und 1940 als "feindlicher Ausländer"
inhaftiert - zuerst in Warth Mills und danach kam er wohl auch auf die Isle of
Man; während der Haft war er künstlerisch tätig und gewann auch einen Preis bei
einer dortigen Ausstellung; nach der Haft besuchte er die Beckenham School of
Art; 1943 konnte er dann doch der britischen Armee beitreten; 1944 Heirat mit
der ebenso geflohenen, jüdisch stämmigen Ingrid Wolff; nach dem Krieg besuchte
er nochmals die Beckenham School of Art (1947-51) und danach das Royal College
of Art (1951-53); nach dem Studium unterrichtete er an der Beckenham School of
Art (ab 1955) und am Ravensbourne College of Design and Communication (1966-86)
Ausstellungen: Juni 1953 Irving Galleries (zusammen mit John Leech und Hazel Ward); 29.09.-10.11.1978 Rathaus-Galerie, Kunstamt Berlin-Neukölln; weitere Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in der Woodlands Art Gallery, dem Victoria and Albert Museum, dem Camden Arts Centre und der Redfern Gallery (London)).
Mitgliedschaften: 1956 Wahl in die „Society of Old Mural Painters“; ab 1958 Beitritt zur „Chartered Society of Designers“
Literatur: „Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 42173826