Nimm nichts mit.

Lass nichts zurück.

Zerstöre nichts.

Schlage nichts tot.

Wer diese vier Grundregeln beim Aufsuchen von Höhlen beherzigt, ist bestens gewappnet, um mit dem vorliegenden Ausflugsführer auf erlebnisreiche Entdeckungsreise zu gehen. Der Band stellt über 150 kaum bekannte Kleinhöhlen und Gruben und ihre kulturhistorischen Geschichten an 101 Plätzen der mittleren Schwäbischen Alb und seinem Vorland vor. Der Großteil der kurz und informativ beschriebenen Höhlenorte ist bislang nur in der Fachliteratur vorgestellt worden. Die Zusammenstellung in diesem Band knüpft an die in dieser Verlagsreihe „101 Highlights“ bereits vorgestellten Höhlenorte an und bildet zudem die lang erwartete Fortsetzung des nachgefragten Ausflugsführers „Wilde Höhlen, Grotten und Felsentore. 100 geheimnisvolle Hohlräume zwischen Alb und Donau“.

Das Mittelgebirge ist mit bisher über 3000 entdeckten Hohlräumen die höhlenreichste Region Deutschlands. Sie wurden seit Jahrtausenden als Wohn-, Flucht- und Kultstätten genutzt. Sie sind bedeutsame frühzeitliche Fundstätten, aber auch Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten: Höhlen, Dolinen und Felsschluchten. Die meisten der von mir vorgestellten wilden, unberührten Höhlen finden sich abseits der Wege, in kleinen Seitentälern, an Felshängen oder an Gewässern. Die in diesem Band aufgeführten Objekte liegen in einem Gebiet zwischen der Westalb bei Tuttlingen und dem Übergang zur Ostalb im Raum Blaubeuren. Der Übersicht dient die Unterteilung in 11 thematische Kapitel. Diese sind alphabetisch nach den jeweiligen Gemeinden geordnet, auf deren Markung die Höhlen liegen.

Zur besseren Auffindung sind bei allen Höhlenplätzen die GPS-Koordinaten aufgeführt (Angaben ohne Gewähr). Zusätzlich wird bei jeder Höhle die Anreise detailliert beschrieben. Nicht berücksichtig wurde dabei, dass manche Wirtschaftswege für Kraftfahrzeuge gesperrt sind, gleichwohl das Befahren aber für Radfahrer erlaubt ist.

Meine Auswahl ist angesichts der großen Anzahl von Alb-Höhlen freilich rein subjektiv und daher keinesfalls vollständig. Sie richtet sich in erster Linie an Kurzausflügler, die ohne besondere Ausrüstung auf Exkursion gehen möchten – in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Gutes Schuhwerk und Taschenlampen sind allerdings unabdingbar, Kletterstöcke mitunter hilfreich.

Mit der Zusammenstellung möchte ich auf die unzähligen, abgelegenen Naturschönheiten unserer Heimat aufmerksam machen. Nicht nur auf die eher unspektakulären Kleinhöhlen, sondern vor allem auch auf die Wege und mitunter abenteuerliche Pfade, die zu den wildromantischen Stellen inmitten der Schwäbischen Alb führen. In der Hoffnung, dass der Besucher sie wertschätzt; viele Höhlen sind Naturdenkmäler, generell sind sie aber alle schützenswert.

Wer Höhlen aufsucht, muss sich bewusst sein, dass er in eine sensible, fremde lichtlose Welt eintritt, die bereits seit unvorstellbar langer Zeit existiert – und auch der Nachwelt noch lange erhalten bleiben soll. Müll schädigt das empfindliche Ökosystem. Eingeritztes an den Wänden wirkt genauso zerstörerisch wie der Ruß und Rauch von Fackeln oder Feuerstellen. Schon ein dünner Tropfstein braucht Jahrzehnte, um einen Zentimeter zu wachsen! Fledermäuse im Winterschlaf zu stören, kann ihren Tod herbeiführen. Meiden Sie daher im Winterhalbjahr die Höhlen. Nach dem Bundesnaturschutzgesetzt ist das Betreten dieser Überwinterungsquartiere in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März verboten. Wer dagegen verstößt, macht sich strafbar.