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Dieser Pin ist von Türkiyemspor 1978(ehemals Izmirspor) aus Kreuzberg (Katzbachstadion). Sie spielten Ende der 80èr vor mehreren Tausend Zuschauer(Rekord 12.000 gegen Hertha BSC). Aktuell spielen sie in der Berlin-Liga (6. Liga)

Türkiyemspor Berlin

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Türkiyemspor Berlin
Vereinslogo
Basisdaten
NameTürkiyemspor Berlin 1978 e. V.
SitzBerlin
GründungApril 1978
Farbenblau-weiß-rot
PräsidentAli Durmuş Matur
Website[link removed by eBay]
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerWolfgang Sandhowe
SpielstätteWilly-Kressmann-Stadion
Plätze5000
LigaBerlin-Liga
2018/1910. Platz
Heim
Auswärts

Türkiyemspor Berlin ist ein 1978 als BFC İzmirspor gegründeter Berliner Fußballverein, der zu den bekanntesten Migrantenvereinen in Deutschland gehört und als Aushängeschild der türkischen Gemeinschaft Berlins, aber auch außerhalb gilt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1978–1986: Gründung, Aufstieg und Namenswechsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorläufer des heutigen Vereins entstand 1978 im damaligen West-Berliner Bezirk Kreuzberg und ging aus der losen Spielervereinigung „Kreuzberg Gençler Birliği“ (türk.: „Kreuzberger Junge Union“) hervor, die bis dahin Hobbyfußball betrieben hatte. Hier spielten hauptsächlich Migranten türkischer Herkunft miteinander Fußball. Da keinerlei Erfahrungen mit der Führung eines solchen Vereins vorhanden waren, wurde zunächst in der bürokratisch weniger aufwendigen Freizeitliga mit dem Spielbetrieb begonnen. In der Saison 1983/84 änderte sich dies und man trat als BFC İzmirspor in der C-Klasse der Berliner Amateurliga an. İzmirspor wurde als Anlehnung an die türkische Ägäis-Stadt İzmir gewählt, aus der viele Spieler stammten.

Logo bis Anfang der 1990er
Logo bis 2010

Am Ende der Saison wurde İzmirspor auf Anhieb Meister. Dies wiederholte man auch in den folgenden beiden Jahren in der B- und der A-Klasse, sodass man 1986 in der Berliner Landesliga startete. Im Laufe des sportlichen Aufstiegs erspielte sich der Verein eine große Anhängerschaft. Schon in den unteren Ligen fanden sich oft über 1000 Zuschauer bei Spielen des Migrantenvereins ein. Im Januar 1987 wurde der Verein in „Türkiyemspor Berlin e. V.“ umbenannt, der Verein wollte mit der Umbenennung dem Umstand Rechnung tragen, dass schon längst nicht mehr nur Migranten aus İzmir und Umgebung dem Verein angehörten, sondern er sich längst zu einem Verein aller türkischen Migranten entwickelt hatte. Somit war auch für die Fans ein neuer Name geboren, von nun an wurde der Verein kurz „Türkiyem“ (türk.: „meine Türkei“) genannt.

1986–1991: Erfolgreich im Pokal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Türkiyem schaffte am Ende der Saison 1986/87 schließlich den vierten Aufstieg hintereinander und qualifizierte sich so für die damals drittklassige Oberliga Berlin, die höchste Amateurliga. Hier spielte Türkiyem zumeist vor mehreren tausend Zuschauern gegen Gegner wie Hertha BSC II oder Tennis Borussia Berlin. Das Spitzenspiel gegen Hertha in der Saison 1987/88 lockte über 12.000 Zuschauer in das Stadion. In den folgenden Jahren konnte der Verein sich regelmäßig in der oberen Tabellenhälfte der Oberliga platzieren. Außerdem feierte man im Paul-Rusch-Pokal (dem Berliner Landespokal) große Erfolge, stand zwischen 1988 und 1991 vier Mal hintereinander im Finale und gewann dort drei Mal den Titel. Damit qualifizierte sich Türkiyemspor für den DFB-Pokal, wo man zwei Mal in der ersten und ein Mal in der zweiten Runde unterlag.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden zur Saison 1991/92 auch der ost- und westdeutsche Fußball wieder vereint. Türkiyem gelang mit einem zweiten Platz in der Oberliga hinter Tennis Borussia die Qualifikation für die neu geschaffene Oberliga Nordost. Außerdem nahm man an der deutschen Amateurmeisterschaft teil, wo man hinter den Amateuren von Werder Bremen und vor dem ASC Schöppingen und Alemannia Aachen Gruppenzweiter wurde und sich somit erneut für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals qualifizierte.

1991 bis heute: Zwischen Landes- und Regionalliga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Oberliga Nordost belegte die Mannschaft drei Jahre lang jeweils einen Tabellenplatz im oberen Tabellendrittel und qualifizierte sich 1994 so auch für die neu eingeführte Regionalliga Nordost. Das Team schaffte es aber nicht, die Klasse zu halten und stieg 1995 wieder in die Oberliga ab. Drei Jahre später stieg der Verein sogar in die Berliner Verbandsliga ab. Erst in der Saison 1999/2000 wurde Türkiyemspor souverän Berliner Meister (144:31 Tore, 97 Punkte) und kehrte in die Oberliga Nordost zurück.

In der Saison 2007/08 schaffte der Club als Tabellen-Dritter den Einzug in die neu gegliederte Regionalliga Nord. Dort kämpfte man bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg. Obwohl Türkiyem die Saison trotz 42 Punkten aus 34 Spielen auf einem Abstiegsplatz beendete, konnte die Klasse dank des Rückzugs von Kickers Emden aus der 3. Liga auf Grundlage einer Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes gehalten werden.[1] Der Verein erreichte in der Saison 2009/10 den 13. Platz und sicherte den Klassenerhalt.

In der darauffolgenden Saison 2010/11 legte der Verein sportlich einen kompletten Fehlstart hin und holte aus den ersten neun Begegnungen lediglich einen Punkt. Auch finanziell bekam der Verein Probleme, Anfang Oktober 2010 konnte die Insolvenz nur abgewendet werden, weil Vereinsmitglieder auf Geld verzichteten und Trainer Taşkın Aksoy entlassen wurde. Das Training übernahm zunächst der bisherige Co-Trainer Kenan Arayıcı.[2] Im November 2010 verhängte der DFB eine Strafe in Form eines Abzugs von drei Punkten wegen Verstößen Türkiyemspors gegen Lizenzierungsbestimmungen.[3] Am Ende der Saison belegte Türkiyemspor mit zwei Punkten und null Siegen abgeschlagen den letzten Platz.

Die Oberliga-Saison 2011/12 verlief ebenso wenig erfolgreich. Bereits nach drei Monaten wurde der neue Trainer Marco Gebhardt wieder entlassen. Gleichzeitig gab es erneut finanzielle Probleme, die im Dezember dazu führten, dass der Verein einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellte. Im Ergebnis dieser Anmeldung zog sich Türkiyemspor am 23. Dezember 2011 aus der Oberliga zurück.[4] Der Spielbetrieb konnte jedoch für die Jugend- und Frauenmannschaften zumindest teilweise aufrechterhalten werden. Seit Sommer 2012 befand sich der Verein im Insolvenzverfahren, konnte aber den Spielbetrieb der 1. Herrenmannschaft zur Saison 2012/13 in der Berlin-Liga wieder aufnehmen. Dort erlebte die Mannschaft den dritten Abstieg in Folge und trat zur Saison 2013/14 erstmals seit 26 Jahren wieder in der Landesliga an.

Am 17. Juni 2018 sicherte sich die Mannschaft von Trainer Lars Mrosko durch ein 5:0 Auswärtssieg beim Adlershofer BC den zweiten Aufstiegsplatz und tritt zur Saison 2018/19 wieder in Berlins höchster Spielklasse, der Berlin-Liga an.

Nach der finanziellen Insolvenz im Jahr 2012 konnte der Verein durch diesen Aufstieg im 40. Jubiläumsjahr auch die sportliche Insolvenz hinter sich lassen.

Ligazugehörigkeit seit 1987 im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(in Klammern die Höhe der Spielklasse)

Wahrnehmung des Vereins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Türkiyemspor ist der bekannteste Migrantenverein der Bundesrepublik und wurde aufgrund seines sportlichen Erfolgs Aushängeschild der türkischen Gemeinschaft Berlins und des multikulturellen Ortsteils Kreuzberg. FC Bayern MünchenTrabzonspor und Fenerbahçe Istanbul sind nur einige Vereine, die der Einladung des Vereins nach Berlin folgten, um Freundschaftsspiele auszutragen. Heute gibt es Vereine, die Türkiyemspor im Namen führen, in verschiedenen Städten und Ländern wie MönchengladbachWuppertalBreuberg, Ransbach-Baumbach, AmsterdamLondonAustralien und den USA. Gerade in der Phase des sportlichen Erfolges war Türkiyemspor nicht nur für türkischstämmige Migranten eine positive Identifikationsfigur. Denn Türkiyemspor bewies den Arbeitsmigranten, dass sie unter gleichen Bedingungen auch Erfolge feiern können und sich hinter der Mehrheitsgesellschaft nicht zu verstecken brauchen. Der Erfolg fand auch seinen Niederschlag in der Berichterstattung der Medien. Journalisten und Forscher aus der ganzen Welt beschäftigten sich mit dem Phänomen Türkiyemspor. Doch der Erfolg und die öffentliche Wahrnehmung eines Migrantenvereins brachte nicht nur Freunde mit sich. So sahen sich Spieler, Funktionäre und Fans von Türkiyemspor des Öfteren massiven rechtsextremen Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt. Einige dieser Angriffe sind unter anderem in der Ausstellung „Tatort-Stadion“ dokumentiert worden.

Der Verein selbst sieht sich nicht als türkischen Verein, sondern betitelt sich als weltoffenen Berliner Verein mit türkischer Geschichte.

Bekannte Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bekanntesten Trainer des Vereins waren:

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Geschichte des Vereins schafften mehrere Spieler Türkiyemspors den Sprung in eine Profimannschaft. Über vierzig Spieler fanden den Weg zu Vereinen in die 1. und 2. türkische Fußballliga (Süper Lig). Darunter: Bego Catic (später Trainer bei Anker Wismar), Mehmet Öztürk (z. Z. Hilalspor Berlin, zuvor BFC Preussen), Vedat Beyazıt, Ergün Pınarbaşı (Oberliga Kader Türkiyemspor 2005/06) und Hüseyin Gül (wieder Türkiyemspor).

Der wohl bekannteste Ex-Spieler des Vereins ist Ümit Karan, der den Weg über Türkiyemspor bis hin zu Galatasaray Istanbul schaffte und auch für die türkische Fußballnationalmannschaft nominiert wurde. Mit dem Goalgetter Michael Fuß, der den türkischen Namen Mert annahm, stellte Türkiyemspor den Torschützenkönig der Verbandsliga-Saison 1999/2000 – mit 66 Toren in 34 Spielen brach Fuß den Verbandsligarekord.

Fatih Aslan, der erst im A-Jugendbereich zu Türkiyemspor wechselte (Saison 2001/02), erhielt nach etwa zwei Saisons mit 21 Jahren die Kapitänsbinde. Weitere zwei Jahre später drückte er seine starke Identifikation mit dem Verein aus, als er sich zur Wahl in den Aufsichtsrat stellte. In der Saison 2010/11 wurde er Manager des Vereins, ehe er zum Präsidenten des Vereins berufen wurde.

Samer Awad (geb. 9. Februar 1982 in Damaskus) spielte zuletzt im Mittelfeld für Al-Majd. Im Jahr 2016 musste er aus seiner Heimat Syrien fliehen und schloss sich zur Saison 2017/18 Türkiyemspor Berlin an. Auf Anhieb war der 19-malige Nationalspieler Syriens durch seine überragenden Leistungen am Aufstieg in die Berlin-Liga beteiligt.