Angeboten wird ein Aquarell von Fritz Schuber
TITEL: „Alter Kanal“ [so verso mittig in Blei betitelt]
TECHNIK: Aquarell auf Ingrespapier
JAHR: undatiert
SIGNATUR: unten links signiert
GRÖßE: 32,7 x 45,7 cm (Motiv) bzw. 34,5 x 47,5 cm (Blatt)
ZUSTAND: Blattränder mit leichten Abrissspuren; partiell leichte Druckstellen; am rechten Rand oben kleiner (vom Künstler hinterlegter) Einriss; verso mittig in Blei mit Größenangaben bez. „35x47“; verso am oberen Rand links und rechts, sowie in Ecke unten rechts Klebestreifen von früherer Befestigung
---Friedrich
(Fritz) Schuber zeigte sein künstlerisches Talent bereits in der Kindheit und
Jugend. Sein Vater beschäftigte sich in seiner Freizeit intensiv mit
Zeichnungen und Aquarellmalerei, was sich auch auf den Sohn übertrug. Seit 1969
lebt er in Nürnberg und ab den 1980er Jahren beginnt er sich intensiv mit der
diffizilen Kunst der Aquarellmalerei auseinanderzusetzen, er besucht Seminare
in Österreich (u.a. bei Gottfried Salzmann), 1996 ist er Teilnehmer der
internationalen Sommerakademie in Salzburg (in der Malklasse von Georg Eisler)
und von 1997 bis 200 nimmt er an der Malklassen Heribert Maders bei der
internationalen Sommerakademie in Bruneck teil. In der Folge wirkt er selbst
lange Jahre als Dozent – an der Volkshochschule Nürnberg, bei der Reichenhaller
Akademie, beim Kunstsommer Viktring/Klagenfurt und an der Akademie Geras.
Fritz Schuber hat
seine Werke seitdem in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. 2004 erhielt er den
1. Preis beim Südwestdeutschen Aquarellpreis der Stadt Völklingen.
Obgleich Fritz
Schuber auch noch vereinzelt mit Acrylfarben malt und Druckgrafiken
(Radierungen) schuf, so ist das Aquarell doch ohne Zweifel seine bevorzugte
künstlerische Technik, bei deren Umgang er es über die Jahre zu einer
erstaunlichen Meisterschaft gebracht hat.
Dr. Josef
Krenstetter, langjähriger Abteilungsleiter im Ministerium für Wissenschaft und
Forschung in Wien, sowie Leiter der Kunsthochschulen in Österreich, hat über
die Aquarelle Fritz Schubers folgendermaßen geschrieben:
„Steht man vor
einem Aquarell Schubers, dann ist es zunächst nicht ganz leicht, Prioritäten zu
setzen: Ist es die Faszination der Farbenabstimmung, die Leichtigkeit des
Figuralen, die Ausgewogenheit der aufeinander abgestimmten Objekte oder die
Komplexität der Gesamtkomposition? Wahrscheinlich sind es alle Kriterien
zusammen, die diesen geschlossenen Eindruck vermitteln, mit denen sich diese
Bilder dem Betrachter so überzeugend manifestieren.
Fritz Schubers
Kunst bedarf daher keiner semantischen Entschlüsselung; sie ist eine in sich
ruhende, von der Persönlichkeit des Künstlers getragene Kunst, die auch so
verstanden werden will und sich nur ihr verpflichtet fühlt. Schuber braucht
auch nicht in die Arena zu steigen, um sich in Happenings und Performances zu
profilieren. Marktschreierische Aktionen sind nicht seine Sache! Vielmehr
bestimmen die klassischen Worte sein Schaffen: Es bildet ein Talent sich in der
Stille, sich ein Charakter in dem Strom der Welt...“ [1]
Das vorliegende
Werk zeigt eine ruhige Ansicht auf einen alten Kanal in Franken. Das
(morgendliche?) Sonnenlicht fällt von links in die Szenerie ein und erhellt das
Motiv sukzessive auf eine erstaunlich einfühlsame Art.
Vor uns liegt das
Wasser, von links führt eine Holzbrücke darüber und leitet den Blick zugleich
auf das von Bäumen eingerahmte Fachwerkhaus. Der Hintergrund ist dicht mit
Bäumen angefüllt. Besondere Aufmerksamkeit erfährt die Wasseroberfläche auf der
sich einzelne Partien der Bäume und der Brücke zart und subtil spiegeln.
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[1] Dr. Josef Krenstetter (1995): Visionen aus Wasser und Farbe, in: Schuber, Fritz (Hrsg.): Fritz Schuber. Aquarelle, Nürnberg: W. Tümmels, unpag. [S. 5].
Zu Fritz Schuber (geb. 16.06.1942 Wien):
Fritz Schuber wuchs in Wien auf und besuchte dort die Volksschule und das Realgymnasium. Hierauf Jura-Studium an der Universität Wien, das er 1965 mit Promotion abschloss.
Unter dem Einfluss seines Vaters, der in seiner Freizeit auch mit Aquarellfarben malte, betätigte sich Fritz Schuber bereits in seiner Jugend künstlerisch. Seit 1969 lebt er in Nürnberg.
Ab den 1980er Jahren begann er sich intensiv mit der Aquarellmalerei zu befassen. Hierzu nahm er ab 1983 Aquarellkurse an der VHS Nürnberg bei Heinz Wolf.
Ab 1993 nahm er private Aquarellkurse bei Bernhard Vogel, Gerhard Almbauer, Kurt Panzenberger und Heribert Mader. 1996 Teilnahme an der internationalen Sommerakademie in Salzburg (Aktzeichenkurs bei Georg Eisler), sowie von 1997 bis 2000 Teilnahme an den Internationalen Sommerakademien in Bruneck (Malklasse Heribert Mader).
Ab 1991 tätig als Dozent und Referent (VHS Nürnberg, Reichenhaller Akademie, Akademie Geras, Schwabenakademie Irsee, Kunstsommer Viktring b. Klagenfurt, Ferienakademie Neustift, Südtirol, Boesner-Atelier Nürnberg und Faber-Castell Kunstkurse Nürnberg). Ab 1999 bietet er Malreisen und Malkurse an.
1988 hatte Schuber seine erste Einzelausstellung, auf die zahlreiche folgten. Wiederkehrende Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen hatte er bei den folgenden, ihn vertretenden Galerien: Galerie Weigl (Nürnberg), Galerie mit der Blauen Tür (Nürnberg), Werkstatt Frey (Pettensiedel), Galerie Franziskanergasse (Salzburg) und Kunsthandlung Giessen (Frankfurt a.M.).
Fritz Schubers bevorzugte Technik ist das Aquarell. Daneben entstanden auch einige Arbeiten in Acryl, sowie Radierungen.
Landschaften bilden den Großteil des Schaffens. Bevorzugte Regionen für seine Motive sind hierbei: Venedig, Gardasee, Toskana, Südsteiermark, Salzburg, Klagenfurt, Wörthersee und Franken. Weiterhin finden sich Stillleben, Stadtansichten, vereinzelt Technik- bzw. Industriemotive, sowie jüngst auch Abstraktionen. Die intensive Beschäftigung mit der Aquarellmalerei zeigt sich in dem gekonnten und wirkungsvollen Umgang mit den Farben. Neben dieser handwerklichen Meisterschaft, gelingt es Schuber – gerade in seinen Landschaften – einen eigenen, wiedererkennbaren Ausdruck zu finden. Dabei ist es vor allem die Lichtführung und -setzung, die als Eigenart gelten kann.
„Wir erleben in seinen [i.e. Schubers] Werken eine sphärische Durchdringung und nuancierte Farbgebung von Erlebnissen mit der Landschaft, wie es nicht allzu vielen festzuhalten gegeben ist. Schuber ringt nicht krampfhaft um irgend einen Stil, sondern er hat fast eingebungshaft einen überzeugenden und den Menschen – in einer oft trostlos gewordenen Umwelt – erfreuenden und persönlichen Stil gefunden [...]“.
Mitgliedschaften: Berufsverband Bildender Künstler Nürnberg/Mittelfranken; Deutsche Aquarellgesellschaft (DAG) / German Watercolour Society e.V.
Preise: 2004, 1. Preis beim Südwestdeutschen Aquarellpreis der Stadt Völklingen
Sammlungen: Diakonie Mögeldorf; Kloster
Neustift, Südtirol; Kunstvilla Nürnberg; Stadt Völklingen
Einzelausstellungen: 1988 Pfarrgemeinde St. Jobst, Nürnberg; 1991 Galerie im Gässla, Erlangen-Tennenlohe; 1991 Raiffeisenkasse Lochen, Lochen (Österreich); 1992 Galerie im Eck, Neumarkt i. d. OPf.; 1992 Volksbank Herzogenburg, Herzogenburg (Österreich); 1992 Sparkasse Mattsee, Mattsee (Österreich); 1993 Beamtenfachhochschule Herrsching; 1993, 1997, 1999 Galerie Weigl, Nürnberg; 1993 Galerie Schnabl, Mattsee; 1994 Kulturverein Stadtpark, Nürnberg; 1995, 2000 Werkstatt Frey, Pettensiedel; 1996 Weingut Schloß Sommerhausen; 1997 Kulturverein Gesellschaft Museum, Nürnberg; 1997, 1999 Firmengruppe Hieble, Laufen; 1998 Verlag Tümmels, Nürnberg; 1998 Gaststätte Germania, Nürnberg; 1998 Buchhandlung Edelmann, Nürnberg; 1999 Gasthof Sponsel, Kirchehrenbach
Ausstellungsbeteiligungen: 1988 Kulturverein Mattsee; 1991 Galerie Knappenstöckl, Schloß Halbturn, Burgenland; 1991 Kulturverein Stadtpark, Nürnberg; 1993 Galerie Untergrub, Untergrub (Österreich); 1994 Galerie Rosengarten, Thun (Schweiz); 1998 Gaststätte Storchennest, Baiersdorf; 1998 Rathaus Forchheim; 1999 Galerie Bode, Nürnberg; 2001 Galerie mit der blauen Tür, Nürnberg; 2001 Galerie Franziskanergasse, Salzburg
Literatur: „Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion --- Bode, Klaus D. (Hrsg.) (2000): Fritz Schuber. Der Raum und die Stadt, Nürnberg: Edition Bode --- Knodt, Reinhardt (2004): Arbeit mit Licht. Zu den Aquarellen Fritz Schubers, in: Palette & Zeichenstift, Nr. 6/2004, Unna, S. 27-30 --- Schuber, Fritz (Hrsg.) (1995): Fritz Schuber. Aquarelle, Nürnberg: W. Tümmels --- Schuber, Fritz (Hrsg.) (1997): Fritz Schuber. Venezianische Masken, Nürnberg --- Schuber, Fritz (Hrsg.) (2002): Fritz Schuber. Städtebilder und Landschaften. Aquarell und Acryl, Nürnberg: W. Tümmels --- Schuber, Fritz (Bet.) (2012): Art of Friedrich Schuber, Stuttgart: frechverlag --- Internetseite des Künstlers [www.fritzschuber.de]