Zwei Feinsteinzeug Figuren Höfisches Paar Empire Mode Hugo Lonitz & Co.  Neuhaldensleben Sachsen Anhalt ~1890

Museale Rarität: Zwei schöne alte Feinsteinzeug Figuren, höfisches Paar, Edelmann und Frau aufwändig in der Mode des Empire bekleidet, beide auf dreipassigem Sockel stehend. Schöner vollplastischer Entwurf, Feinsteinzeug, weißer Scherben, polychrom Unterglasur bemalt, von der Porzellan-, Steingut-, Majolika- und Terrakottafabrik Hugo Lonitz & Co. um 1890 in Haldensleben hergestellt. Beide Sockel gemarkt mit der von 1886 bis 1904 verwendeten Marke "Fische im Oval", Malermonogramm "G.", der Herr mit gepresster Formnummer "1339" und die Dame mit "1338". Höhe der Figuren je ca 32 cm, Sockel je ca. 9,5 x 11,5 cm groß. Guter gebrauchter Zustand mit Schäden (Chips Frau: Tuch über Arm, Sockelboden, Chips Mann: Chip Hut, Kragenspitzen Jacke, Tuch über Arm, Sockelboden) siehe auch Fotos, beide unberührter originaler Fundzustand ohne Restaurierung. Eine Besichtigung vor dem Kauf ist in München nach telefonischer Abstimmung gerne möglich. Das letzte Foto zeigt einen Historismus Soldaten und Nachtwächter in ähnlich historisierender Ausführung von Lonitz, die 2015 bei Auktionata für 2.000,-- Euro zuzüglich Aufgeld verkauft wurden. 

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Der aus Waldenburg in Schlesien stammende Modelleur Hugo Lonitz (1838-1904) gegründet 1868 vor dem Bülstringer Tor in Neuhaldensleben eine Tonwarenfabrik. Die Porzellan-, Steingut-, Majolika- und Terrakottafabrik Hugo Lonitz & Co. war bis vor 1927 tätig. Das Unternehmen wirbt 1885 mit "Feine Palissy-Majolika, Kunst- und Gebrauchsgegenstände in schönster Ausführung und Auswahl. Thierköpfe und Thierstatuetten bis Lebensgröße". In den 80er Jahren wurden dann auch Porzellan-, Majolika-, Fayence- und Terrakotta-Artikel produziert. 1886 wurde ein Teilhaber aufgenommen und es entstand oben genannte Firmierung. Nach 1896 ging die Firma in den Besitz von Waldemar Stahlknecht über. 1902 firmierte das Unternehmen mit „Kunstkeramische Fabrik, vorm. Waldemar Stahlknecht, KG. 1910 werden 35 Mitarbeiter beschäftigt. Teilnahme an Ausstellungen: Weltausstellung Philadelphia 1876, Melbourne 1880/81, Kunstgewerbeausstellung Leipzig 1879, Gewerbe- und Industrie-Ausstellung Halle a.S. 1881, Deutsch-Brasilianische Ausstellung in Porto Alegre 1881 (Goldene Medaille). Ab etwa 1875 verwendete Lonitz zwei übereinanderliegende Fische (wobei der obere nach rechts und der untere nach links blickt) als Marke für seine Produkte.

Haldensleben (plattdeutsch Halslä) ist Kreisstadt des Landkreises Börde in Sachsen-Anhalt. Die Stadt liegt klimagünstig eingebettet zwischen Magdeburger Börde, Colbitz-Letzlinger Heide und Elbaue. Durch Haldensleben hindurch fließt der Fluss Ohre, in der Nähe des Ortsteils Wedringen mündet die Beber in die Ohre. Haldensleben besitzt direkt am Mittellandkanal einen Binnenhafen. Nachbargemeinden sind Calvörde, Westheide, Niedere Börde, Hohe Börde, Altenhausen, Flechtingen und Bülstringen. Die Stadt Haldensleben gliedert sich in drei Stadtteile: Haldensleben I (früher Neuhaldensleben), Haldensleben II oder auch Althaldensleben (umgangssprachlich „Olln“). Haldensleben III. Als Ortsteile der Stadt sind ausgewiesen: Bodendorf, Hundisburg, Satuelle, Süplingen, Uthmöden und Wedringen. Seit 1215 gehörte Haldensleben zum Erzbistum Magdeburg. 1223 begann der Wiederaufbau der Stadt Neuhaldensleben. In Althaldensleben wurde 1228 das Zisterzienserinnenkloster Althaldensleben gegründet, eine Stiftung durch den Erzbischof Albrecht I. 1277 kam es in Neuhaldensleben zur Bildung des ersten Stadtrates. 1526 wurden die Marktrechte erneut verliehen und 1541 die Reformation eingeführt. 1636 forderte die Pest über 2000 Opfer und 1661 vernichtete ein Großbrand 60 Häuser. Seit 1680 war Neuhaldensleben als sogenannte Immediatstadt direkt dem brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg unterstellt und lag bis 1807 im Holzkreis. In diese Zeit (1701–1703) fällt auch der Bau des später klassizistisch umgebauten Rathauses. Unter Napoleon wurde das westlich der Elbe gelegene Gebiet des Herzogtums Magdeburg dem Königreich Westphalen seines Bruders Jérôme zugeordnet, wobei Halberstadt der Sitz des Saale-Departements wurde. 1810 erfolgte die Aufhebung des Klosters. Die Gebäude wurden an Johann Gottlob Nathusius verkauft, der die Industrialisierung der Dörfer Althaldensleben und Hundisburg vorantrieb. Die Keramikindustrie und der Landmaschinenbau wurden begründet, und es wurde eine Zuckerfabrik, die zweite in Deutschland, die Zucker aus Runkelrüben erzeugte, errichtet. Nach dem Wiener Kongress ging Neuhaldensleben zurück an Preußen in die neu geschaffene Provinz Sachsen und wurde 1816 Kreisstadt.

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