1. von 2: Jugendstil Zigarrenabschneider Schmiedeeisen Marabu Ignatius Taschner Kupfer Ascher Goberg Hugo Berger? Schmalkalden ~1915


Rustikaler handgefertigter Zigarrenschneider mit Aschenschale und Streichholzschachtel-Halter im Arts & Crafts Stil. Über der runden Kupferschale schwarz lackierter Marrabu aus Eisen mit beweglichem Schnabel und Stahlschneideklinge, seitlich Steckhalterung für Zündholz-Schächtelchen. Das Vogel-Auge als Loch zum einstecken der Zigarre. Kunsthandwerkliche Arbeit wohl nach einem Entwurf des Dachauer Künstlers Ignatius Taschner der Éntwürfe für schöne Gerbrauchs-Gegenstände schuf. Der Artikel aus geschmiedetem, gehämmertem und vernietetem Eisen und Kupfer nicht signiert  aber wohl ein gesetzlich geschützter Entwurf und von Metallwaren Goberg in Schmalkalden, Thüringen hergestellt. Die Skulptur 16 cm hoch 13,5 cm breit und 15,5 cm tief, Durchmesser Schale 11 cm, Gewicht 609 Gramm. Guter originaler Fundzustand mit originaler Patina und minimalen Gebrauchsspuren, ohne grobe Beschädigung, ohne Restaurierung, nicht gereinigt, geputzt oder geölt. Bitte beachten Sie auch meine anderen Auktionen mit Artikeln von Goberg - danke!

  

International Bidders very welcome: Arts & Crafts wrought iron cigar-cutter with Marabou, 16 cm high, around 1915, probably made by Goberg (Hugo Berger) Schmalkalden Thuringia Germany. 

Ignatius Taschner, auch Ignaz Taschner, (* 9. April 1871 in Kissingen; † 25. November 1913 in Mitterndorf bei Dachau) war ein deutscher Bildhauer, Medailleur, Grafiker und Illustrator. Er wurde als Sohn des aus Straubing stammenden Steinhauers Bartholomäus Taschner geboren. Seine Kindheit und Jugend verlebte er in Lohr am Main. Von 1885 bis 1888 absolvierte er eine Lehre als Steinmetz in Schweinfurt im Bildhauergeschäft von Wilhelm Kämpf und arbeitete dort noch ein Jahr als Geselle. Er studierte anschließend von 1889 bis 1895 an der Münchner Kunstakademie unter Syrius Eberle und Jakob Bradl. Zu seinen Studienfreunden zählten die Bildhauer Georg Wrba und Josef Rauch. 1894 erhielt er seinen ersten Auftrag von der Stadt Schweinfurt für ein Kriegerdenkmal. Um die Jahrhundertwende machte Taschners Werk bei den Künstlern der Münchener, Wiener und Berliner Sezession großen Eindruck.

 

Das Jahr 1897 beendete die schweren Anfangsjahre Taschners. Karl von Marr vermittelte ihm den Auftrag zu einem Grabmal für den Berliner Maler Carl Bennewitz von Loefen d.Ä. (1826–1895). Für die Architekten Helbig & Haiger führte er 1898 dekorative Wandmalereien im Münchner Kunstgewerbehaus und für eine Ausstellung im Glaspalast aus und vom Wiener Verleger Martin Gerlach erhielt er erste Aufträge für Grafiken. Für das Faschingsfest „Schwabinger Bauernkirchweih“ des Vereins der Kunststudierenden in München 1898 (und für alle weiteren „Schwabinger Bauernkirchweihen“ bis 1905) zeichnete er Einladungs- und Postkarten und modellierte Festzeichen. Er schuf die Figuren „Strauchdieb“ und „Hl. Cäcilia“. Am 27. April 1899 heiratete er Helene Felber. 1900 beteiligte er sich an der Konkurrenz für ein Kaiser-Friedrich-Denkmal in Oels (Oleśnica) und für ein Goethe-Denkmal in Straßburg (3. Preis), schuf die Gruppe „Rauhbein“, die Illustrationen zu „Grimms Märchen“ im Verlag Martin Gerlach und beteiligte sich mit den Figuren „Hl. Martin“ und „Strauchdieb“ an der Pariser Weltausstellung. 1902 beteiligte er sich an einer Brunnenkonkurrenz für Kempten (2. Preis), schuf ein Silberkruzifix, die Figur „Unterfranken“ für das Münchner Rathaus, die Radierungen „Kirchgang“ und „Botenfuhrwerk“ sowie die Illustrationen für „Die Nymphe des Brunnens“ im Verlag Martin Gerlach.

 

1903 wurde Taschner Dozent an der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule Breslau. Er schloss in dieser Zeit enge Freundschaft mit Ludwig Thoma in München, damals Redakteur des Simplicissimus. Zu einigen Werken Thomas steuerte er Illustrationen bei, am bekanntesten wurden die Bilder zur Erzählung Der heilige Hies (bei Albert Langen, München 1904). Im Zusammenhang mit der Metallklasse der Breslauer Kunstschule entstand damals ein wesentlicher Teil seiner Schmuckarbeiten.

Berlin - Architekturplastiken. 1904 ging Taschner nach Berlin und arbeitete für die bekannten Architekten Alfred Messel und vor allem für Ludwig Hoffmann, für die er viele Architekturplastiken anfertigte. Er entwarf das Tafelsilber des Kronprinzen Wilhelm und Gebrauchsgegenstände für die Industrie. Ignatius Taschner war ein frühes Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Auf dessen dritter Jahresausstellung 1906 in Weimar zeigte Taschner die Parsival-Reiterstatuette in der ersten Version (noch ohne den später hinzugefügten Sockel mit Flachreliefs).

 

1895 gründete Hugo Berger in Schmalkalden Thüringen Deutschland die Metallwarenfabrik Goberg. Hergestellt wurden dekorative Eisenarbeiten in handwerklicher Tradition im Arts and Crafts Stil. Typisch für seine Artikeln ist die Verwendung von den Materialien Eisen und Messing und der manuelle Produkt-Stil. Werkstattmethode und Materialien passen zu der aus England kommenden Arts & Crafts-Bewegung um die Jahrhundertwende. In der Leipziger Mädlerpassage werden Verkaufsräume von Goberg unterhalten in denen mehr als 1000 verschiedene Artikel, Hausrat und Beleuchtungskörper wie Wand- und Deckenleuchten, Kerzenleuchter, Lampen, Rauchergarnituren, Aschenbecher, Zigarrenschneider, Kassetten und anderes mehr mit und ohne Signatur in gleicher Machart aus Schmiedeeisen angeboten wurden. Im frühen 20. Jahrhundert wurde Gobert weltbekannt, da das Kaufhaus Liberty Kaufhäuser in Ihrern Niederlassungen Goberg Arbeiten weltweit verkaufte. Schmalkalden ist eine Stadt im fränkisch geprägten Süden des Freistaats Thüringen. Die lange Zeit politisch-administrativ zu Hessen gehörende Fachwerk- und Hochschulstadt ist ein Mittelzentrum im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und liegt südwestlich des Thüringer Waldes. Die Stadt liegt am Südwesthang des Thüringer Waldes am Zusammenfluss der Schmalkalde und der Stille. Angrenzende Gemeinden sind Breitungen/Werra, Fambach, Floh-Seligenthal, Rotterode, Altersbach, Springstille, Christes, Metzels, Wasungen, Schwallungen und Rosa.

 

Das Arts and Crafts Movement war eine britische Bewegung in der Kunst und insbesondere im Produktdesign in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis etwa 1920. Die Arts-and-Crafts-Bewegung entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde maßgeblich von William Morris, John Ruskin sowie einer Gruppe von Malern, Architekten und anderen Künstlern initiiert. Ruskin untersuchte die Verbindung zwischen Kunst, Gesellschaft und Arbeit, während Morris Ruskins Philosophie in die Praxis umsetzte, indem er großen Wert auf Arbeit legte, sowie die Freude an Handarbeit und natürlicher Schönheit des Materials. Im Zeitalter der maschinellen Produktion wollten sie eine Rückbesinnung auf das Handwerk. Weitere wichtige Vertreter waren neben Morris Walter Crane, Arthur Heygate Mackmurdo, Charles Voysey, Charles Robert Ashbee, Dante Gabriel Rossetti und William Lethaby. Die erste Ausgabe einer Zeitschrift über Kunst erschien im April 1893 unter dem Titel: The Studio: An Illustrated Magazine of Fine and Applied Art. Charles Holme und Joseph Gleeson White waren die treibende Kraft hinter dem Erscheinen der Zeitschrift 1893 und auch C. Lewis Hind leistete Starthilfe. Das Titelblatt der Erstausgabe war von (dem damals noch unbekannten) Aubrey Beardsley entworfen worden. Ihr Hauptanliegen bestand in der Wiedervereinigung von Kunst und Kunsthandwerk mit dem Ziel, die schöpferische Vollwertigkeit des Kunsthandwerks wiederherzustellen

 

Ihre Blütezeit hatte die Arts-and-Crafts-Bewegung zwischen 1870 und 1920; ihre lokalen Schwerpunkte hatte sie in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten. Prominente Vertreter waren der Innenarchitekt Charles Rennie Mackintosh, der einen noch heute vielfach hergestellten Stuhl mit hoher Lehne entwarf, und der Schriftsteller und Satiriker Elbert Hubbard. Die Bewegung entstand als Suche nach einem authentischen Stil für das 19. Jahrhundert. Sie war eine Reaktion auf den Historismus der viktorianischen Ära und auf die als „seelenlos“ empfundenen Produkte der aufblühenden Industrie. Von vielen ihrer Vertreter wurden „die Maschinen“ als Wurzel allen Übels angesehen. Daraus ergab sich eine Rückbesinnung auf die Qualitäten des Handwerks. Um die dem Handwerk angeblich innewohnende Schönheit zum Ausdruck zu bringen, wurde den Objekten ein rustikales und robustes Aussehen gegeben. Die zentralen Merkmale der Arts-and-Crafts-Bewegung – Einfachheit und ernsthafter Umgang mit dem Material – beeinflussten Bewegungen wie Art Nouveau, Wiener Sezession, Wiener Werkstätte, Deutscher Werkbund und das Bauhaus.

 

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