Münchner Schule Ölgemälde rastende Ulanen II. Escadron Marketenderei Wagen in Landschaft Franz Quaglio Wasserburg Inn datiert 1895

 

Schönes altes Ölgemälde rastende Ulanen Soldaten und Pferde im Zeltlager beim Marketender Wagen. Wagenplane Aufschrift "II. Escad. Marketenderei", davor Soldat und Mädchen das ein Pferd füttert, neben dem Wagen auf dem Boden hockender Schneider der eine Uniform flickt. Gekonnte akademische Malweise, Ölfarben auf Holzmalplatte, rückseitig mit Gradleisten, Format 27 x 20,5 cm. Rechts unten signiert "Franz Quaglio" und datiert "1895", auf dem Rahmen graviertes Messingschild "F. Quaglio 1844 - 1920". Auf der Keilrahmen Rückseite Zettel mit einem anderen Soldatenrast Gemälde, das 2001 beim Auktionshaus Neumeister in München mit 5.624,-- Euro zuzüglich 25% Aufgeld zugeschlagen wurde. Das Gemälde ist in gutem gebrauchten Zustand, ohne Beschädigung. Eventuelle Glanzstellen ließen sich bei der Fotografie nicht besser vermeiden, diese Lichtreflektionen sind auf dem Originalgemälde nicht vorhanden. Sehr schön gerahmt in Echtgold Galerie-Rahmen im Format 42 x 35,5 cm. Eine Besichtigung ist in München nach vorheriger telefonischer Terminabstimmung gerne möglich. Das dritt- und vorletzte Foto zeigen den Entrag zu Franz Quaglio in Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst, Münchner Maler im 19. Jahrhundert.


Der deutsche Maler Franz Quaglio (22. April 1844 in München - 19. Februar 1920 in Wasserburg am Inn) war der Sohn des Simon Quaglios und der Bruder von Angelo II. Er entstammte der aus Oberitalien stammenden, seit Ende des 18. Jahrhunderts in München ansässigen Künstlerfamilie der Quaglio. Sein Vater war der Theatermaler Simon Quaglio, von dem er erste künstlerische Unterweisungen erhielt. und anschließend von Josef Brand. Ab 1862 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er Schüler von Franz Adam war. Franz Quaglio schuf nahezu ausschließlich Genrebilder (ländliche Szenen, Soldatenszenen, Postillone, reitende Tscherkessen, Seiltänzer, Zirkusleute), anfangs in der feinen, zierlichen Technik seines Onkels Lorenzo  II. Quaglio. Später erhielt er auch Impulse von Carl Theodor von Piloty und schließlich von den Impressionisten der Münchner Sezession beeinflusst. Quaglio war ein gefragter Künstler, der gemessen an der heute wenig verfügbaren Anzahl seiner Gemälde in seiner Zeit sehr produktiv war. Quaglio war unter anderem Lehrer von Elisabeth Vilma Lwoff-Parlaghy, der er Privatunterricht erteilte. Der Künstler ist in der Literatur gut verzeichnet,. so auch bei Thieme Becker. Gemälde von ihm befinden sich in der Städtischen Sammlung Biberach an der Riß und in München in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus.


Als Ulanen, auch Uhlanen, polnisch Ułani, bezeichnet man eine mit Lanzen bewaffnete Gattung der Kavallerie. Von 1813 bis 1822 bestand in der Bayerischen Armee ein Ulanenregiment, das nach österreichischem Vorbild bewaffnet und uniformiert war. 1863 wurden wieder drei neue Regimenter aufgestellt, von denen eines 1867 aufgelöst wurde. Das 1. Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ war anfangs in Dillingen und Augsburg, später in Bamberg stationiert, das 2. Regiment „König“ in Ansbach.