Fachbuch: Ernst Ludwig Kirchner
Farbige Druckgraphik
Herausgeberin: Magdalena M. Moeller


Zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Blätter aus allen Schaffensphasen des großen deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner kommen hier erstmals zusammen. Neben ihrer rauschhaften Farbigkeit faszinieren diese Werke als Dokumente der experimentellen Arbeitsweise des Künstlers, der jeden Abzug eigenhändig anfertigte.

Die farbige Druckgraphik gehört zum Schönsten, was der große deutsche Expressionist Kirchner geschaffen hat. Als Künstler seiner Zeit war für ihn die Farbe von ganz besonderer Bedeutung. Mit ihr drückte er seine innersten Gefühle aus, sie war oftmals ein ungefilterter Spiegel seiner Empfindungen: heftig oder zart, brutal oder gefühlvoll. Vom Beginn seines künstlerischen Schaffens an beschäftigte sich Kirchner mit farbigen Druckgraphiken. Es war sein Ehrgeiz, alle Abzüge selbst herzustellen, ohne die Hilfestellung professioneller Drucker. Fast immer entstanden so nur ganz kleine Auflagen, bei denen sein künstlerischer Einfluss während des Druckprozesses unentbehrlicher Bestandteil des Kunstwerks war. Kirchner experimentierte in allen Techniken: Holzschnitt, Lithographie sowie farbige Radierung.

Die Blätter der Dresdener Schaffensjahre besitzen oftmals eine Leichtigkeit und Eleganz, die man in der deutschen Kunst selten findet. In den Jahren 1911 bis 1916 in Berlin entstehen Kirchners eindrucksvollste Druckgraphiken: Großstadtszenen von schonungsloser Offenheit und Direktheit. Das spätere Schaffen bringt neben Variationen des Erarbeiteten auch überraschend neue Bildlösungen von souveräner Formensprache.

Das Katalogbuch zur Ausstellung des Brücke Museums versammelt etwa 120 farbige Druckgraphiken aus allen Schaffensphasen des Künstlers.



Rezensionen:

Der Band illustriert Kirchners großes grafisches Experiment mit der Farbe.
[Badische Zeitung]

Die Farbdrucke sind virtuose Höhepunkte im Werk Kirchners. Das Katalogbuch zeigt 145 Meisterwerke farbiger Druckgrafik und gibt in wegweisenden Beiträgen erschöpfend Auskunft was die Drucke Kirchners so einzigartig macht.
[Berliner Literaturkritik]

Zur Ausstellung:

Ernst Ludwig Kirchner
Farbige Druckgraphik
01.12.08 - 15.02.09
Paula Modersohn–Becker Museum
Kunstsammlungen Böttcherstraße, Bremen


Die Farbe als Spiegel der Seele: Ernst Ludwig Kirchner, Expressionist der ersten Stunde, verlieh seinen Gefühlen in Druckgraphiken von rauschhafter Farbigkeit Ausdruck – ob empfindsam zart oder radikal und ungestüm. Die farbige Druckgraphik nimmt im Werk Ernst Ludwig Kirchners (1880–1938) einen besonderen Stellenwert ein: Von den über 2.000 Druckgraphiken, die der Künstler zeit seines Lebens schuf, gestaltete er etwa 200 in Farbe.

Die ersten farbigen Drucke stammen aus der Zeit kurz vor der Gründung der Künstlergruppe »Brücke«, als Kirchner noch Architekturstudent in Dresden war. Diese frühen Werke mit ihren weichen Konturen sind von eleganter Leichtigkeit. Die zwischen 1911 und 1916 in Berlin entstandenen Arbeiten dagegen zeigen mit schonungsloser Offenheit das Großstadtleben. Das spätere Schaffen lässt mit scharfkantigen Formen und maskenhafter Darstellung exotische Einflüsse und Kirchners Begeisterung für das Werk Picassos erkennen.

Nicht nur durch den expressiven Gebrauch der Farbe faszinieren diese Werke, sondern auch als Dokumente der experimentellen Arbeitsweise Kirchners: Er wollte alle Abzüge selbst herstellen, ohne die Unterstützung eines professionellen Druckers. So entstanden kleine Serien, oft nur drei oder vier Abzüge von einem Motiv. Manche in gänzlich neuen Farben, andere in abgeschwächten Variationen. Kirchner experimentierte mit allen Techniken: Holzschnitt, Lithographie, Radierung.

Anlässlich des 70. Todestages Ernst Ludwig Kirchners zeigt das Paula Modersohn-Becker Museum in Zusammenarbeit mit dem Brücke-Museum Berlin mehr als 80 farbige Druckgraphiken aus allen Schaffensphasen.

Auf den Bildern sehen Sie das Buch. Ihr Exemplar wurde nicht für die Fotos genutzt und ist noch ungelesen.

Empfehlenswert aus unserem Angebot hierzu:

Andere Bücher über Ernst Ludwig Kirchner.

Herausgeberin: Magdalena M. Moeller
Texte: Magdalena M. Moeller und Günther Gercken
Verlag: Hirmer Verlag, München
Auflage: Erstauflage
Jahr: 2008
Seitenanzahl: 208 Seiten
Buchart: Klappenbroschur
Abbildungen: 143 Farbtafeln, 14 Abbildungen in Farbe und 16 in schwarz-weiß, 6 Klapptafeln
Sprache: Deutsch
ISBN 10: 3-7774-4345-X
ISBN 13: 978-3-7774-4345-4
Größe: ca. 278 x 242 x 24 mm
Gewicht: ca. 1.600 Gramm
Zustand: neu, ungelesen