WMF Art Deco Ikora Glas Blumen-Vase Karl Wiedmann Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen ~1925
 
Schöne alte Ikora-Glas Blumenvase, balusterförmiger Körper, ausgestellter Stand, schlanker Hals, geschweift Mündung, gekugelter Boden. Entwurf der Glas-Dekortechnik vermutlich von Karl Wiedmann um 1925, ausgeführt von der Württembergischen Metallwarenfabrik in Geislingen. Über rötlichem und gelben changierenden Innenfang farblos überfangen, in der Netzstruktur stellenweise Metallpulver Einschlüsse. Höhe ca. 25,5 cm, breitester Durchmesser Korpus ca. 13 cm, Gewicht 1 Kilogramm. Beeindruckendes Farbspiel - siehe Fotos! Guter originaler Zustand, ohne Beschädigung, ohne Sprung, ohne Chip, ohne Kratzer, ohne Haarlinie ohne Restaurierung. Das 4. Foto zeigt die Vase mit innen beleuchtetem Korpus. Bitte beachten Sie auch meine anderen Angebote mit Sammler-Glas - danke! 

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Ikora heißt eine Oberflächentechnik für Glas und Metall, mit welcher sich durch die Verfärbung der Materialien besonders kunstvoll  farbenprächtige Ergebnisse erzielen lassen. Karl Wiedmann erfand einige Zeit nach dem Myra Glas durch Zufall das massivere Ikora-Glas. Die Technik wurde in den 1920er Jahren nach japanischem Vorbild durch WMF weiter entwickelt, später vom damaligen WMF-Direktor Hugo Debach als Marke geschützt und von WMF nach der farbenprächtigen Tropenpflanze Ixora benannt. Ikora Glas besteht aus zwei Glasschichten. Dazwischen wird farbiger Puder aufgebracht und dann mit Klarglas überfangen. Die Vasen, Schalen und Lampen zeichnen sich durch ihre leuchtenden Farben und feinen Netzstrukturen aus. Jedes Stück ist ein Einzelstück, da es mundgeblasen und anschließend von Hand weiterbearbeitet wurde. Ikora-Glas war ein Exportschlager und wurde weltweit verkauft. Mitte der 50er Jahre stellte die WMF die Produktion des aus der Mode gekommen Glases ein, Vasen und Schalen aus Rauchglas hatten dem Ikora Glas den Rang abgelaufen.

Die WMF Württembergische Metallwarenfabrik AG ist ein börsennotierter Hersteller von Haushalts-, Gastronomie- und Hotelleriewaren mit Stammsitz in Geislingen an der Steige. Die WMF ist entstanden aus der Metallwarenfabrik „Straub & Schweizer“, die 1853 vom Geislinger Müller Daniel Straub gemeinsam mit den Brüdern Schweizer in Geislingen an der Steige gegründet wurde. Dies war bereits die zweite industrielle Gründung von Straub, denn aus einer Reparaturwerkstätte, die er im Zusammenhang mit der Erbauung der Geislinger Steige eingerichtet hatte, ging 1850 die „Maschinenfabrik Geislingen“ hervor, die vor allem Mühlenturbinen herstellte und in ganz Europa vertrieb. Ab 1862 arbeitete Gottlieb Daimler für etwa drei Jahre als Konstrukteur für die Metallwarenfabrik Straub & Schweizer. Nach dem Ausscheiden der Brüder Louis und Friedrich Schweizer wurde die Fabrik 1866 in „Straub & Sohn“ umbenannt. Die erste Filiale entstand aus dem in Berlin eingerichteten Musterlager. 1880 schloss sich das Unternehmen mit der Metallwarenfabrik „Ritter & Co“, Esslingen am Neckar, zur „Württembergischen Metallwarenfabrik“ in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft zusammen. Die WMF war geboren und ging am 9. September 1887 an die Börse. Die Myra und Ikora Gläser der WMF gehörten in den 20er Jahren zu den Höhepunkten in der kunstgewerblichen Produktion des Geislinger Unternehmens.

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